s The Crucifixion (2017) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Crucifixion

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Reviewer

Giallorossa * 5.5

Standardexorzismus die x.te

Bei dem Namen des Regisseurs Xavier Gens erhofft man sich natürlich eine gewisse Härte. Diese fehlt hier leider völlig. Statt dessen ein langatmiger, nicht vom Fleck kommender Standard Exorzisten-Film, der ohne Überraschungen daher kommt. Die Kulissen sind jedoch sehr schön ausgewählt und auch die Schauspieler machen ihre Sache ganz passabel. Wer noch nicht genug vom Thema hat, sollte einen Blick riskieren, für Hardcore-Horrorfans aber nicht zu empfehlen, da gibt es Besseres!

war im Cinecitta', Nürnberg

Lovecraft * 5.5

Vade retro satana

So gar nichts Neues an der Exorzistenfront. Eine junge, an ihrem eigenen Glauben zweifelnde Journalistin will einen im ländlichen Rumänien tödlich geendeten Fall von Teufelsaustreibung klären.

Xavier Gens, der in seinen beiden bisherigen Festivalbeiträgen so richtig die Sau raus gelassen hatte, ist offenbar handzahm geworden und präsentiert einen restlos spannungsarmen 08/15-Schocker. Es ist schon erschreckend: Die Anzahl an Innovationen bei "Cruxificion" bewegt sich durchweg auf der Null-Linie, alles ist schon mal dagewesen und das deutlich besser ("The Exorcist", "Emily Rose", "The Priests").

Hauptdarstellerin Sophie Cookson überzeugt genauso wenig wie die Handlungsweise ihrer Figur. Und der Regisseur hat (zu Recht) so wenig Vertrauen in das Script, dass er dem entnervten Zuschauer in geradezu unverschämter Frequenz die vorhersehbaren Jump Scares nur so um die Ohren haut.

Die 5,5/10 gibt es ausschließlich für den schönen Score und vor allem die umwerfend tolle Rumänien-Location.

goutierte im Cinestar, Berlin

Leimbacher-Mario * 3.5

Drei Kreuze, wenn der Abspann läuft

Kann man dem Exorzismus-Subgenre noch Neues abgewinnen? Wie "The Wailing" oder "The Priests" eindrucksvoll beweisen, ja. Doch Xavier Gens kann es sicher nicht. "The Crucifixion" ist generisch, langweilig, ärgerlich. Fast so mies, dass man den "Frontier(s)"-Franzosen fast als One-Hit-Wonder abtun will. In diesem Schnarcher kommt eine amerikanische Journalistin nach Rumänien, um einem Mord/Exorzismus an einer Nonne auf den Grund zu gehen. Dabei kommt es natürlich, wie es kommen muss... vorhersehbarer war dieses Fantasy Filmfest wirklich kaum ein anderer Beitrag im Programm.

Man hat so ein Geschehen nicht nur schön dutzendfach (besser) gesehen, man kann die Buhs, Twists und dümmlichen Dialoge fast vorsprechen. Nur die Protagonistin ist schick anzusehen und nicht unbegabt. Zumindest bemüht. Doch der Rest gibt sich der Lächerlichkeit schneller Preis als ein Rumäne Englisch lernen kann. Und dann wiederholt und kaut Gens’ Gurke einem auch noch alles viermal vor, bevor man endlich zum Punkt kommt. Eine Szene wird ganze dreimal wiederholt. Ohne große Twists. Das nenne ich mal Vertrauen in den Zuschauer. o_o Optisch kompetent, mit einer künstlerisch wertvollen Wasser-tropf-Einstellung gegen Ende. Ansonsten bleibt nicht mehr hängen. Bis auf das Gesicht von "Kingsman"-Star Sophie Cookson...

Fazit: Technisch kompetent und die Hauptdarstellerin ist nett anzusehen. Aber insgesamt ein Schnarchfest sondergleichen. Da können Priester, Dämon und heiliger Geist gleichzeitig laut schreien.

saß im Residenz, Köln

D.S. * 4.0

Gott bewahre

Da ich das FFF mit einer Dauerkarte besuche und folglich ohnehin alle Filme sehe, versuche ich, im Vorhinein möglichst wenige Informationen über die einzelnen Beiträge einzusammeln – um ihnen so unbelastet entgegentreten zu können, wie das nur machbar ist und mich einfach von dem überraschen lassen zu können, was mir da gleich von der Leinwand entgegenströmen wird. Im Falle von THE CRUCIFIXION führte diese Taktik dazu, dass mich der größte Schock des Films beim Beginn seines Abspanns ereilte: Ernsthaft, für DIESEN Mist ist Xavier Gens verantwortlich?! Vor allem sein FRONTIER(S) und sein Beitrag zu ABCs OF DEATH, XXL, hatten mich damals wirklich begeistert. Sein neuestes Werk empfinde ich dagegen als Trauerspiel: langatmig, visuell äußerst zahm, inhaltlich sehr wenig originell, dazu mit bedenklichen religiösen Untertönen versehen. Nein, eigentlich nicht Untertönen. Tatsächlich wirkt THE CRUCIFIXION wie eine überlange Lehrstunde in Christen-Propaganda. Und das nicht nur hinsichtlich des Pay-offs der Story. Auch zahlreiche Dialoge beziehen hier eindeutig Position, weisen in ihrer Aussage keinerlei Ambivalenz auf – und erfahren auch durch den Verlauf der Handlung keine.

Diese, mal wieder als Adaption einer wahren Geschichte aus 2004 dargestellte, dreht sich um eine junge US-amerikanische Journalistin (Sophie Cookson, KINGSMAN), die aufgrund von Kindheitserfahrungen eine trotzig pubertär gezeichnete Ablehnung gegen Religion und Kirche hegt. Als sie Wind vom Tod einer 23-jährigen Nonne bekommt, die bei einem Exorzismus-Ritual gekreuzigt wurde, fliegt sie nach Rumänien, um die Hintergründe für einen Leitartikel zu ermitteln – und ihre Überzeugung von der zerstörerisch irrationalen Kraft des christlichen Glaubens bestätigt zu sehen.

Aber ach, Xavier Gens und seine Drehbuchautoren Chad und Carey Hayes, immerhin verantwortlich für die Mainstream-Horror-Highlights THE CONJURING 1 & 2, wollen ihr und uns diesen Gefallen nicht tun: THE CRUCIFIXION zeigt das Übernatürliche und Dämonische von Beginn an als Realität; er vermeidet resolut die geschickte Offenheit von Filmen wie THE EXORCISM OF EMILY ROSE, betont aber gleichzeitig seine Verortung als wahre Geschichte und lässt damit nur die Vermutung zu, dass die Verantwortlichen es ernst meinen und tatsächlich Werbung für den Katholizismus betreiben wollen.

Das ist mindestens irritierend, jedoch bei Weitem nicht das einzige Ärgernis an diesem Film. Zwar ist er technisch routiniert umgesetzt, verfügt über eine gute Kameraarbeit und kreiert einige gelungene Bilder, ein paar davon sogar recht ungesehen – wie etwa das von hunderten Spinnen, die ekelerregend über einen menschlichen Körper krabbeln. Er ist jedoch gleichzeitig viel zu langatmig und höhepunktarm erzählt, voll mit unnötig ausgewalzten Dialogen, in seinem Klimax vorhersehbar und generell in seiner Handlung sowie ihrer Entfaltung altbekannt.

Schlussendlich bietet THE CRUCIFIXION viel zu wenig, das man nicht schon andernorts dramatischer umgesetzt gesehen hat. Die Erzählung ist oft umständlich, der Pay-off meist gering. Die inhärente religiöse Botschaft ist zudem sehr aufdringlich in Szene gesetzt und sorgt je nach persönlicher Disposition dafür, dass der Film fast zum Ärgernis wird. Mit 4 von 10 Punkten gut bedient – die gibt es von mir auch nur, da ich eine hohe Affinität zum Thema habe und die Hauptdarstellerin überzeugt.

war im Cinestar, Frankfurt

24 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Crucifixion
  • Score [BETA]: 51
  • f3a.net: 5.2/10 24
  • IMDb: 4.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-18 15:40

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