Reviewer
Alexander * 5.5
Zwei Etagen tiefer
„Caveat“ schleicht sich auf leisen Sohlen heran, beeindruckt mit atmosphärischem Setting und einem mehr als nur seltsamen, unheimlichen Plot. Was könnte auch gruseliger sein, als sich in einem einsamen, auf einer entlegenen Insel stehenden Haus, an einer im düsteren Keller des Anwesens verankerten Kette legen zu lassen, um ein paar Tage lang eine offensichtlich psychotische Frau zu „bewachen“?
Dabei beschränkt sich „Caveat“ auf ein stark reduziertes, beklemmendes Setting und bereits die Eröffnungsszene ist herrlich verstörend. Hammer Grundidee, schöne Ausführung, viele nette kleine Ideen und Twists, fast durchgehende Spannung, gute Atmosphäre - soweit alles prima und hätte dann auch richtig Spaß machen können, wäre Hauptperson Isaac gemäß dem vielleicht etwas zu nachlässigen Drehbuch nicht gezwungen, vollkommen idiotische Aktionen zu vollziehen, die die Handlung zwar voranbringen, in ihrer Ausführung aber zuweilen einem Menschen mit IQ unter Zimmertemperatur entsprechen.
Ich gehöre wirklich nicht zu den jedes Detail analysierenden Logikern, wenn ich einen Film anschaue, und dies schon gar nicht bei Horrorfilmen. Agiert ein Protagonist aber jenseits jeglichen Verstands und benimmt sich, gelinde gesagt, wie ein dummer Trottel, verdirbt es sogar mir den Spaß. Niemand hat hier einen hochintelligenten Film erwartet aber das war einfach zu viel des Dummen und reißt das ansonsten wirklich gut aufgebaute Konstrukt ein, wie mit der Abrissbirne.
Es gehört also schon viel dazu, das ich mir die Hände an den Kopf schlagen muss, aber ein oder zwei grotesk dämliche Aktionen des Hauptdarstellers und Logiklöcher in der Handlung haben mir hier irgendwie den Spaß an einem ansonsten recht unterhaltsamen und gruseligen Film genommen und „Caveat“ für mich 2 Etagen tiefer in das filmische Kellergeschoss verbannt. Schade.
Dabei beschränkt sich „Caveat“ auf ein stark reduziertes, beklemmendes Setting und bereits die Eröffnungsszene ist herrlich verstörend. Hammer Grundidee, schöne Ausführung, viele nette kleine Ideen und Twists, fast durchgehende Spannung, gute Atmosphäre - soweit alles prima und hätte dann auch richtig Spaß machen können, wäre Hauptperson Isaac gemäß dem vielleicht etwas zu nachlässigen Drehbuch nicht gezwungen, vollkommen idiotische Aktionen zu vollziehen, die die Handlung zwar voranbringen, in ihrer Ausführung aber zuweilen einem Menschen mit IQ unter Zimmertemperatur entsprechen.
Ich gehöre wirklich nicht zu den jedes Detail analysierenden Logikern, wenn ich einen Film anschaue, und dies schon gar nicht bei Horrorfilmen. Agiert ein Protagonist aber jenseits jeglichen Verstands und benimmt sich, gelinde gesagt, wie ein dummer Trottel, verdirbt es sogar mir den Spaß. Niemand hat hier einen hochintelligenten Film erwartet aber das war einfach zu viel des Dummen und reißt das ansonsten wirklich gut aufgebaute Konstrukt ein, wie mit der Abrissbirne.
Es gehört also schon viel dazu, das ich mir die Hände an den Kopf schlagen muss, aber ein oder zwei grotesk dämliche Aktionen des Hauptdarstellers und Logiklöcher in der Handlung haben mir hier irgendwie den Spaß an einem ansonsten recht unterhaltsamen und gruseligen Film genommen und „Caveat“ für mich 2 Etagen tiefer in das filmische Kellergeschoss verbannt. Schade.
Leimbacher-Mario * 4.5
Kein-Tor-Hase
Ein verunsicherter aber das Geld brauchender Mann soll in einem abgelegenen Haus auf eine junge Frau mit psychologischen Problemen aufpassen. Dazu kommt er „an die Leine“ und das Wasser um das Haus herum beängstigt ihn als Nichtschwimmer noch mehr. Dennoch klingt es insgesamt nach schneller Kohle, trotz Gruselfaktor und abperlender Wände. Was dann jedoch folgt, hätte er sich wohl kaum ausmalen können…
„Caveat“ folgt einer gewissen Alptraumlogik, wirkt britisch-unterkühlt, sehr dreckig und ungeschliffen. Er hat oft ein Augenzwinkern in seinen Schocks, er erinnert hier und da an eine Mischung aus „Possum“ und „Housebound“. Intim. Persönlich. Psychologisch. Mir im Endeffekt aber in keinem seiner Aspekte durchdacht und ausgereift genug. Ich hatte Schiss. Ich musste Schmunzeln. Ich habe gegrübelt. Und ich mochte das minimalistische Setdesign. Doch der Funke konnte nie überspringen, die meiste Zeit herrschte banges Warten, wann es denn endlich losgeht. Und tut es dies endlich halbwegs, dann ist's Coitus Interruptus-gleich auch fast schon vorbei. Plötzlich und halbgar. Schade, hier war mehr drin. Eher Kurzfilmmaterial. Atmosphärisches Kellerkind. Leider ohne Payoff für mich. Die Szene ***SPOILER***in der Wand mit der Leiche gegenüber ist allerdings fast meisterhaft. Und immerhin versteht man ihn sprachlich gut. Nicht selbstverständlich bei Iren.
Fazit: Leider nur mäßig gruseliges Vexier-Versteck-Spiel mit psychologisch-unterentwickelter Kante. Düster und undurchsichtig.
„Caveat“ folgt einer gewissen Alptraumlogik, wirkt britisch-unterkühlt, sehr dreckig und ungeschliffen. Er hat oft ein Augenzwinkern in seinen Schocks, er erinnert hier und da an eine Mischung aus „Possum“ und „Housebound“. Intim. Persönlich. Psychologisch. Mir im Endeffekt aber in keinem seiner Aspekte durchdacht und ausgereift genug. Ich hatte Schiss. Ich musste Schmunzeln. Ich habe gegrübelt. Und ich mochte das minimalistische Setdesign. Doch der Funke konnte nie überspringen, die meiste Zeit herrschte banges Warten, wann es denn endlich losgeht. Und tut es dies endlich halbwegs, dann ist's Coitus Interruptus-gleich auch fast schon vorbei. Plötzlich und halbgar. Schade, hier war mehr drin. Eher Kurzfilmmaterial. Atmosphärisches Kellerkind. Leider ohne Payoff für mich. Die Szene ***SPOILER***in der Wand mit der Leiche gegenüber ist allerdings fast meisterhaft. Und immerhin versteht man ihn sprachlich gut. Nicht selbstverständlich bei Iren.
Fazit: Leider nur mäßig gruseliges Vexier-Versteck-Spiel mit psychologisch-unterentwickelter Kante. Düster und undurchsichtig.
war im Residenz, Köln
Herr_Kees * 8.0
Die Füchse klingen wie schreiende Teenager
200 Dollar pro Tag für einen mehrtägigen Babysitter-Job, das klingt attraktiv für den arbeitslosen Isaac. Dass er auf einer abgelegenen Insel auf eine junge psychisch kranke Frau aufpassen muss, schon weniger. Als er dann erfährt, dass er das Ganze auch noch an ein Geschirr angekettet tun soll, sollten eigentlich sämtliche Alarmglocken bei ihm losgehen...
Schon die Ausgangssituation von Damian McCarthys Langfilmdebüt ist creepier als das meiste, was in den letzten Jahren an Horror aus den USA über die Bildschirme und Leinwände flimmerte. Das Haus sieht aus, als hätte es gerade die Hauptrolle im letzten Resident Evil Game gespielt, das Sounddesign bewegt sich ständig zwischen beunruhigend und verstörend und die ganze Atmosphäre ist so unwirklich, dass man nie weiß, was wohl als nächstes geschehen wird.
Doch CAVEAT, was übersetzt soviel wie Warnung oder Vorbehalt heißt, ist nicht einfach nur ein skurriler Arthouse-Grusler, er jagt einem so richtig Angst ein und mehrfach eine massive Gänsehaut über den ganzen Körper. Nehmt das, CONJURING, INSIDIOUS & Co. – so geht echter Horror!
Schon die Ausgangssituation von Damian McCarthys Langfilmdebüt ist creepier als das meiste, was in den letzten Jahren an Horror aus den USA über die Bildschirme und Leinwände flimmerte. Das Haus sieht aus, als hätte es gerade die Hauptrolle im letzten Resident Evil Game gespielt, das Sounddesign bewegt sich ständig zwischen beunruhigend und verstörend und die ganze Atmosphäre ist so unwirklich, dass man nie weiß, was wohl als nächstes geschehen wird.
Doch CAVEAT, was übersetzt soviel wie Warnung oder Vorbehalt heißt, ist nicht einfach nur ein skurriler Arthouse-Grusler, er jagt einem so richtig Angst ein und mehrfach eine massive Gänsehaut über den ganzen Körper. Nehmt das, CONJURING, INSIDIOUS & Co. – so geht echter Horror!
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Bewertungen
Caveat
- Score [BETA]: 62
- f3a.net: 6.3/10 21
- IMDb: 6/10