s Brick (2005) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Brick

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Reviewer

Michaela * 8.5

Die Beschreibung des Programmhefts, dass dies ein Film Noir sein soll, trifft’s genau. Coole Typen, gut gespielt und doch auch irgendwie schräg. Fand teilweise auch die Gegensätze krass: Gangmitglieder bzw. Drogendealer, die zu Hause bei Mami wohnen. Mir persönlich gefiel auch die kleine Hommage an Jonathan Frid, der in Dark Shadows den Vampir Barnabas Collins spielte. (Kann mich da aber auch irren, auf mich hat es halt diesen Eindruck gemacht).

glotzte im City, München

asta * 9.5

Nicht zu viel versprochen

Brick ist genau das, als was er angekündigt ist.

In blassen Farben wird die Geschichte des Anti-Helden Brendan geschildert, der versucht, seiner Ex-Freundin Emily aus der Klemme zu helfen. Leider weiß er nur nicht, was für eine Klemme...

Ein brutaler Noir-Detektiv-Film im High-School-Millieu. Auf die üblichen Cheerleader-Hübschies oder sonstige Comic Reliefs wird völlig verzichtet.

Exzellent.

war im Metropol 2, Stuttgart

Herr_Kees * 7.0

Listen and repeat

In seinem Film BUGSY MALONE lässt Regisseur Alan Parker eine klassische Mobstory von kleinen Kindern in Gangsteranzügen spielen. Vom Prinzip her funktioniert BRICK ganz ähnlich - nur dass die Kinder hier schon etwas älter sind und statt Sahne durchaus auch mal Blei gespritzt wird.

Aus dem Kontrast "Highschool-Kids in Gangsterwelt" bezieht BRICK denn auch seine hauptsächliche Faszination. Der im Trailer angedeutete Mysteryaspekt ist eher nebensächlich, die Auflösung des rätselhaften Mordes ist vorhersehbar und wenig spektakulär.

Interessant ist BRICK auch durch seine coole, eigentümliche Sprache. Dankenswerterweise läuft auf dem Festival die Fassung mit deutschen Untertiteln, ohne die der Highschool-Sprachcode der Kids selbst für Native Speaker nur schwer zu knacken sein dürfte - die britische Filmzeitschrift EMPIRE veröffentlichte in ihrer Juniausgabe sogar ein kleines "Brick Glossary to Teen Noir Terminology".

Fazit: Atmosphärischer, ungewöhnlicher Highschool-Noir-Krimi mit guten Darstellern, der unter seiner coolen Oberfläche jedoch Substanz und Relevanz vermissen lässt.

glotzte im Metropol 2, Stuttgart

D.S. * 8.5

Hart im Nehmen

"Brick" ist für mich der beste Film des FFF 2006. Ohne an der Oberfläche sonderlich innovativ zu sein, besitzt er ungeheure Kraft, Ausstrahlung und Unverbrauchtheit. Es ist einfach nicht zu glauben, daß es sich hierbei um einen Debütfilm handelt: er beschämt jeden anderen Nachwuchsregisseur, und damit meine ich nicht nur seine "Konkurrenten" in der Sparte "Fresh Blood".

Formal genau dem Schema des Film Noir folgend, präsentiert er uns direkt zu Beginn eine tote Blondine und einen Detektiv, der das Geheimnis hinter ihrer Ermordung lüften will. Dabei stößt er auf Drogen, Schläger, selbstsüchtige Beamte und verdächtige Freunde; im Wust der mysteriösen Andeutungen, kryptischen Notizen und gefährlichen Typen kann er sich zunächst nur auf einen verlassen: sein "Gehirn" und Recherchekönig Brain. Was nach einem klassischen Krimi der schwarzen Serie klingt, gewinnt ein begeisterndes Irritationslevel (und diverse Absurditäts-Lacher) dadurch, daß sämtliche Figuren hier dem Highschool-Milieu entstammen. Ob Drogenbaron oder Schnüffler, alle sind unter 21 und müssen sich mit einem Leben bei den Eltern, Geldproblemen oder auch der Schule herumschlagen.

Dabei setzt "Brick" aber nicht etwa auf den Humor der typischen amerikanischen Komödien, die in einem solchen Umfeld spielen. Alle Figuren sind stattdessen mit einer enormen Ernsthaftigkeit angelegt und zudem fantastisch gespielt; man nimmt jedem Einzelnen seine "erwachsene Rolle" jederzeit ab - im jugendlichen Körper. Aber auch sonst stimmt hier einfach alles. Die Erzählung entfaltet sich auf ungemein fesselnde Weise, dem Zuschauer wird niemals auch nur ein Funken Information auch nur einen Augenblick zu früh offenbart - und damit wird bis zuletzt für permanente Hochspannung und fröhliches Rätselraten gesorgt. Die Inszenierung ist clever und verfügt stets über ein gutes Tempo, eine Vielfalt an Charakteren und ein vollständiger Verzicht auf ablenkende Nebenhandlungsstränge steigern das Interesse an der Lösung des Mordfalls und verleihen "Brick" ein hohes Maß an sehr konzentriert wirkender Energie und Schlagkraft.

A propos, arg zurückhaltend gibt sich der Film auch hierbei nicht; es handelt sich um alles andere als einen vergeistigten, smarten Thriller mit Berührungsängsten zum dreckigen Kern des Genres. Im Gegenteil, poliert ist hier gar nichts, sondern zeigt sich trotz aller Intelligenz in Story-Aufbau und -Erzählung sehr direkt, rauh und ungekünstelt. Von ein, zwei Rückblenden einmal abgesehen, ist "Brick" vom Filmischen her sehr konventionell gehalten, was im Zusammenspiel mit den vertrackten Storywendungen aber übrigens sehr gut funktioniert. Auch in dieser Hinsicht geht die Substanz über den Stil, und das ist im Festivaljahr 2006 mehr als nur eine willkommene Abwechslung: es ist endlich mal wieder ein Film, der verstanden hat, worum es eigentlich geht. Nämlich eine fesselnde Geschichte auf fesselnde Art und Weise zu erzählen.

Ein absoluter Pflichtfilm, der im einfachen Gewand daherkommt und durch seine Energie und Fokussierung nur umso mehr überrascht. Die beiden Trailer finde ich übrigens eher abschreckend, sie können jedenfalls nicht ansatzweise vermitteln, welche Sogkraft "Brick" als Film tatsächlich besitzt. 8,5 Punkte von mir.

war im Metropolis 6, Frankfurt

Timo * 10.0

Creating a New Genre

Hat mich so was von geflasht und liegt mir immer noch in den Ohren. Ich meine, einen nahezu perfekten Film gesehen zu haben, der zum Glück nicht an den relativ hohen Erwartungen gescheitert ist. Auch ich muss den schlimmen Satz einmal in den Mund nehmen, weil er den Film am besten beschreibt: Film Noir im High School Milieu. Aber so was von. Besitzt erst gar keine wirkliche Einleitung, sondern donnert direkt los, anspannend von der ersten bis zur letzten Minute. Und es gibt ALLES, was man sich nur wünschen kann: Revolverhelden, geschundene Femme Fatales, aufsteigende Tauben, Shoot Outs, eine Sherlock Holmes-Auflösung und und und. Bin immer noch einfach nur sprachlos über eine solche Ideenvielfalt und kann es bisher kaum erwarten, den Film ein weiteres Mal zusehen. DAS ist Kino in Reinkultur. Verdammt noch mal! Und wie muss dieser Film erst wirken, wenn man sämtliche Anleihen kennt?

war im Metropolis 6, Frankfurt

bigJay * 9.0

Hardboiled meets Highschool!

Wenn man die obercoole Sprache der Leute einfach als gegeben hinnimmt (glaubt denn jemand ersthaft, in den 30’ern hätten sie tatsächlich geredet wie in einem Marlowe-Krimi? Damals war es künstlich, heute ist es künstlich, aber wenn es funktioniert - so what!?), gibt es wenig, was man Brick vorwerfen kann. Eine echt spannende Geschichte, mit tollen, coolen Bildern präsentiert und einem fantastischen Score. Ein frischer, dreckiger Film. Ansehen!

saß im Metropolis 6, Frankfurt

Alexander * 8.0

Spitze

Da schon alles Positive zum Film gesagt wurde sag ich nur noch, daß ich mich der Meinung meiner Vorredner nur anschließen kann. Uneingeschränkt empfehlenswert!

war im Metropolis 6, Frankfurt

Kosmas * 9.0

Der Film des Festivals (zumindest von denen, die ich gesehen habe beim FFF)! Ein Krimi Noir, der intelligent und spitzfindig ist. Hat in München den Publikumspreis gewonnen (es gab einen Wettbewerb, wo alle "Fresh Blood"-Filme bewertet wurden) und ist in Stuttgart zweiter geworden (hinter Secuestro Express, welchen ich nicht gesehen habe). Sehr viel Slang wird im Film benutzt, aber ein sehr guter Film nonetheless!

war im Metropol 2, Stuttgart

predator * 4.5

Für mich war’s nix

Mir war der Film zu verworren. Ich hatte den Eindruck, als wären die Filmemacher der Meinung gewesen, den Film verworren machen zu müssen, um ihn gut sein zu lassen. Und das war dem Film nach meiner Meinung eher abträglich. Aber insgesamt ist der Film bei meinen Mitguckern gut angekommen und so ist meine schlechte Bewertung wohl die berühmte Ausnahme, die die an sich guten Bewertungen der anderen Reviewschreiber bestätigt.

FFFler * 8.5

Schön anders

Ein klasse Film, das ist Brick auf jeden Fall, jedoch habe ich mir nach den Vorschusslorbeeren noch ein wenig mehr erwartet. Nichts desto trotz gefällt die Geschichte, die sehr an alte Film Noirs erinnert, ebenso wie die schnelle und direkte Inszenierung. Dazu kommen noch gute Darsteller und ein überzeugendes Ende. Mir hat’s gefallen.

war im Metropolis 6, Frankfurt

landscape * 9.0

Freunde drehen ihren Lieblingsfilm

Der Abschlußjahrgang eines Colleges beschließt, einen Film zu drehen, wie sie ihn gerne im Kino sehen würden. Könnte das die Grundidee zu dem Film gewesen sein?
Bin sehr zufrieden mit dem Resultat, auch wenn mir nicht viele Bilder bleiben werden. Der Film hat nicht so sehr visuell gewirkt, sondern tatsächlich eine Story erzählt, da ist das kein Mangel.
Erstaunlich, wie sicher die Crew mit der Kameraführung, dem Schnitt und vor allem den Dialogen umgegangen ist. Sehr dicht, sehr tough, selten eine Spur überzogen...
Der einzige, der etwas aus dem Rahmen fällt, ist der Oberbösi. Familiärer Hintergrund, Machtstellung innerhalb der Gangs und sein Look passen nicht zu der Rolle, die er innerhalb des Gefüges einzunehmen hätte. Irgendwie muß er die Position doch erlangt haben... oder sah er mir nur zu jung aus?
Viel besser funktionieren Brain, Tug, Laura etc.: einige prägnante Charakteristika, konsequent beibehalten, geben ihnen ausreichend Profil, um sie an dem Platz zu verorten, den sie einnehmen sollen.

guckte im Cinemaxx 3, Hamburg

kinokoller * 8.5

mutig

Ein mutiger Film, der richtig Spaß macht - wenn man sich erst einmal darauf einlässt. Denn zunächst benötigt man ca. 20 Minuten um sich an die merkwürdige Szenerie zu gewöhnen, aber ab dann wird’s "bunt". Für den Zuschauer funktioniert der Film nur wenn man begreift, daß dies ein Klassiker in neuem Gewand ist. Andernfalls wird man wohl genervt das Kino verlassen.

Regisseur Johnson portiert einen Detektiv-Film der 50er Jahre auf eine High School der Neuzeit. So wird der Zuschauer auch schnell genretypische "coole" Charaktere und "twistende" Handlung wiedererkennen. Daß dies dermaßen gut funktioniert hat mitunter auch mit der Komik, die dieses Konstrukt mit sich bringt, zu tun.

So z.B. Brendan’s Verhandlung mit dem Konrektor, in der ganz nebenbei die verwendete Wortwahl auf’s Korn genommen wird oder Pin’s Mutter, welche der Gang mitten in der Nacht Milch einschenkt.

Nach HARD CANDY der zweite sehenswerte Film des Autobahn-Filmverleih’s. Auf jeden Fall lohnend.

war im Cinedom 6, Köln

57 Bewertungen auf f3a.net

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Brick
  • f3a.net: 8.1/10 57
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-18 03:06

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