s Bathory (2008) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Bathory

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Reviewer

Tweek * 4.5

Kurz belichtet:
Wie dieser slowakische historisch-orientierte Film auf TV-Niveau den Weg ins FFF gefunden hat, mag (wieder mal) Fragen aufwerfen, gehört das Stück doch besser ins Programm von ARTE. Die budget-bedingten mäßigen Schauwerte werden zumindest durch ein hohes Maß an Authentizität aufgewertet. Das ganze ist dann auch weder sonderlich spannend noch mitreißend inszeniert; bei der recht langen Laufzeit sind einschläfernde Phasen nicht verwunderlich, da kommt auch "Pushing Daisies"-Star Anna Friel in der Titelrolle nicht gegen an (gelobt sei die Fast-Forward-Taste meines DVD-Players!). Wen das ganze trotzdem interessiert, sollte lieber auf die deutsche Fernseh-Auswertung warten. Ich bevorzuge dagegen weiterhin die fantasievolleren (Vampir-)Geschichten um die Gräfin. ;-)

lexx * 5.0

Historisches Musikvideo

Selten habe ich erlebt, dass so viel Potential so einfach verschwendet wurde. Was Bathory an Kostümen, Lokationen und generell mittelalterlicher Ausstattung auffährt, ist durchaus einige Zungenschnalzer wert. Eine außerordentlich authentische Hauptdarstellerin, viele weitere mehr oder weniger sympathische Charaktere, eine Geschichte, die seit Jahrhunderten zu den großen Horror-Klassikern zählt, wunderbare Mittelaltermusik (Soundtrack-Tipp!) und epische 138 Minuten Filmlänge, was kann da noch schief gehen?

Genaugenommen alles, denn von allem bietet dieser Film einfach zu viel - viel zu viel. Stellenweise hat man das Gefühl, dass der Regisseur drei Filme übereinander gelegt hat und diese parallel ablaufen lässt.
Das Hauptproblem sind hierbei die Schnitte, nicht nur einmal fühlte ich mich an ein Musikvideo erinnert. Die Lokationen und Szenen wechseln in einer Geschwindigkeit, dass man meint, der Film hat trotz seiner 138 Minuten Länge zu wenig Zeit, seine Geschichte zu erzählen. Intensität wird durch die Konzentration auf das Wesentliche erzeugt, Emotionen, Gefühlen den Raum zu geben, sich zu entfalten und Ihre Wirkung zu entfachen. In dieser Hinsicht ist Bathory ein Lehrbeispiel, wie man einfach alles falsch machen kann. Die Schnitte sind völlig deplatziert, nebensächliche Momente erhalten die gleiche Bedeutung wie bedeutungsschwangere Szenen. Entsprechend verfolgt man die Geschichte um Bathory relativ uninteressiert.
Die gleiche Balance fehlt auch bei den Lokationen und beim Design im Allgemeinen, hier wird einfach mit allem geprotzt was da ist und das ohne viel Zeit zu verlieren. Als Resultat dessen wirkt alles beliebig vervielfältigbar und verliert dabei jede atmosphärische und vor allem emotionale Wirkung auf den Zuschauer.

Im Endeffekt bleibt ein von der Ausstattung wunderbarer Film, mit toller Musik und annehmbaren Schauspielern, der durch seine misslungene Regiearbeit aber tatsächlich auf TV-Niveau deklassiert wird und im Kino daher keine Chance haben dürfte.

Parallel zu Bathory lief in Frankfurt Van Diemen’s Land. Ein Film, der als Gegenstück zu Bathory gesehen werden kann. Ein auf minimalste Elemente beschränkter Film, der sich fast schon zu viel Zeit für einzelne Szenen nimmt, dabei aber im kleinen Finger mehr Atmosphäre und Intensität entfacht als Bathory im Ganzen.

19 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Bathory
  • Score [BETA]: 55
  • f3a.net: 4.3/10 19
  • IMDb: 6.6/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 19:27

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