s Boys from County Hell (2020) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Boys from County Hell

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Reviewer

Herr_Kees * 6.5

„This is not Dracula.“

Der Film wird zwar als Vampirkomödie vermarktet, ist aber eigentlich ein waschechter Vampirhorror mit Humor – und steht damit in der Tradition von AN AMERICAN WEREWOLF IN LONDON, der hier auch genüsslich und respektvoll zitiert wird.

In einem irischen Dorf soll eine traditionelle Grabesstätte für den Bau einer neuen Straße plattgemacht werden. Der Legende nach ruht hier allerdings eine Art Ur-Vampir, der wohl schon Bram Stoker zu seinem berühmten Briefroman inspiriert haben soll. Und dieser „Abhartach“ hat es in der Tat in sich: Hier läuft kein charismatischer Gentlemanvampir auf, sondern ein schreckenerregendes Geschöpf der Nacht, das im Film auch lange Zeit nur als Schatten zu sehen ist.

Die „Boys“ (und ein Girl) sind allesamt keine ausgebildeten Vampirjäger, sondern authentische Charaktere, tun aber ihr Bestes, um das Böse zu stoppen. Das ist sympathisch, bisweilen charmant und auch mal emotional und witzig, allerdings alles so gemäßigt, dass das Vorbild natürlich unerreicht bleibt. Nett, aber der Biss fehlt.

saß im Gloria, Stuttgart

D.S. * 6.0

Rural Legends

Durchweg sympathisch daherkommender Vampirfilm mit starkem Humoreinschlag, der sich voll und ganz in seinem dörflichen Setting ergeht – und leider auch auf der akustischen Ebene keinen großen Wert auf das Polieren legt: rauh, rotzig und fern der Gepflogenheiten der Großstadt wird hier in einem so ungeschönten Irisch parliert, dass leider ein Gutteil der Dialoge mangels Untertiteln nur sehr schwer nachvollziehbar ist.

Die Story ist aber glücklicherweise simpel genug gestrickt, um auch ohne einige Details mitzukommen: Ein jahrhundertealter Vampir wird durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wieder zum Leben erweckt und macht sich daran, ebenjenes der Dorfbevölkerung zu entziehen – bzw. sie in blutdürstige Artgenossen zu verwandeln.

Beeindruckend ist dabei, wie rabiat die untoten Gestalten vorgehen und welche enorme Antriebskraft sie an den Tag legen. Hier gibt es keine noblen oder gar freundlichen Blutsauger, zum Glück erst recht keine „lustigen“, stattdessen durchaus bedrohlich wirkende Monsterwesen voller Aggressivität. Interessant zudem, dass diverse altbekannte Regeln zum Umgang mit bzw. zum Eliminieren von Vampiren in BOYS FROM COUNTY HELL ihre Gültigkeit nicht beweisen können, weshalb die Handlung sich mehrfach anders entwickelt, als man es vielleicht erwartet hätte.

Unterhaltsamer Zeitvertreib, der am Ende aber doch etwas zu gewöhnlich wirkt und nicht lange im Gedächtnis bleibt: 6 von 10 Punkten.

goutierte im Harmonie, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 6.5

Nosferatus Urgroßvater trinkt Stout

„Boys From County Hell“ bietet sich für ein aktuelles, irisches Vampir-Double-Feature mit „Let The Wrong One In“ an, ist jedoch wesentlich trockener und dunkler als sein von mir noch wärmer empfohlener Counterpart. Ohne den Jungs gewisse Lacher und leichte Momente absprechen zu wollen. Jedoch 70 % klassischer Horror, 30 % Komödie in etwa. Die Hommage an „American Werewolf in London“ zu Beginn passt da schon ganz gut. Handlung: Durch einen Unfall wird versehentlich ein uralter Vampir aus seinem steinigen Grab unter der irischen Heide geweckt, sodass sich die übriggebliebene und umliegende Gemeinde nun starkem Blutverlust gegenübersieht…

Ich mag, dass „Boys From County Hell“ eher dem ernsten Horror zugeneigt ist. Ich mag die meisten seiner Figuren, ich mag den ganz klassischen Nosferatu-Gedenklook (wenn man ihn denn mal in voller Pracht sehen könnte), ich mag die authentischen Splattereinlagen (samt sehr kreativem und schmerzhaftem Final Kill) und ich mag seine allgemein hochwertige Art. Nicht mag ich dagegen seine oft zu dunkle Ausleuchtung, sein echt schwer verständliches Akzentgenuschel und die schwächelnde Anzahl an Blutsaugern. In ein „From Dusk Till Dawn“ mit Kerrygoldanstrich verwandelt sich das Ganze nicht. Leider. Dennoch völlig passable 90 Minuten mit den vielleicht besten „blutenden Augen“, die ich bisher in einem Film gesehen habe.

Fazit: Überraschend düstere und ernste irische Vampir„komödie“, die mir in ihrer nächtlichen Balance und Ausrichtung durchaus gefällt. Ein paar Vampire und Lichtquellen (und Untertitel bei dem Akzent!) mehr hätten's aber sein gedurft!

saß im Residenz, Köln

25 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Boys from County Hell
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 6/10 25
  • IMDb: 5.9/10
  • Rotten Tomatoes: 83%
  • Metacritic: 56/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 18:18

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