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Review Dead Silence

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Dieser Review enthält SPOILER!

Beware the Stare of Mary Shaw
von Arr82

(Basierend auf US-Kino-Release und US-Unrated DVD, beinhaltet SPOILER!!!)

"Die SAW-Macher scheinen eine Affinität zu Puppen in schwarzen Anzügen zu haben" mag man sich beim Poster zu "Dead Silence" denken, von welchem uns die Bauchrednerpuppe "Billy" (so heißt auch die Puppe aus SAW) mit ihren starren Augen betrachtet.

Nun, abgesehen von Puppen hat Dead Silence nicht viel mit SAW gemein. Lediglich vieleicht den Komponisten des OST oder diverse andere lustige Gesellen die daran mitgearbeitet haben. Ansonsten geht der Film in eine völlig andere Richtung die man einfach nur als "OldSchool" betiteln kann.
Blanke Absicht der Macher, so sieht man zum Beispiel zu Beginn das alte Universal-Logo mit dem Flugzeug und der Erde.

Effektvoll wird dieser alte Look weitergeführt, so befindet man sich permanent in einer dezent blau-monochromen Welt in der einzelne Farben, vorallem aber die Farbe Rot herausstechen.

Die Story, obwohl nicht neu, weiß durchaus zu gefallen. Die Bauchrednerin, Mary Shaw (hervorragend verkörpert duch Judith Roberts), wird beschuldigt ein Kind entführt zu haben und wird kurzerhand von den Dörflern dahingemetzelt, zuvor wird aber noch ihre Zunge abgeschnibbelt. Kurz nach dem Tod passieren lustige Unfälle der Personen die mitgemeuchelt haben, oder irgendwie mit diesen Personen zusammenhängen.

Scheint wohl in der Luft der damaligen zeit zu liegen, denn offensichtlich passierte sowas schon häufiger - in Darkness Falls zum Beispiel.

Jedenfalls hat sich, ähnlich wie im genannten Zahnfeegrusel, um diese Vorfälle eine Art Geschichte, ein Kinderreim, gebildet. Dieser besagt dass man nicht schreien soll wenn Mary Shaw erscheint und einen anstarrt, ansonsten verliert man seine Zunge. Zudem sind in der gesammten Stadt des Vorfalls Bauchrednerpuppen ein schlechtes Omen.

Wie es das Drehbuch dann so will bekommt unser Protagonist Jamie Ashen (Ryan Kwanten), eben solch eine Puppe zugeschickt und das lustige Metzeln kann beginnen.

Wer jetzt denkt man sieht auch nur irgendwie etwas SAW-vergleichbares der irrt. Der Film bleibt der alten Schule sehr treu und zeigt höchstens die "After the Fact"-Shots, welche zwar sehr gekünstelt, jedoch durchaus grauslig wirken. Hierbei beschränkt sich der Film aber nur auf aufgerissene Unterkiefer in denen man keine Zungen mehr sieht. Ansonsten bekommt man an grausligen Szenen in der Kinoversion noch permanent Mary Shaw zu sehen. Großes Lob an die Maske, denn sie sieht einfach atemberaubend hübsch in all ihrer vergammelten Hässlichkeit aus.

Was Dead Silence hervorhebt ist die Soundkulisse. Charlie Clouser hat hier einen bombastischen Score abgeliefert und das Titelthema ist ein wahrer Ohrwurm. Die "Spieluhrmelodie" erinnert zwar etwas an Halloween, ist aber doch sehr eigen und wirkt auch ohne den gesammten Film sehr düster und athmosphärisch.
Überhaupt ist die gesammte Sound-Athmosphäre ein sehr tragender Teil hier. Man hat immer und überall eine sehr gute AKustik und klasse Umgebungsgeräusche, welche immer verstummen wenn Mary Shaw in Aktion tritt (daher auch der Titel "Dead Silence"). Einzelne Szenen wirken dadurch sehr komisch und fremd, besonders wenn es stürmt und gewittert, man jedoch keinen einzelnen Ton hört.

Am Ende kommt nochmals ein gigantischer Twist mit dem wohl niemand gerechnet hätte und einigen Zuschauern die Sprache verschlagen wird. Dieser mag vieleicht einige Fragen hinterlassen, aber im großen und ganzen kann man sich alles selbst zusammenreimen.

Apropos "zusammenreimen"! In der Unrated DVD ist ein größeres Element vorhanden was nicht in der Kinoversion zu sehen ist! Die Erklärung wieso unsere Bauchrednerin die Stimmen all ihrer Opfer annehmen kann. Man kann es sich zwar denken, aber hier wird es eben nochmal deutlich gezeigt.
Zudem wurde Mary Shaw mit einer sehr langen Zunge aufgepeppt die sie gerne wild fuchtelnd um sich schlängeln lässt. Dieses Extra hätte man nicht nachträglich in einige Szenen einbauen müssen, passt aber auch zu der oben genannten "Bonus-Szene" in der man dezent verwaschen sieht wie sie die Zunge eines Opfers an ihre anfügt. Kein Wunder also dass unsere Furie solch ein langes Geschmacksorgan besitzt was sich, bei genauem betrachten, wirklich aus einer vielzahl von "Waschlappen" zusammensetzt.

Mein Fazit des Ganzen: Dead Silence ist ein solider Geisterfilm der zu gefallen weiß und allen Freunden von Horror-, jedoch Feinden von Folterstreifen mal wieder etwas Abwechslung bieten kann. Die üblichen Schwächen der Charaktere und Schaupieler kann ich hier zumindest mal wegen klasse OST, FX, Geisterstory und einem schlicht göttlichen Twist am Ende getrost ausblenden und somit bekommt der Streifen von mir die 100%.

45 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Dead Silence
  • Score [BETA]: 61
  • f3a.net: 6.1/10 45
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 06:11

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