Thank you for watching this film
von D.S.
Wir sollten alle viel höflicher zueinander sein. Dann würde die Welt vielleicht weniger vor die Hunde gehen und nicht alsbald in einer Apokalypse wie der „Rapture“ enden, deren Folgen wir im tatsächlich ersten Feature-Film von E.L. Katz seit dem 2013er-Knaller CHEAP THRILLS erleben dürfen. AZRAEL schreitet mit gutem Beispiel voran und dankt den Zuschauern zum Schluss des Abspanns für die Sichtung – gern geschehen! Ich habe sie nicht bereut.
Ich hätte sie aber definitiv noch etwas mehr genossen, hätte ich mehr von dem auch tatsächlich sehen können, das auf der Leinwand geschieht. Leider jedoch ist der Film über weite Strecken viel zu dunkel, das Geschehen zu schlecht ausgeleuchtet und daher oftmals im Detail kaum klar auszumachen. Was schade ist, da uns zahlreiche reichlich harte Gewaltszenen dargeboten werden, die man so nur eingeschränkt auskosten kann. Was besonders schade ist, da diese eigentlich der einzige Sinn und Zweck der gesamten Veranstaltung sind, wenn man mal vom finsteren Finale absieht: Weder erfahren wir Nennenswertes über die Ausgangssituation, vor der sich die Handlung entwickelt, noch über die konkreten Rahmenbedingungen, die sich aus ihr ergeben.
Das Wenige, das hier abseits von ausufernden Jagd-, Kampf- und Killsequenzen eine Rolle spielt, müssen wir uns großteils selbst zusammenreimen: Nach dem Untergang der menschlichen Zivilisation, der Massen an verbrannt aussehenden zombieartigen Wesen hinterlassen hat, hat sich unter den Überlebenden augenscheinlich irgendwann ein religiöser Kult breitgemacht, der Sprechen als Sünde betrachtet – und seinen Anhängern sicherheitshalber gleich die Stimmbänder rausschneidet. Ob es wirklich nur ums Sprechen oder nicht vielmehr gleich um die gesamte buchstabenbasierte Kommunikation geht, bleibt unklar. Allerdings ist im Film auch niemand zu sehen, der liest oder schreibt. Also geht der Kult wohl aufs Ganze. Wobei, lange nicht jeder Mensch gehört ihm an. Ob die „Ungläubigen“ als Sünder verfolgt oder eher im Zeugen-Jehovas-Stil an der Haustür belästigt werden? Wer weiß das schon. Was wir hingegen wissen: Einmal Kultist, immer Kultist. Als die junge Azrael (Samara Weaving) mit ihrem Lover die Sekte verlassen will, wird sie gnadenlos verfolgt. Halt, natürlich kann es auch sein, dass sie fliehen wollte, weil sie geopfert werden sollte. Oder, dass sie zwar grundsätzlich Kultistin ist, aber einer anderen Sektenniederlassung angehört und den hier tätigen Endzeit-Aposteln nur zufällig vor die Flinte gelaufen ist – und von ihnen als perfekte Sakramentgabe auserkoren wurde. Und was ihre Opferung im Zweifelsfall genau bewirken soll? Wie angedeutet: AZRAEL lässt uns eine Menge Freiraum, den Film in unserem Kopf so zu gestalten, wie wir ihn am liebsten mögen. Immerhin wird zum Ende hin mehr oder minder klar gezeigt, welche Zukunftspläne der Kult hegt. Wenn auch nicht, warum genau.
Das klingt nun alles einigermaßen despektierlich und ja, ein wenig mehr Kontext würde dem Publikum sicher helfen und dem Film nicht schaden. Ein paar wenige Texteinblendungen gibt es ja, doch auch diese lassen fast alles offen. Am Ende des Tages spielt das aber dann auch nicht die allergrößte Rolle. Denn dies ist kein storygetriebener Film, er hat keine weiterführende Aussage, will uns durch nichts für sich begeistern als durch das reine auf der Leinwand vorgeführte Geschehen. Dieses stellt sich so adrenalin- wie bluthaltig dar. Und manchmal reicht genau das ja auch einfach. AZRAEL ist nichts anderes, will nichts anderes sein als ein richtig klassischer, ernsthafter Endzeit-Horrorfilm, der sich irgendwie nach den 90er-Jahren anfühlt und neben Frau Weaving sowie ein paar saftigen Kills auch durch eine dichte Atmosphäre punktet. Sowie durch ein infernalisches Finale. Das genau dorthin geht, wohin ein solcher Film gehen muss.
Davon würde ich durchaus manchmal gerne mehr sehen. In jeder Hinsicht. Knappe 7 Punkte für den visuell dummerweise etwas eingeschränkten Todesengel und sein reinigendes Blutbad.
Ich hätte sie aber definitiv noch etwas mehr genossen, hätte ich mehr von dem auch tatsächlich sehen können, das auf der Leinwand geschieht. Leider jedoch ist der Film über weite Strecken viel zu dunkel, das Geschehen zu schlecht ausgeleuchtet und daher oftmals im Detail kaum klar auszumachen. Was schade ist, da uns zahlreiche reichlich harte Gewaltszenen dargeboten werden, die man so nur eingeschränkt auskosten kann. Was besonders schade ist, da diese eigentlich der einzige Sinn und Zweck der gesamten Veranstaltung sind, wenn man mal vom finsteren Finale absieht: Weder erfahren wir Nennenswertes über die Ausgangssituation, vor der sich die Handlung entwickelt, noch über die konkreten Rahmenbedingungen, die sich aus ihr ergeben.
Das Wenige, das hier abseits von ausufernden Jagd-, Kampf- und Killsequenzen eine Rolle spielt, müssen wir uns großteils selbst zusammenreimen: Nach dem Untergang der menschlichen Zivilisation, der Massen an verbrannt aussehenden zombieartigen Wesen hinterlassen hat, hat sich unter den Überlebenden augenscheinlich irgendwann ein religiöser Kult breitgemacht, der Sprechen als Sünde betrachtet – und seinen Anhängern sicherheitshalber gleich die Stimmbänder rausschneidet. Ob es wirklich nur ums Sprechen oder nicht vielmehr gleich um die gesamte buchstabenbasierte Kommunikation geht, bleibt unklar. Allerdings ist im Film auch niemand zu sehen, der liest oder schreibt. Also geht der Kult wohl aufs Ganze. Wobei, lange nicht jeder Mensch gehört ihm an. Ob die „Ungläubigen“ als Sünder verfolgt oder eher im Zeugen-Jehovas-Stil an der Haustür belästigt werden? Wer weiß das schon. Was wir hingegen wissen: Einmal Kultist, immer Kultist. Als die junge Azrael (Samara Weaving) mit ihrem Lover die Sekte verlassen will, wird sie gnadenlos verfolgt. Halt, natürlich kann es auch sein, dass sie fliehen wollte, weil sie geopfert werden sollte. Oder, dass sie zwar grundsätzlich Kultistin ist, aber einer anderen Sektenniederlassung angehört und den hier tätigen Endzeit-Aposteln nur zufällig vor die Flinte gelaufen ist – und von ihnen als perfekte Sakramentgabe auserkoren wurde. Und was ihre Opferung im Zweifelsfall genau bewirken soll? Wie angedeutet: AZRAEL lässt uns eine Menge Freiraum, den Film in unserem Kopf so zu gestalten, wie wir ihn am liebsten mögen. Immerhin wird zum Ende hin mehr oder minder klar gezeigt, welche Zukunftspläne der Kult hegt. Wenn auch nicht, warum genau.
Das klingt nun alles einigermaßen despektierlich und ja, ein wenig mehr Kontext würde dem Publikum sicher helfen und dem Film nicht schaden. Ein paar wenige Texteinblendungen gibt es ja, doch auch diese lassen fast alles offen. Am Ende des Tages spielt das aber dann auch nicht die allergrößte Rolle. Denn dies ist kein storygetriebener Film, er hat keine weiterführende Aussage, will uns durch nichts für sich begeistern als durch das reine auf der Leinwand vorgeführte Geschehen. Dieses stellt sich so adrenalin- wie bluthaltig dar. Und manchmal reicht genau das ja auch einfach. AZRAEL ist nichts anderes, will nichts anderes sein als ein richtig klassischer, ernsthafter Endzeit-Horrorfilm, der sich irgendwie nach den 90er-Jahren anfühlt und neben Frau Weaving sowie ein paar saftigen Kills auch durch eine dichte Atmosphäre punktet. Sowie durch ein infernalisches Finale. Das genau dorthin geht, wohin ein solcher Film gehen muss.
Davon würde ich durchaus manchmal gerne mehr sehen. In jeder Hinsicht. Knappe 7 Punkte für den visuell dummerweise etwas eingeschränkten Todesengel und sein reinigendes Blutbad.
saß im Harmonie, Frankfurt
33 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Azrael
- Score [BETA]: 63
- f3a.net: 5.9/10 33
- IMDb: 5.9/10
- Rotten Tomatoes: 71%
- Metacritic: 63/100