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Review Amer

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Death is a Broken Doll in a Field of Lilacs
von GeorgeKaplan

Augen. Ganz nah. Oft nur die Iris. Augen, die durch ein Schlüsselloch schauen. Augen, die zurückweichen. Augen, die Angst haben. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass AMER ein Film über das Sehen ist. Und es gibt viel zu sehen.

Blaue Bäder. Rote Wände. Gelbe Flure. Violette Türen. Und Handschuhe. Rasiermesser. Maskierte Killer. Sonnenbrillen. AMER ist eine Hommage an den italienischen Giallo, er zelebriert seinen Stil - intensive Farben, grandiose Musik von Stelvio Cipriani und Ennio Morricone, Close-ups, geradezu unzählige Nahaufnahmen. Wassertropfen, einzeln, im ganzen Farbenspektrum. Haut. Gänsehaut. Lippen. Röcke. Und immer wieder Augen.

AMER ist ein ausgesprochen subjektiver Film. Ein Film, der die Eindrücke des Mädchens, später des Teenagers und schlußendlich der erwachsenen Frau wiedergibt. Und er ist inszeniert wie ein Drogenrausch. Farben ändern sich, Zeit wird gestreckt und gedehnt, Geräusche sind unnatürlich laut und endlos lang.

AMER ist vielleicht auch ein Film über die Angst vor der männlichen Sexualität. Von allen Männern geht eine Agressivität aus, die geradezu unheimlich ist. Ob diese Bedrohung real ist, ist unerheblich. An diesem Punkt ähnelt der Film vielleicht noch am ehesten Polanskis EKEL.

AMER kann man nicht verstehen. Verstehen wird ohnehin überschätzt. AMER sehen heißt ihn zu verstehen.

war im Cinedom 10, Köln

56 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Amer
  • Score [BETA]: 66
  • f3a.net: 6.4/10 56
  • IMDb: 6.8/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 16:29

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