Reviewer
Leimbacher-Mario * 9.0
Kubricks kümmernder Fickfinger
Was bedeutet es frei, was Mensch zu sein?
Leben wir heute in einem ungesunden, unhumanen Schein?
Kubricks oranges Uhrwerk ist sein umstrittenstes, polarisierendstes Werk,
spätestens hiernach stempelte er den Großteil seiner Kollegen zum Zwerg.
Alex und seine Droogs bei Gewaltorgien zu sehen,
lässt sich nur äußerst anstrengend übersteh'n.
Doch wie immer bei Kubrick lohnt sich ein Blick oder tausend,
denn wie er hier mit wahnsinnigen Details und Denkanstößen um sich schmeißt, ist mehr als aufbrausend.
Ãœber den freien Willen und die menschliche Natur,
gleicht dieser Schocker einer intellektuellen Kur.
Ein totalitärer Staat, eine Gesellschaft unter scheinheiliger Kontrolle,
hier sieht man unendlich Gründe, warum ich diesem Jahrhundertregisseur immer wieder höchsten Respekt zolle.
Dunkelster Humor, absurder Sex und abartige Gewalt,
kommen hier in ungewohnt ambivalenter und vielschichtiger Gestalt.
Unterkühlt und klassisch, ultramodern und noch immer zukunftsweisend,
sitzt man an einer übervollen Tafel und droht zu ersticken speisend.
Giftige Milch und der heilige Ludwig van,
zieht einen diese perfekt durchkomponierten Collage in seinen Bann.
Die Farbwahl sagt viel, McDowell in der Rolle seines Lebens,
es ist die Essenz eines aufrüttelnden Seelenbebens.
Unsere dunkle Seite mit all ihren primitiven Instinkten lässt sich nicht abschütteln,
eine Erkenntnis und Aussage, an der sich nicht wirklich lässt rütteln.
Ist unser ganzes zivilisiertes Tun also nur eine be(un)ruhigende Illusion?
Stehen wir innerlich wirklich dauernd derart unter Strom?
„A Clockwork Orange“ ist ein Multiversum voller Ideen und Weisheiten,
das kann einem schonmal unschöne Kopfschmerzen bereiten.
Nicht zugänglich, sondern anstrengend, nicht einfach, sondern komplex,
ist die erste Reaktion nicht selten ein faszinierter aber ablehnender Reflex.
Kommt man jedoch hinter dieses sozial-indoktrinierte Würgen,
kann einem dieses schwerwiegende Meisterwerk einiges Wertvolles aufbürgen.
Kubrick geht an die Grenzen und macht keine halben Sachen,
er berührt und widert an und schafft es in jedem einzelnen ein ganz intimes Feuer zu entfachen.
Es ist zwar bei weitem nicht sein liebster Film für mich persönlich,
doch er hat eine enorme Anziehung, vielleicht gerade weil er ist so barbarisch und höhnisch.
Eine schmerzhafte Therapie und Warnung, ein Angriff auf Staat und Gewissen,
erstickt Kubrick hier doch ruchlos unseren inneren Himmelshund mit einem Kissen.
Wenn seine Set-Diktaturen solche Meisterwerke hervorbrachten,
kann man nur davon reden, dass die Strapazen aller Beteiligten durchaus ihren Sinn machten.
Fazit: Schwarzhumorig, voller Gewalt, mit etlichen Deutungsmöglichkeiten und Ebenen - „A Clockwork Orange“ ist Kubrick pur, sein direktester Skandalfilm und noch immer ein Denker im Körper eines Schockers. Und ganz nebenbei eine der besten Literaturverfilmungen aller Zeiten. Alex und sein verstörender Werdegang lässt einen nicht los und veranstaltet Aufruhr, von der Hose übers Herz bis in den Kopf, wo er dann laaange bleibt...
Leben wir heute in einem ungesunden, unhumanen Schein?
Kubricks oranges Uhrwerk ist sein umstrittenstes, polarisierendstes Werk,
spätestens hiernach stempelte er den Großteil seiner Kollegen zum Zwerg.
Alex und seine Droogs bei Gewaltorgien zu sehen,
lässt sich nur äußerst anstrengend übersteh'n.
Doch wie immer bei Kubrick lohnt sich ein Blick oder tausend,
denn wie er hier mit wahnsinnigen Details und Denkanstößen um sich schmeißt, ist mehr als aufbrausend.
Ãœber den freien Willen und die menschliche Natur,
gleicht dieser Schocker einer intellektuellen Kur.
Ein totalitärer Staat, eine Gesellschaft unter scheinheiliger Kontrolle,
hier sieht man unendlich Gründe, warum ich diesem Jahrhundertregisseur immer wieder höchsten Respekt zolle.
Dunkelster Humor, absurder Sex und abartige Gewalt,
kommen hier in ungewohnt ambivalenter und vielschichtiger Gestalt.
Unterkühlt und klassisch, ultramodern und noch immer zukunftsweisend,
sitzt man an einer übervollen Tafel und droht zu ersticken speisend.
Giftige Milch und der heilige Ludwig van,
zieht einen diese perfekt durchkomponierten Collage in seinen Bann.
Die Farbwahl sagt viel, McDowell in der Rolle seines Lebens,
es ist die Essenz eines aufrüttelnden Seelenbebens.
Unsere dunkle Seite mit all ihren primitiven Instinkten lässt sich nicht abschütteln,
eine Erkenntnis und Aussage, an der sich nicht wirklich lässt rütteln.
Ist unser ganzes zivilisiertes Tun also nur eine be(un)ruhigende Illusion?
Stehen wir innerlich wirklich dauernd derart unter Strom?
„A Clockwork Orange“ ist ein Multiversum voller Ideen und Weisheiten,
das kann einem schonmal unschöne Kopfschmerzen bereiten.
Nicht zugänglich, sondern anstrengend, nicht einfach, sondern komplex,
ist die erste Reaktion nicht selten ein faszinierter aber ablehnender Reflex.
Kommt man jedoch hinter dieses sozial-indoktrinierte Würgen,
kann einem dieses schwerwiegende Meisterwerk einiges Wertvolles aufbürgen.
Kubrick geht an die Grenzen und macht keine halben Sachen,
er berührt und widert an und schafft es in jedem einzelnen ein ganz intimes Feuer zu entfachen.
Es ist zwar bei weitem nicht sein liebster Film für mich persönlich,
doch er hat eine enorme Anziehung, vielleicht gerade weil er ist so barbarisch und höhnisch.
Eine schmerzhafte Therapie und Warnung, ein Angriff auf Staat und Gewissen,
erstickt Kubrick hier doch ruchlos unseren inneren Himmelshund mit einem Kissen.
Wenn seine Set-Diktaturen solche Meisterwerke hervorbrachten,
kann man nur davon reden, dass die Strapazen aller Beteiligten durchaus ihren Sinn machten.
Fazit: Schwarzhumorig, voller Gewalt, mit etlichen Deutungsmöglichkeiten und Ebenen - „A Clockwork Orange“ ist Kubrick pur, sein direktester Skandalfilm und noch immer ein Denker im Körper eines Schockers. Und ganz nebenbei eine der besten Literaturverfilmungen aller Zeiten. Alex und sein verstörender Werdegang lässt einen nicht los und veranstaltet Aufruhr, von der Hose übers Herz bis in den Kopf, wo er dann laaange bleibt...
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