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Review Among the Living

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Among the Confused
von Alexander

Es ist immer ein Problem, wenn man mit relativ großer Erwartungshaltung in so einen Film geht und die Messlatte vielleicht höher liegt, als angemessen gewesen wäre. Für mich gab es zahlreiche Gründe für die überzogene Vorfreude : „Director’s Spotlight!“ (wow!) , „Die Regisseure von LIVID!“ (super!), „Neuer harter französischer Horrorfilm!“ (Genial!) - bin ich doch der größte Fan von franz. Horror und in der Vergangenheit nur selten enttäuscht worden, sei es nun „High Tension“, „Martyrs“ , „Frontiers“ , „Ils“ oder „Livid“ , sie haben mir immer gefallen.

Leider wurden die Erwartungen diesmal nicht ganz erfüllt.

Der Aufbau der Geschichte ist anfangs richtig spannend, es werden zahlreiche interessante Charaktere eingeführt, man freut sich so richtig auf den Film und die Ambitionen der Regisseure triefen „Among The Living“ am Anfang noch so richtig aus allen Poren. Gespannt sitzt man Nägel knabbernd in seinem Kinosessel, in freudiger Erwartung dessen, was da noch alles kommen möge.

Tolle Schauspieler, darunter eine richtig abgefuckte und nur an ihrem wollüstigen Mund wiederzuerkennende Beatrice Dalle, witzige Dialoge und ein stimmungsvolles Setting gefielen mir in der ersten Hälfte des Filmes richtig gut. Leider kippen aber sowohl Stimmung als auch Story gegen Mitte der Handlung in eine stinknormale Home-Invasion-Story um, die man in ähnlicher Form schon häufig, und leider auch häufig wesentlich besser und auch spannender gesehen hat.

Man kann dem Film nicht vorwerfen, er sei langweilig oder würde ausschließlich ausgetretenen Pfaden folgen. Er wirkt nur insgesamt seltsam inkohärent und planlos. Und auch wenn man von Horrorfilmen gewohnt ist, dass die Darsteller schwer nachvollziehbare Dummheiten begehen, so tun die in dieser Geschichte wiederholten Dummheiten einiger Charaktere, die auch schon von anderen Rezensenten bemängelt wurden, so sehr weh, dass man sich mehrfach gegen die Stirn schlägt, da sie dem ansonsten angenehm unkommerziellen Film nicht gerecht werden und eher zu einem der auf dem Filmfest zuvor gezeigten, öden Teenie-Slasher aus amerikanischer Massenfilmhaltung gepasst hätten.

Es ist wirklich bedauerlich, wie „Among The Living“ nach einer richtig guten Einleitung zur Talfahrt ohne Wiederkehr ansetzt. Einzelne Handlungsfäden brechen einfach ab, werden nicht konsequent oder zumindest unbefriedigend zu Ende geführt, vieles erscheint im höchsten Maße wirr und unlogisch und am Ende läßt einen der Film mit einem Fragezeichen zurück, das riesengroß und in Neon blinkend über dem Kopf eines verwirrten Filmfestbesuchers schwebt. Dazu passte ironischerweise die Ansage vor dem Film, die da lautete „Dieser Film fängt nicht da an wo er aufhört.“ Ja ne, is klar.

Schade schade schade. Wegen der sehr guten 1. Hälfte gibt’s dann trotzdem noch 6.5 Gnadensternchen von mir.

war im Cinestar, Frankfurt

63 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Among the Living
  • Score [BETA]: 57
  • f3a.net: 5.6/10 63
  • IMDb: 5.8/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 10:21

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