s The Children (2008) Review - Fantasy FilmFest Mobil
Menü

Reviews The Children

Finden

Reviewer

Tweek * 6.0

The Kids Aren`t Alright

Großes hatte ich vom neuen Film des "WAZ"-Regisseurs erwartet, lieferte er doch damals einen der besseren Beiträge des FFFs 2007. Bekommen habe ich einen soliden, aber eher durchschnittlichen Terror-Grusler, der aber zumindest belegt, dass wirkungsvolle Horror-Streifen nicht unbedingt im Dunkeln der Nacht spielen müssen, sondern auch in strahlend weißen Winterlandschaften Potential entfalten. Wie so oft, passiert längere Zeit leider erst mal gar nichts. Als nach einer halben Stunde die Gewalt zunimmt, spielen sich die Gräuel erst mal nur im Off ab und lassen einen überraschend kalt. Ab Hälfte des Films bricht dann jedoch der Schrecken los, es wird blutig und sogar ein wenig unheimlich - ab hier überzeugt das Konzept bis zum ausreichend konsequenten Ende. Schade nur, daß die Macher von "The Children" für meinen Geschmack zu sehr zeigen wollen "Hey, schaut mal her, was wir für tolle kunstvolle und symbolträchtige Bilder und Schnittfolgen komponieren können!" - auf mich wirkt das oft überladen und aufdringlich. Darstellerisch dagegen gibt`s nichts zu meckern, Erwachsene und Kinder spielen toll auf.
Fazit: Eigentlich nichts Neues von der Brit-Horror-Front. Wer anfangs nicht die Geduld verliert, den erwartet ab Mitte des Films gute, aber typische Genre-Kost.

Supernulf * 8.5

Eiskalte Früchtchen

Hmm, statt Jason, Pinhead oder Nosferatu bekommen wir jetzt Kinder als Gruselquelle vorgesetzt. Tom Shankland, Genrefans sicher durch seinen Serienkillerfilm "WAZ" bekannt, ist nicht der Erste, der auf diese Idee kam: "Kinder des Todes" behandelte das Thema bereits 1980 - hier traten die kleinen Scheißer gleich in Scharen auf und verbreiteten zombiemäßigen Schrecken. Gleich sieben Mal fielen dann die "Kinder des Zorns" über gutgläubige Horrorfans her - ganz gemäß dem Motto "schwach anfangen und dann stark nachlassen" - und nahmen uns Genrefans eigentlich ein für alle Mal die Lust auf Horrorfilme, in denen Kinder als Monster dienen.

Der 1971 gedrehte, aber erst neulich hierzulande auf DVD erschienene spanische Horrorfilm "Ein Kind zu töten" rehabilitierte das Subgenre des Kinderterrors wieder - durch eine überwältigende Atmosphäre des Schreckens und eine ständig weiter anziehende Spannungsschraube, die dem Zuschauer (zumindest mir) fast den Atem raubte. Genau in diese Kerbe schlägt auch "The Children": viel Gänsehaut, wenig Action. Viel Terror, wenig Gore.

Wer sich auf einen ruhigen, ganz langsam beschleunigenden Grusler alter Schule einlassen kann, wird bei Tom Shanklands neuem Film sehr gut unterhalten. Viel besser als bei "WAZ".

meiklsan * 7.5

We love Kids

Diese Scheibe ist schon im Frühjahr in UK erschienen.

Ich kann meinen Vor-Rezensenten nur Recht geben.
Dies ist ein genialer Psycho Kids Killer Movie.
Wer sich nicht von dem nervenden Kindergeschrei stören läßt, der erfährt hier einen dichten Horror Movie der fiesesten Art.
Wie die Vorredner schon berichteten, handelt es sich hier um einen typischen Family Film, wo die Kids nicht ganz normal agieren. Redrum und Shining werden wach! In dieser konservativen Family wird jeder um sein Leben kämpfen müssen.
Und es wird blutig werden.

Must see!

TheCritic * 4.0

Kindisch

Fiese Kinder gehören seit den Fünfzigern zum Standardrepertoire des Horrorfilms. Aus der Beißhemmung, die man gegenüber Kindern hat, läßt sich prima ein unangenehmes Gefühl erzeugen, wenn diese jene Hemmungen missen lassen. Insofern sollte Shanklands Weihnachtsmärchen eigentlich ein Selbstläufer sein, wenn sich die liebe Mutti nicht traut, sich gegen die eigene Brut zur Wehr zu setzen.
Ist es aber leider nicht. Dies liegt einerseits daran, daß der Film nur schleppend in Gang kommt und man nach der x-ten Andeutung, daß irgendwas mit dem Blut der kleinen Racker wohl nicht in Ordnung ist, gerne vorspulen würde. Auch die unangenehme Konstruiertheit der gewaltsamen Tode sowie ein wirres Umherspringen zwischen Handlungsorten trägt nicht unbedingt dazu bei, den Film zu mögen. Den Todesstoß versetzt aber Shanklands Unvermögen, auch nur eine Identifikationsfigur anzubieten. Die Erwachsenen sind allesamt derartige Unsympathen, daß es dem Zuschauer reichlich egal ist, ob die Kinder mit Lötkolben zu Weihnachten ein Küchenbrettchen oder die Eingeweide der Eltern malträtieren. Das kann wohl kaum der Sinn der Übung gewesen sein.

Frank * 7.0

Tom Shankland wächst aus den Kinderschuhen

Tom Shanklands "WAZ" hat mich seinerzeit so gar nicht überzeugt. Umso schöner ist es doch zu sehen, wie jemand dazugelernt hat. The Children beweist dies besonders im Punkt Ruhe - und das in einem Film, der vor allem jede Menge Terror bietet. Shanklands Handschrift ist für mich nicht wieder zu erkennen. Mit Ruhe meine ich die Ruhe, mit der Bild für Bild kreiert wurde. Liebe zur Sache ist es, die sich hier findet.

Aber verdanken wir das nur dem Regisseur? Wohl nicht, denn auffällig sind besonders Kamera und Schnitt. Nebeneinander gestellte Bildabfolgen, direkte Einstellungen, erzeugen den Grusel und appellieren an unser Unbewusstes. Leider kann der Film das Niveau nicht konsequent halten; er wackelt sozusagen ein bisschen, bewegt sich hart an der Grenze von "zuviel des Guten". Allzu strenge Gemüter würden dies wohl als zu gewollt bezeichnen. The Children ist aber keine Angeberei, in meinen Augen liegt dies schlicht und einfach an noch fehlender Erfahrung.

Mir kommt an dieser Stelle übrigens immer wieder Eisensteins Theorie der Filmmontage in den Kopf, hmm... allen Interessierten sei an dieser Stelle das Buch "Die Kunst der Filmmontage" von David Mamet empfohlen, welches sich extrem flüssig und leicht liest.

Schock und Grusel werden vor allem durch die passenden akustischen Mittel ausgelöst. Im Gegensatz zu "The Strangers", der letztes Jahr gezeigt hat, was man mit Akustik so machen kann, arbeiten die Sounds subtiler und sind eher die Helfer um das auszulösen, was Kamera und Schnitt aus dem Unterbewusstsein an die Oberfläche gebracht haben.

Mit den Darstellern ist das so eine Sache... irgendwie brilliert hier niemand so richtig. Auch kann ich nicht behaupten, dass mir irgendwer so ganz ans Herz gewachsen wäre (weder Kiddies noch Eltern); und das ist auch die größte Schwäche von The Children. Das liebevolle Setting der Einrichtung des Hauses ist mir bleibender in Erinnerung geblieben...

Bei all dem ist The Children, was das Drehbuch betrifft, relativ anspruchslos und gradlinig. Betrachtet man jedoch die gesamte Umsetzung, ist dies problemlos zu verschmerzen; dieser Film ist ein Gruselschocker mit einer kleinen Dosis Gore und erhebt nicht den Anspruch mehr zu sein. Aber was wäre gewesen, wenn...?

Bleiben noch zwei Fragen.

1. Inwieweit braucht dieser Film die große Leinwand? Bei "Let the right one in" ist mir das erste Mal die Wirkung einer schneebedeckten Leinwand bewusst geworden - Wow!
The Children bietet auch viel Schnee, weiß dies mit Blut zu kontrastieren und bietet wirkungsvolle Einzelbilder. So ist es mit Sicherheit ein Gewinn, ihn in Groß zu sehen. Zwingend brauchen tut er das aber nicht, denn er wirkt auch auf einem 19-Zoll-Bildschirm.

2. Ist es wirklich so schwer, zu hinken?

Wishbringer * 3.0

The Kids Are Sick Again

Tom Shankland fabriziert hier ordentlich beängstigenden Terror-Horror. Das möchte ich nicht abstreiten. Aber die Bezeichnung im Programmheft als "Nachwuchs-THE SIGNAL" (obwohl thematisch gesehen nicht abwegig) tut mir ein wenig weh, da mir THE SIGNAL gut gefallen hat, während meine Bewertung für THE CHILDREN dahinter weit zurückbleibt.

Im ersten Drittel von THE CHILDREN (bevor der plakativ unterschwelligen Bedrohungsphase auch krankhaft diabolische Handlungen folgen) wird hauptsächlich auf musikalische Untermalung, Bildsymbolik und leere, angsteinflößende oder verängstigte Kinderblicke gesetzt, was zwar zum einen trotz Handlungsarmut auch gut Spannungsatmosphäre erzeugt, zum anderen aber auch irgendwie übertrieben wird. Gerade die Musik nervt während dieser Phase teilweise schon, wird danach aber wieder angemessener eingesetzt.

Sobald es richtig losgeht, wird die Anspannung dann aber noch gesteigert und ohne Ruhepausen konstant hochgehalten bis zum etwas abrupten Ende, ohne sich dabei großartig mit Erklärungen, Diskussionen, Überraschungen oder sonst was interessantem, originellem oder anspruchsvollem aufzuhalten. Und das Ganze wird - wie es bei so einem Film auch sein sollte - gänzlich spaßfrei präsentiert. Kinder und Eltern wirken (zumindest auf mich) gleichermaßen als Opfer der tragischen Gesamtsituation. Wir können mit ihnen gemeinsam den Terror mit erleiden, aber dass sie uns viel bedeuten, kann man nicht sagen; das Identifizieren mit den Charakteren fällt zu schwer. Gäbe es wenigstens eine besonders sympathische oder besonders fiese Hauptfigur... oder einen Plan... aber so ist der Film, wie soll ich es sagen... sprunghaft, in Schnitt, Handlungsorten und agierenden Personen.

Diese Sprunghaftigkeit tut dem Film nicht gut, aber sie bringt natürlich zum Ausdruck, dass die Situation irgendwann undurchschaubar und chaotisch für die Erwachsenen wird. Aber haben die Kids denn voll den Durchblick? Das Programmheft preist an, dass "die lieben Kleinen mit sadistischen Fallen und viel Kreativität ihre ungläubigen Eltern niederzumetzeln" beginnen. Naaaaja, also man mag sich das vielleicht in Gedanken so schön ausmalen mit den Fallen und der Kreativität, es ist aber doch etwas übertrieben formuliert. Wär mir aber auch gar nicht so wichtig gewesen.

Was mir hingegen grundsätzlich bei solchen Filmen wichtig ist, das ist, dass die Ereignisse an sich sowie die Handlungen (in diesem Falle natürlich nur die der Erwachsenen) plausibel, nachvollziehbar, logisch und realitätsnah sind. Und diesbezüglich war doch so einiges ziemlich daneben, machte einen unwirklichen oder konstruierten Eindruck, vielleicht teilweise schon mit leichter Tendenz zur unfreiwilligen Komik (wenn’s nicht so ernst wäre).

Solange die Eltern die Bedrohung noch nicht erkannt haben, sind die Kids natürlich klar im Vorteil, aber sobald das umschlägt, muss die Bedrohung auch weiterhin glaubhaft gemacht werden. Das betrachte ich als weitestgehend gescheitert. Genauso mangelt es mir an Versuchen der Eltern, die Kleinen irgendwie wieder unter Kontrolle zu bringen. Mir war irgendwann das Verhalten der Erwachsenen zu absurd.

Da ich eigentlich weniger ein Freund des Terror-Horror-Genres bin und auch nicht so auf Filme mit bösen Kindern stehe und auch lieber eine subjektive Note abgeben möchte, kann ich für mich im Fazit nur drei Sternchen vergeben. Man mag sich vielleicht fragen, warum ich mir den Film dann überhaupt angeschaut habe. Tja, was soll ich dazu sagen... die Hoffnung stirbt zuletzt.

FFFler * 8.5

Bye Bye Mummy!

Das erste ganz große Highlight des Fantasyfilmfests ist gleichzeitig eine Riesenüberraschung. Wer hätte gedacht, dass dieser Film mich so packen und mitreißen könnte? Die Geschichte ist dabei eigentlich trivial: Eine neue Kinderkrankheit geht um, die die kleinsten der Kleinen in kaltblütige Killer verwandelt. The Children ist dabei bitterböser Film, der sich über allerlei Filmkonventionen hinwegsetzt, so nutzen die Killerkinder Muttergefühle etc. auf herrliche Art und Weise aus um diese dann bitterböse zu bestrafen. Des weiteren sorgt die vereinsamte Schneelandschaft für eine hochspannende Atmosphäre und die Tatsache, dass sich ein Filmemacher auch mal traut ganz kleine Kinder wegzusplattern ist ebenfalls positiv zu sehen. Auswegslos, beklemmend, hochspannend und topinszeniert ergibt es einen klasse Horrorfilm und somit eine uneingeschränkte Empfehlung an alle Genrefans.

Warum jedoch in der Schneelandschaft das nette Teenie mit zerrissenen Strümpfen und Mini durch die Gegend läuft ist auch mir ein Rätsel ... wirklich gestört hat es mich natürlich nicht :D

war im Cinemaxx 7, Berlin

Timo * 7.5

White Calm

WAZ-Regisseur Tom Shankland zaubert mit THE CHILDREN eine überraschend stilsichere Übung auf die Leinwand. Das Setting aus ruhigen, weißen Landschaften im trüben Tageslicht verstört von Minute zu Minute mehr. Ziemlich genau in der Mitte des Film erreicht THE CHILDREN dann sogar einen Punkt, an dem sich der Zuschauer endgültig von der dichten und unvorhersehbaren Atmosphäre fressen lassen muss. Alles kann jeder Zeit passieren. Ein super spannender Horror-Thriller dem es eigentlich an nichts fehlt, bis er dann im letzten Drittel mit seinen Genrekonventionen über die Stränge schlägt. Dies trägt dazu bei, dass die Stimmung ein wenig zurück schlägt. Eine kleine, feine Genreperle bleibt THE CHILDREN aber dennoch. Frei nach der Devise: Machen, nicht nur darüber reden. Stellenweise sind die gefilmten Bilder wirklich großartig.

Lovecraft * 7.5

Leave them kids alone

Kinder sind halt böse! Punkt! Dieser weithin bekannten Tatsache kann "The Children" zwar keine wesentlichen neuen Aspekte hinzufügen, weiß aber durch seine überlegene Inszenierung, eine stetig wachsende Spannungskurve und nette Drehbucheinfälle enorm zu gefallen.

Der Terror beginnt früh: Zunächst sägen die lieben Kleinen nur mit Schreiattacken und Hyperaktivität an den Nerven der Zuschauer, später geht es dann deutlich handfester zur Sache. Statt der oberflächlich wirkenden Eltern ist Teenietochter Casey (ordentliche Leistung von Hannah Tointon) hier die Sympathieträgerin. Deren vom FFFler angesprochenes Outfit ("zerrissene Strümpfe und Mini") paßt übrigens schon, so brezeln sich die Mädels von der Insel auch bei schlechtem Wetter häufig zu Partys auf. Und auch wenn "The Children" auch keine Splatterorgie ist und weitgehend auf eher psychologischen Thrill setzt, kommt Regisseur Tom Shankland schon ordentlich zur Sache: Der Schnee färbt sich rot, Gefangene werden nicht gemacht, und früher mal existierende Tabus (keine Malträtierung von Kindern oder Tieren) kann man getrost vergessen.

Letztlich ist die Prämisse von "The Children" eine konsequente Fortführung von Hitchcocks "The Birds" - an welchen auch das meines Erachtens äußerst gelungene Ende erinnert.

Fazit: Sehr positive Überraschung und eine klare Empfehlung von mir.

goutierte im Cinemaxx 6, Berlin

Ga-Jol * 1.5

Menschenskinder, wat soll dat denn???

Tja, was haben wir hier?

Eine Gruppe Yuppie-Eltern auf Wochenendtrip in die verschneite britische Provinz. Aufgrund hier nicht weiter erläuterter Umstände, mutieren die lieben Kleinen zu ausgewachsenen Killermonstern, die ihre Erzeuger auf eindrucksvolle Weise ins Jenseits befördern.

Das ganze ist gut fotografiert und teilweise auch spannend, aber eigentlich nichts anderes als ein erneuter Aufguß des Slashers. Das Kontroverse an diesem Streifen ist die Gewaltdarstellung durch Kinder und an Kindern. Bei mir bleibt der fade Beigeschmack, daß diesem Film nur durch diese Tatsache ein gewisses Schockpotenzial innewohnt. Während der auch auf dem Festival laufende "Home Movie", in dem es ebenfalls um mordende Kinder geht, wenigstens noch versucht, eine halbwegs intelligente Story zu liefern, verliert sich "The Children" schließlich in seiner simplen Aneinanderreihung der Genreklischees. Den "Kinderfaktor" dafür auszunutzen, finde ich persönlich ziemlich erbärmlich.

Der halbe Punkt geht an die gute Kamera.

Fazit: Muss nicht sein...

war im Cinemaxx 6, Berlin

GeorgeKaplan * 5.0

Children of the Damned

Die ersten, die auf den Gedanken kamen, dass der Horror ausgerechnet von den unschuldigsten unter den Wesen, den Kindern, ausgehen könnte, waren meines Wissen nach die Briten. 1960 gebar in "Village of the Damned" ein ganzes Dorf eine Brut des Bösen, und weil es so gut funktionierte, gab es es drei Jahre später noch ein Quasiremake als Sequel mit "Children of the Damned" obendrauf. Es ist daher irgendwie rührend, sich fast 50 Jahre später auf diese Wurzeln zu besinnen und den liebenswerten kleinen Biestern das "liebenswerte" ein für allemal zu nehmen.

"The Children" funktioniert dabei, wie bereits mein Vorredner Lovecraft feststellte, wie "The Birds". Nur ist er nicht so gut, weil er unter anderem die Fehler macht, vor denen Hitchcock gewarnt hat: "Sie gehen ins Kino, setzen sich hin und sagen 'Nun zeigen Sie mal!' Dann wollen sie immer alles vorhersehen 'Ich weiß schon, wie es kommen wird.' Und ich bin gezwungen, darauf zu reagieren: 'So, Sie wissen es schon? Na, das wollen wir doch mal sehen.'"

Nach einem stimmungsvollen Beginn im winterlichen Wald finden wir uns bei einem weihnachtlichen Familientreffen wieder, und müssen uns erst mal sehr lange durch nichtssagende Nichtigkeiten kämpfen. Die ersten Angriffe der Kids kommen nicht überraschend, sondern sind regelrecht herbeigesehnt, und von den sadistischen Fallen sollte man dabei nun nicht zu viel erwarten, anfangs helfen die Eltern mit einer gehörigen Portion noch nach. Vieles wirkt zufällig, in jedem Fall arg konstruiert, und richtig Angst will auch nicht aufkommen.

Es reicht nun mal nicht, einfach Kulleraugen und ein blutiges Messer in einer Schnittfolge zu kombinieren, selbst wenn das in der Filmtheorie so beschrieben ist. Entscheidend ist vielmehr, in welcher Einstellung die Bilder fotografiert wurden, die man in einer Montage kombiniert. Und wenn man Kinder aus der Obersicht fotografiert, wirkt es vielleicht realistischer, weil das der Blickwinkel des typischen Erwachsenen ist, aber dämonischer ist es, die Kinder aus der Untersicht zu fotografieren.

Das soll nicht heißen, dass "The Children" nicht seine Momente hat, mindestens einmal hat der Film mir tatsächlich Angst gemacht. Aber der kleine Damien an der Seite von Gregory Peck war schon ein anderes Kaliber.

war im Cinedom 9, Köln

D.S. * 5.5

Stirb, Kindchen, stirb

Ich habe eine Schwäche für Horrorfilme, die im Schnee spielen. Ich habe eine Schwäche für hübsche Goth-Girls in zerrissenen Strumpfhosen. Ich habe eine Schwäche für Drehbücher, die einen brutalen Tod auch und gerade für nervige Kinder vorsehen.

Aber für THE CHILDREN habe ich keine Schwäche. Denn der Film verschenkt dermaßen viel von seinem Potential, dass es einfach nur noch ärgerlich ist. Da haben wir eine interessante Ausgangssituation: aus heiterem Himmel verwandelt sich der liebreizende Nachwuchs in blutrünstige Bestien. Aber wie wird diese Idee ausgespielt? Nicht eben kreativ, was die Tötungsaktivitäten der lieben Kleinen angeht und nicht eben mutig, was die Kameraarbeit bzw. Montage betrifft (weggucken, umschneiden). Es fließt zwar schon einiges an Blut, aber die entscheidenden Momente können wir - wenn überhaupt - nur in aller Kürze bewundern.

Viel schlimmer aber ist die mangelnde Dramatik im Film. Zwei Pärchen sitzen über Weihnachten zum Feiern irgendwo weit draußen in verschneiter Landschaft beisammen, keiner mag den anderen so recht, dafür hat die reichlich mit anwesende Bagage ihren Hey-Day zwischen Schneeballschlachten, Xylophon-Spielen und Eltern nerven. Letzteres kann sie übrigens ganz gut, mehr noch: sie nervt den Betrachter ohne Ende mit spitzen Schreien, Rumheulen und ganz generell einfach unerträglich anstrengend sein. Nach gefühlten zwei Stunden werden die Kinder dann endlich "böse" und legen ein wenig los - aber außer den Zuschauern und der Teenagertochter Casey scheint das niemand so recht mitzubekommen.

Es gibt ein erstes Opfer, das liegt dann halt irgendwie so rum, man wendet sich anderen Dingen zu, sucht die Kinder im Wald, macht wieder was anderes, rennt da hin und dort hin und wo sind denn jetzt die Kinder, ach da, die machen schon wieder was Schlimmes, ach sind ja nur Kinder, ich geh sie jetzt mal im Wald suchen, und so weiter, weiter, weiter... ein vernünftiger Storyaufbau sieht anders aus. Dieser Film dagegen schlingert nur so vor sich hin: nach einem ermüdenden Aufbau legt er irgendwann verhalten los, steigert sich dann aber eigentlich kein Stück mehr, bis er irgendwann wieder vorbei ist.

Noch schlimmer ist allerdings der Logik-Burnout des Drehbuchs. Ohne zu spoilern, kann ich hier nicht ins Detail gehen, aber unglaubwürdiges Verhalten wird hier in einigen essentiellen Szenen ganz, ganz groß geschrieben: man beachte etwa die schon angesprochene Geschichte des ersten Opfers und was aus ihm wird. Mancherlei Geschehen wird auch einfach überhaupt nicht erklärt - angefangen bereits bei der Krankheit, die unsere Kinderfiguren befallen hat...

Nun ist THE CHILDREN deshalb nicht unbedingt gleich ein schlechter Film. Er enthält schon ein paar nette Boshaftigkeiten; ein, zwei Szenen tun sogar richtig weh; und in einer Sequenz kann man tatsächlich fast so etwas wie mit dem Opfer in spe mitfiebern. Aber es wird einfach alles nicht ausgereizt - weder das "Böse" in den Kindern noch das Dagegenhalten von Casey. Ein zu niedriges Tempo und die erwähnte Un-Form der Spannungskurve tun das Übrige. Und machen aus der schönen Idee trotz passabel gespielten, wenn auch furchtbar nervigen Kinder-Figuren einen Film, der nicht besser als durchschnittlich ist. 5,5 Punkte.

war im Metropolis 1, Frankfurt

glorrk * 7.0

Zwiespältig.

Ordentlich gemacht, Spannung vorhanden, einmal eine ganz andere Perspektive, wenn Kleinkinder zu Killern werden.

Aber irgendwie überlegt man schon, warum Erwachsene nicht in der Lage sind sich gegenüber körperlich weit unterlegene Kinder zu wehren. Und das Ende war irgendwie... seltsam.

Gut unterhalten, aber zwiespältig rausgegangen.

war im Cinema, München

Leimbacher-Mario * 7.0

Kinder sind unser... Tod?

Da will man sich mit der Familie für ein paar schöne Wintertage treffen, im Schnee glitzern die Abdrücke der vielen Cousins & Cousinen... aber warum ist dieser auf einmal so rot?

Eigentlich hatte ich bei The Children immer gedacht, es wäre ein nordischer Film, vielleicht aus Schweden. Die dargestellte Familie ist groß, offen (vor allem sexuell), modern & rennt dauernd mit Ikea-Tüten durch die Gegend. Zudem spielt der Film fast ausschließlich im Hellen und im Schnee. Aber es ist ein britischer Film, was aber in den letzten Jahren ja auch nicht gerade für schlechte Qualität stand. Citadel, Mum & Dad oder vor allem Eden Lake waren ja alles andere als schlechte Horrorfilme. Und auch The Children ist ein gelungener Grusler, wenn auch etwas simpel, langsam & nicht wirklich mehreren Sichtungen standhaltend. Daher sicher kein neuer Genre-Primus, zu einem der besten Horrorfilme mit Kindern reicht es aber trotzdem - auch auf Grund mangelnder, guter Konkurrenz!

Beim ersten Mal machte mir Children durch eine intensive Atmosphäre zum Teil richtig Angst, beim zweiten Sichten bei einem Filmabend mit Freunden ging er mehr oder weniger effektlos unter. Aufgrund seines ruhigen Aufbaus, seiner eigentlich realistischen Stimmung wohl eher ein Film für klassische Horrorfreunde zum Alleingucken. Infizierte Kinder, die bösartig werden durch eine Art Virus - das klingt fantastisch & nicht gerade nahe der Realität. Aber irgendwie schafft es der Film, dies trotzdem so wirken zu lassen - bis zum etwas unnötigen Ende***SPOILER*** mit einem Wald voller... naja, ihr könnt es euch denken. Es gibt ein paar derbere Effekte, die Kinder spielen spooky & zurückgenommen, um die meisten Eltern tut es einem aber aufgrund akuter Unsympathie nicht wirklich leid. Und auch so manches Verhalten, trotz Stress & unvorstellbar grausamer Situation, ist einfach nur unverständlich & schlechtes Writing. Trotzdem sehe ich den Film überm Horrorschnitt & in ihm eine nette Kombination aus härterem Horror & altmodischem Grusel. Wer kleine, apathisch-böse Kinder eh nicht ausstehen kann, für den ist The Children wahres Alptraumfutter.

Fazit: Insel-Grusel, der seine Wirkung mal absolut nicht verfehlt, dann aber wieder zum Haareraufen dämlich wirkt... aber insgesamt eher gelungen!

63 Bewertungen auf f3a.net

Zurück

Bewertungen

The Children
  • Score [BETA]: 63
  • f3a.net: 6.3/10 63
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-17 01:35

Archiv Suche


oder ?