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Review Bite

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Seth Brundle hat eine Schwester im Geiste
von ArthurA

David Cronenberg hat in Die Fliege die AIDS-Ängste der Achtziger verarbeitet. Ganz so ambitioniert ist Bite nicht, doch auch hier soll die (sehr) schleimige Verwandlung nicht der Selbstzweck sein. Anfangs manifestieren sich darin Caseys Zweifel an der Hochzeit und ihre Ängste; später wird ihr neues Ich zur Waffe der Emanzipation und Selbstbehauptung gegenüber allen anderen, die ihr übel mitgespielt haben. Diese metaphorische Schicht ist hier natürlich viel dünner als bei Cronenberg und die Figurenzeichnung ist schon arg simpel, wenn es um die hasserfüllte Schwiegermutter in spe und falsche Freunde geht. Die Wendung, durch die der Film einen zu überraschen glaubt, sieht der geübte Zuschauer schon meilenweit im Voraus. Letztlich schaut sich aber kaum jemand den Film wegen seiner Tiefgründigkeit oder eines komplexen Plots an. In puncto Ekelfaktor und tolles Makeup enttäuscht Bite nicht, insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass hier vermutlich nur ein Bruchteil des Budgets von Die Fliege zur Verfügung stand. Diese Einschränkung merkt man dem Film an seinem begrenzten Setting (fast alles spielt sich in einem Apartment-Komplex ab) an, jedoch nicht an den Maskeneffekten, die mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurden. Ausfallende Fingernägel, säurehaltiger Speichel, Haarverlust und viel Schleim, Schleim, Schleim – hier wird überzeugend das volle Seth-Brundle-Programm abgespielt. Man ekelt sich, kann aber die Augen trotzdem nicht abwenden.

Erstveröffentlichung

war im Residenz, Köln

48 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Bite
  • Score [BETA]: 66
  • f3a.net: 5.8/10 48
  • IMDb: 7.4/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 09:03

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