Reviewer
rrho * 9.5
Von Anfang an sind die Augen da, im Vorspann mit Splitscreen gar drei Paar gleichzeitig - da kündigt der Film seine eigene Struktur schon an, nur merkt man es noch nicht. Kratziges Filmmaterial bieten die Opening Credits, und mit der eingesetzten Type, der geteilten Leinwand und der Musik wird man flugs in die Filmwelt der 1970er Jahre versetzt, und das ist Absicht, und das ist erst der Anfang.
'Amer' ist der erste Langfilm von Hélène Cattet und Bruno Forzani, die schon mit ihren Kurzfilmen 'La fin de notre amour' (2004) und 'Santos Palace' (2006) auf sich aufmerksam gemacht hatten. Ihr neuestes Projekt, vom französischen Verleih gerne als "Neo-Giallo" angekündigt, lässt mit jedem Atemzug der Protagonistin die Begeisterung der zwei Regisseure für den Giallo erkennen; 'Amer' ist keine Hommage, er ist eine Liebeserklärung.
Was in dem Film geschieht, ist gar nicht so bedeutsam - wie wir es erleben, ist ungleich wichtiger. Wir sehen und hören, was Ana geschieht, einen Wust von Fragmenten, Ultra-Close-Ups (dabei immer wieder Augen, Schlüssellöcher, Spiegel), rätselhaften Bildern in leuchtenden Farben, stellenweise überstrahlt, fast immer mit selektiv verstärktem Ton. Geräusche: Das Kratzen eines Dorns auf Haut, das Knirschen von Leder, der Wind, der Anas Kleid anhebt. Das Drehen des Schlüssels im Schloss, eine zufallende Tür, knarzende Holzbohlen. Man sollte diesen Film in einem guten Kino sehen, wo das Sounddesign sich entfalten kann.
Rest der Kritik in meinem Blog.
'Amer' ist der erste Langfilm von Hélène Cattet und Bruno Forzani, die schon mit ihren Kurzfilmen 'La fin de notre amour' (2004) und 'Santos Palace' (2006) auf sich aufmerksam gemacht hatten. Ihr neuestes Projekt, vom französischen Verleih gerne als "Neo-Giallo" angekündigt, lässt mit jedem Atemzug der Protagonistin die Begeisterung der zwei Regisseure für den Giallo erkennen; 'Amer' ist keine Hommage, er ist eine Liebeserklärung.
Was in dem Film geschieht, ist gar nicht so bedeutsam - wie wir es erleben, ist ungleich wichtiger. Wir sehen und hören, was Ana geschieht, einen Wust von Fragmenten, Ultra-Close-Ups (dabei immer wieder Augen, Schlüssellöcher, Spiegel), rätselhaften Bildern in leuchtenden Farben, stellenweise überstrahlt, fast immer mit selektiv verstärktem Ton. Geräusche: Das Kratzen eines Dorns auf Haut, das Knirschen von Leder, der Wind, der Anas Kleid anhebt. Das Drehen des Schlüssels im Schloss, eine zufallende Tür, knarzende Holzbohlen. Man sollte diesen Film in einem guten Kino sehen, wo das Sounddesign sich entfalten kann.
Rest der Kritik in meinem Blog.
landscape * 5.0
70s feeling
Sehr sehr Seventies, dieser experimentelle Kunstfilm. Überlaute Geräusche, Schnittwechsel von Naheinstellungen auf Körperteile und Details, wenig Sprache, viel Atmosphäre und erzählt in Traumbildern, die viel Raum für eigene Gedanken lassen. Ein paar kleine, fiese Einlagen.
Aber alles in allem auch nicht wirklich neu, nur im Umfeld ungewöhnlich, und durchaus sehenswert.
Aber nur eine kleine Klientel wird den Film schätzen, andere werden etwas unentschlossen rausgehen. Ich auch.
Aber alles in allem auch nicht wirklich neu, nur im Umfeld ungewöhnlich, und durchaus sehenswert.
Aber nur eine kleine Klientel wird den Film schätzen, andere werden etwas unentschlossen rausgehen. Ich auch.
war im Cinemaxx 6, Hamburg
Snake S * 3.0
Dieser Review enthält SPOILER!Ein Giallo nur mit einem Mord, geht denn das???
Ich hatte mich schon auf einen neuen Versuch eines Giallo gefreut.
Die Festivalleitung hatte vorher als Verlosung gefragt, was Amer übersetzt heißt: die Lösung "bitter", und das war für mich auch der Film, eine bittere Enttäuschung.
Der Anfang war noch gut mit den Bildern und der Musik. Aber dann zieht sich der Film 80 min. hin und man wird mit einer Bilderflut (meistens Close Ups) und Geräuschen bombardiert. Der Film ist mehr ein Kammerspiel, man sieht die kleine Ana, die jugendliche Ana und die erwachsene Ana.
Gesprochen wird sehr wenig, im Ganzen vielleicht 20 Sätze im Film. Bis zu dem einen Mord, ca. in der 80 min., regiert die Langeweile und danach ist der Film auch schon zu Ende.
Für mich war Amer die Festivalgurke, wenn man, wie im Programmheft angekündigt, einen Giallo erwartet.
In Berlin sind einige während des Films gegangen.
Die 3 habe ich nur wegen den Bildern zum Anfang und besonders wegen dem geklauten Soundtrack vergeben.
Die Festivalleitung hatte vorher als Verlosung gefragt, was Amer übersetzt heißt: die Lösung "bitter", und das war für mich auch der Film, eine bittere Enttäuschung.
Der Anfang war noch gut mit den Bildern und der Musik. Aber dann zieht sich der Film 80 min. hin und man wird mit einer Bilderflut (meistens Close Ups) und Geräuschen bombardiert. Der Film ist mehr ein Kammerspiel, man sieht die kleine Ana, die jugendliche Ana und die erwachsene Ana.
Gesprochen wird sehr wenig, im Ganzen vielleicht 20 Sätze im Film. Bis zu dem einen Mord, ca. in der 80 min., regiert die Langeweile und danach ist der Film auch schon zu Ende.
Für mich war Amer die Festivalgurke, wenn man, wie im Programmheft angekündigt, einen Giallo erwartet.
In Berlin sind einige während des Films gegangen.
Die 3 habe ich nur wegen den Bildern zum Anfang und besonders wegen dem geklauten Soundtrack vergeben.
staunte im Cinemaxx 7, Berlin
Lovecraft * 9.0
Breathless
Amer - man bewundert ihn abgöttisch, oder man haßt ihn. Dazwischen liegt nichts. Drei Episoden aus dem Leben von Ana - als kleines Kind in einem spukigen Anwesen, als unschuldiges Teenie unter männlichen Raubtieren, als erwachsene Frau, gejagt von einer düsteren Gestalt. Alles an dem Film ist Stil, Farben, Klänge - märchenhaft, surreal. Ein unglaubliches visuelles Urerlebnis, gerade auf der großen Kinoleinwand. Dialoge sind spärlich, wie auch die perfekte Musik aus dem Italo-Archiv. Argento aus seiner Blütezeit grüßt aus jeder Ecke: Primärfarben, Lederhandschuhe, Augen in Großaufnahme, Atemgeräusche. Der erste Teil ist eine Verbeugung vor Suspiria, wie sie tiefer nicht möglich ist, und die fantastische (Alp-) Traumvilla scheint sich direkt aus Profondo Rosso materialisiert zu haben.
Kleinere Punktabzüge gibt es nur für die an ein, zwei Stellen übermäßig aufdringliche Soundkulisse. Ansonsten atemlose Faszination pur!
Kleinere Punktabzüge gibt es nur für die an ein, zwei Stellen übermäßig aufdringliche Soundkulisse. Ansonsten atemlose Faszination pur!
saß im Cinemaxx 7, Berlin
Francis S * 6.0
Dieser Review enthält SPOILER!Amer ist ein echter Kunstfilm, der so manchen Filmstudenten mit seiner Bedeutung beschäftigen wird. Audiovisuell ist er ein Genuss bis hin zur Unerträglichkeit und in viele Richtungen interpretierbar ... bla blabla ... schwafel ...
Gezeigt (ach, was mehr gehört) werden drei Ausschnitte aus dem Leben einer Ana: als Mädchen, als Teenager, als Erwachsene. Jedem dieser Teile liegt ein ganz anderer Sinn zugrunde. Ich hätte es schön gefunden, wenn jeder Part auf seine eigene Weise dargestellt worden wäre. Aber leider waren die Filmemacher in Geräuschnahaufnahmen verliebt und haben jedes Kleidungsrascheln, jeden Schritt, jedes noch so schwache Geräusch in den Vordergrund gerückt. Plus extreme langanhaltende Nahaufnahmen.
Das ist irgendwann ziemlich anstrengend und bringt wenig Neues. Gerade im zweiten Teil in der Lauf-Szene ging mir durch den Kopf: "Habt ihr jetzt endlich diesen verdammten scheiß Ball gefunden, das hält ja keiner aus" ... keuch, hechel, tapp tapp tapp, keuch, hechel, tapp tapp tapp ... da war ich auch nah dran, dass Klappmesser zu zücken.
Gezeigt (ach, was mehr gehört) werden drei Ausschnitte aus dem Leben einer Ana: als Mädchen, als Teenager, als Erwachsene. Jedem dieser Teile liegt ein ganz anderer Sinn zugrunde. Ich hätte es schön gefunden, wenn jeder Part auf seine eigene Weise dargestellt worden wäre. Aber leider waren die Filmemacher in Geräuschnahaufnahmen verliebt und haben jedes Kleidungsrascheln, jeden Schritt, jedes noch so schwache Geräusch in den Vordergrund gerückt. Plus extreme langanhaltende Nahaufnahmen.
Das ist irgendwann ziemlich anstrengend und bringt wenig Neues. Gerade im zweiten Teil in der Lauf-Szene ging mir durch den Kopf: "Habt ihr jetzt endlich diesen verdammten scheiß Ball gefunden, das hält ja keiner aus" ... keuch, hechel, tapp tapp tapp, keuch, hechel, tapp tapp tapp ... da war ich auch nah dran, dass Klappmesser zu zücken.
staunte im Cinestar 7, Berlin
Tweek * 1.5
Kurz belichtet:
Da isser, der Spalterfilm dieses Jahres. Hassen oder lieben, dazwischen scheint nichts möglich. Ich mag ihn nicht. Ich mag Filme mit einer (halbwegs) nachvollziehbaren Handlung. Das bietet mir "Amer" nicht. Es ist eine Studie in Farben, Lichtgebung, Geräuschen und extremen Close-Ups, die dann als Probe meiner Geduld bis zum Genervtsein wiederholt werden. Das war’s dann aber auch. Mit "Giallo" und "Argento" hat das Ganze allenfalls einige Stilmittel gemein. Hab mich selten beim Langweilen so unwohl und verarscht gefühlt. Vielleicht fehlt mir aber auch das nötige Kunstverständnis oder der entsprechend ausgerichtete Intellekt, um das Gezeigte in seiner Gänze zu würdigen. Ging mir seinerzeit bei "Subconscious Cruelty" ähnlich (Grüße an Zornlamm).
Fazit: Strictly Arthouse. Ganz und gar nicht meins. Wer einen Thriller in Giallo-Manier erwartet, wird heftig enttäuscht.
Da isser, der Spalterfilm dieses Jahres. Hassen oder lieben, dazwischen scheint nichts möglich. Ich mag ihn nicht. Ich mag Filme mit einer (halbwegs) nachvollziehbaren Handlung. Das bietet mir "Amer" nicht. Es ist eine Studie in Farben, Lichtgebung, Geräuschen und extremen Close-Ups, die dann als Probe meiner Geduld bis zum Genervtsein wiederholt werden. Das war’s dann aber auch. Mit "Giallo" und "Argento" hat das Ganze allenfalls einige Stilmittel gemein. Hab mich selten beim Langweilen so unwohl und verarscht gefühlt. Vielleicht fehlt mir aber auch das nötige Kunstverständnis oder der entsprechend ausgerichtete Intellekt, um das Gezeigte in seiner Gänze zu würdigen. Ging mir seinerzeit bei "Subconscious Cruelty" ähnlich (Grüße an Zornlamm).
Fazit: Strictly Arthouse. Ganz und gar nicht meins. Wer einen Thriller in Giallo-Manier erwartet, wird heftig enttäuscht.
saß im Cinemaxx 7, Berlin
reese * 8.5
Kein Giallo
Meiner Meinung ist Amer kein Giallo , sondern ein experimenteller Kunstfilm, der mit den Stilmitteln des Giallo spielt. Ich kann jeden verstehen, der diesen Film nicht mag. Ich selber habe aufgrund der Beschreibung im Festivalheft eine andere Vorstellung gehabt. Letzendlich war ich so überwältigt von dem Film, daß ich den mir am nächsten Tag in der Wiederholung nochmal ansehen mußte. Hat mir dann noch besser gefallen. Kann aber immer noch nicht sagen, worum es eigentlich ging.
staunte im Cinemaxx 7, Berlin
The_Coma-man * 8.5
*La La La La La La La*
Schwierig ist er geworden, dieser an die Giallo-Filme der 70er angelehnte Experimentalfilm... Visuell nahe an SUSPIRIA und LIZARD IN A WOMAN’S SKIN, in der Umsetzung aber eher an UN CHIEN ANDALOU und SCORPIO RISING angelehnt, ist AMER vor allem ein Schmaus für die Sinne. Selten habe ich das Kino nach der Vorstellung so beeindruckt von Bildern verlassen.
Nur leider stoßen einem dann doch zwei Plot-Points bitter auf: das ist zum einen die sehr schnelle Abhandlung der mittleren Episode, die ich eigentlich sehr interessant fand, und doch der etwas sehr skizzenhafte Plot.
Trotzdem - ein absolutes Muss, alleine des Erlebnisses wegen.
Nur leider stoßen einem dann doch zwei Plot-Points bitter auf: das ist zum einen die sehr schnelle Abhandlung der mittleren Episode, die ich eigentlich sehr interessant fand, und doch der etwas sehr skizzenhafte Plot.
Trotzdem - ein absolutes Muss, alleine des Erlebnisses wegen.
war im Cinemaxx 7, Berlin
FFFler * 7.0
Love it or hate it!
Man sollte sich vom Trailer nicht auf die falsche Fährte locken lassen und einen Giallo im Stile von Argento erwarten. Amer ist mehr ein Experiment als ein eigentlicher Film und lässt eine Story bzw. einen roten Faden (fast) komplett vermissen. Stattdessen setzen die Macher auf eine besondere Inszenierung, die in diesem Falle so wirklich noch nie da gewesen ist. Amer ist definitiv ein Film für die große Leinwand, denn was das Auge und die Ohren hier geboten bekommen, ist ein Fest für die Sinne. Mit Close Ups bis zum Geht-nicht-mehr wird nahezu jede Pore der Hauptdarstellerinnen durchleuchtet, aber auf welch kunstvolle Art und Weise und mit welch hervorragendem Sounddesign ... das ist einfach nur wow. Zugegebenermaßen ist das Ganze trotz der kurzen Laufzeit teilweise etwas anstrengend, da die Szenen nur selten groß variieren. Generell ein perfektes Beispiel für einen Love it or hate it Film. Auf jeden Fall ein Erlebnis, bei dem ich nicht missen möchte, es im Kino gesehen zu haben.
glotzte im Cinestar 7, Berlin
GeorgeKaplan * 9.0
Death is a Broken Doll in a Field of Lilacs
Augen. Ganz nah. Oft nur die Iris. Augen, die durch ein Schlüsselloch schauen. Augen, die zurückweichen. Augen, die Angst haben. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass AMER ein Film über das Sehen ist. Und es gibt viel zu sehen.
Blaue Bäder. Rote Wände. Gelbe Flure. Violette Türen. Und Handschuhe. Rasiermesser. Maskierte Killer. Sonnenbrillen. AMER ist eine Hommage an den italienischen Giallo, er zelebriert seinen Stil - intensive Farben, grandiose Musik von Stelvio Cipriani und Ennio Morricone, Close-ups, geradezu unzählige Nahaufnahmen. Wassertropfen, einzeln, im ganzen Farbenspektrum. Haut. Gänsehaut. Lippen. Röcke. Und immer wieder Augen.
AMER ist ein ausgesprochen subjektiver Film. Ein Film, der die Eindrücke des Mädchens, später des Teenagers und schlußendlich der erwachsenen Frau wiedergibt. Und er ist inszeniert wie ein Drogenrausch. Farben ändern sich, Zeit wird gestreckt und gedehnt, Geräusche sind unnatürlich laut und endlos lang.
AMER ist vielleicht auch ein Film über die Angst vor der männlichen Sexualität. Von allen Männern geht eine Agressivität aus, die geradezu unheimlich ist. Ob diese Bedrohung real ist, ist unerheblich. An diesem Punkt ähnelt der Film vielleicht noch am ehesten Polanskis EKEL.
AMER kann man nicht verstehen. Verstehen wird ohnehin überschätzt. AMER sehen heißt ihn zu verstehen.
Blaue Bäder. Rote Wände. Gelbe Flure. Violette Türen. Und Handschuhe. Rasiermesser. Maskierte Killer. Sonnenbrillen. AMER ist eine Hommage an den italienischen Giallo, er zelebriert seinen Stil - intensive Farben, grandiose Musik von Stelvio Cipriani und Ennio Morricone, Close-ups, geradezu unzählige Nahaufnahmen. Wassertropfen, einzeln, im ganzen Farbenspektrum. Haut. Gänsehaut. Lippen. Röcke. Und immer wieder Augen.
AMER ist ein ausgesprochen subjektiver Film. Ein Film, der die Eindrücke des Mädchens, später des Teenagers und schlußendlich der erwachsenen Frau wiedergibt. Und er ist inszeniert wie ein Drogenrausch. Farben ändern sich, Zeit wird gestreckt und gedehnt, Geräusche sind unnatürlich laut und endlos lang.
AMER ist vielleicht auch ein Film über die Angst vor der männlichen Sexualität. Von allen Männern geht eine Agressivität aus, die geradezu unheimlich ist. Ob diese Bedrohung real ist, ist unerheblich. An diesem Punkt ähnelt der Film vielleicht noch am ehesten Polanskis EKEL.
AMER kann man nicht verstehen. Verstehen wird ohnehin überschätzt. AMER sehen heißt ihn zu verstehen.
war im Cinedom 10, Köln
meiklsan * 9.0
Französisches Neo Giallo Experiment
ACHTUNG:
Dieser Film entspricht nicht den üblichen Sehgewohnheiten und wurde nicht nach den klassischen Regeln des Filmmakings gedreht!
Und wieder kaufen uns die Franzosen bei einem weiteren Genre den Schneid ab.
Erst war es nur das Horrorgenre, jetzt müssen auch die Italiener mit ihrem Giallo dran glauben.
Meines Erachtens haben wir es bei AMER mit einem gelungenen französischen Neo-Giallo-Experiment zu tun:
Man lasse all die verstaubten Argentos u. Co. zuhause, schmeisse den alten Muff über Bord, trenne sich von aufwändigen Charakterzeichnungen oder langweiligen Krimistories und reduziere den Giallo nur noch auf das Wesentliche: Das Opfer!
Den Rest der Story, und das ist der grandiose Clou, kann sich jedes einigermaßen gut trainierte persönliche Kopfkino individuell selber dazu basteln. AMER ist quasi ein "Do it yourself"-Giallobaukasten.
Aber keine Sorge, es wird genügend Input geliefert in Form wehender Röcke, knarzender Lederhandschuhe und einem orig. Soundtrack aus den 70er Jahren (Morricone!)
Außer ein paar Monologen gibt es nur sehr zielgerichtete Geräusche und TIEFES ATMEN, in unterschiedlichsten Geschwindigkeitsstufen.
Pflichtfilm für experimentierfreudige Giallo-Freunde.
P.S.: Vielleicht kann mir ja eine der weiblichen Leserinnen verraten, ob das, was unsere ANA in der leeren Badewanne mit dem roten Kamm anstellt, tatsächlich lustbringend möglich ist!?
Dieser Film entspricht nicht den üblichen Sehgewohnheiten und wurde nicht nach den klassischen Regeln des Filmmakings gedreht!
Und wieder kaufen uns die Franzosen bei einem weiteren Genre den Schneid ab.
Erst war es nur das Horrorgenre, jetzt müssen auch die Italiener mit ihrem Giallo dran glauben.
Meines Erachtens haben wir es bei AMER mit einem gelungenen französischen Neo-Giallo-Experiment zu tun:
Man lasse all die verstaubten Argentos u. Co. zuhause, schmeisse den alten Muff über Bord, trenne sich von aufwändigen Charakterzeichnungen oder langweiligen Krimistories und reduziere den Giallo nur noch auf das Wesentliche: Das Opfer!
Den Rest der Story, und das ist der grandiose Clou, kann sich jedes einigermaßen gut trainierte persönliche Kopfkino individuell selber dazu basteln. AMER ist quasi ein "Do it yourself"-Giallobaukasten.
Aber keine Sorge, es wird genügend Input geliefert in Form wehender Röcke, knarzender Lederhandschuhe und einem orig. Soundtrack aus den 70er Jahren (Morricone!)
Außer ein paar Monologen gibt es nur sehr zielgerichtete Geräusche und TIEFES ATMEN, in unterschiedlichsten Geschwindigkeitsstufen.
Pflichtfilm für experimentierfreudige Giallo-Freunde.
P.S.: Vielleicht kann mir ja eine der weiblichen Leserinnen verraten, ob das, was unsere ANA in der leeren Badewanne mit dem roten Kamm anstellt, tatsächlich lustbringend möglich ist!?
war im Metropolis 8, Frankfurt
D.S. * 8.5
Ein einziger Rausch
"Amer" bricht fast vollständig mit konventionellen narrativen Strukturen, weshalb es an dieser Stelle nicht großartig Sinn macht, viele Worte über den Verlauf der Handlung zu verlieren. Auch zum Filmerlebnis selbst wurde in den bisherigen Reviews schon fast alles gesagt, aber vielleicht kann man auch einfach gar nicht oft genug erwähnen, dass das hier Gezeigte und zu Hörende ein einzigartiger Trip ist - und trotz aller "Kabooms", "Tetsuos" und "Symbols" dieser Welt der wohl seltsamste, verstörendste und ungewöhnlichste Film des Festivals 2010 ist.
Es handelt sich hierbei aber definitiv nicht um einen Giallo im klassischen Sinne. Ein tatsächliches körperliches Verbrechen manifestiert sich nur einmal und fast schon am Rande, ein psychologisches Verbrechen kann man hingegen, je nach Sichtweise, fast die gesamte Laufzeit über beobachten. Vielmehr als ein in die üblichen Genre-Schubladen zu packender Film ist "Amer" ein ästhetisierter Experimentalfilm, der mit den unterschiedlichsten Gestaltungsmitteln arbeitet. Eines davon, wenn auch ein formal zentrales, ist die in vielen Giallos verwendete Stilistik, die Konzentration auf Farbgebung, Beleuchtung, extreme Kameraperspektiven und hypnotischen Sound.
Kurz gesagt, ein audiovisueller Drogenrausch, den man inhaltlich auf verschiedenste Weise oder auch gar nicht interpretieren kann. Wir begleiten Ana durch drei Phasen ihres Lebens: als kleines Mädchen, als Pubertierende und als erwachsene Frau. Das, was man Handlung nennen kann, setzt dabei einen jeweils völlig unterschiedlichen Fokus: vom klassischen, stark an Argentos "Suspiria" erinnernden Grusel- und Hexenthema der ersten Episode über die provokante Sexualitätsinszenierung der zweiten bis zum Crime- und Paranoia-Element der dritten.
Es geht um das Sehen, um Voyeurismus, es geht aber auch um das Verhältnis zur Mutter, zu sich selbst und dem eigenen Körper, es geht um das Erwachen, Aufblühen und Reifen und es geht, titelgebend, um Verbitterung. Was davon wie wichtig ist oder ob man "Amer" nicht eher wie ein Kunstwerk betrachten und gar nicht erst analysieren sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Ich muss für ein echtes Urteil noch ein paar Mal über den Film schlafen.
Wie auch immer, selten habe ich ein Kino dermaßen nachhaltig beeindruckt verlassen. Alle Sinne des Betrachters werden überreizt, und auch, wenn man tausende Fragezeichen auf der Stirn zurückbehalten sollte, "Amer" entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Große Kunst und ein einzigartiges Erlebnis. 8,5 Punkte.
Es handelt sich hierbei aber definitiv nicht um einen Giallo im klassischen Sinne. Ein tatsächliches körperliches Verbrechen manifestiert sich nur einmal und fast schon am Rande, ein psychologisches Verbrechen kann man hingegen, je nach Sichtweise, fast die gesamte Laufzeit über beobachten. Vielmehr als ein in die üblichen Genre-Schubladen zu packender Film ist "Amer" ein ästhetisierter Experimentalfilm, der mit den unterschiedlichsten Gestaltungsmitteln arbeitet. Eines davon, wenn auch ein formal zentrales, ist die in vielen Giallos verwendete Stilistik, die Konzentration auf Farbgebung, Beleuchtung, extreme Kameraperspektiven und hypnotischen Sound.
Kurz gesagt, ein audiovisueller Drogenrausch, den man inhaltlich auf verschiedenste Weise oder auch gar nicht interpretieren kann. Wir begleiten Ana durch drei Phasen ihres Lebens: als kleines Mädchen, als Pubertierende und als erwachsene Frau. Das, was man Handlung nennen kann, setzt dabei einen jeweils völlig unterschiedlichen Fokus: vom klassischen, stark an Argentos "Suspiria" erinnernden Grusel- und Hexenthema der ersten Episode über die provokante Sexualitätsinszenierung der zweiten bis zum Crime- und Paranoia-Element der dritten.
Es geht um das Sehen, um Voyeurismus, es geht aber auch um das Verhältnis zur Mutter, zu sich selbst und dem eigenen Körper, es geht um das Erwachen, Aufblühen und Reifen und es geht, titelgebend, um Verbitterung. Was davon wie wichtig ist oder ob man "Amer" nicht eher wie ein Kunstwerk betrachten und gar nicht erst analysieren sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Ich muss für ein echtes Urteil noch ein paar Mal über den Film schlafen.
Wie auch immer, selten habe ich ein Kino dermaßen nachhaltig beeindruckt verlassen. Alle Sinne des Betrachters werden überreizt, und auch, wenn man tausende Fragezeichen auf der Stirn zurückbehalten sollte, "Amer" entwickelt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Große Kunst und ein einzigartiges Erlebnis. 8,5 Punkte.
war im Metropolis 8, Frankfurt
Sam_Lowry * 9.0
Ein ausgezeichneter Festivalfilm
Ein Film der sich auf die Sinnlichkeit konzentriert!
AMER ist ein Fest für 1. diejenigen Zuschauer, die sich auf diese, teils betont selbstreflektive, Sinnlichkeit des Mediums Film einzulassen vermögen, 2. Kenner der jeweiligen heraufbeschworenen Fragmente der Filmgeschichte und 3. Freunde der psychoanalytischen Filmanalyse. Für alle anderen bietet er immer noch die Gelegenheit, sich in die vielleicht noch unbekannteren Möglichkeiten des Mediums Films einführen zu lassen.
Der perfekte Film für ein Fantasy Filmfest. Und das FFF bzw. die Gelegenheit ihn im Kinosaal sehen zu können, perfekt für diesen Film.
AMER ist ein Fest für 1. diejenigen Zuschauer, die sich auf diese, teils betont selbstreflektive, Sinnlichkeit des Mediums Film einzulassen vermögen, 2. Kenner der jeweiligen heraufbeschworenen Fragmente der Filmgeschichte und 3. Freunde der psychoanalytischen Filmanalyse. Für alle anderen bietet er immer noch die Gelegenheit, sich in die vielleicht noch unbekannteren Möglichkeiten des Mediums Films einführen zu lassen.
Der perfekte Film für ein Fantasy Filmfest. Und das FFF bzw. die Gelegenheit ihn im Kinosaal sehen zu können, perfekt für diesen Film.
war im City, München
Rohrkrepierer * 7.0
eine Epoche zu verstehen...
Wenn man sich in Würde vor den Meisterwerken des italienischen Genrekinos der späten 60er bis Mitte der 80er Jahre verbeugen will, dann muß man tief gehen. Und dann sollte man entweder gleich auf dem Boden kriechend daherkommen, oder man durchtrennt alle seine Sehnen, Muskeln und Bänder um beweglich genug zu sein.
AMER wählt den zweiten Weg. Alleine deswegen traut sich AMER auch gar nicht zu, eine stringente (ha) Geschichte erzählen zu können. Vollkommener Verzicht auf Geschichte ist konsequent und absolut kompromisslos.
AMER schafft es tatsächlich sich auf reine Form zu beschränken und in seiner wilden Collage aus Tönen, Bildern und perfekt entliehener Musik zu begeistern. Unfassbar intensive Stimmung kommt im ersten Drittel des Werks auf und Erinnerungen an brillante Meisterwerke des italienischen Genrekinos kommen auf. Ein Potpurri aus SUSPIRIA, LA CASA DALLE FENESTRE CHE RIDONO, SHOCK, PROFUMO DALLE SIGNORA IN NERO, UNA LUCERTOLA CON LA PELLE DI DONNA oder auch dem absurden Werk LA MORTE HA FATTO L´UOVO.
Das könnte man ewig so weitertreiben, aber das führt zu nichts und kann auch nur in Ansätzen beschreiben wie brillant und unsagbar erfüllend dieses erste Drittel von AMER daherkommt.
Im letzten Drittel findet dann ein ähnliches Hommagegewitter statt, nur wählt AMER hier das Genre des Giallos und zeigt seine auf Bilder und Töne reduzierte Interpretation der stilbildend relevanten Mittel des Genres. Und auch das macht das Werk hervorragend und faszinierend. Kleine Längen schleichen sich hier zwar ein, aber alleine auf seine Form reduziert muß man AMER auch in diesem Finale seine Brillanz bescheinigen. Einfach nur zum weinen schön - zumindest für Liebhaber der Genres.
Und das mittlere Drittel? Ich kann mich an nichts erinnern, das in Form und Perfektion als verbindendes Element taugen könnte. Vollkommener Mist. Kunstkino in seiner enervierend abtörnendsten Art. Kredit der Eröffnung verspielend, kann der Mittelteil von AMER sogar das tolle Ende überdecken und hinterlässt einen solch schalen Beigeschmack, dass ich auch hier weinen möchte.
Frau Cattet und Herr Forzani zeigen doch in AMER was sie können, dass sie verstanden haben, was die Faszination der geliebten Werke ausmacht.
Das nächste Mal weniger tief verbeugen, keine blutige Nase holen, sondern das italienische Genrekino angemessen und wunderschön in die Moderne holen. Dann bin ich zufrieden und sicher auch noch viele andere Filmfreunde, die auch mit den Namen Questi, Avati, Barilli, Martino, Lado und nicht nur mit denen von ein paar bekannteren Herren etwas anfangen können.
AMER wählt den zweiten Weg. Alleine deswegen traut sich AMER auch gar nicht zu, eine stringente (ha) Geschichte erzählen zu können. Vollkommener Verzicht auf Geschichte ist konsequent und absolut kompromisslos.
AMER schafft es tatsächlich sich auf reine Form zu beschränken und in seiner wilden Collage aus Tönen, Bildern und perfekt entliehener Musik zu begeistern. Unfassbar intensive Stimmung kommt im ersten Drittel des Werks auf und Erinnerungen an brillante Meisterwerke des italienischen Genrekinos kommen auf. Ein Potpurri aus SUSPIRIA, LA CASA DALLE FENESTRE CHE RIDONO, SHOCK, PROFUMO DALLE SIGNORA IN NERO, UNA LUCERTOLA CON LA PELLE DI DONNA oder auch dem absurden Werk LA MORTE HA FATTO L´UOVO.
Das könnte man ewig so weitertreiben, aber das führt zu nichts und kann auch nur in Ansätzen beschreiben wie brillant und unsagbar erfüllend dieses erste Drittel von AMER daherkommt.
Im letzten Drittel findet dann ein ähnliches Hommagegewitter statt, nur wählt AMER hier das Genre des Giallos und zeigt seine auf Bilder und Töne reduzierte Interpretation der stilbildend relevanten Mittel des Genres. Und auch das macht das Werk hervorragend und faszinierend. Kleine Längen schleichen sich hier zwar ein, aber alleine auf seine Form reduziert muß man AMER auch in diesem Finale seine Brillanz bescheinigen. Einfach nur zum weinen schön - zumindest für Liebhaber der Genres.
Und das mittlere Drittel? Ich kann mich an nichts erinnern, das in Form und Perfektion als verbindendes Element taugen könnte. Vollkommener Mist. Kunstkino in seiner enervierend abtörnendsten Art. Kredit der Eröffnung verspielend, kann der Mittelteil von AMER sogar das tolle Ende überdecken und hinterlässt einen solch schalen Beigeschmack, dass ich auch hier weinen möchte.
Frau Cattet und Herr Forzani zeigen doch in AMER was sie können, dass sie verstanden haben, was die Faszination der geliebten Werke ausmacht.
Das nächste Mal weniger tief verbeugen, keine blutige Nase holen, sondern das italienische Genrekino angemessen und wunderschön in die Moderne holen. Dann bin ich zufrieden und sicher auch noch viele andere Filmfreunde, die auch mit den Namen Questi, Avati, Barilli, Martino, Lado und nicht nur mit denen von ein paar bekannteren Herren etwas anfangen können.
guckte im Cinecitta' 3, Nürnberg
Alan Smithee S * 7.0
Dieser Review enthält SPOILER!Am besten kann man "Amer" wohl als 90-minütiges Experiment beschreiben, als eine Art stream-of-consciousness der Sinneswahrnehmungen und Emotionen, der einen in der ersten Hälfte vor allem wegen seiner stilistischen Brillanz mitreißt.
Erzählt werden darin drei Episoden, die entscheidende Erlebnisse der Hauptfigur als Kind, Jugendliche und Erwachsene wiedergeben. Allen Episoden gemein ist ein akuter Voyeurismus, das ständige Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden.
In der ersten Episode wird die Hauptfigur als junges Mädchen mit dem Tod ihres Großvaters konfrontiert und wenig später Zeuge des Liebesakts ihrer Eltern. Das Stöhnen der Mutter überlagert sich dabei auf potentiell traumatische Weise mit dem Todesseufzer ihres Großvaters, so dass Männer (und Sexualität?) fortan als negative Bezugspunkte in ihrem Bewusstsein verankert zu sein scheinen.
Die erste Episode war für mich auch die intensivste des ganzen Films. Das gefängnisartige Haus wird visuell beeindruckend in zum Teil grellen Komplementärfarben eingefangen und dank der grandiosen Soundeffekte eine unheimliche und durchweg bedrohlich wirkende Atmosphäre geschaffen, die noch bis daheim auf mich nachwirkte.
Die zweite Episode erzählt vom sexuellen Erwachen des Mädchens, das sich allmählich zur Frau entwickelt und von ihrer Mutter abkoppelt. Während sich die männlichen Figuren in dieser Episode auf starrende Blicke beschränken, kommt es in der dritten Episode zu heftigen physischen Übergriffen, wobei man das Geschehen samt seiner Phallus-Symbolik vermutlich auf rein psychologischer Ebene interpretieren muss.
Alles in allem war "Amer" für mich eine wirklich beeindruckende Erfahrung und vor allem die ersten zwei Episoden des Filmes audiovisuell einfach atemberaubend. Die Handlung war trotz interessanter Freudscher Verweise insgesamt nicht substantiell genug, um mich über die volle Laufzeit zu fesseln, dennoch kann ich den Film Freunden experimentellen Kinos durchaus empfehlen (bei Interesse unbedingt im Kino ansehen!).
Erzählt werden darin drei Episoden, die entscheidende Erlebnisse der Hauptfigur als Kind, Jugendliche und Erwachsene wiedergeben. Allen Episoden gemein ist ein akuter Voyeurismus, das ständige Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden.
In der ersten Episode wird die Hauptfigur als junges Mädchen mit dem Tod ihres Großvaters konfrontiert und wenig später Zeuge des Liebesakts ihrer Eltern. Das Stöhnen der Mutter überlagert sich dabei auf potentiell traumatische Weise mit dem Todesseufzer ihres Großvaters, so dass Männer (und Sexualität?) fortan als negative Bezugspunkte in ihrem Bewusstsein verankert zu sein scheinen.
Die erste Episode war für mich auch die intensivste des ganzen Films. Das gefängnisartige Haus wird visuell beeindruckend in zum Teil grellen Komplementärfarben eingefangen und dank der grandiosen Soundeffekte eine unheimliche und durchweg bedrohlich wirkende Atmosphäre geschaffen, die noch bis daheim auf mich nachwirkte.
Die zweite Episode erzählt vom sexuellen Erwachen des Mädchens, das sich allmählich zur Frau entwickelt und von ihrer Mutter abkoppelt. Während sich die männlichen Figuren in dieser Episode auf starrende Blicke beschränken, kommt es in der dritten Episode zu heftigen physischen Übergriffen, wobei man das Geschehen samt seiner Phallus-Symbolik vermutlich auf rein psychologischer Ebene interpretieren muss.
Alles in allem war "Amer" für mich eine wirklich beeindruckende Erfahrung und vor allem die ersten zwei Episoden des Filmes audiovisuell einfach atemberaubend. Die Handlung war trotz interessanter Freudscher Verweise insgesamt nicht substantiell genug, um mich über die volle Laufzeit zu fesseln, dennoch kann ich den Film Freunden experimentellen Kinos durchaus empfehlen (bei Interesse unbedingt im Kino ansehen!).
war im Metropolis 8, Frankfurt
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Amer
- Score [BETA]: 66
- f3a.net: 6.4/10 56
- IMDb: 6.8/10