Reviewer
Leimbacher-Mario * 7.0
Eisiger Grusel
Normalerweise werden im Januar gerade im Horrorgenre gerne ein paar Nulpen abgeladen - „The Damned“ gehört aber definitiv nicht dazu! Erzählt wird sehr fröstelnd und traditionell von einer nördlichen Gemeinde im 19. Jahrhundert, die durch einen besonders harten Winter gegen Kälte, Hunger und Wahnsinn kämpft - und dann geht vor ihrer teils zugefrorenen Küste auch noch ein fremdes Schiff unter und sie helfen der flehenden, untergehenden Crew nicht…
Dem Untergang geweiht
„The Damned“ ist ein eisiges Zeitdokument. Er versteht seine Epoche, seine Kälte, seinen Wahnsinn. Man kann aber natürlich auch dennoch Parallelen zur heutigen Flüchtlingssituation erkennen. Er changiert zwischen pulpiger Piratenstory und der ersten Staffel von „The Terror“. Klassischer Grusel mit psychosozialer Komponente. Das übliche Spiel, was extreme Konditionen, Abgelegenheit und Hunger mit einem machen kann. Die Hauptdarstellerin ist stark und eine Entdeckung. Tolle Bilder, intensiv gespielt, ruhig zusammengestellt. Der Gürtel schnürt sich enger und enger. Definitiv eine Horrorempfehlung für den ersten Monat des Jahres. Das bibbert, das blubbert, das bangt und das beißt. Im Endeffekt eine erstaunlich runde Sache - selbst wenn die Auflösung nicht jeden zufrieden zurücklassen wird…
Fazit: Sehr kompetenter, hübscher und eiskalter Grusler der alten Schule - wenig Jumpscares, viel Atmosphäre!
Dem Untergang geweiht
„The Damned“ ist ein eisiges Zeitdokument. Er versteht seine Epoche, seine Kälte, seinen Wahnsinn. Man kann aber natürlich auch dennoch Parallelen zur heutigen Flüchtlingssituation erkennen. Er changiert zwischen pulpiger Piratenstory und der ersten Staffel von „The Terror“. Klassischer Grusel mit psychosozialer Komponente. Das übliche Spiel, was extreme Konditionen, Abgelegenheit und Hunger mit einem machen kann. Die Hauptdarstellerin ist stark und eine Entdeckung. Tolle Bilder, intensiv gespielt, ruhig zusammengestellt. Der Gürtel schnürt sich enger und enger. Definitiv eine Horrorempfehlung für den ersten Monat des Jahres. Das bibbert, das blubbert, das bangt und das beißt. Im Endeffekt eine erstaunlich runde Sache - selbst wenn die Auflösung nicht jeden zufrieden zurücklassen wird…
Fazit: Sehr kompetenter, hübscher und eiskalter Grusler der alten Schule - wenig Jumpscares, viel Atmosphäre!
Alexander * 7.5
Frostig
Zieht Euch die dicken Socken an und kuschelt Euch noch mal in den Winterpullover! Dieser Film ist so eisig, dass einem die „shivers“ auch noch im Frühling den Rücken runterlaufen und sich die Gänsehaut sogar auf dem Zahnbelag bildet. Was für ein Meisterwerk der visuellen Atmosphären-Bildung. Brrrr! Mir ist immer noch kalt. Am besten einen heißen Tee mit in den Kinosaal nehmen und mal auf das Bier verzichten, sag’ ich nur.
Wer auf atmosphärische, langsame Grusler in einem reduziertem Setting steht, ist hier richtig aufgehoben. Zerfurchte Gesichter von Fishermen, dazwischen das hübsche und leuchtende Gesicht von Odessa Young, die den Film fast alleine trägt und wie ein Leuchtturm in finsterer Nacht strahlt. Bezaubernd. Trotzdem wahnsinnig, gruselig, finster, düster und eingebettet in einer Geschichte zum Verzweifeln.
Ein wunderbarer „oldschool“ Grusler, der an Filme wie „The Fog“ oder „Cold Skin“ erinnert, und den Zuschauer mit seinen großartigen, unterkühlten Bildern in Eis packt. Wäre der Knaller auf den „White Nights“ gewesen. Für Fans von Filmen wie „Lighthouse“ oder allem mit Inseln, rauen Küsten, viel Schnee und viel Eis. Eine einfache, kleine, sehr böse Geschichte, ganz großartig auf die Leinwand geeist.
Wer auf atmosphärische, langsame Grusler in einem reduziertem Setting steht, ist hier richtig aufgehoben. Zerfurchte Gesichter von Fishermen, dazwischen das hübsche und leuchtende Gesicht von Odessa Young, die den Film fast alleine trägt und wie ein Leuchtturm in finsterer Nacht strahlt. Bezaubernd. Trotzdem wahnsinnig, gruselig, finster, düster und eingebettet in einer Geschichte zum Verzweifeln.
Ein wunderbarer „oldschool“ Grusler, der an Filme wie „The Fog“ oder „Cold Skin“ erinnert, und den Zuschauer mit seinen großartigen, unterkühlten Bildern in Eis packt. Wäre der Knaller auf den „White Nights“ gewesen. Für Fans von Filmen wie „Lighthouse“ oder allem mit Inseln, rauen Küsten, viel Schnee und viel Eis. Eine einfache, kleine, sehr böse Geschichte, ganz großartig auf die Leinwand geeist.
Herr_Kees * 4.0
Fischers Witch
Das Boot ist voll. Als die Bewohner einer kleinen isländischen Fischersiedlung nachts eine Handvoll Schiffbrüchiger auf einer Eisscholle entdecken, entscheiden sie sich gegen eine Hilfeleistung – und zwar mit Nachdruck. Es sind einfach zu viele für ihren kleinen Kahn. Doch diese Entscheidung nagt schwer an ihnen. Vor allem an Bootsbesitzerin Eva. Zudem verbreitet die Dorfälteste das Gerücht um den „Draugr“, eine mythologische Kreatur, ein Wiedergänger, der Eva fortan heimsucht, oder bildet sie sich das womöglich nur ein?
Das Annehmbarste an THE DAMNED ist noch seine offensichtliche Flüchtlingsmetapher und natürlich seine Landschaftsaufnahmen, gedreht wurde schließlich in Island. Als Genrefilm bewegt er sich jedoch viel zu nah im Fahrwasser von Robert Eggers‘ VVITCH und zahlreichen anderen Folkhorror-Filmen der letzten zehn Jahre.
Dabei wirkt er eher wie ein bemühtes Rip-off als ein eigenständiges Werk, denn jeden der Jumpscares hat man schon dutzendfach besser ausgeführt gesehen: Da, eine Gestalt im Nebel! Ach nein, war doch nur ein Stein. Oh Gott! Ein Nachtmahr in der Zimmerecke! Oh, war doch nur ein Schatten. Dazu dröhnt der Soundtrack, auf dass wir auch wirklich erschrecken mögen.
Die Auflösung des ganzen Spuks passt zum vorangegangenen Film, sie ist vorhersehbar und absolut „underwhelming“.
Das Annehmbarste an THE DAMNED ist noch seine offensichtliche Flüchtlingsmetapher und natürlich seine Landschaftsaufnahmen, gedreht wurde schließlich in Island. Als Genrefilm bewegt er sich jedoch viel zu nah im Fahrwasser von Robert Eggers‘ VVITCH und zahlreichen anderen Folkhorror-Filmen der letzten zehn Jahre.
Dabei wirkt er eher wie ein bemühtes Rip-off als ein eigenständiges Werk, denn jeden der Jumpscares hat man schon dutzendfach besser ausgeführt gesehen: Da, eine Gestalt im Nebel! Ach nein, war doch nur ein Stein. Oh Gott! Ein Nachtmahr in der Zimmerecke! Oh, war doch nur ein Schatten. Dazu dröhnt der Soundtrack, auf dass wir auch wirklich erschrecken mögen.
Die Auflösung des ganzen Spuks passt zum vorangegangenen Film, sie ist vorhersehbar und absolut „underwhelming“.
staunte im EM, Stuttgart
22 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
The Damned
- Score [BETA]: 69
- f3a.net: 6.4/10 22
- IMDb: 5.7/10
- Rotten Tomatoes: 91%
- Metacritic: 64/100