Menü

Review Bring Me Home

Finden

Andere Länder, andere Sitten...?
von Leimbacher-Mario

In „Bring Me Home“ sucht eine Mutter schon jahrelang ihren kleinen, plötzlich verschwundenen Sohn – um dann einen Tipp zu bekommen, der sie zu einer seltsamen Fischersippe führt, die zwei Jungen beherbergt und ausbeutet, von denen einer ihrem Jungen erstaunlich ähnelt...

Gewalt an Kindern. Kidnapping. Misshandlung. Missbrauch. Klassenkämpfe. Vernachlässigung. Brutalität. Depression. Verwahrlosung. Verrohung. Verdummung. Ignoranz. Alles Themen, die in diesem fiesen, unangenehmen, gesellschaftskritischen Koreaner groß geschrieben und gnadenlos durchgezogen werden. Wer also ein schwaches Herz oder eine weiche Stelle bei sowas hat – „Bring Me Home“ nimmt da keine Rücksicht drauf. Plus das Wort „frustrierend“ würde ich hier anbringen und groß schreiben – gleich aus mehreren Gründen, manche davon sicher so gewollt, andere vielleicht unfreiwilliger. „Koreaner (Asiaten) sind zu lang“ – eine Kritik, die hier nicht massiv gilt, aber gerade anfänglich auch nicht wegzureden ist. Aber das ist bei weitem nicht der einzige Haken, der sich hier in der Haut von uns Filmfans verfängt. Da wären sonst noch ultraharte, seltsame Figuren und ihr verstörendes Verhalten – mal ärgerlich passiv, mal brutal aktiv. Einfach anders als sich meiner Meinung nach Europäer bzw. sogar „reale Menschen“ verhalten würden. Und das gilt sowohl für die Protagonisten als auch die böse Seite. Gesellschaftskritik, die aufs Herz abzielt. Und in gewisser Hinsicht auch auf Unverständnis. Vieles kann ich dementsprechend nicht nachvollziehen, vieles regt einen sogar auf, vieles ist schwer zu ertragen. Und das kann eben frustrieren. Aber immerhin kommt so keine Langeweile auf und man ist immer im internen Konflikt mit sich selbst, dem Figurenverhalten und dem Werk. Auch eine Art, dich an sich zu binden. Dennoch zwiespältig. Die Hauptdarstellerin bzw. unser altbekannter Racheengel spielt hingegen durchgehend famos, das ist alles andere als frustrierend und fragwürdig. Plus der finale Ausbruch ist nice, wenn auch längst überfällig und nicht ganz befriedigend. Wie gesagt: ich bin hin- und hergerissen. Mit starkem Hang in den grünen Bereich, da das Thema einfach ein Brocken ist.

Fazit: Frustrierend. Spannend. Emotional. Aber vor allem frustrierend. Und das gefühlt nicht nur absichtlich. „Bring Me Home“ ist harter Tobak und ein Kidnap-Thriller, der einen zumindest nie kaltlässt... aber wie gesagt auch gehörig aufregen und verstören kann. Ein Tritt in die Eier. Erst recht für Eltern.

goutierte im Residenz, Köln

31 Bewertungen auf f3a.net

Zurück

Bewertungen

Bring Me Home
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 7.1/10 31
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 14:16

Archiv Suche


oder ?
crazy