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Review Appleseed

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Enttäuschend auf sehr hohem Niveau
von Stingray

Die erste Verfilmung hatte ich nur noch vage im Kopf, und an die Story konnte ich mich jetzt nicht mehr so genau erinnern. Gute Voraussetzungen also, um den Film als das zu bewerten, was er ist und ihn nicht mit der ersten Version zu vergleichen.
Eines vorweg: Optisch ist der Film eine Offenbarung! Ein bombastisches, geradezu orgiastisches Erlebnis! Zwar war hier nichts mehr handgezeichnet, aber man hat bewußt die Figuren offenbar mit Cellshading im Animestil gehalten. Herausgekommen ist klassischer Anime-Zeichenstil, nur mit hyperrealistischen und lückenlosen Bewegungsabläufen eines "Final Fantasy". Hat mir ausgesprochen hervorragend gefallen. Die Story war von der Grundidee her sehr interessant, die Heldin ein herrlich hartes Anime-Babe (irgendwie komisch, daß gerade die Japaner in ihren Animes starke Frauenfiguren als Helden mögen). Leider begeht der Film einen gigantischen Fehler: Er hat zu viel Story in zu wenig Zeit. Der Film ist mindestens eine halbe Stunde zu kurz. Es gibt zwei große Expositions-Szenen, in denen Minuten lang Hintergrundstory erzählt wird. Nicht, daß die nicht interessant wäre, im Gegenteil, ich hätte die nur lieber gerne selbst gesehen! Stattdessen kennt plötzlich jeder jeden, hat mit jedem eine gemeinsame Vergangenheit, die einen aber völlig kalt läßt, da die Information aus dem Nichts kommt und in einer Minute keine Bedeutung mehr hat. Schade, schade, SCHADE!!! Nach den ersten hervorragenden 30 Minuten baut der Film durch diesen sehr großen Makel leider ab und kann den genialen Ersteindruck nicht aufrecht erhalten. Es ist trotzdem noch ein Film, der mir gefallen hat, aber es tut mir geradezu körperlich weh, wieviel Potential hier verschwendet wurde.

war im Cinecitta', Nürnberg

16 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Appleseed
  • f3a.net: 6.2/10 16
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 19:27

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