Reviewer
Leimbacher-Mario * 8.5
In der Grauzone
"Carnival of Souls" ist eine Legende unter den B-Movies und wenn man ihn zum ersten Mal sieht, am besten zur Geisterstunde, dann weiß man sofort, warum er von nicht wenigen kultig verehrt wird. Er schlägt die Brücke von Caligari über die Twilight Zone bis hin zu Polanski und der Nacht der lebenden Toten. Ein eindringlicher Mix, wie ein hypnotischer Alptraum und eine künstlerisch wertvolle Schauergeschichte. Lagerfeuergeschichten und Ghost Stories findet man kaum spannender und unvergesslicher. Es geht um eine junge Frau, die mit ihren Freundinnen bei einem spontanen Autorennen von einer Brücke in den Fluss fährt. Sie ist die Einzige, die dem Wasser wieder entsteigt, doch seitdem wird sie von grausamen Visionen geplagt und mysteriöse Todesgestalten verfolgen sie...
Dieser Tanz der toten Seelen lief jahrelang in den Mitternachtskinos dieser Welt und scheint gleichzeitig kaum von dieser Welt zu sein. Entrückt, experimentell, zeitlos in all seinen Wortbedeutungen. Trotz nicht immer überzeugender Darsteller und sichtbaren Improvisationen aufgrund von Niedrig-Budget lässt der Film einen nicht mehr los und man kann sich in ihm verlieren wie in den besten (oder grausamsten) Alpträumen. Ist alles nur Einbildung? Wird die Frau verrückt? Hat sie übersinnliche Fähigkeiten? Was wollen die blassen Gestalten von ihr? Warum wirkt sie phasenweise wie Luft auf andere Menschen? Am Ende macht alles Sinn und es zieht einem nochmal den Boden weg. Die Geister tanzen hier elegant und erschrecken ebenso stilvoll, trotz Minimal-Make Up. Vor greifbarem Grusel und morbider Atmosphäre schäumt diese Paranoia-Parade nahezu über. Lynch und Romero waren nicht die einzigen Fans und der Grusler funktioniert noch immer wie am ersten Tag. Wen diese zerfallenen Totengeister verfolgen, für den gibt es kein Entkommen.
Fazit: Ein Klassiker der wandelnden Seelen - unheilvoll, gespenstig, atmosphärisch. Midnight Movies gehen kaum eindringlicher. Is it a nightmare or just death?
PS: Bitte in schwarz-weiß sehen - die kolorierte Version, die mir nun über den Weg lief, verliert einiges an Atmosphäre und Zwischenweltliches!
Dieser Tanz der toten Seelen lief jahrelang in den Mitternachtskinos dieser Welt und scheint gleichzeitig kaum von dieser Welt zu sein. Entrückt, experimentell, zeitlos in all seinen Wortbedeutungen. Trotz nicht immer überzeugender Darsteller und sichtbaren Improvisationen aufgrund von Niedrig-Budget lässt der Film einen nicht mehr los und man kann sich in ihm verlieren wie in den besten (oder grausamsten) Alpträumen. Ist alles nur Einbildung? Wird die Frau verrückt? Hat sie übersinnliche Fähigkeiten? Was wollen die blassen Gestalten von ihr? Warum wirkt sie phasenweise wie Luft auf andere Menschen? Am Ende macht alles Sinn und es zieht einem nochmal den Boden weg. Die Geister tanzen hier elegant und erschrecken ebenso stilvoll, trotz Minimal-Make Up. Vor greifbarem Grusel und morbider Atmosphäre schäumt diese Paranoia-Parade nahezu über. Lynch und Romero waren nicht die einzigen Fans und der Grusler funktioniert noch immer wie am ersten Tag. Wen diese zerfallenen Totengeister verfolgen, für den gibt es kein Entkommen.
Fazit: Ein Klassiker der wandelnden Seelen - unheilvoll, gespenstig, atmosphärisch. Midnight Movies gehen kaum eindringlicher. Is it a nightmare or just death?
PS: Bitte in schwarz-weiß sehen - die kolorierte Version, die mir nun über den Weg lief, verliert einiges an Atmosphäre und Zwischenweltliches!
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