s Cub (2014) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Cub

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Reviewer

Herr_Kees * 6.5

Welcome to Casselroque!

CAMP EVIL (deutscher Verleihtitel – seufz) ist ein klassischer Genrefilm, der dem Backwoods-Slasher zwar wenig Neues hinzufügt und gerne etwas bösartiger hätte sein dürfen, aber durchweg Spaß macht – von den hübsch fiesen Hightech-Fallen bis zum Carpenter-Gedächtnis-Theme.

war im Metropol, Stuttgart

ArthurA * 8.0

Alte Zutaten, frisches Ergebnis

Cub ist beileibe nicht originell, was seine Handlung betrifft und das will er auch nicht sein. Ein wenig High Tension hier, ein wenig Wilderness da - die Vorbilder waren bei der Zutatensuche klar, doch das fertige Gericht hat trotzdem eine eigene Geschmacksnote. Die Handlung ist schnell erzählt. Eine Pfadfindertruppe fährt in den Wald, die nicht sonderlich verantwortungsbewussten erwachsenen Leiter erzählen die Lagerfeuer-Legende vom Werwolfjungen Kai und schon bald fließt Blut. Doch lasst Euch vom Titel nicht in die Irre führen - Werwölfe gibt es in Cub nicht. Der Horror ist real und macht weder vor Kindern noch vor Tieren halt. Freunde von ausgeklügelten Todesfallen à la Final Destination kommen hier auf ihre Kosten. Erfrischend ist auch, dass bei einem Horrorfilm wie diesem der Fokus voll und ganz auf den Kindern liegt. Bei Kinderdarstellern ist es ein Risiko und tatsächlich sind die meisten kindlichen Figuren lediglich eindimensionale Abziehbilder (mobbende Kids, ein nerdiger, netter Brillenträger). Doch zum Glück überzeugt Maurice Luijtens als Sonderling Sam sogar in etwas psychologisch fragwürdigen Momenten des Films.

Beim letzten Fantasy Filmfest hat "Among the Living" sich als eine Hommage an Stephen King und die Mystery- und Gruselfilme der Achtziger versucht, in denen Kinder stets im Mittelpunkt standen. Gelang das dem französischen Film lediglich in seiner ersten Hälfte, funktioniert Cub wunderbar über seine gesamte Laufzeit, bei der die Spannung langsam, aber sicher aufgebaut wird und bis zum Ende nicht nachlässt.

Erstveröffentlichung

saß im Cinedom, Köln

Wishbringer * 3.5

Gute Grundidee verschenkt ihr Potential

Hatte ich mir wirklich erhofft, in "Welp" könnte eine Pfadfindergruppe mit so viel Charme, Witz und Herz inszeniert werden wie in einem "Moonrise Kingdom"? Vielleicht hatte ich vermutet, hier würden die Kids im Kampf mit dem Bösen im "Camp Evil" so viel Einfallsreichtum an den Tag legen, wie wir es bei Owen in "The Aggression Scale" sehen durften. Sicherlich hatte ich mir gewünscht, die Kinder im Wald würden gemeinsam die Hauptrolle spielen wie in "I Declare War". Zumindest hatte ich geglaubt, "Cub" hätte irgendetwas (was auch immer) Besonderes zu bieten.

Aber all diese Aspekte sind hier nur in Ansätzen spürbar. Abgesehen von der zentralen Hauptfigur Sam verkommt die Gruppe der Kinder fast schon zu Statisten. Hier spielt sich viel zu viel (auch Uninteressantes, Belangloses) mit den Camp-Leitern und den erwachsenen Randfiguren des Films ab. Kreatives Pfadfinder-Teamwork blitzt in einer Szene mal grandios auf und verpufft dann sofort wieder. Eine Falle der Gegenspieler schafft es durchaus auch - originell inszeniert - für Szenenapplaus zu sorgen. Auch kommt bei den diversen merkwürdigen Dingen im Wald teilweise sogar angenehm faszinierendes LOST-Feeling auf. Aber vereinzelte, gelungene Elemente machen noch keinen guten Film. Für mich dominierte hier vor allem eins: Absehbarkeit und das Gefühl, irgendwie alles schon mal gesehen zu haben. Von einem guten Slasher erwarte ich mir unter anderem, dass er, wenn er in mir schon eine Vorhersehbarkeit hervorruft der Art: jetzt wird wahrscheinlich in der nächsten Szene A passieren (evtl. auch B), mich dann wenigstens mal mit einer Variante C überrascht. Fehlanzeige. So kam bei mir leider nur wenig Spannung auf, und das Geschehen vermochte nur mäßig unterhaltsam zu sein.

Was die technischen Aspekte, die Locations und die Qualität der Darstellerleistungen angeht, kann man sicherlich nicht meckern. Potential ist da, aber es wird hier ein klischeehafter Backwood-Slasher abgeliefert, dem es an Originalität und Einfallsreichtum mangelt und der mich einfach nicht gepackt hat. Kein schlechter Film, aber für mich persönlich von denjenigen Filmen, die ich mir dieses Jahr auf den Nights angeschaut habe, der schwächste Film und verglichen mit dem "Lazarus Effect" die noch größere Enttäuschung.

war im Cinedom, Köln

D.S. * 6.0

Schwer erziehbar

Der belgische WELP, der in Deutschland unter dem „originellen“ Namen CAMP EVIL vermarktet (werden) wird, wirkt erst mal wie ein – erraten – Feriencamp-Slasher von der Stange. Mit dem Unterschied, dass die zeltenden Protagonisten hier keine sex- und spaßgeilen Jugendlichen sind, sondern christliche Pfadfinder: Nervige kleine Jungs, die das machen, was nervige kleine Jungs auf Ferienfreizeit eben so machen. Die Wälder erkunden, Abenteuer spielen, Außenseiter mobben, mit traditionellem Singsang den Herrn lobpreisen, sich ansonsten als so „hart“ wie irgend möglich geben. Und: sterben.

Was man vielen von ihnen wünscht, und zwar sowohl deutlich früher als auch unter deutlich expliziterer Gewalteinwirkung, als wir es vom Film letztlich präsentiert bekommen. Nichtsdestotrotz kann WELP mit seiner Tabulosigkeit in dieser Hinsicht überraschen und punkten. Beim FFF-Publikum jedenfalls, nicht unbedingt in Massenmedien und -meinung: Dass sich halb Belgien schockiert vom dargestellten Geschehen zeigte, ist irgendwo nachvollziehbar.

Gewalt gegen Kinder – und solche, die von ihnen selbst ausgeht – ist eben ein heikles Thema, welches der Film durch eine weitere überraschende Entscheidung vom Vorspann weg zu einem Kern seiner Handlung macht: Neben dem prototypisch grobschlächtigen Killer im Wald gibt es hier nämlich noch einen zweiten. Ein Nachwuchs-Monster – oder doch nur einen stets schwer atmenden kleinen Jungen mit einer Baum-Maske vor dem Gesicht? Der sich, genau wie der „Große“, auf brutale Weise an all jenen unhappy campers vergeht, die sich in den verbotenen, verwunschenen Teil eines französischen Waldgeländes verirren, in dem früher einmal eine Busfabrik (?!) für Beschäftigung sorgte – und in dem heute nur noch traurige Tristesse herrscht, die durch ein paar sadistische Fallen des obskuren Killer-Duos aufgelockert wird.

Ebendiese Fallen kommen leider viel zu selten zum Einsatz und wirken dann auch meist nicht ausgeklügelt genug, eine hübsche Idee sind sie dennoch. Gemeinsam mit der Fokussierung auf Kinderfiguren sowie der erwähnten Tabulosigkeit in der Rollenverteilung und -eliminierung sorgen sie dafür, dass sich WELP in der Gesamtschau relativ „frisch“ anfühlt – zumindest im Vergleich mit den zahllosen anderen Epigonen der hier unübersehbar (und einmal auch unüberhörbar) zitierten Genrevorbildern.

Das ändert jedoch nichts daran, dass das grundlegende Set-up mangels Brechung à la CABIN IN THE WOODS inzwischen viel zu verbraucht ist, sich speziell der Mittelteil des Films mit seinen Nichtigkeiten rund ums Camp-Leben extrem zieht und die allermeisten Figuren wie kaum ausgearbeitete Abziehbilder wirken.

Durch seine späte Härte, seine Konsequenz sowie ein paar originelle Ansätze gewinnt WELP fraglos an Unterhaltungswert. Insgesamt kopiert er jedoch einfach zu viel vom zu Altbekannten und kann einem streckenweise durchaus auf die Nerven gehen. Was zusammengenommen in knappen 6 Punkten resultiert. Slasher-Fans riskieren aber auf jeden Fall einen Blick.

goutierte im Cinestar, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 7.0

Pfadfinder hinterlassen Blutspuren

Welp aka Cub aka Camp Evil eröffnete 2015 hier in Köln die Fantasy Filmfest Nights. Ganz guter Auftakt - nicht mehr, nicht weniger.

Cub handelt von einer jungen, belgischen Pfadfindergruppe, die es in einem Wald nahe der französischen Grenze nicht nur mit gruseligen Lagerfeuergeschichten & Playboy-Heftchen zu tun kriegt, sondern auch mit der hiesigen Werwolfjungen-Legende und dem ansässigen Prototyp-Slasher.

Der Film baut sich langsam auf, baut eine gute Sympathie sowohl zum jungen Hauptdarsteller als auch zu dessen Scout-Anführer auf. Das ist immer wichtig bei einem Horrorfilm & heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Umso mehr schockiert einen dann das eigentlich vorhersehbare Ende & dass absolut keine Rücksicht auf Tiere oder Teenies genommen wird.

Definitiv gute Horrorkost in gewohnter Umgebung, mit frischen Darstellern, toller Musikuntermalung und Stimmung, ein paar Schockern, hübschen Bildern, genug Härte & gut gelungenen Bösewichten (vor allem, nachdem sie schon einiges einstecken mussten, war das dortige Charakterdesign klasse). Leider auch mit vielen Horrorklischees, bei denen man es nicht so recht schafft, diese auf den Kopf zu stellen oder zu innovieren. Kann man insgesamt aber nicht meckern, reicht aber eigentlich zum kleinen Preis irgendwann für zu Hause.

Fazit: ein netter kleiner Horrorfilm aus unserem Nachbarland, wie er in Deutschland leider momentan undenkbar wäre.

31 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Cub
  • Score [BETA]: 54
  • f3a.net: 4.7/10 31
  • IMDb: 6.0/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-12-11 13:27

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