s 13 (Tzameti) (2005) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews 13 (Tzameti)

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Reviewer

jog * 7.5

Intacto in schwarz-weiss

Wer den formidablen Intacto mochte, wird auch an diesem Film Gefallen finden. Durch Zufall gerät ein Dachdecker in einen illegalen Spieler-Ring, aber nicht als Spieler, sondern als Spielfigur. Der mehrfach ausgezeichnete (Venedig, Sundance) Film ist durchweg spannend und gut besetzt, da stört auch das Schwarz-Weiss-Bild und das offensichtlich geringe Budget nicht weiter. Manche Bilder werden dem Betrachter noch lange im Gedächnis haften bleiben. Anschauen!

Parzival * 9.5

Thriller der Extraklasse

Diesen Film darf man nicht verpassen. Vielleicht wird es keinen besseren auf dem Festival mehr geben. Kurz zur Story: Dachdecker erfährt nach dem Tod seines Auftraggebers von einem Brief, der ihm Geld verspricht. Er folgt den darin enthaltenen Anweisungen blind, ohne zu wissen, was ihn erwartet...
Mehr darf man nicht verraten, um dem nervenzerfetzenden Thriller nicht die Spannung zu nehmen. Ganz langsam zieht die Spannungskurve an, erst nach 40 Minuten weiß man, was eigentlich abgeht. Ein Film-Noir-Reißer im Stil der alten Jean Pierre Melville-Meisterwerke wie "Eiskalter Engel". Auch der Hauptdarsteller sieht aus wie der junge Delon. Der Film vereint alle Stärken des französischen Thrillers. Präzision, Kälte, Härte, fantastische Darsteller, eine glänzende Fotografie, dezente Musik und eine Intensität, die noch lang nach dem Kinobesuch anhält. Vielleicht hätte er noch ein paar Minuten länger und gegen Ende dichter sein sollen, aber insgesamt bleibt ein Schocker im Stile von "Surviving the Game", über den noch in 10 Jahren gesprochen werden wird. Watch out...

ZardoZ * 6.0

Zu viele Schwächen

Der Film erzählt eine interessante, zynisch-tragische Geschichte, deren Umsetzung jedoch einige Schwächen aufweist. Erst einmal geht der Film viel zu kurz. Das liegt aber nicht daran, dass die Handlung einfach so wenig hergibt, sondern, dass der Regisseur scheinbar keinerlei Wert darauf gelegt hat, Ruhe in sein Werk zu bringen. Gerade am Anfang hat man das Gefühl, in die Story hineingeworfen zu werden. Eine wichtige Szene reiht sich an die andere. Zeit zum Setzen lassen oder Nachdenken für den Zuschauer gibt es keine. So kann man auch nicht wirklich zu den Figuren finden. Nach dem holprigen Beginn wird es dann aber langsam besser, um am Höhepunkt wieder ein wenig zu hängen. Es ist zwar alles andere als schlecht, aber man hätte einfach mehr aus der Idee machen müssen. Einzig und allein der Schluss hat mir wirklich gefallen. Doch danach bleibt nichts zurück, es gibt nicht wirklich einen Grund, den Film noch einmal anzusehen. Dass von 13 (Tzameti) jetzt schon ein amerikanisches Remake angekündigt ist, ist ausnahmsweise keine schlechte Nachricht, denn wenn die Schwächen des Filmes ausgemerzt und der Story noch der letzte Schliff gegeben wird, kann es nur besser werden.

EvilEd84 * 6.5

Tzameti, ein Film von dem man sich Spannung und Unsicherheit bis zur letzten Minute versprochen hat, entpuppt sich leider als ein Film, zu dem man besser den Trailer nicht angesehen hätte. Denn eben dieser verrät nämlich schon komplett wohin der Weg des jungen Dachdeckers gehen wird und obwohl dies ohnehin schon in der ersten Hälfte aufgelöst wird, wäre dies vielleicht das für mich fehlende Fünkchen gewesen um so etwas wie Spannung erzeugen zu können.
Der Film, in kühlem, körnigem schwarz/weiß gedreht, ist auch ebenso nüchtern wie seine Farblosigkeit. Von diesem Stilmittel kann man bei sinnvollem Einsatz eine durchdachte und durchstilisierte Funktion erwarten, jedoch vermittelt es hier hin und wieder in den ruhigen Anfangsminuten eher ein Gefühl, dass man nur von skandinavischen Kunstfilmen wie bspw. den Film im Film aus EVIL ED kennt.

Erst einmal am Ziel angekommen, in einem alten Herrenhaus im Wald beginnt der Film eine gewisse Dichte zu entwickeln, die man im Gegensatz zum lahmen und viel zu langen Beginn, als sehr gelungen bezeichnen kann. Die Grundidee und die Darstellerleistungen sind stimmig und wirklich sehr gut, jedoch fällt die Handlung nicht schnell genug ab nach dem Climax, was zu einem eher langgezogenen Ende führt - jedoch doch noch einen sehr schönen Schlußpunkt zu setzen vermag.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich leicht enttäuscht bin und den Film wohl kein zweites Mal sehen muss, dazu war er mir besonders im ersten Teil einfach zu langweilig und steril.

saß im Metropol 1, Stuttgart

tobee_de * 9.0

Starkes Kino aus Frankreich

Tzameti ist einer dieser Filme, über die man vorm Anschauen möglichst wenig wissen sollte. Insofern habe ich mich schon geärgert, dass ich den Trailer vorher gesehen habe.

Nichtsdestotrotz ist der kleine französische Schwarzweiss-Film eine echte Perle des Festivals. Toll fotografiert, gut gespielt und obendrein eine gute Geschichte - das macht einfach Spaß. Die kritische Note, die "Hostel" gefehlt hat, findet man hier in kunstvoller Verpackung. Erfreulicherweise verzichtet der Film auf Effekthascherei und selbstzweckhafte Gewaltdarstellungen, was dem Ernst des Sujets auch entspricht. Anschauen!

goutierte im Metropolis 6, Frankfurt

D.S. * 7.0

Dreckiges Ding

Allzuviel gibt es den bisherigen Kritiken zu "13 (Tzameti)" nicht mehr hinzuzufügen. Atmosphärisch sehr stark, zieht uns die kleine Geschichte unweigerlich in ihren Bann. Allerdings ist sie ein wenig zu klein, um über die gesamte Laufzeit des Films zu fesseln. Die Eröffnung ist deutlich zu lang, hier kann man das Gefühl bekommen, sie sei bewußt künstlich gestreckt worden - ähnliches gilt für den Schlußteil des Films. Ist man allerdings erst mal drin im Geschehen, fiebert und leidet man mit.

Lange Zeit erahnt man mit dem Protagonisten überhaupt nicht, was ihm blüht, als er einen nicht für ihn bestimmten Brief an sich nimmt und dann mysteriösen Anweisungen folgend mitten in ein Spiel taumelt, das er sich nicht wirklich ausgesucht hat. Ist er, sind wir dann drin, erreicht das Geschehen eine bisweilen schmerzhafte Intensität, und in diesen Momenten ist "Tzameti" dann ein zweifellos herausragendes filmisches Erlebnis. Nur, wie gesagt, dieses Erlebnis braucht zu lange, um zu entstehen - und am Ende ist es nicht umfassend genug, um sich weiter zu tragen.

Ohne Frage aber handelt es sich hier um einen sehenswerten Film. Und ich bezweifle, daß ein Remake besser werden kann - mehr als das Gezeigte gibt die Story an sich jedenfalls kaum her, und der dreckige Look (den ich vom Remake nicht erwarte) paßt für meinen Geschmack optimal, intensiviert die Atmosphäre noch. Aber, so hart das klingt, ein Kurzfilm wäre vielleicht angebrachter gewesen - für 90 Minuten ist die schöne Idee nicht tragfähig genug. Deshalb nur 7 Punkte von mir.

saß im Metropolis 6, Frankfurt

Timo * 3.0

Möchtegern

Gääähn. Was war das denn für ein pseudokluger Scheiß? Viele bedeutungsschwangere Blicke, lange und häufige Close-Ups ... wenig Handlung. Einleitung ist viel zu lang, die eigentliche Geschichte um einen Mann, der in die Hülle eines anderen taucht und sich auf Reisen mit ungewissem Ziel begibt, ist so desinteressiert erzählt, dass sich einem die Fußnägel hoch rollen. Nein Nein, das war ein richtiger Schuss in den Ofen. Einzig und alleine die Film Noir-Elemente waren nett, aber das reicht nicht wenn hier einfach keine Substanz bleibt, an der man sich festhalten kann. ich fand’s mehr als ermüdend.

war im Metropolis 6, Frankfurt

lexx * 8.5

Der Kreislauf des Todes

Hollywood hat sich die Rechte an diesem besonderen Thriller gesichert und den meisten Zuschauern war nach der Vorstellung bewusst, wieso. Dieses Produkt ist ein 100%iger Herzschlag-Garant. Selbst der unfähigste Regisseur wird dieser Thematik nicht die ganze Spannung rauben können, egal wie schlecht es umgesetzt wird. Es steht außer Frage, dass dieser Film nicht nur hochgradig unterhält, sondern auch als Sprengstoff dient, der in unserer Welt so bedrohlich wirkt, wie kaum eine andere Geschichte auf dem Fantasy Filmfest. Dies ist die bittere Realität, die sich auf die eine oder andere Art und Weise überall auf unserem Globus abspielt. Ob in der Torture-Form von Hostel oder nun 13 (Tzameti), Geldgier, niederste Instinkte schalten das Gewissen ab und lassen menschliche Individuen zu einem wertlosen Nichts schrumpfen.
13 (Tzameti) ist ein knallharter Psychofetzen, künstlerisch anspruchsvoll, mit einem fantastischen Hauptdarsteller, dessen lethargische Spielweise dem Zuschauer glaubhaft vermittelt, dass er zu dieser Tortur durchaus in der Lage ist. Einzig seinen inneren Kampf, zwischen Gier und Entsetzen, vermag seine lethargische Art dem Zuschauer in keinster Weise zu vermitteln.
Hollywood wird daraus ein großes emotionales Spektakel machen, 13 (Tzameti) aber ist einfach nur ehrlich und direkt, ohne die Geschichte mit unnötigem Ballast aufzublasen. Für mich bisher der Knaller des FFF2006 - einfach, nicht perfekt, aber sehr effektiv!

saß im Metropolis 6, Frankfurt

Bobshock * 7.0

Black And White Is Beautiful

Ein hypnotischer Soundtrack und ein symphatischer Hauptdarsteller (George Babluani) tragen diesen (beun)ruhigen(den) S/W-Thriller über weite Strecken und beschwichtigen die Zuschauer denen die Handlung zu dünn und irgendwie bekannt vorkommt.
Der junge Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Géla Babluani hat mit diesem schonungslosen Spielfilmdebut genau ins Schwarze (und Weiße) getroffen.
Lohnt sich auf jeden Fall und ist jetzt schon ein Low Budget-Klassiker.

Kosmas * 8.0

Ein schöner Film über das Leben (bzw. den Tod). Wenn man nix zu verlieren hat, kann man ganz viel gewinnen, könnte hier das Motto lauten. Aber ist dem wirklich so? Ein "Spiel", das nach hinten losgehen kann.

war im Metropol 1, Stuttgart

Herr_Kees * 6.5

Ich geb mir die Kugel

13 hat zwar das Potenzial zum echten Kulthit à la CUBE, konzentriert sich jedoch zu wenig auf seinen Handlungskern und wandelt zu Beginn gar auf den Spuren Ken Loachs Arbeiterkinos, wenn wir in langen, quasi dokumentarischen Einstellungen das soziale Umfeld des georgischen Dachdeckers vorgeführt bekommen. Sicher, eine Charakterzeichnung ist wichtig, jedoch zeigt sich hier am deutlichsten die fehlende Genreerfahrung von Regie-Debütant Gela Babluani.

Mit dem Aufbruch des Protagonisten kommt auch der Film in Fahrt - die unangenehme Stimmung steigert sich langsam über spürbare Beklemmung bis zur nervenzerrenden Spannung, wenn das "Spiel" beginnt, und hier kann sich 13 mit den ganz Großen des Spannungskinos messen.

Fazit: Ungewöhnlicher Thriller mit guter Grundidee, der etwas Zeit braucht und dafür im letzten Drittel mit nahezu unerträglicher Spannung entschädigt.

war im Metropol 1, Stuttgart

GeorgeKaplan * 7.0

The Game

Was kann aus einem Film schon werden, der in irgendeinem französischen Kaff einen georgischen, mittellosen Dachdecker bei der Arbeit in Schwarz-Weiß-Bildern beobachtet?

Um nicht zu viel zu verraten: ein richtiger Mindfuck. Wo der Dachdecker am Ende der Schnitzeljagd landet, hätte er sich wohl nicht träumen lassen. Der zweite Teil des Films ist sensationell: Konsequent, hart, unerbitterlich, und er entschädigt für die erste recht trockene Hälfte. Hier weiß der Film zu schocken - also ich hätte nicht gewusst, wie man da wieder heile rauskommt.

Leider kehrt der Regisseur dann für das Ende zu den nachdenklichen Blicken des Anfangs zurück, um stilistisch den Kreis zu schließen. So etwas lernt man wohl auf der Filmhochschule.

war im Cinedom 9, Köln

FFFler * 6.0

Nicht der erhoffte Geheimtipp

Als großer Geheimtipp angekündigt, war ich dann doch ein wenig enttäuscht, denn der Film lebt hauptsächlich von seiner Ausgangssituation, dies ist auch schön beklemmend in Szene gesetzt worden, jedoch gibt die Geschichte nicht genug für einen kompletten Spielfilm her, so zieht sich sowohl der Beginn, als auch die Szenen nach dem entscheidenden Ereignis enorm und mir wäre persönlich ein 40 minütiger Kurzfilm hier lieber gewesen. Der Film ist sicherlich alles andere als schlecht, aber es ist ärgerlich was für ein Potential er verschenkt.

war im Metropolis 6, Frankfurt

45 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

13 (Tzameti)
  • f3a.net: 7.1/10 45
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 20:55

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