Reviewer
Edwinita * 9.0
Der Eröffnungsfilm der Herzen
Es gibt sie noch, die Filme, die einen mit Sonne im Bauch in den Tag entlassen, weil sie einfach Spaß machen. Was der Trailer verspricht, hält er auch und legt noch eine ganze Menge mehr an absurder Komik, Gags und Überraschungen obendrauf. Selbst eine "konventionelle" Folterszene gelingt diesem Film um einiges absurder...
Unverbrauchte Gesichter und Drehorte, eine flotte Story, die sich nicht nur um die Loosetten dreht, die mal eben eine Detektei aufmachen. Und dann ist da noch Helen Bingham, eine Killerin, die so herrlich britisch, so tödlich akkurat und dabei immer mordsmäßig höflich ist, daß sie einem noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Wir haben uns gefragt, was dieser Film eigentlich an einem Montag um 15 Uhr zu suchen hatte? Cat Run hätte das Format für den Eröffnungsfilm gehabt.
Unverbrauchte Gesichter und Drehorte, eine flotte Story, die sich nicht nur um die Loosetten dreht, die mal eben eine Detektei aufmachen. Und dann ist da noch Helen Bingham, eine Killerin, die so herrlich britisch, so tödlich akkurat und dabei immer mordsmäßig höflich ist, daß sie einem noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Wir haben uns gefragt, was dieser Film eigentlich an einem Montag um 15 Uhr zu suchen hatte? Cat Run hätte das Format für den Eröffnungsfilm gehabt.
saß im Cinemaxx 7, Berlin
Lovecraft * 8.0
Do you need a Moment?
Habt Ihr für einen Festival-Slot mal genug von Arthouse, Coming of Age und Drama? Dann bitte nicht "Cat Run" versäumen, die Gute-Laune-Granate des Festivals. In Montenegro versuchen sich zwei amerikanische Kumpels als Detektive und stolpern gleich in ihrem ersten Fall über eine bezaubernde Prostituierte, finstere Auftragskiller und korrupte Politiker.
Nach anfänglichem Stottern des Motors, es sind auch ein paar Minuten nötig, um sich an die Protagonisten zu gewöhnen, geht die Post für die anschließenden 90 Minuten ab. Absurd, witzig, temporeich, brutal: Das Programmheft beschreibt es ganz gut. Paz Vega ist wunderschön, die absolute Schau ist jedoch Janet McTeer - die coolste Auftragskillerin seit Menschengedenken. Wie die distinguierte britische Lady, sich wahlweise als Virginia Woolf oder Emily Bronte ausgebend, durch den Film pflügt, dabei grandiose One-Liner ablassend, hat das Publikum regelmäßig zum Jauchzen gebracht. Die Frau ist schon jetzt Kult!
Wer in diesem Jahr auf dem FFF eine gute Zeit verbringen möchte, darf sich Cat Run nicht entgehen lassen.
Und Siegfried sucht einen neuen Roy! Ganz bestimmt!
Nach anfänglichem Stottern des Motors, es sind auch ein paar Minuten nötig, um sich an die Protagonisten zu gewöhnen, geht die Post für die anschließenden 90 Minuten ab. Absurd, witzig, temporeich, brutal: Das Programmheft beschreibt es ganz gut. Paz Vega ist wunderschön, die absolute Schau ist jedoch Janet McTeer - die coolste Auftragskillerin seit Menschengedenken. Wie die distinguierte britische Lady, sich wahlweise als Virginia Woolf oder Emily Bronte ausgebend, durch den Film pflügt, dabei grandiose One-Liner ablassend, hat das Publikum regelmäßig zum Jauchzen gebracht. Die Frau ist schon jetzt Kult!
Wer in diesem Jahr auf dem FFF eine gute Zeit verbringen möchte, darf sich Cat Run nicht entgehen lassen.
Und Siegfried sucht einen neuen Roy! Ganz bestimmt!
staunte im Cinemaxx 7, Berlin
GeorgeKaplan S * 8.0
Dieser Review enthält SPOILER!Fliegende Rümpfe und ein Ave Maria
Wenn zwei Möchtegerndetektive ihr Büro über einem Pornokino einrichten, so dass die vermeintliche Kundschaft freien Blick auf osteuropäische Perversitäten bewundern kann, die Männlichkeit eines Aktfotografen im Aschenbecher landet und ein Bauer, der seine Tochter für ein schickes Auto mit DVD-Player verrät, zwischen seinen Schweinen abgestochen wird, dann wissen wir, die Welt ist schlecht, aber scheiße, sie macht Spaß. CAT RUN sprüht Funken vor lauter diebischer Freude über seiner hemmungslos ausgelebten Fantasie, nimmt sich die Freiheit, ungefähr 20 Charaktere mit Kurzportraits einzuführen, selbst wenn sie nach 60 Sekunden den Film schon wieder verlassen, und ist definitiv ein Partyfilm voller absurder Situationen.
Dabei hat der Film die Chuzpe, vollständig in Serbien und Montenegro gedreht zu sein, aber den Zuschauer via Direktexpress von Montenegro (!) nach Luxemburg (!) und Andorra (!) zu entführen, eine Matratze als fliegenden Teppich zu missbrauchen und sogar Siegfried einen neuen Roy suchen zu lassen. Albern? Niveaulos? Vielleicht. Aber wie könnte man einer Killerlady widerstehen, die ihrer Mutter die Nikotinsucht verheimlichen muss oder Paz Vega, die den halben Film barfuß durch den Balkan läuft? Das sind ganz klare 8 von 10 Santa Clauses Entspannungsübungen außerhalb seiner Geschäftszeiten.
Dabei hat der Film die Chuzpe, vollständig in Serbien und Montenegro gedreht zu sein, aber den Zuschauer via Direktexpress von Montenegro (!) nach Luxemburg (!) und Andorra (!) zu entführen, eine Matratze als fliegenden Teppich zu missbrauchen und sogar Siegfried einen neuen Roy suchen zu lassen. Albern? Niveaulos? Vielleicht. Aber wie könnte man einer Killerlady widerstehen, die ihrer Mutter die Nikotinsucht verheimlichen muss oder Paz Vega, die den halben Film barfuß durch den Balkan läuft? Das sind ganz klare 8 von 10 Santa Clauses Entspannungsübungen außerhalb seiner Geschäftszeiten.
war im Cinedom 9, Köln
D.S. * 6.0
Katzen, die viel fauchen, beißen nicht so richtig.
Hmm. Der allgemeinen Euphorie um CAT RUN kann ich mich leider nicht so ganz anschließen. Ich fand den Film ok, recht unterhaltsam, aber er war für mich sicher kein „Gute-Laune-Garant" oder gar der „Geheimtipp des Festivals". Für eine herausragende Komödie reicht es meiner Meinung nach nicht, schräge Charaktere, skurrile Situationen und coole One-Liner zu präsentieren. Das ist hier durchaus gegeben, und darum kann man sich ohne Frage gut amüsieren. Aber CAT RUN ist in all diesen Belangen viel zu gewollt; er bemüht sich zu sehr, ein Kult-Film zu sein - ihm fehlt dabei aber die nötige Lässigkeit und Intelligenz.
Natürlich kann man sagen, Logik und Glaubwürdigkeit sind bei einer überdrehten Komödie zweitrangig. Aber ein wirklich smarter Genrevertreter würde uns nicht einen Typen erst als Voll-Loser vorstellen, um ihn Minuten später in den cleversten Detektiv der Welt zu verwandeln. Er würde auch nicht auf seiner zwei, drei Mal lustigen Idee zwanzig Mal identisch herumreiten, uns den jeweils aktuellen Handlungsort durch Papercuts auf einer hässlichen Weltkarte anzuzeigen. Oder gefühlte 400 Figuren durch bunte Grafik-Freeze-Frames mit Namen, Jobtitel und Kurz-Background vorzustellen. Er wäre subtiler - und dadurch schärfer.
Dabei liegt das Hauptproblem des Films vermutlich in seinen beiden Hauptfiguren begründet. Zwei alte Freunde aus den USA, die sich in Ex-Jugoslawien wiedertreffen, warum auch immer eine Detektei eröffnen und mehr oder minder zufällig ins Visier von Auftragskillern geraten. Einer der beiden ist das unglaubwürdige Mastermind, der andere ist der nervige Sidekick - er erinnert fatal an einen frühen Eddie Murphy, ein Möchtegern-Womanizer mit einem unerschöpflichen Vorrat an schlechten Sprüchen (und dem nervigen Bedürfnis, plötzlich loszusingen). Die beiden sind aber nicht nur eindimensional gezeichnet und anstrengend, sondern auch nur mäßig besetzt - gerade der Hauptdarsteller bleibt ziemlich blass. Die titelgebende „Cat" übrigens auch.
Da sind die Nebenfiguren schon von einem anderen Kaliber, insbesondere die Haupt-Auftragskillerin macht tatsächlich eine Menge Laune als ur-englische, auf Manieren bedachte, dabei aber eiskalt mörderische „Lady". Und es ist nicht zu leugnen, dass CAT RUN eine ganze Menge schräger Einfälle hat, die schlicht und einfach Spaß machen.
Insgesamt ist er aber nicht nur im Kern zu affektiert und auch amateurhaft, er findet sich vor allem selbst viel viel cooler und cleverer, als er ist; er will mehr, als er kann - und das nervt nach einiger Zeit. Darum von mir nur 6 Punkte.
Natürlich kann man sagen, Logik und Glaubwürdigkeit sind bei einer überdrehten Komödie zweitrangig. Aber ein wirklich smarter Genrevertreter würde uns nicht einen Typen erst als Voll-Loser vorstellen, um ihn Minuten später in den cleversten Detektiv der Welt zu verwandeln. Er würde auch nicht auf seiner zwei, drei Mal lustigen Idee zwanzig Mal identisch herumreiten, uns den jeweils aktuellen Handlungsort durch Papercuts auf einer hässlichen Weltkarte anzuzeigen. Oder gefühlte 400 Figuren durch bunte Grafik-Freeze-Frames mit Namen, Jobtitel und Kurz-Background vorzustellen. Er wäre subtiler - und dadurch schärfer.
Dabei liegt das Hauptproblem des Films vermutlich in seinen beiden Hauptfiguren begründet. Zwei alte Freunde aus den USA, die sich in Ex-Jugoslawien wiedertreffen, warum auch immer eine Detektei eröffnen und mehr oder minder zufällig ins Visier von Auftragskillern geraten. Einer der beiden ist das unglaubwürdige Mastermind, der andere ist der nervige Sidekick - er erinnert fatal an einen frühen Eddie Murphy, ein Möchtegern-Womanizer mit einem unerschöpflichen Vorrat an schlechten Sprüchen (und dem nervigen Bedürfnis, plötzlich loszusingen). Die beiden sind aber nicht nur eindimensional gezeichnet und anstrengend, sondern auch nur mäßig besetzt - gerade der Hauptdarsteller bleibt ziemlich blass. Die titelgebende „Cat" übrigens auch.
Da sind die Nebenfiguren schon von einem anderen Kaliber, insbesondere die Haupt-Auftragskillerin macht tatsächlich eine Menge Laune als ur-englische, auf Manieren bedachte, dabei aber eiskalt mörderische „Lady". Und es ist nicht zu leugnen, dass CAT RUN eine ganze Menge schräger Einfälle hat, die schlicht und einfach Spaß machen.
Insgesamt ist er aber nicht nur im Kern zu affektiert und auch amateurhaft, er findet sich vor allem selbst viel viel cooler und cleverer, als er ist; er will mehr, als er kann - und das nervt nach einiger Zeit. Darum von mir nur 6 Punkte.
war im Metropolis 8, Frankfurt
48 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Cat Run
- Score [BETA]: 60
- f3a.net: 6.2/10 48
- IMDb: 5.8/10