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Review Banshee Chapter

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Atmosphärische Schockmomente
von Leimbacher-Mario

In den 50ern führte die US-Regierung Experimente an recht ahnungslosen Probanden durch, von denen viele starben oder jahrelange Psychosen davontrugen. So viel, so wahr. Im Low-Budget-Schocker "Banshee Chapter" gerät diese bewusstseinserweiternde Droge im Heute in die Hände eines Studenten, der daraufhin zusammen mit seinem Kameramann verschwindet. Diesem Mysterium gehen wir nun anhand der besorgten Freundin auf den Grund... Sozusagen ein höllischer Drogentrip auf eigene Gefahr. Mit den vielleicht gruseligsten Kurzwellen aller Zeiten - inklusive hoher Mädchenstimmen & Melodien, gegen die sich der "Insidious"-OST wohlig anhört ;)

Gerade der historische Bezug auf Horrorexperimente hat das Zeug zu gruseln, auch der recht realistische & wackelige Look vermittelt Atmosphäre. Samt schlechter Bildquali, wackelnder Kamera, natürlichem Licht (oder eher Schatten) & hineingeschnittenen Interviews mit echten Verantwortlichen von damals oder Experten dazu. Leider kollidiert das blöde Verhalten vieler Figuren mit diesem realistischen Ansatz, geschweige denn die Sounds oder die Art, den Film zu schneiden - die alles sind, nur kein Found-Footage oder Ähnliches. So entsteht hier ein seltsamer Hybrid aus "VHS", "Blair Witch Project" & "The Hallow", der sich nicht so recht entscheiden mag. Legen wir ihm das jetzt mal nicht als Schwäche aus. Nervig & abgehakt wirkt das allerdings schon, auch sprunghaft & unkonzentriert zum Teil. Von Banshees zu Dämonen über Kurzfrequenzstimmen zu alten Videoaufnahmen - hin & her, her & hin.

Die Idee ***SPOILER***des LSD-Trips, der schiefgeht & das Tor zu einer dämonischen Paralleldimension öffnet, finde ich super, ist allerdings nur halb so paranoid & psychedelisch umgesetzt, wie man es sich wünschen könnte. Dass die "Monster" budgettechnisch lange Zeit, fast sogar komplett, im Verborgenen bleiben, erhöht dessen Mystery-Faktor. Apropos Mystery: der Film erinnerte mich mit dem Regierungsbezug & den Nachforschungen oft an eine Akte-X-Folge - leider nur mit unsympathischen Charakteren & zu vielen Jump-Scares. Zumindest sind die billig erkauften Schockmomente meist mit Stil & gut vorbereitet. Gruselig ist das selbst für Fans des Fachs & die Hand-vor-die-Augen-Momente sind nicht gerade rar. Das Ende dagegen ist voraussehbar & wirkt ärgerlich unfertig.

Fazit: Jump-Scares, Wackel-Handheld-Kamera, Low-Budget - klingt alles schlimmer, als es hier ist. Keine wirkliche Entdeckung, für Horrorfans jedoch ein gelungener Snack, der gekonnt einfachste Schocks mit echten Gräueltaten der US-Regierung kreuzt. Nur bitte nicht mit Lovecraft oder "From Beyond" in einem Atemzug nennen!

28 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Banshee Chapter
  • Score [BETA]: 51
  • f3a.net: 5.1/10 28
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 12:26

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