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Review Awake

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Wach auf, Hollywood!
von Frank

Mit Hayden Christensen als Clay, Jessica Alba in der Rolle seiner Freundin Sam, dem Arzt Jack (Terence Howard) und Lena Olin, die seine Mutter spielt, wurden für "Awake" hochbezahlte Stars unter Vertrag genommen.
Das großzügige Budget merkt man auch am insgesamt durchweg professionellen Handwerk: hervorragende Kamera, gute Beleuchtung, klasse Set Design. Glasklare Bilder in Hochglanzoptik, die dem Zuschauer gleich signalisieren: Die Welt, in der "Awake" spielt, ist wohlhabend und moralisch einwandfrei.

Clay ist ein angesehener und einflussreicher junger Businessman mit militärischen Auszeichnungen. Er verfügt über Millionenetats und nimmt Einfluss auf tausende von Arbeitsplätzen. Seit dem Tod seines Vaters ist seine Mutter die ihm am nächsten stehende Angehörige. Er lebt mit ihr zusammen, doch seine Liebe zu Sam verheimlicht er ihr.
Ein schwerwiegender Herzfehler zwingt ihn zu einer Herztransplantation, die ein befreundeter Chirurg, sein Freund Jack, für ihn durchführen soll. Seine Mutter ist dagegen. Sie will sein Leben nicht in die Hände eines zweitklassigen Arztes geben...

Ein stranges Gefühl überkommt den Zuschauer erstmals, wenn die eigentliche Filmhandlung mit den Vorbereitungen im OP- Raum ihren Anfang nimmt. Clay liegt bereits auf dem OP-Tisch, als es zu einer kurzen Verunsicherung für alle kommt...
Super inszeniert ist auch die folgende Anästhesiesequenz, die den Eingriff vorbereitet und den Patienten narkotisieren soll. Wir werden in Clays geistige Welt versetzt und seinen Gedanken nahe gebracht, als klar wird, dass die Narkose nicht genug wirkt. Was er nun tut, um sich abzulenken und hier in Bildern und Gedanken geschildert wird, werde ich natürlich nicht verraten, ebenso wenig wie die Vorgänge im OP- Raum...

Was bringt "Awake" denn nun?

Er zeigt uns, wie groß die Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn sein kann. "Awake" ruft uns auch ins Gedächtnis, dass es meistens die qualvollsten Momente sind, in denen wir uns an die Dinge erinnern, die uns am meisten bedeuten. Und er ist ein wenig schaurig.
Wo er aber, insbesondere nach einer entscheidenden Storyentwicklung, sein Potenzial verschenkt hat, ist der Punkt Spannung. Nachdem dem Zuschauer der weitere, prinzipielle Verlauf der Handlung durch eine Schlüsselsequenz klar wird, fällt "Awake" spannungsmäßig in sich zusammen und kann diese bis zu seiner Auflösung nicht wieder aufbauen.
Mir fehlte dem Film ab diesem Punkt eine Art mystisch-spirituelle Komponente, die Clays neuem Bewusstseinszustand gerecht wird. Stattdessen interessiert sich "Awake" von nun an mehr für die Sachlage als für die subjektive, halbspirituelle Erfahrung Clays.

Fazit

Awake ist keine Erleuchtung oder Offenbarung, glänzt aber durch eine fantastische Drehbuchidee, deren Potenzial leider nicht genügend genutzt wurde. Das typisch amerikanische Ende ist gerade noch zu verschmerzen.

30 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Awake
  • Score [BETA]: 61
  • f3a.net: 5.7/10 30
  • IMDb: 6.5/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 12:02

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