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Review Blind Alley

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Viel Chi-Chi um überhaupt nichts
von D.S.

Okay, BLIND ALLEY hat eine zuckersüße Hauptdarstellerin. Noch was? Nö, das war tatsächlich schon alles, was mir an Positivem zu diesem möchtegern-cleveren Filmchen einfällt.

Na gut, das Set-up der ersten Storyhälfte war noch recht stimmungsvoll: Unsere finanziell minderbemittelte Protagonistin muss sich spät nachts in einem 24-Stunden-Waschsalon in einer finsteren Gasse verrammeln, weil draußen ein Serienmörder auf sie lauert. Blöd nur, dass er weiß, wo sie mit ihrer kleinen Schwester wohnt und droht, jene zu ermorden, wenn sie sich ihm nicht selbst opfert. Handy ist natürlich kaputt. Was tun?

Doch, trotz Non-Story werden zumindest die Beklemmung und die Ausweglosigkeit der Situation einigermaßen gut spürbar gemacht. Nur kommt dann halt ein gott-wie-pfiffiger Twist. Und der ist so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass man dem Regisseur nur noch zurufen möchte: „Merkst du nicht, dass das stimmungsmäßig überhaupt nicht zusammenpasst?"

Wobei, genau das hat man ihm vorher schon so oft und so laut zurufen wollen, dass man inzwischen vermutlich gar keine Stimme mehr hat. Keine Frage, der Herr hat SEXYKILLER gesehen - und sich gesagt, das kann ich auch. Kann er leider nicht. Eine Pseudo-Retro-James-Bond-Titelsequenz kann ja wirklich rocken. Wenn der Rest des Films ähnlich ironisch oder zumindest hipster-gestylt daherkommt. Genauso sind Splitscreens und bizarre Kameraausflüge in den menschlichen Körper eine tolle Sache. Aber nur dann, wenn sie irgendeine Form der inhaltlichen Berechtigung oder stilistischen Stimmung haben.

Erzählst du uns dagegen eine konventionelle Story mit 90% konventionellen Bildern, dann sind deine reingeworfenen Brüche nichts mehr als allzu offensichtliche Versuche, von deiner Konventionalität abzulenken. Ein peinlicher Versuch, über Ideenlosigkeit in Story und Inszenierung hinwegzutäuschen.

Na gut, in Sachen Peinlichkeit gibt der Film im letzten Drittel dann wenigstens Vollgas. Da hat man dann wohl eingesehen, dass aus dem Gegebenen nichts mehr herauszuholen ist, auch mit noch einer Splitscreen- oder Traumsequenz nicht. Cool wirkt das Ganze aber auch hier nicht. Eher verzweifelt. Es passt alles einfach nicht zusammen.

Was soll ich sagen? Am besten was fürs Phrasenschwein:
Lässig ist man halt, oder man ist es nicht.
Und BLIND ALLEY? Gewollt, aber nicht gekonnt.

Deshalb: eher ärgerlich. 4 Punkte, drei davon für die Hauptdarstellerin.

war im Metropolis 8, Frankfurt

26 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Blind Alley
  • Score [BETA]: 47
  • f3a.net: 4.5/10 26
  • IMDb: 4.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-19 04:04

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