Reviewer
D.S. * 6.0
Drei Leichen für Charlie
staunte im Metropolis, Frankfurt
Jochen S * 4.0
Dieser Review enthält SPOILER!Enttäuschung
Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: "Charlie" entlässt den Zuschauer mit ambivalenten Gefühlen. Einerseits zu seiner Person, aber auch zu seiner Biografie. Letztlich bleibt die Frage, was wollte mir dieser Film vermitteln? Hier geht es nicht um einen gnadenlosen Rächer à la "Get Carter", auch nicht um einen vermeintlichen Bandenkrieg wie in "The Long Good Friday", und es steht ebenfalls keine Gangster No. 1-"ein Mann will nach oben"-Kaltblütigkeit im Zentrum des Interesses. Am nächsten kommt "Charlie" wohl noch den Guy Ritchie-Filmen. Allerdings nicht auf thematischer, sondern auf filmästhetischer Ebene: Viel (meist 50er und 60er Jahre-) Musik, schnelle Schnitte, eine Menge Split Screen und ein Hang zum Cockney.
Was bleibt beim Zuschauer hängen? Vermutlich die Gewalt. Hier werden Leuten die Zähne gezogen, Elektroschocks an Genitalien verabreicht, mit elektrischen Heizern werden Verhöre durchgeführt und mit Golfschlägern werden Knie zertrümmert. Und am Ende wird Charlie durch Texttafeln gefeiert: Alle Zeugen, die vor Gericht gegen ihn aufgeführt wurden, waren Schurken, heute würde sein Fall vermutlich gar nicht zugelassen, und er sei nach 18 Jahren Knast ein Geschäftsman mit Goldmine, der zwischen England und Afrika pendle. Warum muss dieser Gangster, aus dessen Sicht der Film auch erzählt wird und der sich immer wieder via Voice-over einschaltet, noch so zelebriert werden?
Insgesamt ein handwerklich gut gemachter, wenn auch etwas zu ambitionierter britischer Gangsterfilm, der dem Vergleich mit den Klassikern nicht standhält und auch als Biopic wegen zu großer Parteinahme nicht überzeugen kann. Eine Enttäuschung: 4/10 Punkten.
Was bleibt beim Zuschauer hängen? Vermutlich die Gewalt. Hier werden Leuten die Zähne gezogen, Elektroschocks an Genitalien verabreicht, mit elektrischen Heizern werden Verhöre durchgeführt und mit Golfschlägern werden Knie zertrümmert. Und am Ende wird Charlie durch Texttafeln gefeiert: Alle Zeugen, die vor Gericht gegen ihn aufgeführt wurden, waren Schurken, heute würde sein Fall vermutlich gar nicht zugelassen, und er sei nach 18 Jahren Knast ein Geschäftsman mit Goldmine, der zwischen England und Afrika pendle. Warum muss dieser Gangster, aus dessen Sicht der Film auch erzählt wird und der sich immer wieder via Voice-over einschaltet, noch so zelebriert werden?
Insgesamt ein handwerklich gut gemachter, wenn auch etwas zu ambitionierter britischer Gangsterfilm, der dem Vergleich mit den Klassikern nicht standhält und auch als Biopic wegen zu großer Parteinahme nicht überzeugen kann. Eine Enttäuschung: 4/10 Punkten.
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