Reviewer
Der_Fluch_der_Pizza
Also, irgendwie weiß ich mit diesem Film nichts anzufangen: Da ist eine Bande gescheiterter Existenzen bei einem Geldtransportunternehmen beschäftigt, dessen Arbeitsweise betont unprofessionell ist (sorgt für einige Lacher). Ab und zu gibt es einen knochentrockenen Überfall - nicht dieser pathetische Kitsch, den man sonst so sieht. Aber zum Schluß war ich etwas ratlos. Die Handlungsweise einiger Figuren war nicht so richtig nachvollziehbar. Langweilig war er nicht, aber auch nicht so richtig nachvollziehbar.
war im Metropol, Stuttgart
D.S. * 7.5
Willkommen in der Hoffnungslosigkeit
Wider (mein) Erwarten ist "Cash Truck" ein ausgezeichneter Film, der den Zuschauer kalt erwischt und ihn mit zunehmender Laufzeit emotional immer mehr in den Magen tritt. Für mich bislang einer der besten Filme 2004, den ich jedem empfehlen möchte, der nicht nur auf Action und hohes Tempo aus ist, sondern bereit ist, sich auf einen Film einzulassen - und sich von ihm weiter und weiter herunterziehen zu lassen.
Die Handlung dreht sich um Alex, einen vom Leben schwer gezeichneten Einzelgänger, der bei der Geldtransport-Firma "Vigilante" anheuert, die kurz vor dem Konkurs steht. Unter anderem, weil innerhalb kürzester Zeit gleich drei organisierte, brutale Überfälle auf ihre Transporter durchgeführt worden sind, die mehrere Menschen das Leben gekostet haben. Alex wirkt im Job zunächst sehr angespannt und nervös, er stellt sich manchmal reichlich dumm an. Doch schon nach kurzer Zeit ist er vollwertiges und akzeptiertes Mitglied im Team. Ein Team, das fast ausschließlich aus Verlierern besteht, aus Menschen, die eigentlich nur eins gemeinsam haben: sie sind am Ende, haben keinerlei Perspektive mehr. Die Figuren sind dabei nicht nur interessant gezeichnet, sie sind auch sehr gut gespielt. Jedem einzelnen Schauspieler nimmt man seine Rolle ab, alle handeln (meist) nachvollziehbar und durchaus glaubwürdig.
Diese Glaubwürdigkeit ist ohnehin eine der Stärken des Films. Sieht man mal von der Prämisse der Story ab, die sich erst gegen Ende endgültig erklärt und doch recht an den Haaren herbeigezogen wirkt, vermittelt der Film eine Art finsteren Realismus. Insbesondere die Hauptfigur verhält sich endlich einmal nicht wie eine konstruierte Figur, sondern auf menschlich absolut nachvollziehbare Weise. Was ungemein dazu beiträgt, daß man an ihrem Schicksal interessiert ist - und wissen will, was ihn denn nun, verdammt noch mal, wirklich antreibt.
Denn, wie der Zuschauer nach und nach erfährt, hat Alex seine eigenen Gründe, sich bei "Vigilante" zu engagieren. Was diese Gründe aber sind, läßt der Film über lange Zeit im Dunkeln, schafft es dabei jedoch, das auf sehr spannende Weise zu tun. Denn wir erleben immer wieder mal Ausschnitte aus dem? den? anderen Leben Alex’, und gerade wenn man denkt, seine Ziele durchschaut zu haben, verhält er sich auf eine Weise, die die aufgestellten Hypothesen zunichte macht.
"Cash Truck" ist niemals langweilig, auch wenn er sich Zeit nimmt, seine Charaktere und ihre Situation eindringlich vorzustellen. Eine Situation, die spürbar trist und bedrohlich ist. Jede einzelne Fahrt wird zur Bedrohung - allein schon des Hasses wegen, den die Bewohner der "Problemgebiete", in denen "Vigilante" unterwegs ist, den Angestellten entgegen bringen. Da kommt es auch zu Ausbrüchen physischer wie psychischer Gewalt, die Anspannung und Freudlosigkeit steigt stetig an. A propos, Gewalt-/Actionszenen gibt es zwar nur vereinzelt, aber auch diese sind entsprechend kompromißlos und hart. Sogar eine ausgesprochen originelle Tötungsmethode ist zu vermelden.
Im Storyverlauf wirkt "Cash Truck" irgendwann geradezu nihilistisch. Ein, zwei Szenen taumeln zwar am Rande der Kitschigkeit entlang - aber wenn dann die Hintergründe der Story erst mal geklärt sind, sind auch sie nachvollziehbar. Ein Film, der zwar nicht "groß" ist, sondern sich im Gegenteil bewußt auf einen Mikrokosmos konzentriert, dabei aber außerordentlich große Wirkung entfaltet. Düster, fesselnd, den Zuschauer mehr und mehr mit in den Strudel der Hoffnungslosigkeit nehmend - absolut sehenswert!
Einen Abzug gibt es für die, wie gesagt, eben doch sehr unrealistische Ausgangsidee und vielleicht ein paar dynamische Szenen zu wenig. Wer aber bereit ist, sich auf beklemmende Atmosphäre und interessante Figuren einzulassen, erlebt mit "Cash Truck" einen finsteren, bemerkenswerten Film. 7,5 Punkte.
Die Handlung dreht sich um Alex, einen vom Leben schwer gezeichneten Einzelgänger, der bei der Geldtransport-Firma "Vigilante" anheuert, die kurz vor dem Konkurs steht. Unter anderem, weil innerhalb kürzester Zeit gleich drei organisierte, brutale Überfälle auf ihre Transporter durchgeführt worden sind, die mehrere Menschen das Leben gekostet haben. Alex wirkt im Job zunächst sehr angespannt und nervös, er stellt sich manchmal reichlich dumm an. Doch schon nach kurzer Zeit ist er vollwertiges und akzeptiertes Mitglied im Team. Ein Team, das fast ausschließlich aus Verlierern besteht, aus Menschen, die eigentlich nur eins gemeinsam haben: sie sind am Ende, haben keinerlei Perspektive mehr. Die Figuren sind dabei nicht nur interessant gezeichnet, sie sind auch sehr gut gespielt. Jedem einzelnen Schauspieler nimmt man seine Rolle ab, alle handeln (meist) nachvollziehbar und durchaus glaubwürdig.
Diese Glaubwürdigkeit ist ohnehin eine der Stärken des Films. Sieht man mal von der Prämisse der Story ab, die sich erst gegen Ende endgültig erklärt und doch recht an den Haaren herbeigezogen wirkt, vermittelt der Film eine Art finsteren Realismus. Insbesondere die Hauptfigur verhält sich endlich einmal nicht wie eine konstruierte Figur, sondern auf menschlich absolut nachvollziehbare Weise. Was ungemein dazu beiträgt, daß man an ihrem Schicksal interessiert ist - und wissen will, was ihn denn nun, verdammt noch mal, wirklich antreibt.
Denn, wie der Zuschauer nach und nach erfährt, hat Alex seine eigenen Gründe, sich bei "Vigilante" zu engagieren. Was diese Gründe aber sind, läßt der Film über lange Zeit im Dunkeln, schafft es dabei jedoch, das auf sehr spannende Weise zu tun. Denn wir erleben immer wieder mal Ausschnitte aus dem? den? anderen Leben Alex’, und gerade wenn man denkt, seine Ziele durchschaut zu haben, verhält er sich auf eine Weise, die die aufgestellten Hypothesen zunichte macht.
"Cash Truck" ist niemals langweilig, auch wenn er sich Zeit nimmt, seine Charaktere und ihre Situation eindringlich vorzustellen. Eine Situation, die spürbar trist und bedrohlich ist. Jede einzelne Fahrt wird zur Bedrohung - allein schon des Hasses wegen, den die Bewohner der "Problemgebiete", in denen "Vigilante" unterwegs ist, den Angestellten entgegen bringen. Da kommt es auch zu Ausbrüchen physischer wie psychischer Gewalt, die Anspannung und Freudlosigkeit steigt stetig an. A propos, Gewalt-/Actionszenen gibt es zwar nur vereinzelt, aber auch diese sind entsprechend kompromißlos und hart. Sogar eine ausgesprochen originelle Tötungsmethode ist zu vermelden.
Im Storyverlauf wirkt "Cash Truck" irgendwann geradezu nihilistisch. Ein, zwei Szenen taumeln zwar am Rande der Kitschigkeit entlang - aber wenn dann die Hintergründe der Story erst mal geklärt sind, sind auch sie nachvollziehbar. Ein Film, der zwar nicht "groß" ist, sondern sich im Gegenteil bewußt auf einen Mikrokosmos konzentriert, dabei aber außerordentlich große Wirkung entfaltet. Düster, fesselnd, den Zuschauer mehr und mehr mit in den Strudel der Hoffnungslosigkeit nehmend - absolut sehenswert!
Einen Abzug gibt es für die, wie gesagt, eben doch sehr unrealistische Ausgangsidee und vielleicht ein paar dynamische Szenen zu wenig. Wer aber bereit ist, sich auf beklemmende Atmosphäre und interessante Figuren einzulassen, erlebt mit "Cash Truck" einen finsteren, bemerkenswerten Film. 7,5 Punkte.
saß im Metropolis, Frankfurt
landscape * 6.0
Geht in Ordnung
Es stimmt, die Rolle des Alex wird erst sehr spät klar, obwohl es zwischendurch noch ein paar andere "Rookies" gibt, die auch alle ihren Spleen haben und erst einmal verdächtigt werden, U-Boote der Amerikaner zu sein.
Zuerst wird man noch durch komische Situationen unterhalten, doch allmählich bringen immer mehr Sprünge den Lack zum Verblassen und man muß sich schon konzentrieren. Es fehlt nicht viel, und der Film würde langweilen. Gerade noch mal die Kurve gekriegt, aber in die Kinos kommt der Streifen hier wohl kaum.
Zuerst wird man noch durch komische Situationen unterhalten, doch allmählich bringen immer mehr Sprünge den Lack zum Verblassen und man muß sich schon konzentrieren. Es fehlt nicht viel, und der Film würde langweilen. Gerade noch mal die Kurve gekriegt, aber in die Kinos kommt der Streifen hier wohl kaum.
war im Cinemaxx, Hamburg
FFFler * 2.5
Gähnende Langeweile macht sich breit
Stinklangweiliger Krimi aus Frankreich, der nur von der Spannung lebt, wer denn nur der Maulwurf ist. Doch das ist dem Zuschauer von Minute zu Minute immer gleichgültiger und so plätschert der Film ziemlich ereignislos seine 90 Minuten dahin und kann auch am Ende nicht wirklich überraschen. Die Darsteller sind noch bemüht, aber was bringt das schon bei einem bescheidenen Drehbuch und einer noch schwächeren Inszenierung. Kann man sich getrost sparen.
powerslide * 7.0
Money For Nothing
Ein bemerkenswerter kleiner Thriller, der mit unverbrauchter Story und interessanten, zumeist sehr gut gespielten Figuren überzeugt!
Albert Dupontel sticht mit seinem charismatischen Auftritt als Alex besonders hervor. Aber auch die Nebenrollen glänzen durch interessante, realistische Charaktere. In den ersten 45 Minuten ist das Tempo ruhig (vom Intro abgesehen) und bietet viel Raum für Charakterzeichnung und das Rätselraten um die Frage: Was führt Alex im Schilde?? Dass er nicht nur Arbeit als Bote in einer maroden, von Überfällen geplagten Geldtransportfirma sucht, wird dem Zuschauer durch sein Verhalten und einige dezente Hinweise im Film schon nach kurzer Zeit klar. Ist er evtl. als Polizeiermittler aktiv, um die Überfälle aufzuklären? Journalist, um als Insider an eine gute Story zu kommen oder gehört er womöglich gar zur brutalen Räuberbande?
Wenn etwa zur Halbzeit das Rätselraten durch einen "Backflash" gelöst wird, nimmt der Film rasant an Fahrt auf und steuert auf einen actiongeladenen, derb-brutalen Showdown zu.
Dieser ist blutig und unbarmherzig in Szene gesetzt.
Der Film bietet einen starken Spannungsaufbau, der in Verbindung mit den menschlich agierenden, realitätsnahen Charakteren zu fesseln vermag und dabei sogar weitestgehend auf musikalische Unterstützung oder verstärkende Soundeffekte verzichten kann.
Leider präsentiert sich mir gerade die letzte Szene mit einem schalen Beigeschmack; nicht ganz schlüssig und ausgereift. Schade drum!
Fazit:
Wer einen intensiven Thriller mit exakt getimetem Spannungsbogen und interessanten Charakteren sehen will, auf ein "wirkliches" Happy End verzichten kann und bereit ist, sich dem in Form einer französichen, optisch eher "kleinen" Produktion ohne Hollywood-Blockbuster-Flair hinzugeben, der liegt hier (Geld..äh) Gold-Richtig!
Albert Dupontel sticht mit seinem charismatischen Auftritt als Alex besonders hervor. Aber auch die Nebenrollen glänzen durch interessante, realistische Charaktere. In den ersten 45 Minuten ist das Tempo ruhig (vom Intro abgesehen) und bietet viel Raum für Charakterzeichnung und das Rätselraten um die Frage: Was führt Alex im Schilde?? Dass er nicht nur Arbeit als Bote in einer maroden, von Überfällen geplagten Geldtransportfirma sucht, wird dem Zuschauer durch sein Verhalten und einige dezente Hinweise im Film schon nach kurzer Zeit klar. Ist er evtl. als Polizeiermittler aktiv, um die Überfälle aufzuklären? Journalist, um als Insider an eine gute Story zu kommen oder gehört er womöglich gar zur brutalen Räuberbande?
Wenn etwa zur Halbzeit das Rätselraten durch einen "Backflash" gelöst wird, nimmt der Film rasant an Fahrt auf und steuert auf einen actiongeladenen, derb-brutalen Showdown zu.
Dieser ist blutig und unbarmherzig in Szene gesetzt.
Der Film bietet einen starken Spannungsaufbau, der in Verbindung mit den menschlich agierenden, realitätsnahen Charakteren zu fesseln vermag und dabei sogar weitestgehend auf musikalische Unterstützung oder verstärkende Soundeffekte verzichten kann.
Leider präsentiert sich mir gerade die letzte Szene mit einem schalen Beigeschmack; nicht ganz schlüssig und ausgereift. Schade drum!
Fazit:
Wer einen intensiven Thriller mit exakt getimetem Spannungsbogen und interessanten Charakteren sehen will, auf ein "wirkliches" Happy End verzichten kann und bereit ist, sich dem in Form einer französichen, optisch eher "kleinen" Produktion ohne Hollywood-Blockbuster-Flair hinzugeben, der liegt hier (Geld..äh) Gold-Richtig!
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