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Review Cheap Thrills

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"I’ve lost my sense, I’ve lost control, I’ve lost my mind"
von D.S.

Ein Film, der seinen Abspann mit dem allmächtigen „Bloodstains" von AGENT ORANGE unterlegt, kann kein ganz schlechter sein. Tatsächlich ist CHEAP THRILLS sogar ziemlich gut: Spannend, immer wieder überraschend und von einem tollen kleinen Ensemble stets überzeugend gespielt.

Ein Ausbund an Kreativität ist er zwar nicht. Vielleicht erinnert sich noch jemand an den thailändischen 13 BELOVED, der hierzulande im Rahmen der „Focus Asia Nights" 2007 gezeigt wurde: Schon dort wurde dem Protagonisten eine immens hohe Summe geboten, wenn er unterschiedliche Prüfungen auf sich nehmen, ein zynisches Spiel mit sich spielen lassen würde. Jener war zudem ein ganzes Stück tighter inszeniert und erreichte noch wesentlich größere WTF??-Dimensionen. CHEAP THRILLS bleibt hinsichtlich der Aufgaben, die gestellt werden, und auch hinsichtlich ihrer Konsequenzen viel näher an der Grenze der Realität - unter gewissen Voraussetzungen ist hier fast alles, was geschieht, tatsächlich vorstellbar. Was es auf seine eigene Weise natürlich noch bedrückender macht als beim insgesamt etwas fantastischer angelegten 13 BELOVED.

Was CHEAP THRILLS dem Plot außerdem hinzufügt, ist eine entscheidende weitere Ebene: Hier geht es nicht mehr nur um die Frage, wie viel Geld deine Würde wert ist. Sondern auch um den Preis - und die Bedeutung - von Freundschaft. Denn unsere beiden Hauptfiguren müssen in den zunächst spielerischen, dann immer zynischeren Herausforderungen, die ihnen ein fremdes Ehepaar stellt, nicht nur gegen ihre eigenen Grenzen antreten, sondern vor allem auch gegeneinander. Und schon bald gewinnt man den Eindruck, dass es dabei noch um vieles mehr geht als nur einen Haufen Geld...

CHEAP THRILLS ist eine ziemlich derbe, stellenweise auch etwas blutige Tragikomödie mit sehr ernsten Untertönen, die zwischen Sarkasmus und Verbitterung schwankt und den Zuschauer in mehrfacher Hinsicht mitnimmt. Zum einen verfolgt man gebannt die sich immer mehr steigernde Intensität und Härte des „Spiels". Zum anderen fühlt man sich bald sehr gut hineinversetzt in die Rollen der beiden „Opfer" (?) und leidet mit ihnen mit.

Der Film verfolgt seine Linie konsequent bis zum Schluss und hat ab etwa seiner Mitte auch keinerlei Hänger mehr aufzuweisen. Bis dahin fehlt es jedoch leider öfters mal ziemlich an Tempo, gerade zu Anfang tut sich die Geschichte ein wenig schwer. Auch hätte ich mir gewünscht, dass nicht nur eine, sondern beide Hauptfiguren mit einer gewissen Hintergrundgeschichte ausgestattet wären. So nämlich sind die Sympathien zunächst mal doch recht deutlich, einseitig, verteilt.

Nichtsdestoweniger ein sehr unterhaltsamer, wirksamer Film; für mich bislang einer der besten des FFF-Programms 2013 und knappe 7,5 Punkte wert.

war im Metropolis 8, Frankfurt

53 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Cheap Thrills
  • Score [BETA]: 71
  • f3a.net: 7.3/10 53
  • IMDb: 6.8/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 18:34

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