s Abattoir (2016) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Abattoir

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Reviewer

dasmetall * 4.5

Abattoir ist ein Sektenfilm/Geistergrusler, der mich leider nicht überzeugen konnte. Er bietet nur ansatzweise spannende Szenen und eine unheimliche Atmosphäre. Dass der Film nicht fesselt, liegt zu großen Teilen auch an den beiden Hauptdarstellern (die ermittelnde Dame und der Cop), die ich darstellerisch alles andere als überzeugend fand. Lin Shaye gab auch hier wieder die gewohnt verrückte Lady, das hat sie drauf.

Was den Film dann noch vor einem richtigen Ausfall rettet, war das letzte Drittel, das mir von der Story-Idee gut gefallen hat und visuell richtig stark umgesetzt wurde. Hätte Abattoir schon in den ersten 70 Min. mal so ein paar Highlights gesetzt, wäre ein guter Film drin gewesen.

goutierte im Cinestar, Berlin

Lovecraft * 8.0

Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

Journalistin Julia ist sehr der Vergangenheit zugewandt. Das sieht man nicht nur an ihrem Retro-Outfit und ihrem in die Tage gekommenen Auto, als Adoptivkind forscht sie auch verbissen ihrer eigenen Vergangenheit nach. Als ihre Schwester mit Familie ermordet wird und das Mordzimmer anschließend aus dem Haus entfernt wird, führen alle Fäden ins Nest New English, Louisiana und zum dortigen Sektenführer Jebediah Crone. Vor Ort angekommen, wird Julia zusammen mit Klischeebulle Grady auf so einige verstörende Antworten stoßen.

"Abattoir" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ein atmosphärisch-packender Spukhausthriller mit einer optisch und darstellerisch sehr ansprechenden Leading Lady und diversen gerade visuell memorablen Momenten. Über weite Strecken verbreitet der Streifen ein wohliges Retrofeeling, vielleicht auch wegen der leichten Anklänge der Story an "13 Ghosts", ohne dabei angestaubt zu wirken. Darren Lynn Bousman kann also nicht nur Splatter & Gore, sondern auch weitgehend zurückhaltenden Geistergrusel mit Sekteneinschlag. Trotz kleiner Längen:

glotzte im Cinestar, Berlin

Astrogirl * 5.0

Wo ist das Schlachthaus?

Der Plot und Trailer klangen vielversprechend, jedoch war ich etwas enttäuscht.

***SPOILER***Ich hätte mir mehr Szenen im eigentlichem "Abattoir" à la GEISTERSCHLOSS gewünscht. Wenn der Film schon ABATTOIR heißt, dann sollte dort auch die Handlung spielen. Das Ende war eigentlich das, was der Film hätte ausmachen sollen, und dafür waren die Szenen zu kurz. Die Film-Noir-Elemente empfand ich als störend und nicht unbedingt für den Plot tragend.

Auch den Charakteren hätte mehr Intensität gutgetan. Dayton Callie als charismatischer Prediger hat es an Charisma gefehlt. Das hatten wir mit Julian Beck in POLTERGEIST schon einmal besser. Die Interaktionen zwischen dem Cop und der Journalistin wirkten irgendwie aufgesetzt.

Gegruselt oder geschockt hat mich letztendlich nichts, einige Szenen waren jedoch sehr makaber. Seichte Unterhaltung für Genre-Kenner.

staunte im Cinemaxx, München

D.S. * 5.5

Collector’s Edition

Der eine sammelt Blu-rays, der andere eben Räume, in denen Menschen möglichst brutal ermordet worden sind: Muss man als Außenstehender nicht verstehen, geht einem als Filmfreak ja oft auch nicht anders. Schön wäre es aber einerseits gewesen, wenn ABATTOIR zumindest versucht hätte, die Motivation des hier im Zentrum stehenden Sammlers ein bisschen besser nachvollziehbar zu machen – und andererseits vor allen Dingen, wenn wir das Ergebnis seiner Sammellust ein wenig ausführlicher hätten bestaunen können.

Dieses nämlich ist das eigentliche Herzstück des Films, wird uns aber erst in den letzten 15-20 Minuten präsentiert. Hier, in dieser Mutter aller Spukhäuser, entfaltet das neueste Werk von Darren Lynn Bousman endlich jene Atmosphäre, auf die ich die ganze Zeit gehofft hatte. Der Set ist wunderbar gestaltet und eingefangen worden, und er strahlt eine Bedrohlichkeit aus, die dem Film vorher größtenteils abhanden geht. Zudem ist hier erstmals so etwas wie Originalität spürbar, obwohl natürlich Anklänge an all die Klassiker wie HOUSE ON HAUNTED HILL oder 13 GHOSTS überdeutlich sind.

In diesem Schlussviertel funktioniert ABATTOIR, er reißt mit und unterhält blendend. Bis dorthin ist es aber ein weiter, ermüdender Weg voller unerheblicher Geschehnisse und vor allem vieler pseudophilosophischer, pathetischer Dialoge billigst skizzierter B-Movie-Figuren – das grenzt schon ans Ärgerliche. Hinzu kommt, dass die Story zumindest anfangs unnötig kompliziert erzählt wird, Charaktere und ihre Hintergründe deshalb teils schwer einzuordnen sind, und über allem ein Retro-Gehabe prangt, das mehr gezwungen als sinnvoll scheint. Was im Vorfeld groß als „Film Noir trifft Spukhaus“-Innovation bejubelt wurde, entpuppt sich als eher albern wirkende Kostümierung und Automobilisierung einzelner Figuren sowie als Aneinanderreihung stilistischer Klischees, die einfach nicht zur strikt altmodischen 80s-B-Movie-Horrorstory passen wollen. Wirkt, als hätte hier jemand auf Teufel komm raus zeigen wollen, dass er „mehr“ kann... als er letztendlich zeigt.

Gruselig ist hier gar nichts, fesselnd leider auch fast nichts, und die atmosphärischen Highlights kommen viel zu spät: Schade, da hätte mehr drin gesteckt. 5,5 Punkte – aber die auch nur, weil mich das Horrorhaus selbst so beeindruckt hat.

war im Cinestar, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 4.5

Das Haus im Haus im Haus

Was passiert, wenn "Silent Hill" auf "Phantasm" trifft & mit einem köstlichen Schuss Film Noir gewürzt wird? So etwas wie "Abattoir", der neueste Erguss Darren Lynn Bousmans, des Schöpfers von Saw 2-4 & "Mother’s Day". Von seinen Saw-Filmen entfernt er sich erfreulich weit, schuf hier eine klassische Geistergeschichte, die man am ehesten als eine Mischung aus plumper "Twilight Zone" & einem Gang durch eines der Horrorhäuser beim Halloween-Special im Moviepark beschreiben kann. Wieder mal etwas der Fall von coolem Look, aber mauem Inhalt. Selbst wenn Jebediah Crone das Zeug zur Horrorkultfigur hat & der Film spürbar Potenzial für Fortsetzungen erzwingen will.

Die Grundidee ist mutig & cool, Bousman erfindet sich phasenweise neu: Die kompletten Räume (?!), in denen quer durchs Land bestialische Morde & Unglücke geschehen, verschwinden über Nacht. Das kann der äußerst hübschen Reporterin/unserer Protagonistin nicht egal sein, da auch ihre Familie grausam abgeschlachtet wurde. So macht sie sich auf die Suche nach den Verbindungen, den Räumen & der Wahrheit hinter dem höllischen Plan des mysteriösen Jebediah Crones... Klingt gut, hat enorm Potenzial, ist ideenreich, braucht nicht großartig Gore & hat ein sichtbar beträchtliches Budget - doch im Endeffekt ergibt die Summe der Teile eine Gleichung, die man weder ganz durchschaut noch wirklich verstehen will. Da rettet auch die wilde Geistershow im Finale nur noch wenig.

Mit seinem New-Orleans-Ghoststory-Feel gewinnt der Film schnell einen Teil meines Herzens & erinnert an die neblige Cousine Angel Hearts - doch irgendwie schafft es der Film weder wirklich Spannung noch Überraschungen aufzubauen. Die Gore-Hunde verliert man im entschleunigten Mittelteil & die Atmo-Fans im überdrehten CGI-Final-Fest im Haus der schlecht animierten Geister. Da war der Blick von außen auf das surreale Bauwerk des Todes schon das Highlight, welches in Trailer & Poster verschenkt wurde. Manchmal verhebt sich der Film an seiner eigenen epischen Idee & wirkt nachher ärgerlich vergesslich. Oder zum Vergessen ärgerlich. Einfach kein guter Film an vielen seiner Fronten. Schneller vergessen, als man Saw 4-6 auseinanderhalten kann. Mein Highlight bleibt die Augenweide von Hauptdarstellerin. Vielleicht war die Idee etwas zu verkopft & abwegig... Ein Kartenhaus, das kollabiert.

Fazit: Das Haus der tausend Tode - gute, weirde Grundidee, cooles Noir-Feeling, aber im Endeffekt ein unausgegorener Hellraiser für Arme. Bitte keine Reihe draus machen!

goutierte im Residenz, Köln

Herr_Kees * 3.5

Geistlos

Ein langweiliger Gruselfilm – das ist fatal. Dabei ist die Storyidee eigentlich ziemlich gut. Aber aufgrund der unechten Charaktere (allen voran Joe Andersons Detective), der pseudo-hardboiled Dialoge, der billigen Kulissen und Jumpscares, des blassen Bösewichts (der offensichtlich an Angus Scrimms Tall Man angelehnt ist, aber bei weitem nicht dessen Größe erreicht) sowie der komplett talentfreien Regie wird ABATTOIR vor allem im endlos scheinenden Finale zur echten Tortur.

guckte im Metropol, Stuttgart

ArthurA * 4.5

Same old, same old

Jessica Lowndes spielt in Abattoir die frustrierte Immobilien-Journalistin Julia, die viel lieber über Verbrechen berichten würde. Ihr Wunsch geht auf eine grausige Art und Weise in Erfüllung. Ihre Schwester und deren Familie werden von einem Psychopathen grundlos abgeschlachtet. Als sie kurze Zeit später an den Tatort zurückkehrt, ist dieser verschwunden. Das Haus steht noch da, doch das Kinderzimmer ihres Neffen, in dem die Morde begangen wurden, wurde herausgerissen. Julia recherchiert und findet heraus, dass es über die Jahrzehnte bereits viele solcher Fälle gab - Schauplätze von Morden und Todesfällen, die einfach verschwunden sind. Der gemeinsame Nenner bei allen diesen Fällen ist der ominös klingende Name Jebediah Crone. Hier ein Ratschlag an alle Möchtegern-Schnüffler - wenn ein Mann, der etwas mit einer Reihe von grausigen Morden zu tun hat, einen Namen wie Jebediah Crone trägt, dann sollte man sich von ihm lieber fernhalten.

Das tut Julia natürlich nicht und reist mit ihrer gelegentlichen Affäre und Polizisten Grady (Joe Anderson) im Schlepptau ins ebenfalls seltsam benannte Städtchen New English, wo alle Fäden zusammenzulaufen scheinen. Bis wir dort ankommen, scheint der halbe Film schon vorüber zu sein, doch die Exposition und die umfassende Erklärung des Mysteriums geht weiter und weiter und weiter... Darüber hinaus verhalten sich Julia und Grady nicht wie eine clevere Journalistin und ein erfahrener Polizist, sondern wie zwei Idioten in einem durchschnittlichen Horrorfilm. Bousman wollte mit dem Film, nicht unähnlich It Follows letztes Jahr, eine zeitlose, traumartige Atmosphäre erzeugen, und das ist ihm zum Teil auch gelungen. Lowndes’ Julia ist optisch dem Fünfziger-Noir-Kino entsprungen. Bousmans Ziel, Julia und Grady als eine Art Humphrey Bogart und Lauran Bacall in einem Horror-Setting zu inszenieren, ist jedoch zu hoch gesteckt. Nichts für ungut, doch Lowndes und Anderson sind nicht Bogart und Bacall und haben auch keinerlei Chemie miteinander.

Obwohl der Filmtitel übersetzt "Schlachthaus" bedeutet, ist Abattoir der bislang zahmste von Darren Lynn Bousmans Filmen. Er setzt auf langsamen Aufbau von Atmosphäre und Spannung. "Langsam" bekommt er hin, Atmosphäre und Spannung eher weniger. Doch gerade als ich alle Hoffnung aufgegeben habe, kommt der Film in den letzten 20 Minuten in Fahrt, wenn wir endlich Jebediah Crones Lebenswerk betreten. Das Setdesign seines Geisterhauses ist ein Triumph und man hat endlich das Gefühl, genau das zu sehen, wofür man überhaupt gekommen ist. Doch leider ist es zu wenig, zu spät und wird schlussendlich abermals durch die grenzenlose Dummheit der Protagonisten unterminiert. Vielleicht kann das bereits angekündigte Sequel Dwelling nach getaner Vorarbeit mehr überzeugen.

Erstveröffentlichung

staunte im Residenz, Köln

landscape * 5.0

Unentschlossen

Achtung: Südstaaten-Geknödel (keine Untertitel...).
Ansonsten: Julia erst 50s-brav, dann auf einmal "normal", Grady auch wie ein Relikt aus den 30ern, überhaupt viel altes und neues parallel, viel Reflexion über Verlust und Familie - hier wollte jemand viel und hat nicht geschafft, es richtig zusammenzubringen, finde ich. Was unsicheren Boden bereiten und verstören soll, verwirrt so einfach nur.
Ein offeneres Ende hätte dem Streifen auch gut getan.
Und Jebediah hätte eine bessere Maske verdient gehabt, er sieht aus wie eine vergrillte Wurst.

war im Savoy, Hamburg

50 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Abattoir
  • Score [BETA]: 58
  • f3a.net: 4.9/10 50
  • IMDb: 6.7/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-19 12:35

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