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Review Carriers

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Dieser Review enthält SPOILER!

Valium in Filmform
von Triggermike

Die Opening Night des FFF ist seit Jahren eine Pflichtveranstaltung. Blindes Vertrauen haben die Organisatoren in ihren Fans geweckt. Auch in mir. Sind die meisten Eröffnungsfilme doch großartige kleine Perlen gewesen und war so oft auch etwas grandios, wegweisendes dabei. Mit Patrick Bateman schwelgte man in achtziger Chart-Hits während der großartige Christian Bale Betriebskollegen mit der Axt malträtierte. Den Pakt mit den Wölfen schloß man mit superben, verregneten Martial Arts Einlagen, in Frailty schoß der Zuschauer durch viele von Gott gewollte Morde auf ein unkonventionelles Ende zu und Scream oder Kiss Kiss Bang Bang sind noch immer Kult.

Dieses Jahr eröffnet "Carriers" eher einschläfernd das Festival auf das so viele Leute doch das Jahr über warten. Ein Film, der auch die Apokalypse mit dem Ausbreiten der Schweinegrippe zeigen könnte. 2 Pärchen fahren mit dem Ziel ans Meer zu kommen planlos durch die USA. Treffen auf mehr oder minder interessante Menschen und Situationen und stolpern durch tausende Logik Fallen. Wie auch die Figuren handelt es sich um einen von Grund auf verlorenen Film, der es immer nur in szenischen Intervallen schafft Spannung auf zu bauen. Die Darsteller stolpern durch das zusammengeschusterte Drehbuch und vergessen selbst schnell was in der vorangegangenen Szene so passiert ist. In einer von vielen planlosen Entwicklungen klettert das kleine Brüderchen in das Haus einer toten Infizierten um dort nach Medikamenten für seinen angeschossenen Bruder zu suchen. Recht atmosphärisch und spannend wird einer toten Oma die Schrotflinte stibitzt und siehe da, nebenan auf dem Schreibtisch finden sich irgendwelche Pillen, dann muss dafür sogar noch ein Tier sterben und in der nächsten Szene wird das angeschossene Bein des Bruders ganz ohne Pillen, Medikamenten oder sonst was versorgt.

Carriers ist ein Road Trip von A nach B, ein Road Trip bei dem wohl eher der Weg das Ziel zu seien scheint, ein Road Trip den man sich auch getrost sparen kann. Anfangs schallt es als voice over in den Kinosaal "es gibt nur ein paar Regeln um zu überleben, verfolgst du sie wird dir nichts passieren". Man wünscht sich fast das die Organisatoren des Festivals die ein oder andere Regel für ihren Eröffnungsfilm einführen würden. Denn bei der verabreichten Schlaftablette am Anfang, weiss man nie ob man den Rest des Festivals wieder aufwacht. Highlights gibt es trotzdem. "The Tournament" oder "Deliver us from Evil" zum Beispiel, die großartig sind. Nur blind in den Eröffnungsfilm kann man wohl nicht mehr gehen.

war im Cinemaxx 7, Berlin

87 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Carriers
  • Score [BETA]: 55
  • f3a.net: 5.5/10 87
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-18 14:34

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