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Review Blind Alley

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Giallostrip im Waschsalon
von Leimbacher-Mario

Der große Durchbruch als Schauspielerin ruft, da will man als junge Schönheit nur noch eben seine Klamotten im Waschsalon auf Vordermann bringen - und dann wird man von einem verrückten Psychopathen angegriffen und eingeschlossen, zwischen Persil und Kleingeld... „Blind Alley“ aka „El Callejon“ (Die Sackgasse) ist sicher kein Meisterstück. Aber es gibt gute „4er“ und schlechte „4er“ - das hier ist, nicht nur durch die bezaubernde Frau de Armas, eine gute 4. Immer noch eine 4, sowohl „von 10“ als auch nach Schulnoten, weit weg von „fresh“ und trotzdem unterm Durchschnitt, doch als Zeitvertreib für Horrorallesgucker kann man ihn zumindest nicht kategorisch ausschließen...

„Blind Alley“ ist eine spanische Low-Budget-Produktion und befindet sich irgendwo zwischen Carpenter und Giallo, zwischen Vampirschocker und Pop-Art. Miss de Armas vor ihrem Durchbruch in „Knock, Knock“ oder „Blade Runner 2049“ ist (damals wie heute) eine echte Augenweide, sicher eine der schönsten Frauen ihrer Generation. Zudem wird viel mit stylischen Spielereien wie extremen Lichtern und Farben und Kamerawinkeln gearbeitet, sodass (vor allem männlichen Zuschauern) nicht allzu schnell langweilig wird. Wofür ebenso die kurze Laufzeit und einige Splitscreen-Auflockerungen sorgen. Nur leider wirkt das Waschsalon-Kameraspiel zwar hübsch und chic, cool und um seine Vorbilder bewusst, jedoch eher wie eine Fingerübung für die Mappe aufstrebender Filmemacher und aller Beteiligter als eine ausgewachsene Produktion. Amateur-Horrorkino mit all seinen Schwächen: Kaum ausgeprägten Charakteren, einer doch extrem überschaubaren Story, plötzlichen tonalen Schwankungen, nicen Nebenfiguren, die im Nichts versacken, und einen auf den ersten Blick attraktiven Style, auf den zweiten allerdings eher bemühten und aufgesetzten. Plus ein plötzliches und ziemlich lächerliches Ende. Für sich genommen ist das eine Sackgasse, knackig und bunt, die man mal mitnehmen kann und die niedrige Erwartungen zu nutzen und schätzen weiß. Doch im Gegensatz zum allgemeinen Standard und der internationalen Konkurrenz muss man doch etwas härter ins Gericht gehen, kann sich nicht von dem Gefallen an der Protagonistin wegtragen lassen und zu hohe Erwartungen schüren. Aus seinen Mitteln macht er aber Ordentliches. Besonders Masken, Stil und Beleuchtung bleiben positiv hängen.

Fazit: Fräulein de Armas ist immer einen Hingucker wert. Der Rest hier ist eher ein mildes Bewerbungsschreiben als ein ausgewachsener Schocker. Style ja, Qualität eher nein. Sympathischer Versuch.

27 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Blind Alley
  • Score [BETA]: 47
  • f3a.net: 4.5/10 27
  • IMDb: 4.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-05-31 23:32

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