s Body (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Body

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Reviewer

Lovecraft * 6.0

Party On, Girls!

So läuft das also ab, beim typischen Mädelsabend: Die Freundinnen Holly, Cali und Mel wollen am Freitagabend vor Weihnachten crazy einen draufmachen und feiern zu dritt eine Party auf dem abgelegenen Landsitz von Calis Onkel Dagobert. Als sich, wie zu erwarten war, herausstellt, daß ***SPOILER***Onkelchen in Wirklichkeit gar nicht der Eigentümer der feudalen Hütte ist, sind nicht nur die Alkoholvorräte arg dezimiert, sondern auch der Hausmeister liegt schon arg lädiert am Fuße der Treppe. Was tun?

"Body" ist ein recht nettes Bitches-Kammerspiel und, obgleich mehr psychologische Studie als Schocker, durchaus intensiv. Natürlich ist die Ausgangssituation nicht restlos originell, es ist aber trotzdem packend zu erleben, wie moralische Werte und freundschaftliche Bindungen im Rahmen einer Streßsituation verschoben, angepaßt, zerfetzt werden. Es war wohl doch eher fatal, daß hier ausgerechnet das Alpha-Weibchen, das die Zügel in die Hand nimmt, nicht die hellste Leuchte ist (Scrabble!).

Die Mädels spielen angenehm natürlich, nur der unvermeidlich ins Szenario platzende Freund von Protagonistin Holly ist restlos fehlbesetzt, der paßt absolut gar nicht ins Bild.

Kann man gucken.

glotzte im Cinestar, Berlin

D.S. * 5.5

Scrabble-Fieber!

Eine nicht ganz legale Party führt zum versehentlichen Tod eines unschuldigen Unbeteiligten – was tun? Die Polizei rufen wäre zu einfach, und man könnte ja auch im Knast landen. Also muss eine andere Lösung her. Die aber natürlich erst recht zu katastrophalen Konsequenzen führt...

Dieses Story-Set-up ist so alt und oft gesehen, dass BODY eigentlich gar nicht weiter der Rede wert wäre. Wenn es da nicht einige Aspekte gäbe, die einen echten Unterschied machen – zumindest über einen Teil der Laufzeit des Films hinweg. Zum einen sind da die Figurenzeichnung und das Spiel der Darstellerinnen: Unsere drei Freundinnen, die in der Nacht vor Weihnachten im fremden Haus zu viel feiern und trinken, wirken allesamt äußerst natürlich und mit Abstrichen auch sympathisch, bis es dann zum fatalen Unfall kommt und einige charakterliche Abgründe offenbar werden. Zum anderen wirken ihr Verhalten und ihre Entscheidungen sogar bis weit über diesen Punkt hinaus zur Abwechslung mal einigermaßen glaubwürdig, nachvollziehbar. Das kann man gar nicht genug loben, denn so kann man sich als Zuschauer tatsächlich wesentlich besser als üblich in die Figuren hineinversetzen und mitfiebern.

Ab einem gewissen Punkt kippt das aber leider auch hier; im letzten Drittel wird die Story von BODY, wird das Verhalten seiner Figuren zum typischen, sich nur noch „geschrieben“ anfühlenden Unwahrscheinlichkeits-Exzess. Schade ist dann auch, dass man das Schreiben nicht weit genug getrieben hat: Wenn das Drehbuch sich schon entscheidet, den zunächst durchaus so vorstellbaren, weitgehend realistisch wirkenden Rahmen zu verlassen, hätte es sich auch ein paar clevere Wendungen mehr einfallen lassen können. Es gibt einige davon, und die funktionieren auch ganz gut. Gegen Ende verflacht der Ablauf der Handlung dann jedoch ziemlich und führt viel zu straight zum unspektakulären Finale. Was umso mehr verwundert, da vorher mehrere Nebenhandlungselemente mit erweitertem Drama- oder Thrill-Potential eingeführt wurden – die aber überhaupt nicht weiterverfolgt und damit verschenkt werden.

So kann man sich BODY zwar durchaus ansehen, wird einigermaßen kurzweilig unterhalten. Zudem gibt es eine wirklich herausstechende, wenn auch handlungsseitig komplett unwichtige Szene zu bewundern: Das Partymachen der Mädels wird hier ausnahmsweise mal nicht mit fetten HipHop- oder Elektro-Beats unterlegt, sondern mit einem Walzer. Das bringt einen schon zum staunenden Grinsen. Abgesehen davon wird der Film jedoch nicht lange in Erinnerung bleiben, denn schon der Ausgang des Geschehens ist einem zuletzt eher egal.

Mehr als 5,5 Punkte sind deshalb nicht drin, was nach dem relativ vielversprechenden Anfang dann doch etwas enttäuscht. Es gibt allerdings zweifellos blödere Umsetzungen einer derartigen Storyidee. Und die Mädels sind wirklich ganz nett. Auch, wenn zumindest eine von ihnen das mit dem Scrabble-Spielen vielleicht lieber sein lassen sollte.

war im Cinestar, Frankfurt

Herr_Kees * 6.0

Satin is my Master

Die erste Hälfte dieses angenehm knapp geratenen Psychothriller-Dramas gefällt überraschend gut und präsentiert uns glaubwürdige Charaktere, die in eine verzwickte Situation geraten, die nachvollziehbar an ihnen nagt. Leider knickt der Film dann urplötzlich und reichlich unmotiviert ein und entwickelt sich so genremäßig dämlich wie unzählige 08/15-Thriller vor ihm. Anzurechnen ist dann höchstens noch, dass auf ***SPOILER***einen der vielen naheliegenden Twists am Ende verzichtet wird.

war im Metropol, Stuttgart

Alexander * 6.5

Noch ein einfacher Plan.

„Body“ war leider nicht der überraschende, in der Vergangenheit ja oftmals auf den „early“-slots des FFF versteckte Twister, den ich erwartet hatte, vermochte dann aber doch als zwar harmloser, aber niemals langweiliger Opener in einen langen Filmfest-Tag zu entzücken.

Es wäre sicherlich mehr als vermessen, „Body“ mit Meisterwerken wie z.B „ROPE“ von Alfred Hitchcock zu vergleichen. Dennoch gibt es für mich als alten „crime“-Fan wenig Spannenderes, als ein paar in ihr Verderben laufenden Schlaumeiern dabei zusehen zu dürfen, wie der von ihnen ausgetüftelte „Plan“ so endlos in ein unvorhersehbares Disaster läuft und dabei die mehr als deutlichen Querverweise auf als Inspiration dienliche Meisterwerke, wie zuvor erwähnt, zu erkennen.

Dass es den perfekten Mord gibt, mögen die Krimi-Fans unter uns ja nicht mehr glauben, umso interessanter ist es aber, 3 jungen Damen in „Body“ dabei mit einem gewissen Maß an Schadenfreude zuschauen zu dürfen, wie sie mit immer neuen dummen Einfällen versuchen, sich aus der Bredouille zu ziehen, um genau so etwas zu bewerkstelligen.

Interessant wird es ab der Stelle, an der die 3 Protagonistinnen erkennen, Opfer bringen zu müssen um ihre Haut retten zu können. Tatsache, dass ***SPOILER***weder das unsympathische Alphaweibchen noch die graue Maus bereit sind, diese zu erbringen. Und genau mit dieser Problematik nimmt die Geschichte dann auch endlich Fahrt auf und führt uns in die Untiefen ach zu menschlichem Egoismus’.

guckte im Cinestar, Frankfurt

ArthurA * 3.0

Nervige Charaktere und Durchhänger trotz 75 Minuten Laufzeit

Body ist nach einem sehr simplen Muster gestrickt, bei dem drei durchschnittliche Leute in eine Ausnahmesituation geraten und Freundschaften und Moralvorstellungen einer harten Probe unterzogen werden. Die Charakterkonstellation ist dabei schon klar, noch bevor es überhaupt mit dem Hauptplot losgeht. Cali ist die partygeile, rücksichtslose und nicht sehr helle Bitch (und dementsprechend natürlich die einzige Blondine unter den drei), Helen ist die Gutmütige und Rechtschaffene im Bunde, die das ausgeprägteste Gewissen hat und Mel hat als graues Mäuschen eigentlich nicht wirklich eine eigene Meinung und lässt sich mal von Cali, mal von Helen zu irgendwas überreden. Solche Figurenzusammenstellungen kennt man bereits aus zig Filmen und auch das Dilemma der Hauptfiguren kommt einem irgendwie bekannt vor. Dass trotz nur 75-minütiger Laufzeit die erste halbe Stunde eigentlich nur mit blödem, langweiligem Gelaber der drei Schauspielerinnen verbracht wird, ist eigentlich unverzeihlich. Auch der plötzliche und absolut nicht zur Handlung beitragende Auftritt des Freundes einer der Hauptfiguren wirkt vollkommen deplatziert. Der Plot von Body reicht allenfalls für einen längeren Kurzfilm aus und auch dieser wäre immer noch keine Offenbarung.

Erstveröffentlichung

war im Residenz, Köln

meiklsan * 3.5

Mädelsabend mit kleinen Komplikationen

Aus einer entsprechenden Perspektive und durch eine frauenunfreundliche Brille hindurch betrachtet, könnte man fast annehmen, dass uns das junge Regieduo hier wohl einen kleinen Einblick in die unergründliche Psyche mancher Frauen geben wollte? Wie könnten manche Frauen ticken, wenn sie sich plötzlich in einer Ausnahmesituation befinden? Wie raffiniert und trickreich könnten manche Frauen zu Werke gehen, um sich aus einer misslichen Situation zu befreien? Wie weit könnten manche Frauen gehen, um die Wahrheit zu verschleiern und wie weit würden sie tatsächlich ein perfides Täuschungsmanöver umsetzen?

Vielleicht liege ich mit dieser möglichen hintergründigen Anspielung des Regieduos aber auch völlig falsch und der Film war einfach nur schlecht und wollte uns wirklich nur einen kleinen pseudokriminalistischen Fall aus der Nachbarschaft präsentieren, der aus der bekifften Laune eines Regieduos heraus entsprungen ist?

Vermutlich ist letzteres der Fall, denn summa summarum kommt bei diesem Filmchen wirklich nicht allzu viel rüber, außer man betrachtet das Verhalten aller „Mitwürgenden“ mit einem ironisch zwinkernden Auge. Dann hat man wenigstens noch an den stereotypisch gespielten Geschlechterrollen ein wenig Spaß. Denn hier dürfen sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen auf niedrigem Niveau agieren.

Die Handlung ist ebenso einfältig wie naiv und verspielt leider auch in den wenigen Momenten des kurzen Aufkeimens komplett ihr schon von Hause aus geringes Potential. Yeah, wir dürfen als Zuschauer (und als Männer) endlich mal direkt an einem "klassischen" Mädelsabend teilnehmen, der natürlich mit einer fröhlichen Runde Scrabble beginnt, was sonst!? Wirklich spannend. Danach wird dann erst mal ein Joint durchgezogen, um die Stimmung zu heben. Sensationell. Und danach muss natürlich noch irgendein Blödsinn getrieben werden, denn Mädels können an einem Mädelsabend nicht um 21:30 Uhr ins Bett gehen, eh klar. Was liegt da auf der Hand? Natürlich, wir fahren von Wohnung 1 (Familie anwesend) zu Wohnung 2 (verlassen, weil Familie im Urlaub). Bis dahin ist eigentlich alles klar und nachvollziehbar, oder? Natürlich wird in Wohnung 2 erstmal weitergebechert und -gefeiert. Doch dann passiert das Unvorhersehbare. Ein unbekannter Mann betritt die Wohnung und das fröhliche Szenario kippt! Ab diesem Zeitpunkt greifen die von mir am Anfang des Reviews erwähnten Annahmen und Praktiken und wir können nur noch hilflos miterleben, wohin dieser Mädelsabend abdriftet.

Unsere Satin/Satan-Scrabble-Königin und „taffe“ Blondine „Cali“ entwickelt sich zur „Leaderin of the Pack“.
Die süße unscheinbare „Holly“ wird kurzerhand als devotes Opfer missbraucht.
Die völlig unscheinbare „Mel“ schaut dem Geschehen wortlos und unbeteiligt zu.
Und Hollys völlig unnützer Freund „Ben“ darf auch mal kurz das Set betreten, yes!

Das klingt jetzt in meinem Review natürlich alles wahrscheinlich sogar etwas spannend und macht womöglich auch ein wenig neugierig, ist aber insgesamt nur wenige Minuten dieses 75-minütigen Filmversuches wirklich wert. Um wenigstens diese wenigen Minuten noch zu konservieren, gibt es deshalb von mir keine weiteren Hinweise mehr.

Dieser Film ist somit ausschließlich nur FFF-Newcomern zu empfehlen oder den hartgesottenen Filmaficionados!

Von mir gibt es insgesamt 3,5 Gnadenpunkte.
1 Punkt für die blonde „Satin“-Scrabble-Königin.
1 Punkt für die ***SPOILER***als Rape-Opfer tapfer fungierende Holly.
1 Punkt für den „waghalsigen“ Auftritt von Hollys Freund Ben!
0,5 Punkte für die vom Regieduo womöglich angenommene weibliche Verhaltenstheorie.

Leimbacher-Mario * 6.5

Frauen am Rande eines Tötungsversuchs

Was sollen wir dieses Jahr an Heiligabend machen? Wie wär’s mit einem Semi-Einbruch in eine riesige Villa? Ist mal etwas anderes als Raclette & Spieleabend... So ähnlich geht es im Thriller "Body" zu, in dem die Freundschaft von drei Mädels gehörig auf die Probe gestellt wird, während ihr Weihnachtsausflug unerwartet dramatische Züge annimmt & heftige Entscheidungen fordert!

Frauen meinen oft, ihre Freundschaften wären so eng & speziell - "Body" zeigt, was mit diesen passieren kann, wenn verschiedene Charaktere wirklich in die Enge getrieben werden & ihren wahren Kern entpuppen. Aber das ist eher menschlich als weiblich - ich wollte nur nochmal betonen, dass dies auch beim hübschen, sanftmütigen Geschlecht nicht anders ist als beim aggressiveren Geschlecht. Eine Stärke dieser grausamen Weihnachtsgeschichte ist sicherlich das reale Gefühl. Menschen verhalten sich oft brutal & wollen nur ihren Hintern retten, dabei bleiben oft Gutmenschsein & Logik etwas auf der Strecke. Auch, wenn man sich als Zuschauer oft genug an den Kopf fasst. Aber wenn es wirklich um die Wurst geht, bin ich mir sicher, dass es Leute gibt, wie die böse Bitch im Film, die mörderische Energien entwickeln. Es schwingt natürlich auch immer die Frage mit: "Wie würde ich mich verhalten?", die zum Glück wohl nie endgültig geklärt werden kann.

Der Film ist verdammt kurz, wirkt aber am Ende nur wenig abgehakt & gehetzt. Es ist halt keine weltbewegende Story, aber trotzdem hätte auch Hitchcock sicher Spaß an der kleinen Charakterstudie. Wie gesagt, stellen die 3 Frauen zwar Charakterschablonen dar & typische Frauenrollen (Engel, Bitch, Mitläuferin), aber keine komplett unrealistischen. Man fiebert mit & hofft, dass die bezahlen müssen, die es verdient haben. Es gibt sogar eine Szene, wo ich mich richtig erschreckt habe, klassischen Schock entwickelt der Film aber nicht. Eher eine Unruhe & Neugier, ob sich das Trio stellt oder wie sie aus der Situation kommen wollen. Auch die Musik ist stimmig & sogar richtig creepy. Einen kleinen Logikknick hätte ich am Ende gerne noch erklärt gehabt ***SPOILER***(was ist mit dem Freund? Was sagt er?), aber das muss/kann man sich selbst erfinden nach dem Abspann. Thriller-Fast-Food mit Stil. Man zittert auch vor allem mit, weil die drei Mädels klasse glaubhaft spielen & man anfangs ihre Freundschaft wirklich abkauft & ihnen solch eine Eskalation nicht direkt wünscht!

Fazit: klein, kurz, aber fein. Ein schicker, realistischer Thriller & wieder mal kein gutes Beispiel für Frauenfreundschaften!

war im Residenz, Köln

38 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Body
  • Score [BETA]: 60
  • f3a.net: 5.3/10 38
  • IMDb: 6.7/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-27 03:26

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