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Review Control

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Balkanplatte
von Herr_Kees

Ein gemäßigter Einstieg ins Fantasy Filmfest 2004. Filmisch betrachtet ist CONTROL ein typischer FFF-Opener: nicht überragend, aber interessant, kein Highlight, aber doch ein Film, der eine gewisse Aufmerksamkeit verdient. Beachtenswert ist jedoch, in Deutschland einen ungarischen Independent-Film in ausverkauften Häusern zu sehen. Große Anerkennung an die Veranstalter, hier nicht einen offensichtlicheren Kandidaten (BUTTERFLY EFFECT, SAW, HIGH TENSION) gewählt zu haben.

Der Film selbst ist eine episodische Reihung komischer, tragischer und zu einem geringen Teil auch spannender Alltagsabenteuer eines Verlierertrupps von Fahrscheinkontrolleuren. Neben derbem Ostblockcharme à la Emir Kusturica (UNDERGROUND, WEISSE KATZE, SCHWARZER KATER) und einem melancholischen Humor, der streckenweise an Kieslowski (DREI FARBEN: WEISS) erinnert, ist der Film sowohl inhaltlich als auch strukturell vor allem stark an Luc Bessons SUBWAY angelehnt. Das eigene Universum im Untergrund, schräge Charaktere, Verfolgungsjagden in den Bahnhöfen, eine dezente Krimi-Rahmenhandlung und eine angedeutete Liebesgeschichte; sogar der Soundtrack weist Parallelen auf.

Das humoristische Highlight setzt übrigens gleich zu Beginn der Direktor der Budapester Untergrundbahn, der in einer selbst verfassten Ansprache den geneigten Zuschauer um eine Abstraktion von den realen Schauplätzen und Personen ersucht.

Fazit: Angenehme Abwechslung vom Hollywood-Mainstream, unterhaltsam, schräg und liebenswert. Für Freunde von derben und/oder melancholischen Komödien aus dem Ostblock oder Skandinavien (OLD MEN IN NEW CARS).

goutierte im Metropol, Stuttgart

61 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Control
  • f3a.net: 7.5/10 61
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 06:21

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