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Review Behind the Mask: The Rise of Leslie Vernon

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Nur Robert, kein Freddy
von D.S.

Schade. Ich hätte diesen Film gerne richtig toll gefunden. Denn die ersten 40-50 Minuten brachten eigentlich fast alles, was das Fanherz liebt: In-Jokes noch und nöcher, fröhliches Zitate-Raten, sehr intelligente Persiflagen aller Konventionen und Klischees des verehrten Slasher-Genres. Anfangs kam man aus dem Lachen kaum noch heraus, wenn unser Nachwuchskiller Leslie vor einem TV-Team Regel um Regel der "Maskierte-Mörder"-Filme auseinandernahm und in einen ganz neuen Kontext setzte. Und spätestens, als dann Robert Englund als 1:1-Donald-Pleasence-Double auftrat, war es um mich geschehen - vorübergehend.

Dummerweise aber besitzen weder Figur noch Darsteller von Leslie Vernon auch nur ansatzweise das Charisma ihrer Vorbilder. Dummerweise hat sich der Gag mit der Real-Serialkiller-Doku relativ schnell abgenutzt. Dummerweise ist der Humor des Films ohnehin bei weitem nicht so schwarz oder zynisch, wie er hätte sein können. Und dummerweise weiß "Behind the Mask" ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr so ganz, wo er eigentlich hinwill.

Ich gebe zu, bei dieser Ausgangsidee hätte ich auch nicht unbedingt gewußt, wie ich sie zu einem gelungenen filmischen Ende bringe. So, wie es hier gelöst wurde, erweckt es aber leider einfach den Eindruck, daß Nachwuchsfilmer ihren Helden zunächst eine Hommage hätten erweisen wollen - um ihnen danach zu zeigen, daß sie es besser können. Was aber leider nicht der Fall ist. Unpassend ist die Auflösung nicht unbedingt, aber verglichen sowohl mit den "Originalen" als auch mit der Ursprungshandlung verliert sie deutlich in Sachen Innovativität wie auch Effektivität.

Insgesamt bleibt der Film dennoch ziemlich unterhaltsam, und mindestens die erste Hälfte entschädigt doch weitgehend für diverse Schwächen - zumindest, wenn man ein Fan des Genres ist. Als Slasher-Novize oder -Verweigerer dürfte man hieran vermutlich eher weniger Spaß haben, dazu setzen die meisten Jokes einfach zu viel Vorwissen voraus.

Die Idee hinter "Behind the Mask" ist recht ambitioniert, und über weite Strecken des Films wird sie auch mehr als ordentlich umgesetzt. Irgendwann geht dem Geschehen aber ein wenig die Luft aus, die Cleverness verliert sich etwas in der Reproduktion von bereits Bekanntem, und generell fehlt manchmal einfach ein Stück weit die Klasse.

So ist das Ganze für Fans zwar durchaus sehenswert, aber leider nicht ganz das Highlight, das man zunächst hätte erwarten können. Und darum für mich nicht mehr als 7 Punkte wert - trotz Robert Englund, der leider bei weitem nicht genug Leinwandpräsenz zugeteilt bekommt.

war im Metropolis 6, Frankfurt

59 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Behind the Mask: The Rise of Leslie Vernon
  • f3a.net: 7.2/10 59
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 12:22

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