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Review Ajin: Demi-Human

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Demi-gut
von D.S.

Ich kenne die Manga-Vorlage nicht, kann also nur das Geschehen beurteilen, das uns hier im Spielfilmformat dargeboten wird, und das bewegt sich in jeder Hinsicht auf dem Niveau typischer japanischer Action-Blockbuster – speziell solcher, die sich eher an ein Teenie-Publikum richten. Ok, die Darstellung von Selbstmord als ultimativem Heilmittel sowie einige ziemlich blutige Sequenzen passen da vielleicht nicht so ganz rein; die fehlende Tiefe der Charakterzeichnungen und die konsequente Schwarz-Weiß-Überzeichnung aller Protagonisten dagegen umso mehr.

Intellektuell Anspruchsvolles sollte man hier also auf keinen Fall erwarten – obwohl das Thema menschlicher Mutation/Evolution und des Aufeinanderprallens „normaler“ und unsterblicher Menschen ja durchaus Potential für interessante Diskussionen bietet, aber in der Hinsicht sind sogar die X-MEN-Filme AJIN meilenweit voraus. Aber muss ja auch nicht sein, ein Actionfeuerwerk mit ständigen spektakulären Fights zwischen „guten“ und „bösen“ Übermenschen ist schließlich auch was Feines. Davon kriegen wir einiges geboten, mit dem Zusatzfeature, dass die Demi-Human-Protagonisten allesamt einen persönlichen „Geist“ heraufbeschwören können, der für sie und mit ihnen gegen den jeweiligen Gegner und/oder seinen Geist kämpft.

Diese Geister sehen allerdings stark nach einer simplifizierten Version der Patronusse (Patroni?) aus den HARRY POTTER-Filmen aus – mit anderen Worten, nach billiger CGI, und mitunter ziemlich albern. Ein Eindruck, der noch durch eine Sequenz verstärkt wird, in der die Hauptfigur ihren Geist wie einen Hund zu trainieren versucht und dieser sich eher begriffsstutzig zeigt.

Das ist aber nicht weiter dramatisch, ebenso wenig wie die beim Kampf von Helden gegen Schurken aufs Übliche hinauslaufende Story: Als schlichte Action-Unterhaltung ohne viel Hirn funktioniert AJIN über weite Strecken ordentlich. Irgendwann allerdings nutzt sich das immer gleiche Kampfgeschehen doch ein wenig ab, und sogar die regelmäßigen Akte der Selbsttötung verlieren das Beeindruckende, Außergewöhnliche – weil sie eben viel zu oft stattfinden. Insgesamt betrachtet knapp 6 Punkte; für Action-, Superhelden- und SciFi-Fans geeignet.

war im Harmonie, Frankfurt

27 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Ajin: Demi-Human
  • Score [BETA]: 63
  • f3a.net: 6/10 27
  • IMDb: 6.6/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 00:03

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