s Bitten (2023) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Bitten

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Reviewer

Herr_Kees * 6.0

Engtanz der Vampire

1967. Nach einem lebhaften Alptraum ist sich Klosterschülerin Françoise sicher, dass sie in der nächsten Nacht sterben wird. Aber doch keinesfalls in den Mauern dieses trostlosen Klosters!

Wie es der Zufall will, findet an diesem Abend eine Party in einem Haus im Wald statt. Mit einem Befreiungsschlag bricht sie aus und gemeinsam mit ihrer besten Freundin Delphine flirtet sie sich eine Mitfahrgelegenheit herbei. Auf der Feier lernt sie den höflichen jungen Christophe kennen, der sich ihr als Vampir vorstellt. Das kommt Françoises romantischer Todesvorstellung natürlich sehr gelegen. Doch die Nacht wird etwas anders verlaufen als ihre Vision…

Mit LA MORSURE („der Biss“) ist Regisseur Romain de Saint-Blanquat eine sehr stimmungsvolle Gothic Romance gelungen, die jugendliche Sehnsüchte und pubertären Erlebnishunger poetisch zum Ausdruck bringt. Die Kameraarbeit ist wundervoll, die Farben und die fantastische Musik, eine Mischung aus 60s-Pop und psychedelischen Singsang-Instrumentals, ziehen einen in das traumhafte Geschehen hinein.

Hier geht es nicht um Gut oder Böse, der Film ist ein intimes Coming of Age-Drama, dessen Genrebezug eine rein symbolhafte Rolle spielt. Dennoch sehenswert für geduldige Freunde des etwas anderen Films.

verweste im EM, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 6.0

Aschermittwoch ist alles vorbei

„La Morsure“ aka „Bitten“ handelt von zwei Freundinnen in einer Mädchenklosterschule, die sich eines abends aufmachen und eine abgeschiedene Hausparty besuchen - doch feurige Träume und Omen werfen ihre Schatten über diese märchenhafte Nacht…

Schatten, die schwimmen, Wälder, die wanken, Mädchen, die weinen und Zigaretten, die qualmen. Lippen, die bluten, Lidstrich, der verläuft, Freiheit, die sich immer durchsetzt. Freundinnen, die helfen, Liebe, die Hoffnung gibt, Kapellen, die brennen, Spinnen, die snacken und Schallplatten, die swingen. „Bitten“ erinnert an zauberhaften „Horror“ à la „Die Zeit der Wölfe“ oder stylische Vampirkulthits wie „The Hunger“. Zwischen Pubertätsängsten, Außenseiterbanden und feuchtem Vampirtraum. Collagenkunst. Etwas blass, etwas behäbig, etwas belanglos. Aber auch sehr, sehr ansehnlich, süß und melancholisch. Nischig, definitiv Special Interest. Zwielichtiger Walzer des Nahtodes. Klassische Gothic-Horror-Motive, entschleunigt und eher mit internen Konflikten. Poetisch und einlullend. Mit Flair, Charme, Textur. Müde sollte man aber am besten gar nicht sein. Immer noch eine bessere Liebesgeschichte als „Twilight“. Der Vampir sieht ein bisschen aus wie Tom Holland. Das ist aber nebensächlich.

Fazit: Hypnotisch-harmlose Blutsaugerballade im sexy Swingin'-Sixties-Style wie einst Franco und Rollin. Nicht ganz so freizügig. Romantisch, hübsch, edle Rocksongauswahl. Trippelschritte auf dem Coming-of-Age-Vampirpiano. Eher behäbig als bissig. Passiert halt wenig. Böse Zungen nennen das eher Bildschirmschoner als Film. Trotzdem schön, dass das noch gemacht wird.

saß im Residenz, Köln

13 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Bitten
  • Score [BETA]: 59
  • f3a.net: 5.4/10 13
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-10-16 04:10

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