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Review The Babadook

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Wer hat Angst vorm schwarzen Mann ?
von Alexander

Ich kann der review von lexx, die es schon ziemlich genau auf den Punkt bringt, nur zustimmen. The Babadook war für mich der bislang nachhaltig beeindruckendste Film auf dem diesjähigen FFF. Vor der schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerin kann man sich nur in Ehrfurcht verbeugen. Die ganz allmähliche Metamorphose einer ruhigen, zerbrechlich wirkenden, innerlich einsamen, alleinerziehenden Mutter hin zu einem psychotischen, neurotischen Wrack war wirklich ein Erlebnis, das den Terminus „ganz großes Kino“ mehr als verdient hat.

Meine zweite Verneigung gilt der Regisseurin. Seit dem französischen Grusler „Ils“ vor etwa 10 Jahren hatte ich bei keinem Film mehr solche entsetzliche Angst, und das will schon was heissen. Wie hier mit Licht und Schatten gespielt wird hat etwas genial Meisterhaftes, das ich in dieser Form noch nicht gesehen habe. Bei einigen Szenen, insbesondere dem Auftritt von Mister Babadook, liefen mir wirklich eiskalte Schauer auf einer Gänsehaut vom Scheitel bis zur Sohle hinunter.

The Babadook ist ein verstörendes Meisterwerk, das einem nicht etwa mit brachialer Gewalt einen im Dunklen verborgenen Boogeyman um die Ohren hauen will, sondern Angst und Terror in winzigen Schritten bis zur schieren Unerträglichkeit steigert. Die Atmosphäre ist durchgehend unheimlich, wozu auch die in fast monochrome Bilder getauchten Szenen und die in merkwürdig graue Gewänder gesteckten Nebendarsteller beitragen. Hier stimmt wirklich jedes Detail.

Zwar führten einige wenige Szenen des in seinem Verhalten leicht überzeichneten Kindes bei dem einen oder anderen Zuschauer im Saal zum Schmunzeln, das Lachen blieb aber zumindest mir sofort darauf wieder in der Kehle stecken, denn das Gezeigte ist nicht im Geringsten witzig, sondern tragisch und fies und wahrscheinlich kann auch nur eine Frau eine Mutter-Sohn Beziehung in dieser Intensität auf die Leinwand werfen.

Über einige Aspekte dieser Filmperle werden wir sicherlich noch so manche Debatte führen, denn die Antworten auf einige Fragen bleiben vage und im Dunkeln und so manche Szene dürfte vielschichtig interpretierbar sein.

Es bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass „The Babadook“ den diesjährigen Preis in der Kategorie „Fresh Blood“ abräumt. Verdient hätte er es ganz bestimmt. Danke für diesen Film!

war im Cinestar, Frankfurt

78 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Babadook
  • Score [BETA]: 83
  • f3a.net: 7/10 78
  • IMDb: 7.2/10
  • Rotten Tomatoes: 100%
  • Metacritic: 88/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 07:26

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