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Review American Carnage

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Bürgermadness
von Leimbacher-Mario

„American Carnage“ lief die Tage in einer noch nicht ganz fertigen Version (!) beim Fantasy Filmfestival - Newsflashs und Credits am Schluss waren noch nicht mit dabei. An der Bewertung und Einordnung dieses flotten Horrormix hindert das zum Glück nichts. Ist sie auch so bei mir schon ordentlich bis überraschend unterhaltsam. Wir folgen einem Amerika (oder zumindest einem US-Staat?) unter neuer, republikanischer Führung. Alle nicht reinrassig weißen Menschen werden nun in eine Art Internierungslager gesteckt oder zur Umerziehung/„sinnvollen Nutzung“ zur Pflege in Altersheimen genutzt. Dabei folgen wir „Battle Royale“-artig ein paar Jugendlichen mit Fussfesseln und Migrationshintergründen in eine solch weirde Seniorenresidenz. Doch was sich nach hochaktuellem, politischem und hartem Stoff anhört, wird sehr schnell zu einer augenzwinkernden und selbstreflektierten Funfarce zwischen „New Mutants“, „A Cure For Wellness“ und „Get Out“ - mit einer wirklich heißen Portion Humor und Lockerheit!

Flach wie ein ***SPOILER***(„Soylent Green“-)Filmposter

Absolut für die Generation Netflix. Das habe ich mir bei „American Carnage“ oft mehr als deutlich gedacht. Die haben ja die ebenfalls auf dem Fantasy Filmfest laufende Gurke „Old People“ produziert oder zumindest gekauft - hätten sie sich mal lieber für dieses wilde Genrezitatefest entschieden! Denn für harte Genrehunde hält „American Carnage“ vielleicht nur ein müdes Lächeln bereit. Wem die Generation Y sehr schnell auf die Nerven geht, darf ebenfalls Ohropax mitnehmen. Aber für seine junge Zielgruppe mit etwas Interesse an viel Vorangegangem in dieser Nische kommt „American Carnage“ gut. Teilweise sogar sehr gut. Deutlich politisch links gelehnt, aber nie zu ernst oder predigend. Mit witzigen Figuren und lockeren Sprüche, flotten Zitaten und immer Drang nach vorne. Stehen bleibt hier nix. Überraschend kommt hier ebenfalls nix. Aber es funktioniert halt eben. Und mit dieser Kurzweile kann ich ihm dann auch nicht böse sein. Selbst wenn nicht in jedes Detail, in jede Wendung, in jede Reminiszenz Hirnschmalz und Flipcharts geflossen sind. McDreamys Konkurrent als Bösewicht. Süßes MakeUp. Alles in Ordnung. Lebt im Moment. Danach schnell vergessen. Macht was er machen will aber enorm erfolgreich.

Fazit: hip, flott, cool und im Grunde belanglos. Die sympathischen Zitate, glaubhafte Teens und seine unbeschwert-lockere Art retten ihn über den Durchschnitt. Bei mir sogar erstaunlich weit darüber. Positive Netflixware und -zielgruppe. Kein Klassiker - aber will er auch gar nicht sein. Unprätentiös bis in die letzte Schulbank.

war im Residenz, Köln

27 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

American Carnage
  • Score [BETA]: 54
  • f3a.net: 5.9/10 27
  • IMDb: 4.8/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 02:39

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