Reviewer
Michaela * 10.0
Was ist hier das Boese ?
Im Ferienhaus einer Familie spukt’s. Also holt man einen Geisterjäger. Der Ehemann traut dem guten Mann aber nicht und holt sich lieber eine zweite Meinung ein. Gegen den Willen der Ehefrau beauftragt er diesen, die Geister im Haus auszutreiben. Gesagt, getan. Während Ehefrau und Sohn in der Stadt sind, versuchen die beiden Männer die Geister einzufangen und loszuwerden. Da gibt es zwar nicht viel Action, aber einiges zu bequatschen, während man so auf die Geister wartet.
Die Figuren wirken echt, vor allem Danny, unser Familienvater, der in stiller Verzweiflung dem Treiben des Geisterjägers zusieht, den er nicht mehr los wird. Und auch die Dialoge sind witzig, man hört auch gern zu, wenn der Geisterjäger seine Geschichten zum Besten gibt.
Anfänglich ist es ein witziges Dahinplätschern, mit Mini-Jump-Scares, sodass es recht vergnüglich ist, dem Treiben auf der Leinwand zuzusehen. Allerdings kippt im letzten Drittel die Stimmung ins Bedrohliche, was passend gemacht ist und nicht aufgesetzt wirkt.
Eines meiner bisherigen Highlights.
Die Figuren wirken echt, vor allem Danny, unser Familienvater, der in stiller Verzweiflung dem Treiben des Geisterjägers zusieht, den er nicht mehr los wird. Und auch die Dialoge sind witzig, man hört auch gern zu, wenn der Geisterjäger seine Geschichten zum Besten gibt.
Anfänglich ist es ein witziges Dahinplätschern, mit Mini-Jump-Scares, sodass es recht vergnüglich ist, dem Treiben auf der Leinwand zuzusehen. Allerdings kippt im letzten Drittel die Stimmung ins Bedrohliche, was passend gemacht ist und nicht aufgesetzt wirkt.
Eines meiner bisherigen Highlights.
glotzte im Cinemaxx, München
Astrogirl * 6.0
Guter Geist - Böser Geist
Ein Haus, eine Familie und ein Geist - daraus kann man was machen. Was uns mit ANOTHER EVIL präsentiert wird, ist nicht einfach ein Geister- oder Exorzistenfilm, nein, es wird uns noch ganz nebenbei ein Psychogramm zweier Charaktere, unterschiedlicher sie nicht sein können, präsentiert.
Es handelt sich eindeutig um eine Low-Budget-Produktion. Da die Darsteller sehr gut miteinander agieren, genügen sie, um die Story voranzutreiben, sodass auf große Effekte verzichtet werden konnte. Die Dialoge sind witzig und unterstreichen gekonnt die meist kammerspielartigen Szenen.
Wer sich auf das Experiment "Exorzistenkammerspiel" einlässt, kann eine Perle des FFF finden. Für mich hätte der Film insgesamt, vor allem die Dialoge, kürzer ausfallen können, mit mehr Fokus auf die Geisterstory. Aber vermutlich wäre es dann ein anderer Film geworden.
Es handelt sich eindeutig um eine Low-Budget-Produktion. Da die Darsteller sehr gut miteinander agieren, genügen sie, um die Story voranzutreiben, sodass auf große Effekte verzichtet werden konnte. Die Dialoge sind witzig und unterstreichen gekonnt die meist kammerspielartigen Szenen.
Wer sich auf das Experiment "Exorzistenkammerspiel" einlässt, kann eine Perle des FFF finden. Für mich hätte der Film insgesamt, vor allem die Dialoge, kürzer ausfallen können, mit mehr Fokus auf die Geisterstory. Aber vermutlich wäre es dann ein anderer Film geworden.
war im Cinemaxx, München
D.S. * 7.0
Geisterspaß für Geist und Seele
Der Gute-Laune-Film des Festivals! Neben YOGA HOSERS und THE GREASY STRANGLER zumindest in Frankfurt bislang der Film, der für die meisten Lacher im Publikum gesorgt hat – ich persönlich hatte stellenweise glatt Tränen in den Augen. Dabei beruht der Humor von ANOTHER EVIL nur in wenigen Fällen auf Situationskomik. Es sind vor allem die haarsträubenden Dialoge und eine einzigartig schräge Figur, die hier für fassungsloses Gelächter sorgen. Und das über zumindest zwei Drittel des Films nonstop – obwohl sich dabei durchaus auch tiefe Tragik über das Geschehen legt.
Zum Inhalt verrät das Programmheft schon alles Wesentliche, eigentlich bereits zu viel: Das schicke Ferienhaus des erfolgreichen Malers Dan in Kalifornien wird von Geistern heimgesucht, von denen mindestens einer creepy genug aussieht, dass man ihn lieber schnellstmöglich loswerden will. Also bestellt man sich einen Geisterhaus-Exorzisten, der nach kurzem Screenen der Lage sagt: Chillt einfach, alles nicht so wild. Hmm. Klingt nicht so überzeugend. Also zieht Dan einen zweiten „Experten“ zu Rate – Os, einen echten Geisterterminatorcowboy (Mark Proksch, BETTER CALL SAUL). Der wittert größere Probleme. Und wird darüber selbst zum allergrößten Problem von Dan und seiner Familie...
Die Handlung ist in diesem kostengünstig, aber mit unglaublicher Spielfreude und einem sich spürbar am rechten Fleck befindlichen Herzen produzierten Indie-Kracher nicht das Entscheidende: Zwar sind die Geisterfallen von Os und seine sonstigen Bemühungen, der paranormalen Lage Herr zu werden, in sich schon amüsant genug. Getoppt werden sie jedoch bei weitem von der Zeichnung seines Charakters als Kontrollfreak-Soziopath, der buchstäblich zu allem bereit ist, um einen echten Freund zu finden. Und ihm aus der Patsche zu helfen. Auch, wenn er sie dabei vielleicht erst recht zur Patsche macht...
Wer Sorge hat, in einem Mumblecore-Film wie diesem würde zu viel geredet und zu wenig gehandelt, der kann beruhigt sein. Die Dialoge ufern niemals aus und sind in den ersten zwei Filmdritteln fast ohne Ausnahme zum Schreien komisch; daneben ist aber auch die Handlung stringent aufgebaut und steuert konsequent auf ein knüppelhart absurdes Finale zu. Dankenswerterweise wählt der Film in diesem übrigens nicht den einfachsten Weg – wie er auch sonst meist erfreulich unvorhersehbar bleibt.
ANOTHER EVIL ist ein echtes kleines Highlight und für jeden, der seine Horrorcomedy gerne etwas intelligenter hat, ein unbedingtes Muss. Zwischenzeitlich nimmt er leider ein bisschen zu lange zu viel Tempo raus, darum von mir nur 7 Punkte. Aber ich hatte definitiv jede Menge Spaß.
Zum Inhalt verrät das Programmheft schon alles Wesentliche, eigentlich bereits zu viel: Das schicke Ferienhaus des erfolgreichen Malers Dan in Kalifornien wird von Geistern heimgesucht, von denen mindestens einer creepy genug aussieht, dass man ihn lieber schnellstmöglich loswerden will. Also bestellt man sich einen Geisterhaus-Exorzisten, der nach kurzem Screenen der Lage sagt: Chillt einfach, alles nicht so wild. Hmm. Klingt nicht so überzeugend. Also zieht Dan einen zweiten „Experten“ zu Rate – Os, einen echten Geisterterminatorcowboy (Mark Proksch, BETTER CALL SAUL). Der wittert größere Probleme. Und wird darüber selbst zum allergrößten Problem von Dan und seiner Familie...
Die Handlung ist in diesem kostengünstig, aber mit unglaublicher Spielfreude und einem sich spürbar am rechten Fleck befindlichen Herzen produzierten Indie-Kracher nicht das Entscheidende: Zwar sind die Geisterfallen von Os und seine sonstigen Bemühungen, der paranormalen Lage Herr zu werden, in sich schon amüsant genug. Getoppt werden sie jedoch bei weitem von der Zeichnung seines Charakters als Kontrollfreak-Soziopath, der buchstäblich zu allem bereit ist, um einen echten Freund zu finden. Und ihm aus der Patsche zu helfen. Auch, wenn er sie dabei vielleicht erst recht zur Patsche macht...
Wer Sorge hat, in einem Mumblecore-Film wie diesem würde zu viel geredet und zu wenig gehandelt, der kann beruhigt sein. Die Dialoge ufern niemals aus und sind in den ersten zwei Filmdritteln fast ohne Ausnahme zum Schreien komisch; daneben ist aber auch die Handlung stringent aufgebaut und steuert konsequent auf ein knüppelhart absurdes Finale zu. Dankenswerterweise wählt der Film in diesem übrigens nicht den einfachsten Weg – wie er auch sonst meist erfreulich unvorhersehbar bleibt.
ANOTHER EVIL ist ein echtes kleines Highlight und für jeden, der seine Horrorcomedy gerne etwas intelligenter hat, ein unbedingtes Muss. Zwischenzeitlich nimmt er leider ein bisschen zu lange zu viel Tempo raus, darum von mir nur 7 Punkte. Aber ich hatte definitiv jede Menge Spaß.
war im Cinestar, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 9.0
Die gesprächigste Geisterjagd aller Zeiten
Wie macht man aus wenig viel? Diese Frage beantwortet der Mumblecore-Sparflammen-Ghostbusters "Another Evil" mehr als grandios. Dieser kleine, sympathische Quatschkopf von Film ist schlicht eine meiner Entdeckungen & Indie-Perlen 2016 - das komplette Gegenteil der neuen, aufgeblasenen & unlustigen "Ghostbusters". Es geht um einen Künstler & Familienvater, der in seinem Haus Geister sieht, sodass er sich an einen Geisterjäger wendet. Jedoch ist dieser eher von der gesprächigen, Freunde suchenden Natur & in den Tagen, in denen die Geister ausgetrieben werden sollen, muss sich erst noch herausstellen, ob der Mann, der behauptet, Satan höchstpersönlich gevögelt zu haben, wirklich etwas von seinem Handwerk versteht...
"Another Evil" ist für mich ganz einfach ausgedrückt... genial & unbeschreiblich. Ein Traum von einem Script - schlagfertig, voller Überraschungen, Absurditäten & kultigen, netten Charakteren. Dazu ein grandioser Mix aus Humor, etwas Spannung & wirklichem Drama gegen Ende, in das man emotional vollkommen involviert ist. Dazu knifflige Twists & Darsteller mit komödiantischem Timing wie im Lehrbuch. Vielfältig trotz fast nur Gelaber, spannend obwohl fast ohne Geister, cool ohne Action oder Effekthascherei. Eine runde Sache, die man nur lieben kann. Selbst wenn man mit dem dialoglastigen Mumblecore sonst eher weniger anfangen kann. Der Film geht ungewohnte Wege, hat Eier & ganz viel Herz. Was will man da noch mehr. Ich bin im Gegensatz zu den Protagonisten sprachlos & kann nur meine vollste Empfehlung geben. Tut bitte alles, um diesen Geheimtipp nicht zu verpassen!
Fazit: Mumblecore-Ghostbusters - genialer Exorzismus, der einfach sympathisch, witzig & dialoglastig das Haus rockt & aus seinen Minimal-Mitteln maximalen Spaß herausholt. Jetzt weiß ich definitiv, wen ich bei Geisterproblemen anrufe (oder auch nicht) ;)
"Another Evil" ist für mich ganz einfach ausgedrückt... genial & unbeschreiblich. Ein Traum von einem Script - schlagfertig, voller Überraschungen, Absurditäten & kultigen, netten Charakteren. Dazu ein grandioser Mix aus Humor, etwas Spannung & wirklichem Drama gegen Ende, in das man emotional vollkommen involviert ist. Dazu knifflige Twists & Darsteller mit komödiantischem Timing wie im Lehrbuch. Vielfältig trotz fast nur Gelaber, spannend obwohl fast ohne Geister, cool ohne Action oder Effekthascherei. Eine runde Sache, die man nur lieben kann. Selbst wenn man mit dem dialoglastigen Mumblecore sonst eher weniger anfangen kann. Der Film geht ungewohnte Wege, hat Eier & ganz viel Herz. Was will man da noch mehr. Ich bin im Gegensatz zu den Protagonisten sprachlos & kann nur meine vollste Empfehlung geben. Tut bitte alles, um diesen Geheimtipp nicht zu verpassen!
Fazit: Mumblecore-Ghostbusters - genialer Exorzismus, der einfach sympathisch, witzig & dialoglastig das Haus rockt & aus seinen Minimal-Mitteln maximalen Spaß herausholt. Jetzt weiß ich definitiv, wen ich bei Geisterproblemen anrufe (oder auch nicht) ;)
glotzte im Residenz, Köln
Herr_Kees * 6.0
Ghosthunter from Hell
Eine grobkörnige Independent-Produktion, die in erster Linie von den Dialogen und der Chemie seiner beiden Hauptdarsteller lebt – und die sind so lala. Die Idee des penetranten Geisterjägers, der sich langsam zu einer nervigeren Erscheinung auswächst als die Geister selbst, ist witzig. Und insbesondere am Anfang kann man die Situation der Hauptfigur bei ihren ersten Begegnungen mit den Geisterjägern und ihrem Fachjargon gut nachvollziehen – man denkt unwillkürlich an eigene Situationen beim Kfz-Mechaniker oder beim Facharzt. Der Film hat jedoch Längen, die er durch Witz, Spannung oder Ideen nicht ausreichend wett machen kann und wenn die Stimmung im dritten Akt dann kippt, weiß man nicht so recht, auf wessen Seite man stehen soll. In jedem Fall ein interessanter Film – und ebenso merkwürdig wie sein Geisterjäger selbst.
war im Metropol, Stuttgart
Alexander * 7.5
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.
Was für eine innovative Film-Idee, welch großartiger Indie-Spaß! Dieser Film hat mein Herz sofort im Sturm erobert, so erfrischend neu und anders bespaßt und gruselt „Another Evil“ in hochgradig unterhaltsamem Maße.
Dieser „Mumblecore“ setzt voll auf seine frische Idee und die unverbrauchten Darsteller, die uns mit pfiffigen Dialogen über fast die gesamte Spielzeit mit immer wieder neuen Überraschungen verblüffen und bestens unterhalten.
Dabei ist „Another Evil“ genau so gruselig wie lustig, schafft den Spagat zwischen gar nicht mal so harmlosen Ghost-Scares und wahnwitzigem Buddy-Movie, drückt richtig auf die Tube und schafft es, einem alten Thema frischen Wind einzuhauchen, und ich hätte nie zuvor geglaubt, in einem wirklich spannenden „Geisterfilm“ so viel lachen zu können.
Wie Mark Proksch hier als vermeintlich untalentierter Geisterjäger „Oz“ sich in die Herzen der Zuschauer spielt, ist ein Fest für Freunde der gewitzten Dialogzeilen und unterhält mehr als prächtig mit verrückten Einfällen und emotionalen Momenten.
Und auch, wenn es sich bei „Another Evil“ überwiegend um ein Kammerspiel handelt, platziert Regisseur Carson D. Mell zahlreiche Schauermomente so dermaßen präzise, dass es selbst routinierten Geisterfilmenguckern gehörig die Gänsehaut aufbaut.
Dabei verzeiht man dem Film auch gerne die zum Rest irgendwie weniger passende Metamorphose vom Skurrilen zum Dramatischen, die dem Zuschauer trotz des vielleicht ungelenken Endes ein wenig Raum für eigene Interpretationen läßt.
Dieser „Mumblecore“ setzt voll auf seine frische Idee und die unverbrauchten Darsteller, die uns mit pfiffigen Dialogen über fast die gesamte Spielzeit mit immer wieder neuen Überraschungen verblüffen und bestens unterhalten.
Dabei ist „Another Evil“ genau so gruselig wie lustig, schafft den Spagat zwischen gar nicht mal so harmlosen Ghost-Scares und wahnwitzigem Buddy-Movie, drückt richtig auf die Tube und schafft es, einem alten Thema frischen Wind einzuhauchen, und ich hätte nie zuvor geglaubt, in einem wirklich spannenden „Geisterfilm“ so viel lachen zu können.
Wie Mark Proksch hier als vermeintlich untalentierter Geisterjäger „Oz“ sich in die Herzen der Zuschauer spielt, ist ein Fest für Freunde der gewitzten Dialogzeilen und unterhält mehr als prächtig mit verrückten Einfällen und emotionalen Momenten.
Und auch, wenn es sich bei „Another Evil“ überwiegend um ein Kammerspiel handelt, platziert Regisseur Carson D. Mell zahlreiche Schauermomente so dermaßen präzise, dass es selbst routinierten Geisterfilmenguckern gehörig die Gänsehaut aufbaut.
Dabei verzeiht man dem Film auch gerne die zum Rest irgendwie weniger passende Metamorphose vom Skurrilen zum Dramatischen, die dem Zuschauer trotz des vielleicht ungelenken Endes ein wenig Raum für eigene Interpretationen läßt.
war im Cinestar, Frankfurt
landscape * 7.5
Von Geistern und Jägern
Another Evil lebt davon, die Geisterjäger bei ihrer Arbeit zu porträtieren. Der Spaßfaktor ist hoch, bis... der Spaß aufhört und der Jäger zum Problem wird. Steht alles im Programmtext, und trotzdem lohnt es allemal, sich das Teil reinzuziehen, denn absurder und anteilloser geht es kaum noch. Eindeutig mehr Comedy als Horror. Schätze, man sollte erst mal bei Yelp checken, wen man sich da holt...
Man muss aber nicht ins Kino, um Another Evil zu sehen, denn das Material ist recht mies, das ist nicht Blu-ray-fähig. Die flächigen Tiefen sind grau und zeigen heftige Artefakte, zeichnende Tiefen sind zum Teil schwärzer. Da wurde nicht auf ein gutes Verhältnis von Auflösung und Bildkompression geachtet.
Das kostet Punkte.
Man muss aber nicht ins Kino, um Another Evil zu sehen, denn das Material ist recht mies, das ist nicht Blu-ray-fähig. Die flächigen Tiefen sind grau und zeigen heftige Artefakte, zeichnende Tiefen sind zum Teil schwärzer. Da wurde nicht auf ein gutes Verhältnis von Auflösung und Bildkompression geachtet.
Das kostet Punkte.
saß im Savoy, Hamburg
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Bewertungen
Another Evil
- Score [BETA]: 73
- f3a.net: 6.6/10 39
- IMDb: 7.9/10