Reviewer
Ga-Jol * 5.5
Der Film zur Schweinegrippenparanoia...
Erst mal vorweg: Der Film ist nicht schlecht!
Allerdings hat er mich persönlich auch nicht vom Hocker gerissen. Als Eröffnungsfilm für das Fantasy Filmfest fällt der Streifen relativ harmlos aus. Es handelt sich nämlich keineswegs um einen Schocker à la 28 Days Later o. ä.
Vielmehr wird hier das Verhalten mehrerer Personen in einer Extremsituation geschildert (für näheres bitte die Inhaltsangabe des Films studieren). Dabei geht es um das Übliche: Gelten die harten Überlebensregeln auch für nahestehende Menschen oder gar für die eigene Person? Gibt man fragwürdige Entscheidungen an andere ab oder übernimmt man selbst Verantwortung? Fügt man sich seinem (infektiösem) Schicksal oder gefährdet man das Leben der restlichen Gruppe, etc etc. Um wirklich mit den Protagonisten mitzufiebern, bleiben die Charaktere leider etwas zu oberflächlich und durchschaubar.
Der Film an sich ist gut gemacht, routiniert in Szene gesetzt, bleibt aber insgesamt zu vorhersehbar, um wirklich Spannung aufzubauen.
Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht...
Allerdings hat er mich persönlich auch nicht vom Hocker gerissen. Als Eröffnungsfilm für das Fantasy Filmfest fällt der Streifen relativ harmlos aus. Es handelt sich nämlich keineswegs um einen Schocker à la 28 Days Later o. ä.
Vielmehr wird hier das Verhalten mehrerer Personen in einer Extremsituation geschildert (für näheres bitte die Inhaltsangabe des Films studieren). Dabei geht es um das Übliche: Gelten die harten Überlebensregeln auch für nahestehende Menschen oder gar für die eigene Person? Gibt man fragwürdige Entscheidungen an andere ab oder übernimmt man selbst Verantwortung? Fügt man sich seinem (infektiösem) Schicksal oder gefährdet man das Leben der restlichen Gruppe, etc etc. Um wirklich mit den Protagonisten mitzufiebern, bleiben die Charaktere leider etwas zu oberflächlich und durchschaubar.
Der Film an sich ist gut gemacht, routiniert in Szene gesetzt, bleibt aber insgesamt zu vorhersehbar, um wirklich Spannung aufzubauen.
Fazit: Kann man machen, muss man aber nicht...
war im Cinemaxx 7, Berlin
Tweek * 6.5
Kurz belichtet:
Da hatte ich mich doch mal nicht ausführlich im Vorfeld informiert und einen weiteren doofen Zombie-Virus-Klon erwartet, nur um dann doch (angenehm) überrascht zu werden von einem durchaus ansprechenden Drama mit Endzeitszenario. Ethische Dilemma bestimmen den Film und die Konflikte der Charaktere, Moral existiert fast durchweg nur in Grauzonen - genauso muß es auch sein, wenn Menschen in extremen und ausweglosen Situationen dargestellt werden. Schnörkellos inszeniert, bewegend gespielt und nie wirklich langweilig - das ist ja schon mal was. Brutalos suchen allerdings vergeblich nach neuem Futter, auch wenn der einzige (kurze) Shoot-Out wie üblich vereinzelt bejubelt wurde...
Fazit: Keine Enttäuschung beim Eröffnungsfilm. Macht Lust auf mehr in diesem Jahr. Und selten genug, war ich mit Zornlamm dann mal doch einer Meinung über die Qualität eines Films.
Da hatte ich mich doch mal nicht ausführlich im Vorfeld informiert und einen weiteren doofen Zombie-Virus-Klon erwartet, nur um dann doch (angenehm) überrascht zu werden von einem durchaus ansprechenden Drama mit Endzeitszenario. Ethische Dilemma bestimmen den Film und die Konflikte der Charaktere, Moral existiert fast durchweg nur in Grauzonen - genauso muß es auch sein, wenn Menschen in extremen und ausweglosen Situationen dargestellt werden. Schnörkellos inszeniert, bewegend gespielt und nie wirklich langweilig - das ist ja schon mal was. Brutalos suchen allerdings vergeblich nach neuem Futter, auch wenn der einzige (kurze) Shoot-Out wie üblich vereinzelt bejubelt wurde...
Fazit: Keine Enttäuschung beim Eröffnungsfilm. Macht Lust auf mehr in diesem Jahr. Und selten genug, war ich mit Zornlamm dann mal doch einer Meinung über die Qualität eines Films.
goutierte im Cinemaxx 7, Berlin
CineManiaX S * 3.0
Dieser Review enthält SPOILER!Carriers trägt zu schwer an sich selbst
Eigentlich ein ambitionierter Versuch, Horror und Drama zu kombinieren, doch wie es so oft mit den Ambitionen ist - sie sind größer als das Können der Regisseure und die Enttäuschung über das Gesehene ebenfalls. Die moralischen Implikationen in Carriers werden viel zu harmlos abgehandelt, als dass sie zu einer weiteren Reflektion über menschliches Verhalten in Ausnahmesituationen anregen könnten, denn immer dann, wenn die Handlung kontrovers werden könnte, wird stattdessen die deeskalierendste Entscheidung getroffen, die sich anbietet. Eine wirklich schmerzliche Konfrontation mit der Extremsituation findet nie statt, als ob Carriers sein Publikum nicht überfordern möchte und stattdessen eine Episode an die andere reiht, ohne dass diese einen Erkenntnisgewinn für die Protagonisten bieten würden.
Das feige Drehbuch ist es auch, das Carriers das Genick bricht, denn Carriers bietet so viele Ansatzpunkte, an denen sich anknüpfen lassen würde. Aber keiner wird genutzt und besonders spannungsfördernd ist es auch nicht, dass die einzige Gefahr darin besteht, sich anstecken zu können und dann tagelang langsam vor sich hinzusterben. Auf andere Filme des Genres übertragen ist Carriers ungefähr so, als ob Michael Myers nicht mit einem Messer unterwegs wäre, sondern mit einer Spritze, die mit einem langsam wirkenden Gift gefüllt ist, das er seinem Opfer injiziert und dann wieder weggeht. Deshalb sind die eingestreuten Horrorelemente einfach nur sinnlos und Carriers hätte sich lieber mehr auf die dramatischen Elemente beschränken sollen, statt sich zwischen alle Stühle zu setzen.
Carriers hat mir deshalb mal wieder vor Augen geführt, dass es kaum ein feigeres Genre als Horrorfilme gibt, denn auch Carriers traut sich einfach gar nichts und unterstreicht das Unvermögen vieler Horrorfilme, denkwürdige oder gar tabubrechende Momente zu schaffen, wenn dabei keine Körpersäfte in rauen Mengen fließen. Außerdem zeigt Carriers meiner Meinung nach auch keine sympathischen Protagonisten, sondern lediglich einen Haufen opportunistischer Twens, die am Anfang mit einem Akt reiner (Nächsten)liebe konfrontiert werden, sich grundlegend falsch verhalten aus Angst um ihren eigenen Arsch und auch in der Folge rein gar nichts aus ihren Fehlern lernen, sondern unbeirrt weiter falsche Entscheidungen treffen und bei denen nur ein Gefühl vorherrscht: grenzenloser Egoismus, der zwar von gelegentlichen Anfällen von Selbstzweifeln oder so etwas wie Trauer durchzogen wird, was jedoch schnell beiseite gewischt wird.
Die Reise, die im Film gezeigt wird, führt die Protagonisten zwar an ein Ziel (das klischeehafter auch kaum hätte ausfallen können), doch sie selbst treten nach wie vor auf der Stelle und sind in ihrer persönlichen Entwicklung keinen Millimeter vorangekommen, da sie aus der Begegnung zu Beginn des Filmes rein gar nichts lernen und auch später nie über die Erlebnisse und Entscheidungen reflektieren. Wenn das ein nihilistisches Statement sein soll, dann verstehe ich noch viel weniger, warum Carriers so ein zahmes Stück Zelluloid ist und Figuren zeigt, die einfach nur statisch sind und sein Heil dann immer wieder in ärgerlichen Genrezugeständnissen sucht. Auch der psychologische Ansatz ist grundlegend falsch, denn in Extremsituationen denken Menschen nicht ausschließlich an sich selbst, denn eine permanent andauernde Extremsituation unterscheidet sich signifikant von Panik, wo diese Verhaltensweise gilt. Doch in Carriers wird nur eine Botschaft verbreitet, die das einzig Schockierende an dem Film darstellt: Lieber allein leben als gemeinsam sterben.
Das feige Drehbuch ist es auch, das Carriers das Genick bricht, denn Carriers bietet so viele Ansatzpunkte, an denen sich anknüpfen lassen würde. Aber keiner wird genutzt und besonders spannungsfördernd ist es auch nicht, dass die einzige Gefahr darin besteht, sich anstecken zu können und dann tagelang langsam vor sich hinzusterben. Auf andere Filme des Genres übertragen ist Carriers ungefähr so, als ob Michael Myers nicht mit einem Messer unterwegs wäre, sondern mit einer Spritze, die mit einem langsam wirkenden Gift gefüllt ist, das er seinem Opfer injiziert und dann wieder weggeht. Deshalb sind die eingestreuten Horrorelemente einfach nur sinnlos und Carriers hätte sich lieber mehr auf die dramatischen Elemente beschränken sollen, statt sich zwischen alle Stühle zu setzen.
Carriers hat mir deshalb mal wieder vor Augen geführt, dass es kaum ein feigeres Genre als Horrorfilme gibt, denn auch Carriers traut sich einfach gar nichts und unterstreicht das Unvermögen vieler Horrorfilme, denkwürdige oder gar tabubrechende Momente zu schaffen, wenn dabei keine Körpersäfte in rauen Mengen fließen. Außerdem zeigt Carriers meiner Meinung nach auch keine sympathischen Protagonisten, sondern lediglich einen Haufen opportunistischer Twens, die am Anfang mit einem Akt reiner (Nächsten)liebe konfrontiert werden, sich grundlegend falsch verhalten aus Angst um ihren eigenen Arsch und auch in der Folge rein gar nichts aus ihren Fehlern lernen, sondern unbeirrt weiter falsche Entscheidungen treffen und bei denen nur ein Gefühl vorherrscht: grenzenloser Egoismus, der zwar von gelegentlichen Anfällen von Selbstzweifeln oder so etwas wie Trauer durchzogen wird, was jedoch schnell beiseite gewischt wird.
Die Reise, die im Film gezeigt wird, führt die Protagonisten zwar an ein Ziel (das klischeehafter auch kaum hätte ausfallen können), doch sie selbst treten nach wie vor auf der Stelle und sind in ihrer persönlichen Entwicklung keinen Millimeter vorangekommen, da sie aus der Begegnung zu Beginn des Filmes rein gar nichts lernen und auch später nie über die Erlebnisse und Entscheidungen reflektieren. Wenn das ein nihilistisches Statement sein soll, dann verstehe ich noch viel weniger, warum Carriers so ein zahmes Stück Zelluloid ist und Figuren zeigt, die einfach nur statisch sind und sein Heil dann immer wieder in ärgerlichen Genrezugeständnissen sucht. Auch der psychologische Ansatz ist grundlegend falsch, denn in Extremsituationen denken Menschen nicht ausschließlich an sich selbst, denn eine permanent andauernde Extremsituation unterscheidet sich signifikant von Panik, wo diese Verhaltensweise gilt. Doch in Carriers wird nur eine Botschaft verbreitet, die das einzig Schockierende an dem Film darstellt: Lieber allein leben als gemeinsam sterben.
guckte im Cinemaxx 7, Berlin
sandroxyz * 6.0
Mehr Potenzial
Wie auch schon ein anderer Poster geschrieben hat, kann man vorweg sagen, dass der Film wirklich nicht schlecht ist. Im Gegenteil, die Production Values lassen sich wirklich sehen, die Kameraarbeit ist gut, das Setting stimmt, und die Schauspieler bringen es auch.
Das Problem ist, dass aus der Story doch einiges mehr rauszuholen gewesen wäre. Irgendwie hat man nach dem Film das Gefühl, dass er einfach nur ins nirgendwo geführt hat...letztendlich wie die Reise der Protagonisten. Aber leider nicht so, dass sich hier der Kreis schließt, sondern dass einfach etwas gefehlt hat. Sei es etwas mehr Tiefgang bei den Charakteren, mehr Schockeffekte oder meinetwegen auch ein überraschender Twist am Ende. So konnte der Film sich nicht so Recht entscheiden ob er mehr Drama/Psychostudie von Individuen in Belastungssituation sein will, Endzeitfilm oder Horrorschocker.
Was kommt am Ende dabei raus?
Ein passabler Film, der durchaus sein Potenzial besitzt, es aber leider nie voll ausspielen konnte. Somit gute Eröffnung des FFF aber kein Paukenschlag, oder wie von der Festivalleitung angekündigt eine "Genreperle".
Das Problem ist, dass aus der Story doch einiges mehr rauszuholen gewesen wäre. Irgendwie hat man nach dem Film das Gefühl, dass er einfach nur ins nirgendwo geführt hat...letztendlich wie die Reise der Protagonisten. Aber leider nicht so, dass sich hier der Kreis schließt, sondern dass einfach etwas gefehlt hat. Sei es etwas mehr Tiefgang bei den Charakteren, mehr Schockeffekte oder meinetwegen auch ein überraschender Twist am Ende. So konnte der Film sich nicht so Recht entscheiden ob er mehr Drama/Psychostudie von Individuen in Belastungssituation sein will, Endzeitfilm oder Horrorschocker.
Was kommt am Ende dabei raus?
Ein passabler Film, der durchaus sein Potenzial besitzt, es aber leider nie voll ausspielen konnte. Somit gute Eröffnung des FFF aber kein Paukenschlag, oder wie von der Festivalleitung angekündigt eine "Genreperle".
verweste im Cinemaxx 7, Berlin
FFFler * 7.5
Everyone Dies
Da war er nun der Eröffnungsfilm des diesjährigen Fantasy Filmfests. Muss gestehen, dass ich im Vorfeld doch sehr skeptisch war ... zum einen nicht mein Genre und zum anderen hatte ich einfach so ein Gefühl. Da sich dieses damals bei Severance schon nicht bestätigt hatte ging ich guter Dinge in den Eröffnungsfilm und wurde angenehm überrascht. Sicher ist das Ganze nicht unbedingt eröffnungsfilmwürdig und nach Black Sheep auch der Schwächste den ich bisher gesehen habe, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Eine der Stärken dieses Virenhorrorfilmes ist, dass man sofort mitten im Geschehen ist und auf jegliches Vorgeplänkel verzichtet wird. Danach werden leider ein paar Horrorstandards zu viel abgezogen und einmal etwas arg dreist von 28 Days Later geklaut, aber irgendwie hielt sich der Film dennoch immer auf hohem Niveau. Das ist wohl am ehesten den besonderen Stellen des Filmes zu verdanken, denn die Momente in denen man sich fragt, wie man mit möglichen Infizierten innerhalb der Gruppe umgeht (und der damit verbundenen todbringenden Gefahr), sind durch die Bank gelungen und steigern die Glaubwürdigkeit der Charaktere enorm. Optisch ist das Ganze zudem gut eingefangen und darstellerisch weitestgehend solide. Definitiv ein guter Film der Genrefans unterhalten wird ... aber von einem Eröffnungsfilm erwarte ich mir dennoch etwas mehr.
war im Cinemaxx 7, Berlin
landscape * 4.0
war drin...
"Right at your door" 2006 war viel intensiver und klaustrophobischer, 28 days later ist eine Liga höher... und genauso aufgegossen wie die Story auch der Score, der an Massive Attacks Angel erinnert. Ein wenig.
Nja, und der zentrale Kotzbrocken in Kalifornia war irgendwie ... cool? Charismatisch? Ne, aber ... interessant. Ja, damals war das so.
Aber vielen Dank für die DVD! Die FFF-Trailer der letzten Filmfeste machen wirklich Spaß - und die Trailer zum aktuellen FFF sehe ich mir bestimmt auch noch mal an - hinterher. Vielleicht kenne ich sie dann auch schon alle...
Ach je, ich beginne Carriers schon zu vergessen... kein gutes Zeichen...
Ich hoffe, ich kriege meinen Eröffnungsfilm morgen.
Nja, und der zentrale Kotzbrocken in Kalifornia war irgendwie ... cool? Charismatisch? Ne, aber ... interessant. Ja, damals war das so.
Aber vielen Dank für die DVD! Die FFF-Trailer der letzten Filmfeste machen wirklich Spaß - und die Trailer zum aktuellen FFF sehe ich mir bestimmt auch noch mal an - hinterher. Vielleicht kenne ich sie dann auch schon alle...
Ach je, ich beginne Carriers schon zu vergessen... kein gutes Zeichen...
Ich hoffe, ich kriege meinen Eröffnungsfilm morgen.
war im Cinemaxx 1, Hamburg
The_Coma-man * 5.5
"Sometimes, a long film is much more painful than boredom!"
Naja, GANZ so schlimm war es nicht (siehe Wertung unten). Aber man muss schon eines sagen: trotz guten Darstellern, OKer erster Hälfte und netter Regie, sowie tollen Dialogen, führt der Film, tatsächlich, ins Leere, gibt uns weder richtige Entwicklungen, Überraschungen oder Wendepunkte. Es geht wirklich von Punkt A nach Punkt B.
Das ist nicht wirklich langweilig, aber auch nicht wirklich herausragend, spannend, innovativ oder sympathisch. Im Vergleich zum eklektischen Endzeit-Meisterwerk 28 DAYS LATER fehlt hier nicht nur Action, sondern irgendwie auch das Besondere.
Trotzdem: gut gespielt, gute Dialoge. Man kann seine Zeit dann doch schlechter verbringen.
Das ist nicht wirklich langweilig, aber auch nicht wirklich herausragend, spannend, innovativ oder sympathisch. Im Vergleich zum eklektischen Endzeit-Meisterwerk 28 DAYS LATER fehlt hier nicht nur Action, sondern irgendwie auch das Besondere.
Trotzdem: gut gespielt, gute Dialoge. Man kann seine Zeit dann doch schlechter verbringen.
staunte im Cinemaxx 7, Berlin
Triggermike S * 3.0
Dieser Review enthält SPOILER!Valium in Filmform
Die Opening Night des FFF ist seit Jahren eine Pflichtveranstaltung. Blindes Vertrauen haben die Organisatoren in ihren Fans geweckt. Auch in mir. Sind die meisten Eröffnungsfilme doch großartige kleine Perlen gewesen und war so oft auch etwas grandios, wegweisendes dabei. Mit Patrick Bateman schwelgte man in achtziger Chart-Hits während der großartige Christian Bale Betriebskollegen mit der Axt malträtierte. Den Pakt mit den Wölfen schloß man mit superben, verregneten Martial Arts Einlagen, in Frailty schoß der Zuschauer durch viele von Gott gewollte Morde auf ein unkonventionelles Ende zu und Scream oder Kiss Kiss Bang Bang sind noch immer Kult.
Dieses Jahr eröffnet "Carriers" eher einschläfernd das Festival auf das so viele Leute doch das Jahr über warten. Ein Film, der auch die Apokalypse mit dem Ausbreiten der Schweinegrippe zeigen könnte. 2 Pärchen fahren mit dem Ziel ans Meer zu kommen planlos durch die USA. Treffen auf mehr oder minder interessante Menschen und Situationen und stolpern durch tausende Logik Fallen. Wie auch die Figuren handelt es sich um einen von Grund auf verlorenen Film, der es immer nur in szenischen Intervallen schafft Spannung auf zu bauen. Die Darsteller stolpern durch das zusammengeschusterte Drehbuch und vergessen selbst schnell was in der vorangegangenen Szene so passiert ist. In einer von vielen planlosen Entwicklungen klettert das kleine Brüderchen in das Haus einer toten Infizierten um dort nach Medikamenten für seinen angeschossenen Bruder zu suchen. Recht atmosphärisch und spannend wird einer toten Oma die Schrotflinte stibitzt und siehe da, nebenan auf dem Schreibtisch finden sich irgendwelche Pillen, dann muss dafür sogar noch ein Tier sterben und in der nächsten Szene wird das angeschossene Bein des Bruders ganz ohne Pillen, Medikamenten oder sonst was versorgt.
Carriers ist ein Road Trip von A nach B, ein Road Trip bei dem wohl eher der Weg das Ziel zu seien scheint, ein Road Trip den man sich auch getrost sparen kann. Anfangs schallt es als voice over in den Kinosaal "es gibt nur ein paar Regeln um zu überleben, verfolgst du sie wird dir nichts passieren". Man wünscht sich fast das die Organisatoren des Festivals die ein oder andere Regel für ihren Eröffnungsfilm einführen würden. Denn bei der verabreichten Schlaftablette am Anfang, weiss man nie ob man den Rest des Festivals wieder aufwacht. Highlights gibt es trotzdem. "The Tournament" oder "Deliver us from Evil" zum Beispiel, die großartig sind. Nur blind in den Eröffnungsfilm kann man wohl nicht mehr gehen.
Dieses Jahr eröffnet "Carriers" eher einschläfernd das Festival auf das so viele Leute doch das Jahr über warten. Ein Film, der auch die Apokalypse mit dem Ausbreiten der Schweinegrippe zeigen könnte. 2 Pärchen fahren mit dem Ziel ans Meer zu kommen planlos durch die USA. Treffen auf mehr oder minder interessante Menschen und Situationen und stolpern durch tausende Logik Fallen. Wie auch die Figuren handelt es sich um einen von Grund auf verlorenen Film, der es immer nur in szenischen Intervallen schafft Spannung auf zu bauen. Die Darsteller stolpern durch das zusammengeschusterte Drehbuch und vergessen selbst schnell was in der vorangegangenen Szene so passiert ist. In einer von vielen planlosen Entwicklungen klettert das kleine Brüderchen in das Haus einer toten Infizierten um dort nach Medikamenten für seinen angeschossenen Bruder zu suchen. Recht atmosphärisch und spannend wird einer toten Oma die Schrotflinte stibitzt und siehe da, nebenan auf dem Schreibtisch finden sich irgendwelche Pillen, dann muss dafür sogar noch ein Tier sterben und in der nächsten Szene wird das angeschossene Bein des Bruders ganz ohne Pillen, Medikamenten oder sonst was versorgt.
Carriers ist ein Road Trip von A nach B, ein Road Trip bei dem wohl eher der Weg das Ziel zu seien scheint, ein Road Trip den man sich auch getrost sparen kann. Anfangs schallt es als voice over in den Kinosaal "es gibt nur ein paar Regeln um zu überleben, verfolgst du sie wird dir nichts passieren". Man wünscht sich fast das die Organisatoren des Festivals die ein oder andere Regel für ihren Eröffnungsfilm einführen würden. Denn bei der verabreichten Schlaftablette am Anfang, weiss man nie ob man den Rest des Festivals wieder aufwacht. Highlights gibt es trotzdem. "The Tournament" oder "Deliver us from Evil" zum Beispiel, die großartig sind. Nur blind in den Eröffnungsfilm kann man wohl nicht mehr gehen.
war im Cinemaxx 7, Berlin
QuintenQuist * 7.0
4 kleine Negerlein...
Ein Surftrip, könnte man denken, ehe unsere 4 Freunde auf einen Vater mit seiner kranken Tochter treffen, das Blut unter dem Mundschutz, das reicht aus, um eine Ahnung zu haben, worum es geht und wieso unsere Helden unterwegs sind.
"Carriers" ist ein Roadmovie, das bedeutet, es gibt ein Ziel und es gibt Entdeckungen entlang des Weges.
Ein Mitseher monierte, da wären zuwenig Menschen gewesen, wo all die Toten geblieben seien und das eine grössere Mengung von sichtbarem Tod den Schrecken greifbarer gemacht hätte, aber das empfinde ich nicht so, der Film ist gut ausbalanciert und verschwendet an keinem Punkt wirklich viel Zeit, der Schrecken wird gut dosiert dargereicht, so das eine Konzentration auf den unabwendbaren Zerfall der eingangs doch gut funktionierenden Einheit der 4 Menschen möglich ist.
Dieser Zerfall funktioniert schlussendlich über das Fehlverhalten einer der 4 Menschen, eine der wenigen wirklich unlogischen Szenen des Films, die sich auch mit Hektik in einer Stresssituation nicht wirklich erklären lässt.
Aber da nimmt sich das Skript eine kurze Auszeit und man hat auch schon Idiotischeres im Kino gesehen.
"Carriers" ist kein unvorhersehbarer Film und das muss er auch nicht sein, es gibt hier keine Rettung vor der Seuche und es werden nicht alle das Ziel erreichen.
Ein gut fotografierter, spannender Film mit einer ausnahmslos sauber agierenden Darstellercrew ist den spanischen Regisseuren gelungen, der für meinen Geschmack am Ende trotz aller Vorhersehbarkeit zu früh abbricht.
"Carriers" ist ein Roadmovie, das bedeutet, es gibt ein Ziel und es gibt Entdeckungen entlang des Weges.
Ein Mitseher monierte, da wären zuwenig Menschen gewesen, wo all die Toten geblieben seien und das eine grössere Mengung von sichtbarem Tod den Schrecken greifbarer gemacht hätte, aber das empfinde ich nicht so, der Film ist gut ausbalanciert und verschwendet an keinem Punkt wirklich viel Zeit, der Schrecken wird gut dosiert dargereicht, so das eine Konzentration auf den unabwendbaren Zerfall der eingangs doch gut funktionierenden Einheit der 4 Menschen möglich ist.
Dieser Zerfall funktioniert schlussendlich über das Fehlverhalten einer der 4 Menschen, eine der wenigen wirklich unlogischen Szenen des Films, die sich auch mit Hektik in einer Stresssituation nicht wirklich erklären lässt.
Aber da nimmt sich das Skript eine kurze Auszeit und man hat auch schon Idiotischeres im Kino gesehen.
"Carriers" ist kein unvorhersehbarer Film und das muss er auch nicht sein, es gibt hier keine Rettung vor der Seuche und es werden nicht alle das Ziel erreichen.
Ein gut fotografierter, spannender Film mit einer ausnahmslos sauber agierenden Darstellercrew ist den spanischen Regisseuren gelungen, der für meinen Geschmack am Ende trotz aller Vorhersehbarkeit zu früh abbricht.
saß im Cinemaxx 1, Hamburg
TylerDurden * 5.0
wait ’til the people die
ich war auch enttäuscht von dem Film.
Da der Film nicht erzählt, wie es zur Seuche kam, und auch alles andere drum herum weglässt, konzentrieren wir uns also auf die 4 Insassen im Fahrzeug.
Der Film dreht sich also nur um die 4 Passagiere im Auto, daran wird aber viel zu wenig und intensiv gearbeitet. Wie kommen die in das Auto, oder auch die Beziehung der Mädels zu den Jungs. Nur oberflächliches Geplänkel.
Da sich doch der Regisseur darauf konzentrieren kann, Charaktere zu zeigen, war der Film doch langweilig.
Dafür wurden dann Level für Level die nächsten Anfahrpunkte und Begegnungen abgearbeitet, und die waren dann durchschnittlich bis o.k. abgearbeitet.
Das hat man schon besser und spannender gesehen.
Zu den Akteuren ist zu sagen, das mir Chris Pine als männlicher "Macho mit Pistole und dummen Sprüchen" gefallen hat, alle anderen blieben blass.
Also kann sich der Film nicht dazu durchringen, ein Psycho-Charakter Film zu sein, und als Actionfilm taugt er nur bedingt.
Also zwischen allen Stühlen. Genau die Mitte.
Daher 5 Punkte.
Da der Film nicht erzählt, wie es zur Seuche kam, und auch alles andere drum herum weglässt, konzentrieren wir uns also auf die 4 Insassen im Fahrzeug.
Der Film dreht sich also nur um die 4 Passagiere im Auto, daran wird aber viel zu wenig und intensiv gearbeitet. Wie kommen die in das Auto, oder auch die Beziehung der Mädels zu den Jungs. Nur oberflächliches Geplänkel.
Da sich doch der Regisseur darauf konzentrieren kann, Charaktere zu zeigen, war der Film doch langweilig.
Dafür wurden dann Level für Level die nächsten Anfahrpunkte und Begegnungen abgearbeitet, und die waren dann durchschnittlich bis o.k. abgearbeitet.
Das hat man schon besser und spannender gesehen.
Zu den Akteuren ist zu sagen, das mir Chris Pine als männlicher "Macho mit Pistole und dummen Sprüchen" gefallen hat, alle anderen blieben blass.
Also kann sich der Film nicht dazu durchringen, ein Psycho-Charakter Film zu sein, und als Actionfilm taugt er nur bedingt.
Also zwischen allen Stühlen. Genau die Mitte.
Daher 5 Punkte.
war im Cinemaxx 1, Hamburg
johnsfilm * 4.0
Fehlgriff
Aus welchen Gründen auch immer "Carriers" zum Eröffnungsfilm des 23. FFF auserkoren wurde: dieses war eine klare Fehlentscheidung.
Der Film ist weder innovativ, schon gar keine Genreperle. Aus den Zutaten Endzeit, Viren und Roadmovie köchelt ein lauwarmes Süppchen auf der Leinwand gefühlte 2 Stunden vor sich hin. Die durchgehend eindimensionalen Charakterzeichnungen lassen die passablen schauspielerischen Leistungen verpuffen. Das Drehbuch wurde zugunsten der Umsetzung des Storyboards vernachlässigt. So ist dann auch der Aufbau und die Auflösung jeder Suspense-Szene leider allzu vorhersehbar. Was bleibt ist mäßige optische sowie akustische Unterhaltung. Für einen Opener reicht es bei weitem nicht.
Der Film ist weder innovativ, schon gar keine Genreperle. Aus den Zutaten Endzeit, Viren und Roadmovie köchelt ein lauwarmes Süppchen auf der Leinwand gefühlte 2 Stunden vor sich hin. Die durchgehend eindimensionalen Charakterzeichnungen lassen die passablen schauspielerischen Leistungen verpuffen. Das Drehbuch wurde zugunsten der Umsetzung des Storyboards vernachlässigt. So ist dann auch der Aufbau und die Auflösung jeder Suspense-Szene leider allzu vorhersehbar. Was bleibt ist mäßige optische sowie akustische Unterhaltung. Für einen Opener reicht es bei weitem nicht.
goutierte im Cinemaxx 7, Berlin
CineDude * 7.5
28 Years later - zum Glück nicht!
Auch ich war etwas skeptisch und erwartete den gefühlten 2000. Virusfilm oder einen Abklatsch von 28 Days/Years later - doch zum Glück bewahrheitete sich diese Befürchtung nicht.
Der Film beginnt mit einer guten visuellen Einstimmung und man ist sofort mittendrin in der Handlung.
Es handelt sich hierbei nicht um ein Splatterfestival für die Partygemeinde oder ein Actionfeuerwerk mit zahlreichen Shootouts, sondern um einen eher ruhigen, aber erschütternden und spannend erzählten "realen" Virusfilm, der die Beziehungen der Protagonisten untereinander zum Gegenstand hat.
Schauspielerisch, dramaturgisch und kameratechnisch gut umgesetzt.
Ein guter Einstieg in’s Festival - wenn auch natürlich kein Paukenschlag, aber durchaus sehenswert.
Eine nette Dreingabe war auch die verteilte Trailer-DVD.
Der Film beginnt mit einer guten visuellen Einstimmung und man ist sofort mittendrin in der Handlung.
Es handelt sich hierbei nicht um ein Splatterfestival für die Partygemeinde oder ein Actionfeuerwerk mit zahlreichen Shootouts, sondern um einen eher ruhigen, aber erschütternden und spannend erzählten "realen" Virusfilm, der die Beziehungen der Protagonisten untereinander zum Gegenstand hat.
Schauspielerisch, dramaturgisch und kameratechnisch gut umgesetzt.
Ein guter Einstieg in’s Festival - wenn auch natürlich kein Paukenschlag, aber durchaus sehenswert.
Eine nette Dreingabe war auch die verteilte Trailer-DVD.
goutierte im Cinemaxx 7, Berlin
JimPanse S * 3.0
Dieser Review enthält SPOILER!Altbackene Langeweile
Mancher hat sich hier schon gewundert warum "Carriers" zum Eröffnungsfilm erkoren wurde, mir will das auch nicht so recht in den Sinn gehen. Der Film ist verdammt langsam aufgezogen, allgemein sehr geradlinig gehalten und arbeitet z.B. fast ohne Musik. Es ist ziemlich offensichtlich daß Regisseur Pastor ein stimmungsvoll düsteres Endzeitdrama fabrizieren wollte, was allerdings nur sehr bedingt gelungen ist. Der Großteil des Filmes spielt auf verlassenen Wüsten Highways, auf denen ausser den vier Hauptdarstellern nur wenige andere Gesichter auftauchen. Warum und wie wird nie geklärt aber im Stil von "28 Days later" ist die Welt plötzlich ziemlich leer abgesehen von wenigen noch infizierte dahinvegetierenden Zombies. Die vier Helden (zwei Männlein, zwei Weiblein... wie es sich gehört) steuern auf eine fade Hoffnung zu, ein verlassenes pitoreskes Strandhotel an dem die zwei Brüder im Wagen ihre Kindheit verbracht haben. Auf dem Weg geht dann einer nach dem anderen hopps und wird infiziert sobald man das Setting mal von Highway zu "altes verlassenes Hotel oder Krankenhaus" wechselt wo natürlich immer irgendein halb vergammelter lauert.
Wo "Carriers" einerseits ein total zähflüssiges Endzeit-Drama ist schreckt der Regisseur allerdings nicht zurück immer wieder völlig billige, abgegriffene und unglaublich vorhersehbare Horror Schockelemente einzufügen.
95% von Carriers ist sowas von altbekannt, daß ich mich permanent gefragt habe aus welchem Film welche Szene geklaut war und nicht nur die Schockeffekte, der gesamte Plot ist nach gut 1/3 sowas von vorhersehbar, daß das endlose "X wird infiziert, Drama, Heul, lassen wir ihn zurück, aber er/sie ist doch so nett... was solls, wat mutt dat mutt" in Dauerrotation bis zum altbekannten Finale verdammt ermüdend wirkt. Visuell geht der Film auf jeden Fall klar, ansonsten hat er für mich so gut wie nix zu bieten.
Wo "Carriers" einerseits ein total zähflüssiges Endzeit-Drama ist schreckt der Regisseur allerdings nicht zurück immer wieder völlig billige, abgegriffene und unglaublich vorhersehbare Horror Schockelemente einzufügen.
95% von Carriers ist sowas von altbekannt, daß ich mich permanent gefragt habe aus welchem Film welche Szene geklaut war und nicht nur die Schockeffekte, der gesamte Plot ist nach gut 1/3 sowas von vorhersehbar, daß das endlose "X wird infiziert, Drama, Heul, lassen wir ihn zurück, aber er/sie ist doch so nett... was solls, wat mutt dat mutt" in Dauerrotation bis zum altbekannten Finale verdammt ermüdend wirkt. Visuell geht der Film auf jeden Fall klar, ansonsten hat er für mich so gut wie nix zu bieten.
goutierte im Cinemaxx 1, Hamburg
Timo * 4.0
You’ve come a long way.
CARRIERS ist der endgültige Beweis, dass dieses Untergenre vollends ausgescharrt ist. In nicht enden wollenden Roadmovie-Szenen dümpelt der Film vor sich hin, muss immer mal wieder auf unglaubwürdige Weise an irgendwelchen Gebäuden anhalten, damit überhaupt etwas passieren kann. Es ist quasi ein Zombiefilm ohne Zombies, in dem auf sehr ernst an eine (vermeintlich) globale Viruserkrankung herangegangen wird. Selbst befolgt der Film (bzw. seine Protagonisten) jedoch keine der selbst auferlegten Regeln. Nach schätzungsweise 15 Minuten Laufzeit hätten alle Beteiligten tot umfallen müssen. Überhaupt weiß man eigentlich nie, welchen Weg CARRIERS versucht einzuschlagen. Als Endzeitfilm langweilt er, als brüderliches Drama versagt die Charakterzeichnung. Am ehesten ist CARRIERS noch ein Film über die Verschiebung vom Glauben und den eigenen Werten innerhalb eines extremen Szenarios. Vertieft wird dies aber leider nur in einer einzigen Szene, vielleicht sogar der besten des gesamten Films. Genau so beliebig wie CARRIERS anfängt und auch wieder endet, fühlt er sich schließlich für den Zuschauer an.
war im Metropolis 6, Frankfurt
D.S. * 6.0
"Sometimes choosing life is just a form of choosing a more painful death“
Seltsames Ding, der diesjährige Eröffnungsfilm. Dass es sich hierbei um ein insgesamt ziemlich ruhiges, eher bedrückendes, definitiv Party-ungeeignetes "kleines" Filmchen handelt, dürfte mittlerweile allseits bekannt sein. Das lässt nun vielleicht etwas in Richtung intellektuelles Highlight erwarten, auf jeden Fall aber etwas mit Tiefgang, das durch seine inhaltliche Stärke den "ernsthafteren" Genrefan beeindruckt. Aber nein. CARRIERS gehen zwar offensichtliche Publikumsliebling-Attribute ab - aber gleichzeitig wird einem hier, zumindest oberflächlich betrachtet, in Sachen Story oder Aussagekraft kaum etwas geboten, das über dem Niveau eines x-beliebigen Endzeit- oder auch Zombiefilms läge.
Zwar fängt alles noch ganz viel versprechend an: blasse, fast verblichene Farben, karge Landschaften, überdrehte Resignation unter den Protagonisten - das Verdorren der Zivilisation und die ultimative Sinnlosigkeit, sich dagegen noch aufzulehnen, werden deutlich nachvollziehbar gemacht. Das kann also zunächst schon mal einiges, auch wenn inhaltlich erst mal nicht viel passiert: unser Quartett junger Überlebender reist Richtung verklärter Nostalgie, Turtle Beach, wo man sich vor der tödlichen Seuche verstecken will. Dabei liest man eher unfreiwillig ein infiziertes Mädchen samt Vater auf und muss gemeinsam feststellen, dass Hoffnung ein nicht sehr strapazierfähiges Gut ist - und Solidarität schon mal gar keins, wenn’s ums Überleben geht.
Interessante Thesen, und tatsächlich bietet CARRIERS auch in anderen Punkten Nachdenkenswertes (siehe z.B. den Titel dieses Reviews). Man muss sich allerdings durchaus einige Mühe geben, das auch mitzubekommen, zu tief sind hier alle Erkenntnisse unter einer Schicht bräsiger Nichtigkeiten begraben. Fast noch schlimmer wirken aber regelmäßig wieder solche Storyeinschübe, die so gar nicht zur apokalyptisch-erdrückenden Grundstimmung des Films passen wollen. Etwa, wenn unsere Hauptdarsteller zwischendurch zu fetziger Rockmucke lässig Golf spielen gehen oder sich blöde Sprüche um die Ohren hauen. Hier ist CARRIERS dann auf einmal ganz und gar Durchschnitts-Rumdröhn-Film, das beschädigt den ernsthaften Habitus und die atmosphärische Dichte des Ganzen ungemein... und nicht zuletzt dadurch wirkt der Film eben wie ein Zwitter, ein inkonsequentes Antiklischee, ein Zombiefilm zwar ohne Zombies, aber immer wieder mit dem typischen geistigen Leerlauf.
Und mit Protagonisten, die fast durch die Bank reichlich unsympathisch rüberkommen. Okay, dahinter könnte man nun sogar eine bewusste Drehbuchentscheidung vermuten: biete keine Identifikationsfiguren, biete keinen Platz für Naivitäten, zeige knallhart nur die Hoffnungslosigkeit. Aber ein solches Setup erhöht nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit, als Zuschauer vom Geschehen gefesselt zu werden. Und, ganz ehrlich, der Reiz der Tristesse nutzt sich bei CARRIERS reichlich schnell ab. Was bedeutet: dem Film fehlt die inszenatorische Klasse, um die angesprochene Hoffnungslosigkeit und Leere auch längerfristig und nachhaltig spürbar zu machen. "Knallhart" fühlt sich in der Praxis einfach anders an.
Insgesamt also ein eher laues Lüftchen, das sich nicht recht entscheiden kann, wo es hin will, und dem darum in jede Richtung die nötige Radikalität fehlt. Dank der im ersten Drittel noch beeindruckenden Etablierung der Situation, dank ein paar intensiverer Momente sowie der letztlich dann doch interessanten Schlussfolgerungen, die teilweise im Subtext gut versteckt sind, gibt es von mir aber noch knappe 6 Punkte.
Zwar fängt alles noch ganz viel versprechend an: blasse, fast verblichene Farben, karge Landschaften, überdrehte Resignation unter den Protagonisten - das Verdorren der Zivilisation und die ultimative Sinnlosigkeit, sich dagegen noch aufzulehnen, werden deutlich nachvollziehbar gemacht. Das kann also zunächst schon mal einiges, auch wenn inhaltlich erst mal nicht viel passiert: unser Quartett junger Überlebender reist Richtung verklärter Nostalgie, Turtle Beach, wo man sich vor der tödlichen Seuche verstecken will. Dabei liest man eher unfreiwillig ein infiziertes Mädchen samt Vater auf und muss gemeinsam feststellen, dass Hoffnung ein nicht sehr strapazierfähiges Gut ist - und Solidarität schon mal gar keins, wenn’s ums Überleben geht.
Interessante Thesen, und tatsächlich bietet CARRIERS auch in anderen Punkten Nachdenkenswertes (siehe z.B. den Titel dieses Reviews). Man muss sich allerdings durchaus einige Mühe geben, das auch mitzubekommen, zu tief sind hier alle Erkenntnisse unter einer Schicht bräsiger Nichtigkeiten begraben. Fast noch schlimmer wirken aber regelmäßig wieder solche Storyeinschübe, die so gar nicht zur apokalyptisch-erdrückenden Grundstimmung des Films passen wollen. Etwa, wenn unsere Hauptdarsteller zwischendurch zu fetziger Rockmucke lässig Golf spielen gehen oder sich blöde Sprüche um die Ohren hauen. Hier ist CARRIERS dann auf einmal ganz und gar Durchschnitts-Rumdröhn-Film, das beschädigt den ernsthaften Habitus und die atmosphärische Dichte des Ganzen ungemein... und nicht zuletzt dadurch wirkt der Film eben wie ein Zwitter, ein inkonsequentes Antiklischee, ein Zombiefilm zwar ohne Zombies, aber immer wieder mit dem typischen geistigen Leerlauf.
Und mit Protagonisten, die fast durch die Bank reichlich unsympathisch rüberkommen. Okay, dahinter könnte man nun sogar eine bewusste Drehbuchentscheidung vermuten: biete keine Identifikationsfiguren, biete keinen Platz für Naivitäten, zeige knallhart nur die Hoffnungslosigkeit. Aber ein solches Setup erhöht nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit, als Zuschauer vom Geschehen gefesselt zu werden. Und, ganz ehrlich, der Reiz der Tristesse nutzt sich bei CARRIERS reichlich schnell ab. Was bedeutet: dem Film fehlt die inszenatorische Klasse, um die angesprochene Hoffnungslosigkeit und Leere auch längerfristig und nachhaltig spürbar zu machen. "Knallhart" fühlt sich in der Praxis einfach anders an.
Insgesamt also ein eher laues Lüftchen, das sich nicht recht entscheiden kann, wo es hin will, und dem darum in jede Richtung die nötige Radikalität fehlt. Dank der im ersten Drittel noch beeindruckenden Etablierung der Situation, dank ein paar intensiverer Momente sowie der letztlich dann doch interessanten Schlussfolgerungen, die teilweise im Subtext gut versteckt sind, gibt es von mir aber noch knappe 6 Punkte.
war im Metropolis 6, Frankfurt
GeorgeKaplan * 5.0
Road-Trip durch ein verseuchtes Drehbuch
"Warum CARRIERS? Weil uns der Film atmosphärisch so gepackt hat", damit fasst Friedericke vom Rosebud-Team ihre Entscheidung für CARRIERS als Eröffnungsfilm und zugleich seine Vorzüge zusammen. Ich mag dem nicht widersprechen, aber es ist wirklich nur die halbe Wahrheit. CARRIERS krankt ganz massiv an seinem wenig durchdachten Drehbuch.
Da wären etwa seine Charaktere, die über weite Teile den Film tragen müssen: Zwei Brüder, die ihre Mutter dem Virus opfern mussten, aber der ältere Bruder beharrt darauf, weiterhin in einer Spaßgesellschaft zu leben, während er jedoch anderen Regeln fürs Überleben diktiert. So so. Wenn das ernstgemeint ist, sagt das viel über den Geisteszustand des gemeinen Amerikaner aus. Er befindet sich damit aber in guter Gesellschaft. Die zickige Freundin, die genau im richtigen Moment entscheidend blöd ist, ist wenigstens blond. Großartiger Einfall.
Ganz ehrlich: Ein Charlton Heston konnte mit solchen Situationen besser umgehen. Anders als das spätpubertierende Brüderchen, das sich mit seiner Party-all-night-long-Einstellung selbst und andere unnötig oft in Gefahr bringt, aber zugleich in völliger Selbstüberschätzung zum Alphamännchen aufschwingt, hätte Heston den Ernst der Lage erkannt und für Ordnung in dem Chaos gesorgt.
Damit wären beim Kernpunkt und der treibenden Kraft des Films, dem Virus. So ein Virus ist schon eine fiese Sache: man sieht es nicht, man riecht es nicht, die perfekte, lauernde Gefahr. Es gibt genug gelungene Filme, die diese Gefahr zu einer Hochspannung kuliminieren lassen. Erstaunlicherweise ist allen diesen Filmen eins gemein: sie sind sich einig, wie das Virus übertragen wird und wann Gefahr droht. Nur unter diesen klaren Voraussetzungen kann der Zuschauer das Bedrohungspotential fassen und mitfiebern. Dem Virus in CARRIERS scheint das jedoch ziemlich egal zu sein, mal überträgt es sich schon über Luftaustausch, mal nicht, dann ist wiederum eine bloße Berührung mit einem Infizierten tödlich, in einer anderen Szene bedarf es dagegen seiner Körperflüssigkeiten, oft reicht aber eine simple Staubmaske als wirksame Schutzmaßnahme. Jeder Virologe würde angesichts der Mutationen in Panik geraten, mich hat diese Drehbuchwillkür jedoch arg kalt gelassen.
Ein Endzeitmovie also, als Roadtrip, Spätwestern, episodenhaft erzählt. Einzelne Episoden sind dabei sogar recht stark, trotz der eklatanten Schwächen. Im weiteren Verlauf wiederholen sich Gegebenheiten mit umgekehrten Vorzeichen, kreisförmig kehrt der Film damit zu seinem Ursprung zurück. Schade, dass die Protagonisten so selten daraus lernen. Schade auch, dass manche Episoden zwar stark wirken, aber letztlich sinnentleert und selbstzweckhaft sind. Und schade, dass die beiden Brüder Alex und David Pastor, die diesem dahinsiechenden Drehbuch zweifellos Leben eingehaucht haben, nicht mit dem Finger auf andere zeigen können. Das Drehbuch haben sie selbst verfasst.
Da wären etwa seine Charaktere, die über weite Teile den Film tragen müssen: Zwei Brüder, die ihre Mutter dem Virus opfern mussten, aber der ältere Bruder beharrt darauf, weiterhin in einer Spaßgesellschaft zu leben, während er jedoch anderen Regeln fürs Überleben diktiert. So so. Wenn das ernstgemeint ist, sagt das viel über den Geisteszustand des gemeinen Amerikaner aus. Er befindet sich damit aber in guter Gesellschaft. Die zickige Freundin, die genau im richtigen Moment entscheidend blöd ist, ist wenigstens blond. Großartiger Einfall.
Ganz ehrlich: Ein Charlton Heston konnte mit solchen Situationen besser umgehen. Anders als das spätpubertierende Brüderchen, das sich mit seiner Party-all-night-long-Einstellung selbst und andere unnötig oft in Gefahr bringt, aber zugleich in völliger Selbstüberschätzung zum Alphamännchen aufschwingt, hätte Heston den Ernst der Lage erkannt und für Ordnung in dem Chaos gesorgt.
Damit wären beim Kernpunkt und der treibenden Kraft des Films, dem Virus. So ein Virus ist schon eine fiese Sache: man sieht es nicht, man riecht es nicht, die perfekte, lauernde Gefahr. Es gibt genug gelungene Filme, die diese Gefahr zu einer Hochspannung kuliminieren lassen. Erstaunlicherweise ist allen diesen Filmen eins gemein: sie sind sich einig, wie das Virus übertragen wird und wann Gefahr droht. Nur unter diesen klaren Voraussetzungen kann der Zuschauer das Bedrohungspotential fassen und mitfiebern. Dem Virus in CARRIERS scheint das jedoch ziemlich egal zu sein, mal überträgt es sich schon über Luftaustausch, mal nicht, dann ist wiederum eine bloße Berührung mit einem Infizierten tödlich, in einer anderen Szene bedarf es dagegen seiner Körperflüssigkeiten, oft reicht aber eine simple Staubmaske als wirksame Schutzmaßnahme. Jeder Virologe würde angesichts der Mutationen in Panik geraten, mich hat diese Drehbuchwillkür jedoch arg kalt gelassen.
Ein Endzeitmovie also, als Roadtrip, Spätwestern, episodenhaft erzählt. Einzelne Episoden sind dabei sogar recht stark, trotz der eklatanten Schwächen. Im weiteren Verlauf wiederholen sich Gegebenheiten mit umgekehrten Vorzeichen, kreisförmig kehrt der Film damit zu seinem Ursprung zurück. Schade, dass die Protagonisten so selten daraus lernen. Schade auch, dass manche Episoden zwar stark wirken, aber letztlich sinnentleert und selbstzweckhaft sind. Und schade, dass die beiden Brüder Alex und David Pastor, die diesem dahinsiechenden Drehbuch zweifellos Leben eingehaucht haben, nicht mit dem Finger auf andere zeigen können. Das Drehbuch haben sie selbst verfasst.
goutierte im Cinedom 9, Köln
Leatherface * 7.0
Virusalarm...
...auch wenn wir niemals erfahren warum oder weshalb. Dennoch ein recht unterhaltsamer Film für zwischendurch. Kein "28 Days Later", sondern eher ein Drama. So würde ich es bezeichnen. Mit einigen Längen, aber auch starken Momenten. Kann man durchaus ansehen.
war im Metropolis 1, Frankfurt
Rohrkrepierer
Straight Story des Endzeitfilms
Eine Gruppe Mittzwanziger hat sich in den Kopf gesetzt, der drohenden, durch einen hochinfektiösen Virus eingeläuteten Apokalypse zu entfliehen. Die von letzter Verzweiflung geprägte Idee, dies an einem menschenleeren Strand in einem verlassenen Feriendomizil irgendwo an der mexikanischen Küste zu tun, wird jedoch schnell zu einem Hirngespinst, denn wer kann schon einem über die Atemluft übertragenen Killervirus entfahren? So wird die Gruppe schneller als erwartet mit dem tödlichen Krankheitserreger konfrontiert und auf eine harte Probe der Menschlichkeit und Verbundenheit untereinander gestellt.
Das Plotgerüst, welches "Carriers" tragen soll, ist ein sehr altes und deswegen wohl auch wackeliges, nichtsdestotrotz aber verlässliches Gestell, auf das die Jungregisseure Pastor die volle Spielzeit von 90 Minuten setzen und dabei sicher viel verlieren konnten.
Dass sie Gewinn und Verlust im Gleichgewicht halten können, ist ihnen hoch anzurechnen und verdient zumindest schon einmal meinen Respekt. Aus der arg gebeutelten Hülle der Geschichte um einen Killervirus und die Flucht einiger weniger haben sie noch eine Menge ziehen können.
Unterstützt werden sie dabei von routiniert spielenden Darstellern, die selten herausragen, aber auch nie übers Ziel hinausschießen.
Setdesign, visuelle Effekte, Musik, Beleuchtung, Kamera, Ton, alles wird routiniert geschultert, kann aber nie Akzente nach oben setzen, oder der flachbrüstigen, vor sich hinplätschernden Geschichte einen deutlichen Schubs geben.
Darauf läßt sich auch der Grundtenor des gesamten Werkes anstimmen, denn selten kann "Carriers" wirklich bleibende Eindrücke bei mir als Zuschauer hinterlassen. Selten packt mich die glaubhaft aufgebaute Endzeitstimmung, zu wenig mag ich mich mit den glatten Charakteren identifizieren und mit ihnen fiebern (hust). Alles an "Carriers" ist sauber und stabil inszeniert, es gibt keinen Grund wirklich zu meckern oder den Finger auf durch vertane Chancen gerissene Wunden zu legen. Selbst das monotone Tempo des Filmes ergänzt sich in Verbindung mit der Stimmung hervorragend und angerissene Handlungsebenen zerfallen ebenso schnell wieder, wie es auch die ordentlich eingeführten Nebencharaktere tun. Alles scheint gleichgültig zu sein, nichts für ewig.
Mir als Betrachter fällt es schwer, etwas wertendes über "Carriers" zu sagen. Damit möchte und soll ich mich auch gar nicht aufhalten. Stattdessen flüchte ich mich nun entweder in Allgemeinplätze und verlasse mich auf Altbewährtes, wie es auch "Carriers" in seinem Drehbuch leider viel zu oft tut. Oder ich gehe in die Offensive über verquere Deutungsversuche der Symbolik und eines vielleicht nie beabsichtigten Subtextes des Films - das überlasse ich dann aber doch lieber anderen.
Ich denke, es entspricht "Carriers" wohl am ehesten, wenn ich ihn als das stehen lasse, was er ist:
Ein über 90 Minuten unterhaltsames, annährend spannendes Endzeitroadmovie in moderatem Erzähltempo, das nicht enttäuscht, aber auch nicht zu Jubelstürmen hinreißen läßt.
Sauber inszeniertes Endzeitkino ohne neue Ideen. Für Fans sicherlich unterhaltsam.
Das Plotgerüst, welches "Carriers" tragen soll, ist ein sehr altes und deswegen wohl auch wackeliges, nichtsdestotrotz aber verlässliches Gestell, auf das die Jungregisseure Pastor die volle Spielzeit von 90 Minuten setzen und dabei sicher viel verlieren konnten.
Dass sie Gewinn und Verlust im Gleichgewicht halten können, ist ihnen hoch anzurechnen und verdient zumindest schon einmal meinen Respekt. Aus der arg gebeutelten Hülle der Geschichte um einen Killervirus und die Flucht einiger weniger haben sie noch eine Menge ziehen können.
Unterstützt werden sie dabei von routiniert spielenden Darstellern, die selten herausragen, aber auch nie übers Ziel hinausschießen.
Setdesign, visuelle Effekte, Musik, Beleuchtung, Kamera, Ton, alles wird routiniert geschultert, kann aber nie Akzente nach oben setzen, oder der flachbrüstigen, vor sich hinplätschernden Geschichte einen deutlichen Schubs geben.
Darauf läßt sich auch der Grundtenor des gesamten Werkes anstimmen, denn selten kann "Carriers" wirklich bleibende Eindrücke bei mir als Zuschauer hinterlassen. Selten packt mich die glaubhaft aufgebaute Endzeitstimmung, zu wenig mag ich mich mit den glatten Charakteren identifizieren und mit ihnen fiebern (hust). Alles an "Carriers" ist sauber und stabil inszeniert, es gibt keinen Grund wirklich zu meckern oder den Finger auf durch vertane Chancen gerissene Wunden zu legen. Selbst das monotone Tempo des Filmes ergänzt sich in Verbindung mit der Stimmung hervorragend und angerissene Handlungsebenen zerfallen ebenso schnell wieder, wie es auch die ordentlich eingeführten Nebencharaktere tun. Alles scheint gleichgültig zu sein, nichts für ewig.
Mir als Betrachter fällt es schwer, etwas wertendes über "Carriers" zu sagen. Damit möchte und soll ich mich auch gar nicht aufhalten. Stattdessen flüchte ich mich nun entweder in Allgemeinplätze und verlasse mich auf Altbewährtes, wie es auch "Carriers" in seinem Drehbuch leider viel zu oft tut. Oder ich gehe in die Offensive über verquere Deutungsversuche der Symbolik und eines vielleicht nie beabsichtigten Subtextes des Films - das überlasse ich dann aber doch lieber anderen.
Ich denke, es entspricht "Carriers" wohl am ehesten, wenn ich ihn als das stehen lasse, was er ist:
Ein über 90 Minuten unterhaltsames, annährend spannendes Endzeitroadmovie in moderatem Erzähltempo, das nicht enttäuscht, aber auch nicht zu Jubelstürmen hinreißen läßt.
Sauber inszeniertes Endzeitkino ohne neue Ideen. Für Fans sicherlich unterhaltsam.
guckte im Cinecitta' 3, Nürnberg
pedrox S
Dieser Review enthält SPOILER!RTL läßt grüßen
Ich wills mal kurz machen.
Der Weg dieses Films ist jetzt bereits vorgezeichnet, der Film wird in ca. 2 Jahren um 22.15 (eigentlich könnte man ihn auch um 20.15 Uhr) auf RTL laufen, angekündigt mit den Worten beklemmendes Endzeitdrama mit Schockeffekten.
Hier liegt auch das Problem dieses Films, es gibt keine Schockeffekte, hier handelt es sich um ein Endzeit Road Movie, mit viel Gelaber, das nur durch seine, daß muß man anerkennen, ganz guten Schauspieler und die Kulisse lebt.
Ein wenig Beklemmung kommt auf wenn man das arme Kind mit blutverschmierten Mundschutz in den Tot laufen sieht.
Ansonsten ist der Film ein Kommerzmovie und eigentlich kein wirklich toller, Eröffnungsfilm.
Aber diese Tendenz ist auf dem ganzen Festival zu spüren, es wird immer kommerzieller und immer mehr auf die großen Studios fixiert, guter Underground wird nur noch selten geboten.
Carriers ist wirklich ein Drama, kein Horror-, kein Zombie und schon gar kein Splattermovie.
Bestimmt kein schlechter Film, aber irgendwie nichtssagend und für dieses Thema nicht richtig bedrohlich genug, sorry.
Der Weg dieses Films ist jetzt bereits vorgezeichnet, der Film wird in ca. 2 Jahren um 22.15 (eigentlich könnte man ihn auch um 20.15 Uhr) auf RTL laufen, angekündigt mit den Worten beklemmendes Endzeitdrama mit Schockeffekten.
Hier liegt auch das Problem dieses Films, es gibt keine Schockeffekte, hier handelt es sich um ein Endzeit Road Movie, mit viel Gelaber, das nur durch seine, daß muß man anerkennen, ganz guten Schauspieler und die Kulisse lebt.
Ein wenig Beklemmung kommt auf wenn man das arme Kind mit blutverschmierten Mundschutz in den Tot laufen sieht.
Ansonsten ist der Film ein Kommerzmovie und eigentlich kein wirklich toller, Eröffnungsfilm.
Aber diese Tendenz ist auf dem ganzen Festival zu spüren, es wird immer kommerzieller und immer mehr auf die großen Studios fixiert, guter Underground wird nur noch selten geboten.
Carriers ist wirklich ein Drama, kein Horror-, kein Zombie und schon gar kein Splattermovie.
Bestimmt kein schlechter Film, aber irgendwie nichtssagend und für dieses Thema nicht richtig bedrohlich genug, sorry.
guckte im Cinecitta' 3, Nürnberg
William * 3.0
Carry Me Away
Was für ein schwacher Film!
Waren die Verantwortlichen geblendet von der Möglichkeit, eine Weltpremiere durchzuführen?
Man muss es meinen, denn der Film hätte verdient gehabt, irgendwo in Nachmittags-Gefilden unterzugehen.
Die Idee ist gut, sich nicht mit Ausbruch oder Erklärung zu beschäftigen, sondern als Mix von Road Movie und Kammerspiel (im Sinne von intimen, psychologischen Situationen) nur die Reise der Hauptprotagonisten zu beschreiben, mit relativ wenigen oder kleinen Randsituationen, die nur die Reise und dessen Verlauf fokussiert.
Leider ist da aber das Manko des Films zu finden.
Es finden keine Überraschungen oder Wendungen statt ( ist vielleicht auch nicht beabsichtigt), aber in der intimen Situation der Charaktere findet der Film nicht die Tiefe, die dann immens wichtig wird.
So bleibt man am Ende unbeeindruckt zurück, fragt sich, warum diese Geschichte so erzählt wurde, geradlinig ohne Tiefe, mit Stationen ohne Bedeutung, einem Ende ohne Überraschung.
Und man geht aus einem Film, ohne Leidenschaft und Gefühl.
Waren die Verantwortlichen geblendet von der Möglichkeit, eine Weltpremiere durchzuführen?
Man muss es meinen, denn der Film hätte verdient gehabt, irgendwo in Nachmittags-Gefilden unterzugehen.
Die Idee ist gut, sich nicht mit Ausbruch oder Erklärung zu beschäftigen, sondern als Mix von Road Movie und Kammerspiel (im Sinne von intimen, psychologischen Situationen) nur die Reise der Hauptprotagonisten zu beschreiben, mit relativ wenigen oder kleinen Randsituationen, die nur die Reise und dessen Verlauf fokussiert.
Leider ist da aber das Manko des Films zu finden.
Es finden keine Überraschungen oder Wendungen statt ( ist vielleicht auch nicht beabsichtigt), aber in der intimen Situation der Charaktere findet der Film nicht die Tiefe, die dann immens wichtig wird.
So bleibt man am Ende unbeeindruckt zurück, fragt sich, warum diese Geschichte so erzählt wurde, geradlinig ohne Tiefe, mit Stationen ohne Bedeutung, einem Ende ohne Überraschung.
Und man geht aus einem Film, ohne Leidenschaft und Gefühl.
war im Cinedom 9, Köln
Michaela S * 6.0
Dieser Review enthält SPOILER!Ich find’s ja gemein, das Festival mit einem deprimiert machenden Film anzufangen. Naja. Es soll ja dieses Jahr mehrere "Downer" geben.
Zum Film: man nehme einmal "Stephen King: The Stand" + "I am Legend" + "28 Days Later" + "Knockin’ on Heaven’s Door", rühre alles zusammen und heraus kommt Carriers. Ein an sich stimmiger, eher depressiver Film, der zwar nicht innovativ ist und manche Logiklöcher aufweist, aber dennoch spannend und packend ist. Wie gesagt, als Einstieg eher deprimierend.
Zum Film: man nehme einmal "Stephen King: The Stand" + "I am Legend" + "28 Days Later" + "Knockin’ on Heaven’s Door", rühre alles zusammen und heraus kommt Carriers. Ein an sich stimmiger, eher depressiver Film, der zwar nicht innovativ ist und manche Logiklöcher aufweist, aber dennoch spannend und packend ist. Wie gesagt, als Einstieg eher deprimierend.
war im Cinema, München
glorrk * 6.5
Erwartungen...
...ich denke, bei diesem Film kommt es auch sehr stark darauf an, mit welcher Erwartung man in den Film geht.
Nach den mäßigen Kritiken erwartete ich nicht allzu viel, doch ich wurde überrascht.
Insgesamt ein für mich stimmiger, ruhiger und als Eröffnungsfilm ganz anders und ungewohnt, nach den doch härteren Happen der letzten Jahre.
Aber so richtig in den Sessel gedrückt hat es mich dann doch nicht. ;-)
Ordentliche 6,5.
Nach den mäßigen Kritiken erwartete ich nicht allzu viel, doch ich wurde überrascht.
Insgesamt ein für mich stimmiger, ruhiger und als Eröffnungsfilm ganz anders und ungewohnt, nach den doch härteren Happen der letzten Jahre.
Aber so richtig in den Sessel gedrückt hat es mich dann doch nicht. ;-)
Ordentliche 6,5.
war im Cinema, München
Schlumpfmassaker * 3.0
Das können wir aber besser...
Kurz und knapp:
das Ding war weder sonderlich innovativ (Filme wie 28 Days Later oder Quiet Earth nehmen sich der Thematik dann doch wesentlich intensiver an), noch wahnsinnig beklemmend, noch sonst irgendwas. Ein paar gute Einstellungen und Momente machen noch keinen guten Film. Als Eröffnungsfilm schrammt das Ganze nur knapp an ner Gurkenwertung vorbei.
Mehr hier drüber zu schreiben wäre überflüssig.
Nächstes Jahr bitte wieder einen besseren Eröffnungsfilm.
das Ding war weder sonderlich innovativ (Filme wie 28 Days Later oder Quiet Earth nehmen sich der Thematik dann doch wesentlich intensiver an), noch wahnsinnig beklemmend, noch sonst irgendwas. Ein paar gute Einstellungen und Momente machen noch keinen guten Film. Als Eröffnungsfilm schrammt das Ganze nur knapp an ner Gurkenwertung vorbei.
Mehr hier drüber zu schreiben wäre überflüssig.
Nächstes Jahr bitte wieder einen besseren Eröffnungsfilm.
war im Cinema, München
Alan Smithee S * 6.0
Dieser Review enthält SPOILER!In Zeiten der Schweinegrippe
Passend zur letztjährigen Schweinegrippenhysterie entwarf der Eröffnungsfilm "Carriers" ein postapokalyptisches Szenario, in dem (wenn ich mich richtig erinnere) eine Mutation des asiatischen Vogelgrippevirus einen Großteil der Weltbevölkerung dahingerafft hatte.
Der Film folgt dabei den Brüdern Danny und Brian (letzterer gespielt von Jung-Kirk Chris Pine), Brians Freundin Bobby und Dannys Schulfreundin Kate auf ihrer Reise durch ein entvölkertes Amerika. Ihr Ziel ist ein kleiner Ort an der Westküste, in dem Danny und Brian ihre Jugend verbracht haben und an dem sie Zuflucht suchen wollen. Um dabei die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu minimieren, folgen sie einigen selbst aufgestellten Regeln: das Tragen eines Mundschutzes beim Umgang mit anderen Personen, das Desinfizieren aller Oberflächen, mit denen sie in Kontakt kommen, und die Grundannahme, dass alle infizierten Personen unweigerlich dem Tod geweiht sind und dementsprechend zurückgelassen werden müssen. Unterwegs treffen sie einen Vater und dessen bereits infizierte kleine Tochter. Entgegen ihren eigenen Regeln entschließen sie sich, den beiden zu helfen und sie unter erhöhten Vorsichtsmaßnahmen zu einer nahegelegenen Krankenstation zu bringen, in der möglicherweise ein Gegenmittel für den Virus gefunden wurde...
"Carriers" ist ein Film, der für mich in der ersten Hälfte auf interessante Art mit den gängigen Genrekonventionen bricht: Im Mittelpunkt steht nicht die Hysterie einer Pandemie, sondern eine konsequent umgesetzte Atmosphäre menschlicher Kälte, die in vielen Szenen eindrucksvoll zeigt, wie sich das zivilisierte Zusammenleben immer mehr auflöst und am Ende jeder nur noch um das eigene Überleben kämpft. Ebenfalls untypisch ist mit Ausnahme des Vaters das Fehlen positiver Identifikationsfiguren. Insbesondere Brian, der die Gruppe führt, ist ein total unsympathischer Charakter und erinnert mit seinem teilweise extrem dummen Verhalten ein wenig an eine chaotische Hauptfigur in Romeros "Dawn of the Dead".
Bis zur letzten Szene mit dem Vater und seiner Tochter, in der es bei uns im Kino so muxmäuschenstill war, dass man selbst in einem sehr großen Saal das leise Surren des Projektors im Hintergrund hören konnte, funktionierte der Film wirklich gut und ließ mich mehr als einmal ernsthaft darüber nachdenken, wie ich mich wohl in solchen Situationen verhalten würde. Leider verlor er danach zunehmend an Intensität, was aus meiner Sicht daran lag, dass sich mehrere Szenen recht einfallslos bei anderen Referenzfilmen des Genres bedienten oder sogar unfreiwillig komisch rüberkamen.
In weiten Teilen ein stimmungsvoller Abgesang ohne künstliche Dramatisierung, war "Carriers" damit kein schlechter Auftakt für das Filmfest, blieb aber leider weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
(Dennoch hat er mich noch Tage danach beschäftigt... Bis zu welchem Punkt würde ich in so einem Szenario überleben wollen, insbesondere, wenn alle, die mir lieb sind, gestorben bzw. dem Tod geweiht sind? Könnte ich meine Schwester oder meine Freundin zurücklassen? Auf keinen Fall. Ich habe zwar keine Angst vor dem Tod per se und dem damit wohl verbundenen Zustand völligen Unbewusstseins, aber dennoch möchte ich ihm nicht alleine begegnen müssen und wünsche dies auch niemandem sonst. Was ist das Überleben auch wert in einer Welt, in der es niemanden mehr gibt, der einem am Herzen liegt? (und keine produktive Filmindustrie ;D)
Der Film folgt dabei den Brüdern Danny und Brian (letzterer gespielt von Jung-Kirk Chris Pine), Brians Freundin Bobby und Dannys Schulfreundin Kate auf ihrer Reise durch ein entvölkertes Amerika. Ihr Ziel ist ein kleiner Ort an der Westküste, in dem Danny und Brian ihre Jugend verbracht haben und an dem sie Zuflucht suchen wollen. Um dabei die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu minimieren, folgen sie einigen selbst aufgestellten Regeln: das Tragen eines Mundschutzes beim Umgang mit anderen Personen, das Desinfizieren aller Oberflächen, mit denen sie in Kontakt kommen, und die Grundannahme, dass alle infizierten Personen unweigerlich dem Tod geweiht sind und dementsprechend zurückgelassen werden müssen. Unterwegs treffen sie einen Vater und dessen bereits infizierte kleine Tochter. Entgegen ihren eigenen Regeln entschließen sie sich, den beiden zu helfen und sie unter erhöhten Vorsichtsmaßnahmen zu einer nahegelegenen Krankenstation zu bringen, in der möglicherweise ein Gegenmittel für den Virus gefunden wurde...
"Carriers" ist ein Film, der für mich in der ersten Hälfte auf interessante Art mit den gängigen Genrekonventionen bricht: Im Mittelpunkt steht nicht die Hysterie einer Pandemie, sondern eine konsequent umgesetzte Atmosphäre menschlicher Kälte, die in vielen Szenen eindrucksvoll zeigt, wie sich das zivilisierte Zusammenleben immer mehr auflöst und am Ende jeder nur noch um das eigene Überleben kämpft. Ebenfalls untypisch ist mit Ausnahme des Vaters das Fehlen positiver Identifikationsfiguren. Insbesondere Brian, der die Gruppe führt, ist ein total unsympathischer Charakter und erinnert mit seinem teilweise extrem dummen Verhalten ein wenig an eine chaotische Hauptfigur in Romeros "Dawn of the Dead".
Bis zur letzten Szene mit dem Vater und seiner Tochter, in der es bei uns im Kino so muxmäuschenstill war, dass man selbst in einem sehr großen Saal das leise Surren des Projektors im Hintergrund hören konnte, funktionierte der Film wirklich gut und ließ mich mehr als einmal ernsthaft darüber nachdenken, wie ich mich wohl in solchen Situationen verhalten würde. Leider verlor er danach zunehmend an Intensität, was aus meiner Sicht daran lag, dass sich mehrere Szenen recht einfallslos bei anderen Referenzfilmen des Genres bedienten oder sogar unfreiwillig komisch rüberkamen.
In weiten Teilen ein stimmungsvoller Abgesang ohne künstliche Dramatisierung, war "Carriers" damit kein schlechter Auftakt für das Filmfest, blieb aber leider weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
(Dennoch hat er mich noch Tage danach beschäftigt... Bis zu welchem Punkt würde ich in so einem Szenario überleben wollen, insbesondere, wenn alle, die mir lieb sind, gestorben bzw. dem Tod geweiht sind? Könnte ich meine Schwester oder meine Freundin zurücklassen? Auf keinen Fall. Ich habe zwar keine Angst vor dem Tod per se und dem damit wohl verbundenen Zustand völligen Unbewusstseins, aber dennoch möchte ich ihm nicht alleine begegnen müssen und wünsche dies auch niemandem sonst. Was ist das Überleben auch wert in einer Welt, in der es niemanden mehr gibt, der einem am Herzen liegt? (und keine produktive Filmindustrie ;D)
war im Metropolis 6, Frankfurt
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Carriers
- Score [BETA]: 54
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