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Review Beyond the Gates

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Das Retro-Horror-Jumanji?!
von Leimbacher-Mario

Wir alle lieben unsere Video Nasties, jeder erinnert sich gerne an die Zeiten der Videotheken & VHS-Kassetten zurück - ganz miese Qualität, aber umso mehr Herzblut & zum ersten Mal die Möglichkeit, seine liebsten Filme zu Hause so oft zu gucken wie man will. Diese rosarote Nostalgiebrille hatten wahrscheinlich auch die Macher von "Beyond The Gates" auf. Und das macht sie & den mit geringem Budget entstandenen Film direkt wesentlich sympathischer. Nicht gut, & die Grundidee des Horror-Jumanjis ist eindeutig eine Nummer zu groß für das Budget, der Film auch kein wirklich bahnbrechender - doch man spürt, dass hier ein paar Fans ihren Traum wahr gemacht haben, ihr Bestes geben & sie eindeutig auf unserer Seite sind. Dafür zolle ich Respekt & kann den Film nicht wirklich schlecht bewerten. Wer jedoch hohe Erwartungen hat oder einen in neonfarbenes Blut getauchten Retro-Horror-Meilenstein erwartet, könnte sich schneller verheddern als die zum 321. Mal eingelegte "Suspiria"-VHS.

Apropos "Suspiria", "The Beyond" oder "Cannibal Holocaust" - egal wie sehr der Titel, das Poster oder die wirklich gelungene Musik auf solche verruchten Klassiker anspielen, der Film selbst greift solche Filme oder direkte Anspielungen (oder sogar ihre echten Kassetten) nicht auf. Die Videothek der zwei Brüder/unseren Protagonisten ist jedoch auch so beeindruckend & wohlig. Das eigentliche Boardgame wirkt wenig durchdacht & kommt verdammt kurz, dazu sind die Darsteller bemüht, aber eher dilettantisch. Und trotzdem: der Film hat Charme & ist ein kleiner Sympathiebolzen. Viel Potential bleibt liegen, sei es wegen dem Mini-Budget oder fehlender Ideen, aber insgesamt muss man allein schon auf Grund der Idee, dem Mut & den immer wieder überraschend eingeworfenen Gore-Effekten schmunzeln. Aber auch von denen sollte man nicht allzu viel erwarten. Alles hat hier einen Haken bzw. schwächere B-Seite, kriegt Abzüge in der B-Note. Vom Charme, der familiären Herangehensweise & ein paar richtig atmosphärisch gelungenen Bildern nimmt das jedoch nur wenig. Man muss ihn vielleicht auch etwas durch diese rosarote Brille sehen. Dann klappt das auch mit dem VCR-Boardgame. Und Barbara Crampton als Spielleiterin ist sexy wie damals, hat die besten Lines & die größte Selbstironie - ein köstliches Sahnehäubchen.

Fazit: es hätte ein Fest aus Grusel, Humor & ganz vielen Video Nasties werden können - die Idee war groß, die Umsetzung bleibt charmant, aber sehr klein & kümmerlich zum Teil. Keinen Knaller erwarten, dann klappt das mit dem Ergebnis direkt besser. Und die Nostalgie- & Retro-Brille vielleicht fest auf ein Auge drücken...

verweste im Residenz, Köln

42 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Beyond the Gates
  • Score [BETA]: 68
  • f3a.net: 4.6/10 42
  • IMDb: 8.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 18:04

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