s The Dark Hours (2005) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Dark Hours

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Reviewer

Papa_Schlumpf * 9.0

The Deep Hours

Die attraktive aber stark unterkühlte Psychiaterin Samantha Goodman beurteilt den Geisteszustand von Straftätern in einer Haftanstalt. Ihre Eindrücke entscheiden, ob ein Gefangener als geläutert gilt, oder weiterhin hinter Gittern bleibt. In einem Gespräch mit dem Sexualverbrecher Harlan Pyne gehen ihre Provokationsmethoden zu weit. Der Mörder verliert die Kontrolle und versucht Samantha umzubringen. Pyne hat somit keine Chance auf eine vorzeitige Entlassung und das, obwohl er unheilbar krank ist und mit starken Medikamenten behandelt werden muss.

Aber auch Samantha selbst ist krank. Ein seit zwei Jahren nicht wachsender Hirntumor, vergrößert sich wieder. Die Psychiaterin macht sich daraufhin über das Wochenende auf, ihren Mann in einer einsamen Hütte in den Wäldern Kanadas zu besuchen, wo dieser angeblich versucht, ein Buch zu Ende zu bringen. Als sie dort ankommt merkt sie, dass ihr Mann nicht alleine ist. Ihre Schwester Melody unterstützt den Gatten bei der "Arbeit". Doch bevor ihr dies klar wird, nehmen die Dinge einen anderen Lauf. Auf einmal steht Harlan Pyne mit einem Komplizen vor der Tür. Dem Verbrecher ist die Flucht aus dem Gefängnis gelungen. In einem mörderischen "Truth or Dare"-Spiel werden alle Personen mit einer Wahrheit konfrontiert, die weit über das Privatleben Samanthas hinausgeht.

Der Film ist unglaublich eindringlich gemacht. Kate Greenhouse als Psychiaterin und Aidan Devine als Sexualverbrecher sind phänomenal. Zudem verfügt die Story über eine außergewöhnliche Wendung und der Schluss lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Nach Ende der Vorstellung war es im Kino mucksmäuschenstill und erst nach dem Abspann verließen die ersten Zuschauer den Saal. Wirklich eindrucksvoll und sehr zu empfehlen.

war im City, München

Holger Hellmuth * 6.5

Ein Psychothriller mit stetig ansteigendem Blutpegel, mit erstklassigen Schauspielern, allen voran einem überzeugenden Bösewicht, und einer spannenden Story. Allerdings gibts Punktabzug für ein plot device (Kunstgriff), das viele verärgern wird.

saß im Metropol, Stuttgart

Der_Fluch_der_Pizza S * 10.0

Dieser Review enthält SPOILER!
Bei vielen Filmen hat man das Gefühl, einer Effekthascherei zum Opfer gefallen zu sein und sie zerfallen, sobald man über sie nachdenkt (z.B. "Seven"). "The Dark Hours" hingegen ist richtig durchdacht; Details bekommen im Nachhinein einen Sinn. Der Plot-Twist (der hier im Gegensatz zu "High Tension" funktioniert) rettet den Film vor einem platten "was passiert als nächstes; wie kommen wir aus dieser Situation raus" zu einem "worum geht es hier". Hier hat das Programmheft ausnahmsweise mal zuwenig versprochen.

saß im Metropol, Stuttgart

Rohrkrepierer S * 7.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Dr. Seltsam!

Ein eigentlich wirklich feiner Thriller wird einem hier aus den kanadischen Wäldern serviert.

Eine gute, wenn auch nicht revolutionäre Idee wird in ein spannendes Setting mitten im Nirgendwo integriert und von hervorragenden schauspielerischen Leistungen sowie einem sich immer enger zusammenziehenden Spannungsbogen getragen.

Alles könnte so schön sein in diesem Film.

Er beginnt kühl und distanziert und entwickelt sich im weiteren Verlauf hin zu einem psychologisch fesselndem Kampf ums nackte Überleben und der Protagonisten gegen sich selbst.

Leider wird die ursprünglich zugrunde liegende Idee nicht konsequent weiter verfolgt und so hat sich auch in diesen wirklich spannenden Psycho-Thriller wieder eine Unart eingeschlichen, die in Genrefilmen der letzten Zeit leider überhand zu nehmen scheint.

So wird dem Zuschauer ein Plottwist serviert, der in seiner dargebrachten Art schwer im Magen zu liegen pflegt und verfrachtet diesen bis knapp vor Ende sehr starken Film ins Mittelmaß ähnlich gearteter Filme - und dies nicht trotz, sondern wegen Verlassens der etablierten Thrillerkonventionen.

Schauspieler, Setting und Grundproblematik hätten ausgereicht, diesen Film zu einer echten Entdeckung des Festivals aufsteigen zu lassen, so bleibt ein bitterer Nachgeschmack und die Erkenntnis, daß es langsam wieder genug sein sollte mit fehl am Platz wirkender Kreativität im Genre und dem traurigen Versuch, nicht vorhersehbar wirken zu wollen. Sehr ärgerlich!

staunte im Cinecitta', Nürnberg

Stingray * 8.5

Kanadisches Kleinod

Ein sehr konsequenter und in sich logischer Thriller, der intellektuell und emotional deutlich komplexer ist, als man auf den ersten Blick vermutet. Die volle Bedeutung kleinerer Details wurde mir erst nach dem Kinobesuch klar.
Sehr gute Schauspieler, vor allem der Triebtäter Harlan war außerordentlich gut gespielt. Bedrohlich und doch charismatisch.
Bis auf die etwas gewöhnliche Inszenierung hat mit der Film außerordentlich gut gefallen.

war im Cinecitta', Nürnberg

GeorgeKaplan * 8.0

Psychospielchen

Fieses Kammerspiel, das da aus Kanada kommt. Da wird eine Therapeutin samt Familie von ihrem Patienten bedroht, weil der so einige Dinge mal klar stellen will. Und was macht der Psycho? Spielt "Wahrheit oder Pflicht", und weil man sich nicht unbedingt von Körperteilen trennen möchte, wählen die Mitspieler die Wahrheit - ohne zu merken, dass es genau das ist, was der Psychopath will.

"The Dark Hours" hat einige wirklich unangenehme Situationen, die hart an der Schmerzgrenze sind. Aber es sind die unausgesprochenen Wahrheiten, die wirklich schmerzhaft sind, und die einen Ausweg unmöglich machen. Es gibt viele Filme, die Storywendungen als Selbstzweck betreiben, den Zuschauer bewusst in eine falsche Richtung locken, um dann - ätschbätsch - am Ende alles besser zu wissen. Dieser Film gehört nicht dazu. Ich mag nicht zu viel verraten, aber es lohnt sich, das Puzzle am Ende noch einmal zu durchdenken.

guckte im Cinedom, Köln

D.S. * 8.0

Im Dunklen kommt alles ans Licht.

Ein sehr intelligenter kleiner Film, der mehrere Interpretationsebenen eröffnet, ohne dabei jemals unterkühlt intellektuell zu wirken - und bei dem es ratsam ist, immer ganz genau hinzuschauen.

"The Dark Hours" operiert vielschichtig. Er besticht nicht nur durch packende Suspense und das Greifbar-Machen des Gefühls, das eigene Schicksal in der Hand eines anderen wiederzufinden, einem schwer gestörten Killer und seinen perversen Spielchen ausgeliefert zu sein. Genauso beeindruckt er durch das schmerzhafte Erörtern schmerzhafter Fragen - nicht nur im Hinblick auf das Wesen und Handeln der Filmfiguren, sondern darüber hinaus auch in übergeordnetem Kontext. Fragen nach der Verantwortung des Einzelnen für seine Taten; nach dem Maß, mit dem man sich und andere mißt; danach, wie ehrlich man eigentlich zu sich selbst ist, wenn man seine eigenen moralischen Standards definiert.

Wir erleben hier ein ungemein gut gespieltes, intensives, bedrohliches Kammerspiel um Macht, Abhängigkeit, Verantwortung und Moral auf mehreren Ebenen gleichzeitig. Dabei bietet "Dark Hours" ein souveränes Jonglieren mit diesen Ebenen; der Zuschauer wird fast unmerklich in ein immer dichteres Spinnennetz persönlich mit eingewoben, bis er irgendwann feststellt, daß es schlicht keine einfachen Antworten GIBT.

Die Erzählung ist unspektakulär und sorgfältig inszeniert, die Atmosphäre ist in zunehmendem Maße schonungslos, düster und beklemmend. Es werden Psyche und Intellekt des Betrachters herausgefordert, und auch vor vereinzelten expliziten Darstellungen körperlicher Gewalt schreckt der Film nicht zurück. Die brutalste Gewalt spielt sich hier jedoch im Kopf ab...

Wesentlich mehr kann kaum geschrieben werden, ohne den Film zu spoilern. Nur dies noch: wer bereit ist, sich auf die zunächst eher ruhige Gangart von "Dark Hours" einzulassen, bekommt viel mehr geboten, als man anfangs glauben mag - wobei der Film durchaus auch nachwirkt. Seine einzige Schwäche ist vielleicht die Auflösung der Geschichte, die sie im Nachhinein entweder leicht beliebig erscheinen läßt oder aber ein paar logische Fehler im Aufbau der Handlung nahelegt. Jedenfalls scheint mir das nach dem ersten Sehen so; um das objektiv beurteilen zu können, müßte ich "The Dark Hours" noch einmal sehen - was ich jederzeit gerne tun würde.

Zweifellos ein herausragender Film, Pflichtprogramm. 8 Punkte.

PS: Nur am Rande sei erwähnt, daß das Programmheft in seiner Beschreibung einen Fehler macht. Der Patient, mit dem die Psychiaterin Samantha Goodman zu Beginn des Films konfrontiert wird, ist ein anderer als der, welcher ihre Familie später zu Geiseln macht. Jene Auseinandersetzung dient meiner Meinung nach nur dazu, einen ersten Einblick in das Wesen unserer Hauptfigur zu vermitteln.

glotzte im Metropolis, Frankfurt

Eraserhead S * 8.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Zu später Stund’...

...und noch völlig erschlagen und übermüdet von CASSHERN, dachte ich eigentlich, es wäre nur ne Frage von Minuten, bis ich wegpennen würde. Aber was uns da für ne kleine spannende Festival-Perle geboten wurde, war schon klasse. Die Story hat mich bis zum Schluss gefesselt und mit dem Ende hätt ich hier auch nicht gerechnet, auch wenn’s im Nachhinein irgendwie ja dann schon klar war. Tolles Kammerspiel!

saß im Metropolis, Frankfurt

FFFler * 7.0

2. Hälfte macht viel kaputt

Die ersten 60 Minuten bekommt der Zuschauer ein großartiges Kammerspiel geliefert, das sehr an Funny Games erinnert, jedoch schien das den Drehbuchschreibern nicht zu langen und so musste man leider in den letzten 20 Minuten den Film total umschmeißen, um dem Mainstreampublikum noch was Besonderes bieten zu können. Dies ging leider total in die Hose und hat mir den Film doch noch deutlich nach unten gezogen, denn bis zur 1. Stunde war ich noch der Meinung, dass dieser Film einer der besten des Festivals werden könnte, so leider nur ein guter Film.

goutierte im Metropolis, Frankfurt

Ulrike S * 5.5

Dieser Review enthält SPOILER!

Es hätte ja alles so schön sein können...

... hätte ich nicht schon 237 Filme mit genau diesem Ende gesehen...
Nun ja, meine Vorgänger haben die Handlung dieses Filmes schon hinreichend dargelegt. Und, ja, der Film ist eigentlich wirklich recht gut und hätte auch eine überragende Wertung bekommen, wenn, ja wenn es ihm nicht schlichtweg bezüglich des Endes / des Plots an INNOVATION gefehlt hätte.
Bitte, bitte liebe Filmemacher, ich will keine Filme mehr sehen, deren auflösendes Moment auf "Er/Sie/Es war es selbst" hinausläuft. Bitte - in den letzten Jahren gab es Hunderte dieser Filme, nicht noch einmal, es langweilt...
Da mir das bei diesem Film bereits nach einer Viertelstunde klar war, bleibt er leider meilenweit hinter der Wertung zurück, die er bekommen hätte, wenn er der Erste / einer der ersten seiner Zunft gewesen wäre.

goutierte im Metropol, Stuttgart

kinokoller S * 5.0

Dieser Review enthält SPOILER!

..den Nagel auf, äh, in den Kopf getroffen

DARK HOURS ist ein flotter kleiner Genre-Bastard, der durchaus zu unterhalten weiß, aber in sich absolut unschlüssig ist. Bevor man jedoch dazu kommt, dies zu bemängeln, ist der 75 Minuten kurze Film auch schon vorbei. Der finale Plot-Twist ist absehbar und wird zuvor mehrfach angedeutet - gerade deshalb schien mir die Perversität des vorangegangenen Handlungsstranges unnötig und effekthascherisch (ähnlich wie bei HIGH TENSION), Interpretationsspielraum ist jedenfalls vorhanden. Na ja, spannend war’s trotzdem.

Bassprofessor * 8.0

Auch dunkle Stunden können hell sein

Eine unterkühlte Psychologin, die anscheinend weniger an der Heilung ihrer Patienten interessiert ist.
Ein charismatischer Psychopath, der nach langer Zeit aus der geschlossenen Anstalt entlassen wird.
Ein Ehemann, Schriftsteller mit Denkblockade.
Eine Schwester, jünger als die andere.
Eine unheilbare Krankheit.

Das könnte die Reizwortgeschichte zu einem Standardthriller sein.

Was Regisseur Paul Fox und das superbe Schauspielerpaar Greenhouse und Devine daraus machen befreit sich zwar nicht von alten Konventionen, setzt diese aber konsequent um.

Dieser Film braucht keine übermäßigen Gewalteffekte oder ein innovatives Drehbuch um zu funktionieren.
Die Waldhüttenatmosphäre und das psychologische Spiel zwischen den Darstellern wird so real und intensiv auf den Zuschauer übertragen, dass man manchmal gar nicht so recht weiß, an wen man seine Sympathien verteilen soll.
Es ist spannend zu sehen wie die ebenbürtigen Gegner Psychologin und Psychopath ein Duell austragen, dass auf mentaler und körperlicher Ebene Grenzen zwischen den beiden einreißt.
Der Film bleibt immer spannend und lässt einen schon mal nervös im Kinosessel herumrutschen.

Auch wenn die Auflösung - besonders zu dieser Zeit - wohl zum 1 x 1 des Thrillerkinos gehörte, ist sie besser umgesetzt als in manch anderem hochbudgetierten und -gelobten Film.

Ein Film der den Mangel an Innovation durch schauspielerische Leistung und psychologischem Suspense mehr als wett macht.

goutierte im Cinecitta', Nürnberg

29 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Dark Hours
  • f3a.net: 7.6/10 29
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 18:54

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