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Review Cabin Fever

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Gehirnschmelze
von Leimbacher-Mario

Eli Roths "Cabin Fever" gehörte sicherlich zu den Horrorfilmen mit dem größten Hype seit der Jahrtausendwende. Eigentlich ein kleines Wunder, dass ich nun erst in den fragwürdigen Genuss kam. Ein unwohles Gefühl im Bauch vertrieb lange Zeit mein Interesse, dann dauerte es was, bis der Director’s Cut erschien & die extrem gespaltenen Meinungen feuerten auch nicht gerade meinen Heißhunger auf die fleischfressenden Hillbilly-Parasiten an. Nun gab es ihn aber endlich auf Blu-ray am Grabbeltisch, sodass ich nun auch meinen roten Senf dazu geben kann.

Hat er denn nun seine Fans & den damaligen Hype samt zwei Fortsetzungen (die von Ti West klingt auch interessant!) verdient? Nein, finde ich nicht. Für mich schwimmt er im grauen Mittelmaß & sticht nur mit anderthalb Sachen aus dem Schnitt: dem ab & zu durchsickernden, kranken Humor von Eli Roth & dessen spürbare Liebe als Fan zum Genre. Von "Night of The Living Dead" über den "Blob" bis natürlich "Evil Dead" - man kennt & erkennt seine Vorbilder. Dass er aber auch nur ansatzweise an deren Niveau reicht, wäre eine Beleidigung für die Klassiker. Da finde ich seinen richtig großen Durchbruch "Hostel" schon wesentlich packender, origineller & besser. Auch wenn man diesem mit die Hauptschuld für die Torture-Porn-Welle geben kann & er auch kein fehlerloses Meisterwerk ist. Immerhin haben seine Filme einen gewissen, schleimigen B-Movie-Charme, ordentliche Härte & ich bin auf die neuen "Knock, Knock" & "Green Inferno" extrem gespannt.

Natürlich muss man "Cabin Fever" seinen perfiden Humor & seine, für die bescheidenen Mittel, netten Effekte zu Gute halten. Aber wenn man den Film nicht in der richtigen Verfassung bzw. Situation (Bierabend?) erwischt/sieht, dann kann ich hier auch jeden Verriss verstehen. Bei mir kam fast gar keine Spannung auf, auf mich wirkte das Ganze näher an einer Komödie als an Horror. Was sicher an absolut, zum Teil gewollt, bescheuerten Personen lag, denen man eher den möglichst blutigen Tod als das Überleben wünscht. Auch die visionsartigen Jump Scares durch extrem laute Soundeffekte waren eher abturnend. Das Ende ist nett & nochmal ein finales Augenzwinkern, überstrahlt dann den üblen Geruch einiger Ausfälle in Script & Grusel aber nicht mehr wirklich.

Fazit: der Hype war zu viel & hat dem Hüttenzauber gleichzeitig geschadet wie geholfen. Zurück bleibt ein mäßig blutiger, dumm-blöder Einheitsbrei mit einer leicht perversen Roth-Note!

44 Bewertungen auf f3a.net

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Cabin Fever
  • f3a.net: 6.1/10 44
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 14:48

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