s Cop Car (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Cop Car

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Reviewer

dasmetall * 7.0

Ordentlicher Abschluss

Mit Cop Car hat das FFF 2015 zwar keinen großartigen, aber doch einen ordentlichen Abschluss gefunden.

Der Abschlussfilm ist ein ziemlich ruhiger Thriller mit schwarzem Humor, der mir gerade im ersten Drittel etwas zu ruhig war. Ist nicht wirklich spannend, gefühlte fünf Minuten Kevin Bacon dabei zu zusehen, ob er es schafft, ein Auto zu knacken oder eben nicht...

Die Szenen mit den beiden Jungen haben mir am besten gefallen. Die jungen Autodiebe sorgen für den nötigen Humor in (oder besser im) Cop Car. Im späteren Verlauf wird der Thriller jedoch immer ernster und die beiden treten zwischendurch leider etwas in den Hintergrund.

Cop Car ist kein MUSS, aber wer auf ruhige Thriller mit Witz steht, macht auch nichts verkehrt.

Von mir gibt es noch knappe 7 Punkte.

verweste im Cinestar, Berlin

Smotti * 7.5

Ein bisschen mehr Trouble hätten die Kids für mich noch anrichten dürfen, ihre und die Erwachsenenwelt sind leider recht getrennt. Gut unterhalten wird man aber allemal beim Roadtrip der schimpfwortübenden Cop-Car-thiefs.

goutierte im Savoy, Hamburg

Herr_Kees * 7.5

"Tschick" mit Knarren

Ein überraschend stimmungsvoller Abschlussfilm und ein rares Highlight des Festivals: COP CAR ist so etwas wie STAND BY ME für eine neue Generation oder die amerikanische Variante von Wolfgang Herrndorfs Kultroman "Tschick" – eben mit Knarren.

Es macht irre Spaß, den beiden Jungs dabei zuzusehen, wie sie ihre Grenzen austesten – vom Fluchen mit ganz schlimmen Schimpfworten ("Fuck is the worst") bis zum Beschleunigen mit "ihrem" Cop Car. Und es macht ebenso Spaß, Kevin Bacon dabei zuzusehen, wie er seinen gehetzten Dirty Cop anlegt – den Entwicklungen der Handlung immer etwas hinterher, aber so durchtrieben, dass man ihm durchaus zutrauen würde, unseren beiden kleinen Helden etwas anzutun.

Mit seiner reduzierten, sehr guten Besetzung, minimalem Setting, komprimierter Story und ein paar kleinen Überraschungen ist Autor/Regisseur Jon Watt ein echtes Kleinod gelungen, das in Teilen von der Spannung und dem Humor früher Coen-Brothers-Filme durchzogen ist und ein mutiges Ende präsentiert, das nicht jedem gefallen wird.

Wenn man bezüglich Hollywood nicht schon so zynisch und abgebrüht wäre, könnte man doch tatsächlich noch auf das nächste SPIDER MAN-Reboot hoffen, das Jon Watt verantworten soll.

saß im Metropol, Stuttgart

Christian * 5.5

Es muss nicht immer Kaviar sein...

...aber so einen lahmen, staubigen Film an das Ende eines Filmmarathons zu setzen, verdient in jedem Fall höchsten Respekt für diesen Mut. Allerdings führte es leider bei mir auch zwangsläufig dazu, dass sich kein Aha-Erlebnis mehr breit machen konnte.

Der gespielte Witz in meiner geliebten Fernsehserie Nonstop Nonsens hat einen etwa vergleichbar langen Plot.

2 Kinder aus dem "Stand by me-Retroclub" üben Schimpfwörter bei ihrem vermeitlich ersten Ausreisser ins amerikanische Hinterland. Sie finden eine unbemannte Polizeikarre, die natürlich nicht ohne Grund samt Schlüssel abfahrbereit auf sie zu warten scheint. Da kann die Fahrt der Dreikäsehochs ja losgehen, und bald treffen sie auch schon auf Kevin "mein Bart ist nur angeklebt böse†Bacon.

Die wenigen Ãœberraschungsmomente werden auf 85 Minuten gestreckt, die wenigen Schauspieler erstarren in ihren stilisierten Rollenmustern. Es ist ganz munter anzusehen, doch wahrlich viel passiert nicht. Vielleicht muss es in diesem mit Kindern zentral besetzten Cop-Car-Western auch so sein, wo sich alles auf einen Showdown hindramatisiert.

Bald ist "12 Uhr mittags" und das Festival ist nun zu Ende.

Lizzie * 9.0

Wo ist mein Auto?

Zuerst einmal: Wo kriegt man so tolle Kinderdarsteller her? Ich kenne die Jungs nicht, aber beide sehen tatsächlich auch nicht älter aus als die zehnjährigen Ausreisser, die sie hier spielen, und sie machen ihre Sache ganz fabelhaft. Die beiden Jungs sind ausgerissen, ohne dass sie wissen, wo sie hinwollen, aber ich bin ihnen gern gefolgt: erst recht, als sie plötzlich im Nirgendwo besagtes Cop Car finden, unabgeschlossen und mit schlecht verstecktem Autoschlüssel. Das Abenteuer wartet!
Aber da wir bald wissen, dass dies Auto nicht irgendeinem Polizisten gehört, sondern einem überaus zwielichtigen Kevin Bacon, kommt Trouble auf die beiden zu. Denn der Cop möchte wirklich, wirklich, WIRKLICH sein Auto sehr gern zurückhaben. Kein Wunder. Die ganze Geschichte ist schlank erzählt, mit überflüssigen Erklärungen hält sich der Film nicht auf: Wir erfahren weder, warum die Jungs genau von zu Hause weg sind, noch wirklich in allen Details, was der Cop vorher getrieben hat – wir bleiben in der Gegenwart. Und das reicht vollkommen, um eine, wie ich fand, sehr originelle, humorvolle Story mit Westernanklängen zu erzählen, die mir ganz ausgezeichnet gefallen hat.

saß im Savoy, Hamburg

D.S. * 6.5

Zwei Jungs, ein Schnurrbart, vergebenes Potential

So viel ist nach Sichtung des diesjährigen FFF-Abschlussfilms sicher: sollte Kevin Bacons Filmkarriere eines Tages zu Ende gehen, bleibt ihm immer noch eine alternative Möglichkeit zum Geldverdienen. Als Freddie-Mercury-Imitator.

Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend. Und wenn man böse gesinnt ist, könnte man versucht sein zu sagen, dass sie am Ende schon fast das nachhaltig Faszinierendste am ganzen Film darstellt. Denn COP CAR demonstriert zwar eine Menge Potential für einen besonderen Film. Für einen sensiblen Jugendthriller mit schwarzhumorigen und harsch gewalttätigen Untertönen, für eine reichlich ungewöhnliche Kreuzung aus STAND BY ME und Coen Brothers – kann dieses Potential jedoch absolut nicht ausschöpfen und hinterlässt so leider recht wenig bleibenden Eindruck.

Das könnte damit zu tun haben, dass der Film den Zuschauer ziemlich auf Distanz hält, wenn man ihn in Gänze betrachtet. Wir erfahren beispielsweise fast nichts über die Hintergründe der beiden Hauptfiguren – zwei Jungs, die absolut beste Freunde sind, was in der wunderbaren Eröffnungssequenz auf sehr charmante Weise vermittelt wird: Die beiden hauen offensichtlich gerade von zu Hause ab, streifen durch die endlosen Weiten des ländlichen Colorados und sprechen sich gegenseitig Kraftausdrücke vor. Hier erreicht COP CAR ein enormes Maß an Plastizität und Natürlichkeit, und tatsächlich fühlen wir uns in diesen Momenten fast wie ein stiller Teilhaber an der Verbundenheit der beiden, ihrem gemeinsamen unschuldig naiven Erkunden der Erwachsenenwelt, das bald deutlich tiefergehende Formen annehmen wird.

Leider entscheidet sich der Film jedoch nach einer gewissen Zeit, diese vertrauliche Atmosphäre, diese Nähe zu seinen Kinderprotagonisten aufzugeben. Er verschiebt seinen Fokus auf die Figur Kevin Bacons, implementiert sogar einen kurzen Zeitsprung, um uns seinen Anteil am Zustandekommen des Ausgangspunktes der Haupthandlung zu vermitteln: Die beiden Jungs stoßen auf das titelgebende Auto des Sheriffs, das er wegfahrbereit auf einer Lichtung abgestellt hat – nur kurz, und doch zu lang. Was ebenso für die Einführung seiner Figur selbst gilt, wie sich herausstellen soll. Denn Bacon spielt zwar gut, und diese Sequenz – wie alle weiteren, bei denen er im Zentrum steht – ist zweifellos so unterhaltsam wie spannend. Sie unterbricht jedoch die Verbindung, die sich zwischen dem Zuschauer und den Jungs aufgebaut hatte. Und diese wird nie wieder im vollen Umfang hergestellt.

Denn in der Folge sind die beiden â€nur“ noch Protagonisten einer zunehmend finsterer werdenden Crime-Story, die auf den Motiven und Handlungen von Bacons Sheriff gründet. Wir verfolgen, was sie tun und was mit ihnen passiert, aber sie wirken dabei immer weniger selbstbestimmt und sind damit als eigenständige Charaktere auch immer weniger im Fokus des Films wie auch des Zuschauers.

Dem hätte vielleicht entgegengewirkt werden können, die Figuren hätten uns vielleicht wieder nähergebracht werden können, indem man ihnen eine Backstory spendierte. Oder sich ihrer individuellen Reaktion auf die Eskalation der Situation genauer widmete. Aber, wie erwähnt: spätestens nach dem Ende des ersten Drittels wählt COP CAR das Mittel gesteigerter erzählerischer Distanz. Wir finden uns nur noch als Beobachter von Figuren wieder, über die wir wenig wissen, und blicken darauf, wie sie zum Spielball katastrophaler Entwicklungen werden. Was übrigens genauso für den Sheriff gilt, dessen Geschichte unklar bleibt und dessen Charakterzeichnung zwar stimmig, aber doch recht eindimensional wirkt.

Vermutlich war die Absicht dahinter das Erzielen möglichst großer Unvorhersehbarkeit, das Erzeugen von möglichst viel Überraschung über den weiteren Verlauf der Handlung beim Betrachter. Dem steht dann jedoch entgegen, dass gar nicht mal sooo wendungsreiche Entwicklungen auf uns warten. Dass es selten einen Moment gibt, in dem uns angesichts echter Unfassbarkeiten der Mund offenstehen würde. Dass die Story in weiten Teilen eben doch vorhersehbar – sowie im Mittelteil auch mit ein paar Längen gesegnet – ist. Dass, schließlich, ihr Höhepunkt dramaturgisch fast verschenkt wird.

Das klingt jetzt vermutlich alles negativer, als es sich insgesamt auswirkt. COP CAR wählt eine interessante Perspektive und verfügt über eine durchaus spannende Handlung. Seine Kinderfiguren sind glaubwürdig angelegt und gespielt. Kevin Bacon strahlt wieder einmal große Präsenz aus. Und die Kombination all dieser Faktoren macht ihn zu einem allemal unterhaltsamen Film mit eigenständigem Flair.

So besonders, so involvierend wie in seiner Eröffnung fühlt er sich später jedoch leider nie mehr an. Die zunächst etablierte Nähe zu seinen für ein solches Werk untypischen Protagonisten verwirft er zugunsten eines konventionelleren Krimi-Plots, der in seiner Entfaltung nicht immer das nötige Tempo oder die nötige Unverfrorenheit aufweist. Und so wirkt COP CAR dann schlussendlich leider auch: nicht schräg, lakonisch, abseitig genug, um den Coens nahe zu kommen. Auf lange Sicht aber auch nicht nah genug am Erleben der beiden Jungs dran, um komplett als intensive â€Jugend-Geschichte“ zu faszinieren.

Seinem Coming-of-Age-Set-up zum Trotz also eher ein gewöhnlicher, wenn auch gut gemachter Thriller, der seine Chancen vergibt, etwas wirklich Ungewöhnliches zu sein. Dicke 6,5 Punkte ist er allemal wert. Aber ich hatte nach dem Einstieg auf deutlich mehr gehofft.

war im Cinestar, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 6.5

Stand ein Cop Car au’m Felde...

Kinder machen manchmal blöde Sachen. Sachen, die nicht nur ihre Eltern sauer & schockiert machen würden, auch uns Zuschauer. Und trotzdem bangen wir um die zwei halbstarken Jungs in "Cop Car". Wenn sie den Polizeiwagen klauen, damit zu schnell fahren, in geladene Waffen gucken***SPOILER*** & einen blutigen Mann aus dem Kofferraum befreien. Alles dumme Aktionen, aber nicht so weit weg von echten 10-Jährigen, wie man meinen könnte. Ich entdecke da ehrlich zurückblickend einige Parallelen & war daher vom Geschehen definitiv gefesselt & beeindruckt.

Oft zwar entschleunigt & sehr ruhig inszeniert, aber für mich kaum langweilig. Und seinen Stil & die Atmosphäre des Films so zu halten, trotz einiger Tempo & Härtewechsel, gebührt Respekt. Kein Wunder, dass Marvel beeindruckt war & ihm den neuen Spidey aufschwatzte. Dazwischen liegen zwar Welten, aber "Cop Car" ist mit Sicherheit einer der besseren B-Movies des Jahres 2015 & gute Visitenkarte. Nicht nur wegen glaubhaften Kinderdarstellern, die gerade in diesem Film das absolute Herz darstellen, auch wegen einem grandios aufgelegten Herrn Bacon & einer frischen Geschichte.

Eine einfache, kurze, fast in Echtzeit ablaufende Geschichte, aber es fühlt sich gut an. Unverbraucht, roh, hart, trotz Kindern. Vielleicht etwas plan- & ziellos von der Story her & mit einem unbefriedigenden Ende, aber passen tut das alles zusammen. Auch für Teens wahrscheinlich ein aufregender Watch, nicht nur aufgrund der Identifikation, sondern vielleicht auch der Lehren, die man aus dem blutigen Schlamassel ziehen kann! Natürlich weder ein "Stand By Me" noch ein Gangster-Klassiker - aber ein neuartiger Hybrid, den man nicht alle Tage sieht, der mutig erscheint!

Fazit: kleiner, aber feiner Thriller mit endlich mal wieder glaubhaften Kindern.

war im Residenz, Köln

62 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Cop Car
  • Score [BETA]: 68
  • f3a.net: 6.4/10 62
  • IMDb: 7.5/10
  • Rotten Tomatoes: 70%
  • Metacritic: 62/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-10-10 00:21

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