Reviewer
Herr_Kees * 2.0
Geschwister Fürchterlich
Die Prämisse von DEAD DAUGHTERS verwendet Motive aus FINAL DESTINATION und der RING-Reihe und fügt sie zu einer interessanten Ausgangsbasis zusammen: Wer ein Opfer der drei toten Schwestern zuletzt lebend gesehen hat, ist innerhalb der nächsten drei Tage selber tot - es sei denn, er tut in diesen drei Tagen 'nichts Böses'. Wie dehnbar dieser Begriff ist, erfahren die jungen Leute am eigenen Leib bei ihrem 'Selbstversuch integres Leben'. So wird die junge Immobilienmaklerin dahingehend geläutert, den Mietinteressenten ausnahmsweise mal die reine Wahrheit über das angebotene Objekt zu sagen - und wird dabei derart kreativ, dass sie die problembehaftete Wohnung auch mit lauteren Mitteln an den Mann bringt.
So ein Fluch wäre doch auch mal eine schöne Herausforderung für die Autoren des Programmhefts. Die könnten dann z.B. über DEAD DAUGHTERS schreiben, dass der Film zwar über diese recht ordentliche Ausgangsidee verfügt, dass aber ansonsten mehrere gefühlte Stunden lang NICHTS aber auch NICHTS passiert, was den Zuschauer irgendwie fesseln könnte (allerhöchstens Wackelkamerafetischisten und Plattenbaufans), bis dann gegen Ende ganz plötzlich doch noch etwas passiert, von dem man aber nicht alles mitbekommt (Wackelkamera, Müdigkeit). 'Do not expect much', sagt das Medium zu einer der Hauptdarstellerinnen. Das hätte doch auch im Programmheft stehen können.
Fazit: Eine nette Ausgangsidee entwickelt sich rasch zur Schlaftablette des Festivals. Liebe Amerikaner: Macht bitte ein dumpfes Teenie-Remake davon!
So ein Fluch wäre doch auch mal eine schöne Herausforderung für die Autoren des Programmhefts. Die könnten dann z.B. über DEAD DAUGHTERS schreiben, dass der Film zwar über diese recht ordentliche Ausgangsidee verfügt, dass aber ansonsten mehrere gefühlte Stunden lang NICHTS aber auch NICHTS passiert, was den Zuschauer irgendwie fesseln könnte (allerhöchstens Wackelkamerafetischisten und Plattenbaufans), bis dann gegen Ende ganz plötzlich doch noch etwas passiert, von dem man aber nicht alles mitbekommt (Wackelkamera, Müdigkeit). 'Do not expect much', sagt das Medium zu einer der Hauptdarstellerinnen. Das hätte doch auch im Programmheft stehen können.
Fazit: Eine nette Ausgangsidee entwickelt sich rasch zur Schlaftablette des Festivals. Liebe Amerikaner: Macht bitte ein dumpfes Teenie-Remake davon!
goutierte im Metropol 1, Stuttgart
D.S. * 2.0
Hektische Langeweile
"Dead Daughters" hat sich wirklich Mühe gegeben. Und fast hätte es dieses russische Machwerk auch geschafft: hätte es nicht noch "Welcome to the Jungle" gegeben, die Krönung zum miesesten Murks des FFF 2007 hätte ihm nicht mehr genommen werden können.
Ganz im Ernst, dieser Film grenzt an Körperverletzung. Ein Freund sagte nach dem unglaublicherweise schließlich doch noch einsetzenden Ende dieses Alptraums, "Dead Daughters" habe ihm einmal tatsächlich Angst eingejagt. Und zwar, als er mittendrin mal überlegen mußte, ob er nicht nach dem Film aus dem Kino wanken und feststellen würde, daß draußen schon die Plakate fürs FFF 2008 hingen... Besser kann man das Hauptproblem des Films kaum umschreiben. Er hört nicht auf. Und das, wo er schon gar nicht erst anfängt.
Nach dem Sichten des Trailers und den ersten paar Filmminuten war ich eigentlich noch guter Dinge. Denn mir gefällt dieser blau-graue Look durchaus, die Storyidee klang gruselbar und der Anfang des Films war zwar schon ereignislos, aber versprach dialogseitig zumindest ein gutes Maß an Bedrohlichkeit, Mysteriosität und eben, naja, Ereignisse. Auf die man dann wartete. Und wartete. Und wartete...
Und das Warten ist in diesem Film hart. Nicht nur, weil sich eigentlich so gut wie gar nichts bewegt - die Story ist nach spätestens 15 Minuten geklärt; was dann an wirklichem Handlungsfortschritt noch passiert, setzt erst im letzten Filmdrittel ein. Nein, "Dead Daughters" ist nicht nur zäh wie sowjetische Propaganda-Lehrbücher, sondern vor allen Dingen auch unglaublich anstrengend. Was sich zu 90% der Kameramann als auffälligste Antileistung des Jahres verbuchen kann. Wie war das? In einer anderen Festivalstadt stand auf der Kommentarwand: "Vorsicht, der Kameramann hat Parkinson"? Wo kann ich unterschreiben...?! Wir sehen unsere Protagonisten im Café sitzen und eine harmlose Unterhaltung führen. Nichts Bedrohliches liegt auch nur ansatzweise in der Luft, auch sonst passiert nichts. Aber die Kamera ruckt und schwankt und zuckelt umher, als wäre sie mitten in einem Orkan positioniert. Und so geht das den GANZEN Film über. Vielleicht hatte man einfach kein Geld für ein Stativ...? Wie auch immer, das geht mehr als nur auf die Nerven, es macht den Film über weite Strecken kaum ansehbar.
Gut, dann ist da noch die Story. Es gibt drei Schwestern, die von ihrer Mutter ertränkt wurden und nun jeden heimsuchen, der ihr vorheriges Opfer zuletzt gesehen hat. Sie besuchen und verängstigen und bespuken ihr neues Opfer drei Tage lang - und wenn er in dieser Zeit auch nur die kleinste "böse Tat" begeht, bringen sie ihn um. Nun ist unser letztes Opfer (nach der sang- und klanglos verreckenden Einleitung) gleich von fünf Leuten gleichzeitig zuletzt gesehen worden. Diese fünf realisieren auch sehr schnell, was nun Sache ist und versuchen, ihre drei Tage schadlos zu überstehen - so wie wir als Zuschauer das mit dem entsprechend in drei Akte unterteilten Film auch versuchen. Das klingt ja eigentlich nicht mal nach der schlechtesten Ausgangsidee. Ich fand dabei vor allem das Konzept interessant, drei Tage lang nichts "Böses" tun zu dürfen - wie wir erfahren, sind die drei Schwestern-Geister da recht penibel. Leider wird dieses Thema aber kaum ausgespielt; ein paar solche Sequenzen gibt es zwar schon, doch da hätte man noch viel konsequenter sein können. Gut, dann wäre "Dead Daughters" vielleicht eher zu einer Komödie geworden. Aber hey, damit hätte der Film dann vielleicht wenigstens Spaß gemacht...?
Was aber soll man von einem Gruselfilm halten, der kein einziges Mal weder etwas Gruseliges zeigt noch die Wesen, die für den angeblichen Grusel verantwortlich sind? Der glaubt, daß es für das Erzeugen von Atmosphäre ausreicht, ab und zu mal ein Kinderlachen einzuspielen? Der jedweden Schockmoment durch den Einsatz von Wackelkamera ersetzt? Hier ist alles schief gelaufen, was nur schief laufen konnte. Man möchte fast Mitleid mit den gnadenlos untalentierten Filmemachern haben, schafft das aber nicht, weil man doch irgendwann anfängt, sich zu ärgern und sich zu fragen, was dieser DRECK denn bitte auf dem Festival verloren hat.
Ich vergebe dennoch zwei statt nur einen Punkt, weil dann, wie erwähnt, in der letzten Viertelstunde ein bißchen was passiert. Das macht die Story zwar nicht besser und die Atmosphäre nicht dichter, aber es kommt zu ein paar Kills - alle schön innerhalb von ein paar Minuten gebündelt, damit auch ja nichts von der wertvollen, für NICHTIGKEIT reservierten Zeit verloren geht. Diese Ablebensfälle sind vielleicht sogar leidlich originell und wären auch interessant anzusehen gewesen - wenn da die Kamera nicht so unglaublich nah dran, wiederum hektisch und der Schnitt so unübersichtlich gewesen wäre, daß man eigentlich nur das Endresultat wirklich zu sehen bekommt.
Vielleicht lag es einfach an zuviel Wodka seitens der Macher. Aber wer von den FFF-Besuchern auch nur den Hauch eines Zweifels verspürt, ob er selbst gerade genug von dem Zeug intus hat, sollte "Dead Daughters" meiden wie der ernsthafte Trinker Beck’s Gold.
Ganz im Ernst, dieser Film grenzt an Körperverletzung. Ein Freund sagte nach dem unglaublicherweise schließlich doch noch einsetzenden Ende dieses Alptraums, "Dead Daughters" habe ihm einmal tatsächlich Angst eingejagt. Und zwar, als er mittendrin mal überlegen mußte, ob er nicht nach dem Film aus dem Kino wanken und feststellen würde, daß draußen schon die Plakate fürs FFF 2008 hingen... Besser kann man das Hauptproblem des Films kaum umschreiben. Er hört nicht auf. Und das, wo er schon gar nicht erst anfängt.
Nach dem Sichten des Trailers und den ersten paar Filmminuten war ich eigentlich noch guter Dinge. Denn mir gefällt dieser blau-graue Look durchaus, die Storyidee klang gruselbar und der Anfang des Films war zwar schon ereignislos, aber versprach dialogseitig zumindest ein gutes Maß an Bedrohlichkeit, Mysteriosität und eben, naja, Ereignisse. Auf die man dann wartete. Und wartete. Und wartete...
Und das Warten ist in diesem Film hart. Nicht nur, weil sich eigentlich so gut wie gar nichts bewegt - die Story ist nach spätestens 15 Minuten geklärt; was dann an wirklichem Handlungsfortschritt noch passiert, setzt erst im letzten Filmdrittel ein. Nein, "Dead Daughters" ist nicht nur zäh wie sowjetische Propaganda-Lehrbücher, sondern vor allen Dingen auch unglaublich anstrengend. Was sich zu 90% der Kameramann als auffälligste Antileistung des Jahres verbuchen kann. Wie war das? In einer anderen Festivalstadt stand auf der Kommentarwand: "Vorsicht, der Kameramann hat Parkinson"? Wo kann ich unterschreiben...?! Wir sehen unsere Protagonisten im Café sitzen und eine harmlose Unterhaltung führen. Nichts Bedrohliches liegt auch nur ansatzweise in der Luft, auch sonst passiert nichts. Aber die Kamera ruckt und schwankt und zuckelt umher, als wäre sie mitten in einem Orkan positioniert. Und so geht das den GANZEN Film über. Vielleicht hatte man einfach kein Geld für ein Stativ...? Wie auch immer, das geht mehr als nur auf die Nerven, es macht den Film über weite Strecken kaum ansehbar.
Gut, dann ist da noch die Story. Es gibt drei Schwestern, die von ihrer Mutter ertränkt wurden und nun jeden heimsuchen, der ihr vorheriges Opfer zuletzt gesehen hat. Sie besuchen und verängstigen und bespuken ihr neues Opfer drei Tage lang - und wenn er in dieser Zeit auch nur die kleinste "böse Tat" begeht, bringen sie ihn um. Nun ist unser letztes Opfer (nach der sang- und klanglos verreckenden Einleitung) gleich von fünf Leuten gleichzeitig zuletzt gesehen worden. Diese fünf realisieren auch sehr schnell, was nun Sache ist und versuchen, ihre drei Tage schadlos zu überstehen - so wie wir als Zuschauer das mit dem entsprechend in drei Akte unterteilten Film auch versuchen. Das klingt ja eigentlich nicht mal nach der schlechtesten Ausgangsidee. Ich fand dabei vor allem das Konzept interessant, drei Tage lang nichts "Böses" tun zu dürfen - wie wir erfahren, sind die drei Schwestern-Geister da recht penibel. Leider wird dieses Thema aber kaum ausgespielt; ein paar solche Sequenzen gibt es zwar schon, doch da hätte man noch viel konsequenter sein können. Gut, dann wäre "Dead Daughters" vielleicht eher zu einer Komödie geworden. Aber hey, damit hätte der Film dann vielleicht wenigstens Spaß gemacht...?
Was aber soll man von einem Gruselfilm halten, der kein einziges Mal weder etwas Gruseliges zeigt noch die Wesen, die für den angeblichen Grusel verantwortlich sind? Der glaubt, daß es für das Erzeugen von Atmosphäre ausreicht, ab und zu mal ein Kinderlachen einzuspielen? Der jedweden Schockmoment durch den Einsatz von Wackelkamera ersetzt? Hier ist alles schief gelaufen, was nur schief laufen konnte. Man möchte fast Mitleid mit den gnadenlos untalentierten Filmemachern haben, schafft das aber nicht, weil man doch irgendwann anfängt, sich zu ärgern und sich zu fragen, was dieser DRECK denn bitte auf dem Festival verloren hat.
Ich vergebe dennoch zwei statt nur einen Punkt, weil dann, wie erwähnt, in der letzten Viertelstunde ein bißchen was passiert. Das macht die Story zwar nicht besser und die Atmosphäre nicht dichter, aber es kommt zu ein paar Kills - alle schön innerhalb von ein paar Minuten gebündelt, damit auch ja nichts von der wertvollen, für NICHTIGKEIT reservierten Zeit verloren geht. Diese Ablebensfälle sind vielleicht sogar leidlich originell und wären auch interessant anzusehen gewesen - wenn da die Kamera nicht so unglaublich nah dran, wiederum hektisch und der Schnitt so unübersichtlich gewesen wäre, daß man eigentlich nur das Endresultat wirklich zu sehen bekommt.
Vielleicht lag es einfach an zuviel Wodka seitens der Macher. Aber wer von den FFF-Besuchern auch nur den Hauch eines Zweifels verspürt, ob er selbst gerade genug von dem Zeug intus hat, sollte "Dead Daughters" meiden wie der ernsthafte Trinker Beck’s Gold.
war im Metropolis 8, Frankfurt
Beatschuppen * 2.0
Enttäuscht ...
Dieses Jahr hatte ich mir von den Russen viel erwartet - obwohl ich nicht mal "Nightwatch" damals wirklich mochte. Irgendwas Faszinierendes findet sich im Plot jedoch immer, deswegen dachte ich, in einem Mystik-Grusler wie "Dead Daughters" kann da echt nichts schiefgehen.
Aber nein, ich wurde enttäuscht. Jegliche Atmosphäre wird von der nervigen Kamera getötet, die Darsteller sind schwer auseinanderzuhalten bei all dem authentischen Gewackle, der Soundtrack nervt, die Effekte sind so la la. Aber am schlimmsten: Die verquaste Spukstory, die gute Ansätze gehabt hätte, zündet nicht im Geringsten. Selten wurde meine Vorfreude so enttäuscht wie dieses Mal, und dem Rest des Publikums in Frankfurt ging es scheinbar genauso.
Eine peinliche Vorstellung, und für das angeblich im Kommen befindliche neue russische Kino ein ganz schlechtes Aushängeschild. Finger weg!
Aber nein, ich wurde enttäuscht. Jegliche Atmosphäre wird von der nervigen Kamera getötet, die Darsteller sind schwer auseinanderzuhalten bei all dem authentischen Gewackle, der Soundtrack nervt, die Effekte sind so la la. Aber am schlimmsten: Die verquaste Spukstory, die gute Ansätze gehabt hätte, zündet nicht im Geringsten. Selten wurde meine Vorfreude so enttäuscht wie dieses Mal, und dem Rest des Publikums in Frankfurt ging es scheinbar genauso.
Eine peinliche Vorstellung, und für das angeblich im Kommen befindliche neue russische Kino ein ganz schlechtes Aushängeschild. Finger weg!
war im Metropolis 8, Frankfurt
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Dead Daughters
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