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Review Anthony Zimmer

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von Frank
Jèrôme Salle ist dieses Jahr mit Largo Winch auf dem FFF vertreten. Wer neugierig auf diesen Regisseur ist und Krimis liebt, findet evtl. an seinem vorigen Werk "Anthony Zimmer" aus dem Jahre 2005 gefallen, zu dem er auch das Drehbuch verfasst hat.

Anthony Zimmer hat sein Geld mit Drogengeschäften gemacht, genauer mit Geldwäsche. Er wird schon lange gesucht, ist aber äußerst geschickt darin, seine Identität zu verschleiern, wobei er auch vor plastischer Chirurgie nicht zurückschreckt. So kennt niemand sein wahres Gesicht, weder der Inspektor, der ihn seit Jahren verfolgt, noch die russische Mafia, die ihn seit kurzem aufzuspüren sucht, noch der Zuschauer.

Identität ist also ein Thema dieser Geschichte. Hier geht es nicht darum die eigene zu finden, sondern sie nach außen hin geheim zu halten.

Yvan Atall und Sophie Marceau spielen die Hauptrollen in diesem eleganten, leicht stylischem und sehr französischem Krimi, der in und um Nizza spielt.
Ein ahnungsloser Übersetzer wird für den Gesuchten gehalten. Er begegnet einer jungen Frau;
Und damit entfaltet der Film seine Magie.

Unterstützt wird er dabei von seinem hervorragend passendem Score, der zwischen beschwingtem Jazz und atmosphärisch klassischem Soundtrack harmonisch wechselt.

In schlichten, seichten Bildern, ohne jemals überfrachtet zu wirken, strahlt Anthony Zimmer eine Ruhe aus, die manchmal fast wehtut.

In der Tat gibt es im konventionellem Sinne spannendere oder fesselndere Krimis. Die Spannung dieses Films ergibt sich aus seiner Magie und bleibt daher unterschwellig. Genau das macht Anthony Zimmer aus, macht ihn so besonders.
Die Sequenz im Zug zwischen den beiden Hauptdarstellern umhüllt eine magische Aura, die in jedem Dialog, in jeder Pause präsent ist. Es ist mehr als nur erotisches knistern.

Es hätte Anthony Zimmer jedoch nicht geschadet, seinen Fokus zeitweilig zu verlagern, so das er sich auch inhaltlich spannender gestaltet hätte und nicht hauptsächlich atmosphärisch. So kommt das mitfiebern, wer denn nun wirklich der große Unbekannte ist, ein bisschen zu kurz.
Seitens des Drehbuchs darf man sich auch fragen, wieso der Inspektor nicht etwas schlauer ist...

Insgesamt dennoch ein unbedingt zu empfehlender Krimi, der durch seine Atmosphäre hervorsticht.

25 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Anthony Zimmer
  • f3a.net: 7/10 25
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 12:33

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