s Dead Silence (2007) Review - Fantasy FilmFest Mobil
Menü

Reviews Dead Silence

Finden

Reviewer

FFFler * 5.0

Once again: Angriff der Killerpuppe

Der erste Film der Saw-Macher außerhalb der äußerst erfolgreichen Reihe ist leider zu einem Großteil missglückt. Dabei war ich nach ihren gelungenen 3 Filmen, sowie dem durchaus ansprechenden Trailer guter Dinge einen richtigen Horrorschocker zu sehen, doch leider bewegt sich der Film nur selten über ein Direct to DVD Niveau. Es ist einfach nicht mehr als die x-te Geisterrachegeschichte, die zwar aufgrund einer netten Atmosphäre recht ansehnlich ist, aber genau so schnell dank des bescheidenen Hauptdarstellers wieder zunichte gemacht wird. Gegen Filmende wirds zumindest ein wenig spannender, auch die Filmauflösung kommt für den Zuschauer wie schon bei den Saw-Filmen sehr überraschend, ist jedoch genauso an den Haaren herbeigezogen wie bei der Trilogie. Dennoch irgendwie ganz nett anzusehen, aber schon mal als Vorwarnung für die Saw-Fans: Oh no, there won’t be blood.

Herbert.West * 4.0

Langweiliges Kasperle-Theater

Der neue (und insgesamt erst zweite) Film der beiden "Saw"-Schöpfer James Wan und Leigh Whannell ist für mich eine handfeste Enttäuschung. Klar, einen weiteren Kracher wie "Saw" konnte man nicht erwarten, aber der Trailer suggerierte immerhin einen netten, eher altmodischen und atmosphärischen Puppen-Horrorfilm. Nun, "altmodisch" auf eine positive Art ist der Film leider nicht, sondern vielmehr altbacken. Von ein paar netten Kameratricks und Einstellungen abgesehen handelt es sich bei "Dead Silence" um einen ziemlich zweitklassigen Film des Puppen-Horrorgenres. Und die meisten Filme dieses Untergenres taugen sowieso schon nicht viel. Chucky würde die sämtlichen, ziemlich ungruseligen Puppen dieses Films allesamt zum Frühstück verspeisen.

Was die Spannung anbelangt, ist "Dead Silence" gleich mal das Gegenteil von "Saw", denn es kommt den ganzen Film durch keine auf - auch im etwas temporeicheren (aber dennoch missglückten) Showdown nicht. Nur mit den immer gleichen Methoden kann man auf Dauer eben keine Spannung erzeugen, als da wären: Das ständige Augenverdrehen der Puppen, wenn gerade keiner hinschaut (gähn). Ein bisschen Stimmgewimmer im Hintergrund (ein Klischee, das schon vor über 100 Jahren einen meterlangen Bart hatte, als Oscar Wilde es in "Das Gespenst von Canterville" parodierte). Der Ambient-Score, die plötzlich aufhört. Lustigerweise hören die Protagonisten im Film anscheinend auch die Filmmusik, denn der Hauptdarsteller verkündet an einer Stelle, als sie plötzlich stoppt: "This is how it starts". Nur eins der extrem zahlreich auftretenden Logikprobleme dieses Filmes.

Ein weiteres Problem: Der Hauptdarsteller. Ryan Kwanten muss den ganzen Film auf seinen Schultern tragen, doch die sind viel zu schmächtig dafür, und er selbst zeichnet sich in erster Linie durch fehlendes Charisma aus. Die Nebenrollen sind mit Amber Valetta, Bob Gunton, Donnie Wahlberg und einigen anderen deutlich besser besetzt. Allerdings hat sich vor allem Wahlberg mit dem schlechten Drehbuch abzukämpfen, das für ihn die schlechtesten Dialogzeilen bereit hält. Das Drehbuch ist konfus, unschlüssig und lässt kein Fettnäpfchen aus. Die Handlungsweisen der Protagonisten sind völlig unverständlich. Warum beispielsweise lässt der Polizist (Wahlberg) unsere Hauptfigur einfach laufen, nachdem dessen Frau ermordet wurde, und er der einzige Verdächtige ist?

Mit Make-up- und Gore-Effekten sieht es auch ziemlich mager aus. Andererseits: Es muss ja auch nicht jeder Horrorfilm von Blut und Eingeweiden triefen. Dann hätte man es im Gegenzug aber halt gerne spannend, denn man möchte ja von irgendwas unterhalten werden. Leider gibt’s von gar nichts viel in "Dead Silence" - außer den erwähnten Logikproblemen und Unstimmigkeiten. Die Computereffekte sind übrigens aus der untersten Schublade. Zugegeben, das Budget war nicht riesig, aber für 20 Mio. Dollar kann man sicher mehr hinkriegen.

Wie sieht es mit Humor aus? Nimmt der Film sich wenigstens nicht ernst? Leider auch hier Fehlanzeige. Bei den "Chucky"-Filmen hat man irgendwann eingesehen, dass Puppen-Horror im Grunde ein ziemlich trashiges Terrain ist, und man ohne Humor auf Dauer nicht weiterkommt (zumindest nicht über mehrere Fortsetzungen). Bei "Dead Silence" wirkt sich das Fehlen jeglicher Ironie sehr negativ aus, da der Film an sich schon vollkommen unglaubwürdig ist, und man mit einem Schuss Humor sicher noch einiges hätte retten können. Die unpassende Ernsthaftigkeit führt häufiger zum Aufkommen unfreiwilliger Komik, was dann immerhin doch noch für etwas Unterhaltung sorgt (wenn auch nicht auf die beabsichtigte Art und Weise).

Es bleibt abzuwarten, ob "Saw" nur ein Glückstreffer von Leigh/Whannell war, oder ob da in Zukunft noch mal was Brauchbares kommt. Es ist zwar nicht so, dass "Dead Silence" von vorne bis hinten komplett daneben ist; man kann ihn schon mal ganz gut nebenbei wegschauen, ohne davon Kopfschmerzen zu bekommen. Aber knapper Genre-Durchschnitt reicht eben nicht für einen "Saw"-Nachfolger aus.

Arr82 S * 10.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Beware the Stare of Mary Shaw

(Basierend auf US-Kino-Release und US-Unrated DVD, beinhaltet SPOILER!!!)

"Die SAW-Macher scheinen eine Affinität zu Puppen in schwarzen Anzügen zu haben" mag man sich beim Poster zu "Dead Silence" denken, von welchem uns die Bauchrednerpuppe "Billy" (so heißt auch die Puppe aus SAW) mit ihren starren Augen betrachtet.

Nun, abgesehen von Puppen hat Dead Silence nicht viel mit SAW gemein. Lediglich vieleicht den Komponisten des OST oder diverse andere lustige Gesellen die daran mitgearbeitet haben. Ansonsten geht der Film in eine völlig andere Richtung die man einfach nur als "OldSchool" betiteln kann.
Blanke Absicht der Macher, so sieht man zum Beispiel zu Beginn das alte Universal-Logo mit dem Flugzeug und der Erde.

Effektvoll wird dieser alte Look weitergeführt, so befindet man sich permanent in einer dezent blau-monochromen Welt in der einzelne Farben, vorallem aber die Farbe Rot herausstechen.

Die Story, obwohl nicht neu, weiß durchaus zu gefallen. Die Bauchrednerin, Mary Shaw (hervorragend verkörpert duch Judith Roberts), wird beschuldigt ein Kind entführt zu haben und wird kurzerhand von den Dörflern dahingemetzelt, zuvor wird aber noch ihre Zunge abgeschnibbelt. Kurz nach dem Tod passieren lustige Unfälle der Personen die mitgemeuchelt haben, oder irgendwie mit diesen Personen zusammenhängen.

Scheint wohl in der Luft der damaligen zeit zu liegen, denn offensichtlich passierte sowas schon häufiger - in Darkness Falls zum Beispiel.

Jedenfalls hat sich, ähnlich wie im genannten Zahnfeegrusel, um diese Vorfälle eine Art Geschichte, ein Kinderreim, gebildet. Dieser besagt dass man nicht schreien soll wenn Mary Shaw erscheint und einen anstarrt, ansonsten verliert man seine Zunge. Zudem sind in der gesammten Stadt des Vorfalls Bauchrednerpuppen ein schlechtes Omen.

Wie es das Drehbuch dann so will bekommt unser Protagonist Jamie Ashen (Ryan Kwanten), eben solch eine Puppe zugeschickt und das lustige Metzeln kann beginnen.

Wer jetzt denkt man sieht auch nur irgendwie etwas SAW-vergleichbares der irrt. Der Film bleibt der alten Schule sehr treu und zeigt höchstens die "After the Fact"-Shots, welche zwar sehr gekünstelt, jedoch durchaus grauslig wirken. Hierbei beschränkt sich der Film aber nur auf aufgerissene Unterkiefer in denen man keine Zungen mehr sieht. Ansonsten bekommt man an grausligen Szenen in der Kinoversion noch permanent Mary Shaw zu sehen. Großes Lob an die Maske, denn sie sieht einfach atemberaubend hübsch in all ihrer vergammelten Hässlichkeit aus.

Was Dead Silence hervorhebt ist die Soundkulisse. Charlie Clouser hat hier einen bombastischen Score abgeliefert und das Titelthema ist ein wahrer Ohrwurm. Die "Spieluhrmelodie" erinnert zwar etwas an Halloween, ist aber doch sehr eigen und wirkt auch ohne den gesammten Film sehr düster und athmosphärisch.
Überhaupt ist die gesammte Sound-Athmosphäre ein sehr tragender Teil hier. Man hat immer und überall eine sehr gute AKustik und klasse Umgebungsgeräusche, welche immer verstummen wenn Mary Shaw in Aktion tritt (daher auch der Titel "Dead Silence"). Einzelne Szenen wirken dadurch sehr komisch und fremd, besonders wenn es stürmt und gewittert, man jedoch keinen einzelnen Ton hört.

Am Ende kommt nochmals ein gigantischer Twist mit dem wohl niemand gerechnet hätte und einigen Zuschauern die Sprache verschlagen wird. Dieser mag vieleicht einige Fragen hinterlassen, aber im großen und ganzen kann man sich alles selbst zusammenreimen.

Apropos "zusammenreimen"! In der Unrated DVD ist ein größeres Element vorhanden was nicht in der Kinoversion zu sehen ist! Die Erklärung wieso unsere Bauchrednerin die Stimmen all ihrer Opfer annehmen kann. Man kann es sich zwar denken, aber hier wird es eben nochmal deutlich gezeigt.
Zudem wurde Mary Shaw mit einer sehr langen Zunge aufgepeppt die sie gerne wild fuchtelnd um sich schlängeln lässt. Dieses Extra hätte man nicht nachträglich in einige Szenen einbauen müssen, passt aber auch zu der oben genannten "Bonus-Szene" in der man dezent verwaschen sieht wie sie die Zunge eines Opfers an ihre anfügt. Kein Wunder also dass unsere Furie solch ein langes Geschmacksorgan besitzt was sich, bei genauem betrachten, wirklich aus einer vielzahl von "Waschlappen" zusammensetzt.

Mein Fazit des Ganzen: Dead Silence ist ein solider Geisterfilm der zu gefallen weiß und allen Freunden von Horror-, jedoch Feinden von Folterstreifen mal wieder etwas Abwechslung bieten kann. Die üblichen Schwächen der Charaktere und Schaupieler kann ich hier zumindest mal wegen klasse OST, FX, Geisterstory und einem schlicht göttlichen Twist am Ende getrost ausblenden und somit bekommt der Streifen von mir die 100%.

Philmtank * 5.5

Puppet Master

"Dead Silence" ist am klassischen Gruselfilm angelehnt und hebt sich angenehm vom gängigen Highschool-Horror ab. Sicherlich gibt eine Story über Bauchrednerpuppen auf dem Papier nicht viel her, aber die Umsetzung ist besser geraten, als man denkt, und richtet sich eher an ein erwachsenes Publikum. Vor allem die verstörende Anfangssequenz bleibt in Erinnerung. Leider kann der Film dieses Niveau über die gesamte Laufzeit bis zum etwas überdrehten Finale nicht halten. Aber das Gesamtergebnis lohnt dennoch einen Blick.

war im Cinema, München

Timo * 5.0

Copy and Paste - Nix Neues an der Horrorfront.

Achtung, SPOILER im letzten Absatz!

Der neue Film von Leigh Whannell und James Wan, im Internet relativ gehypt. Die beiden versuchen vom Jigsaw-Film loszukommen, indem sie in ein völlig anderes Untergenre springen und sich hinter Spuk und Grusel verstecken, nicht hinter (inzwischen) in Mode gekommenem Tortureporn. So ganz aufgegangen ist die Rechnung nicht - leider. Dennoch gefällt mir die Ambition der beiden, einen echten Shocker zu drehen.

Das größte Problem von DEAD SILENCE ist, dass er trotz einer Vielzahl an Dialogen nicht wirklich viel zu erzählen hat. Die Geschichte um die todbringenden Puppen ist schon dünn, wird dann aber unnötigerweise mit ausbremsenden Phrasen gespickt. Dies unterbindet die Atmosphäre und den Gänsehautfaktor maßgeblich, weil nie so etwas wie ein ungutes Gefühl entsteht. Im Gegenteil - trotz oft super inszenierter Szenen bleibt man stets eher relaxt. Schade, wenn man bedenkt das Whannell und Wan es technisch durchaus draufhaben, wie sie auch mit DEAD SILENCE wieder unter Beweis stellen. Die Sets sind toll ausgestattet, jede Szene ins perfekte Licht gerückt und die lupenreine Optik des Films weiß in der Tat zu gefallen. Selbst dass die Macher sich an einigen Stellen etwas zu lange in der eigenen Inszenierung suhlen, könnte man gerne verzeihen. Letzten Endes will uns DEAD SILENCE aber etwas über die Horrorfilme vergangener Tage erzählen, fällt dabei aber über seine selbst auferlegten Hürden: Ein Film kann noch so toll aussehen - er muss den Zuschauer jedoch auch fesseln können.

Mit der Schauspielerauswahl haben sich Whannell und Wan ebenfalls keinen Gefallen getan: Donnie Wahlberg nervt abermals als rauborstiger Polizist. Das "wirklich" Bodenlose an DEAD SILENCE ist dann schließlich aber der SAW-Gedächtnis-Plottwist. Ich weiß noch nicht ob sich die SAW-Erfinder eine Karikatur des eigenen Vorgängers auferlegen, wohl eher ist dieser aber dazu da, dem Publikum zu zeigen wer die tollsten und coolsten im Lande sind. Peinlich! Auch deshalb: Mittelmaß par excellence.

D.S. * 5.5

In der Nebelbank

Vielleicht war es einfach nicht der richtige Moment, sich "Dead Silence" anzusehen: um 13 Uhr an einem strahlend schönen, heißen Sommertag kann die dunkle, feucht-neblige Atmosphäre dieses Films vermutlich ihre Wirkung gar nicht recht entfalten. Ist ein bißchen schade drum, denn gerade das klassische gruselige Look and Feel, das uns hier präsentiert wird, ist eine der größten Stärken des Films - zusammen mit dem teils überwältigenden Set-Design und der guten Kameraarbeit.

Daneben gibt es aber auch einen ganzen Haufen Schwächen. Die Story selbst und vor allem einige Entwicklungen, die die Handlung durchmacht, sind mitunter schon recht angestrengt konstruiert, aber das fällt für mich noch am wenigsten ins Gewicht. Schließlich ist das hier der Versuch eines altmodischen Gruslers, und in diesem Genre war Logik noch nie eins der sichersten Gebiete. Viel schlimmer finde ich, daß es "Dead Silence" fast an keiner Stelle gelingt, mal so etwas wie Spannung aufkommen zu lassen. Von einigen Schock-Momenten abgesehen ist die Inszenierung viel zu behäbig, es wird zu viel geredet und es wird zu viel Zeit mit Nebensächlichkeiten vergeudet, statt Tempo, Nervenkitzel- und Adrenalinpegel kontinuierlich und konsequent zu erhöhen.

Eine dieser zeitraubenden Nebensächlichkeiten ist gleichzeitig noch ein drittes Manko des Films, das für mich nicht unerheblich ist: der immer wieder vorkommende Einsatz von Comic Relief. Nun ist es definitiv nicht so, das "Dead Silence" ein spaßiger oder gar selbstironischer Horrorfilm wäre. Die Story nimmt sich sehr ernst, die Atmosphäre tut ihr übriges, und es hätte dem Ansatz des Ganzen vermutlich auch nicht gerade gut getan, wenn der Film im weitesten Sinne als humorvolle Persiflage à la den späteren "Chucky"-Teilen angelegt gewesen wäre. Aber genauso wenig tun dem Film, dem gewollten ernsthaften Gruseln, die regelmäßig eingestreuten Gags gut, vorwiegend in Form "lustiger" Dialogzeilen, aber auch mal als eher weniger dezenter Hinweis auf DEN anderen Film der "Dead Silence"-Macher im Finale (am unteren Bildrand, kaum zu übersehen).

Idealtypisch läßt sich dieses Problem an der Figur Donnie Wahlbergs demonstrieren. Bei Lichte betrachtet, ist der von ihm verkörperte Kommissar komplett überflüssig - er trägt NICHTS zur Handlungsentwicklung bei und hätte, ohne Übertreibung, ersatzlos gestrichen werden können. Klar, so konnte man immerhin noch mit einem halbwegs großen Namen werben. Aber die einzige Funktion, die seine Figur hat, ist die des permanenten Comic Reliefs. Und, wie erwähnt, der stört eher als daß er dem Geschehen weiterhilft.

Nun hat der Film absolut respektable Vorsätze, ein paar nette Momente und vor allem eine angenehm düstere Stimmung gibt es auch - aber so richtig zünden tut es nicht, und darum sind auch nicht mehr als 5,5 Punkte drin. Mittelmaß; angucken, um Zeit zu überbrücken.

verweste im Metropolis 8, Frankfurt

Eraserhead * 1.5

Dead Boring

Uff, was ein Müll. Wie können so viele kreative Köpfe eigentlich so einen Schmarrn verzapfen? Während Filme wie CHUCKY oder DOLLS noch eine gewisse Selbstironie vorweisen (okay, bei CHUCKY wird’s irgendwann albern), versucht DEAD SILENCE, ne blöde Bauchrednerpuppe bedrohlich wirken zu lassen. Hatte mir echt viel von dem Film versprochen, aber das war dann eher wohl mal Pustekuchen. Und dann auch noch toll in scheinbar jetzt trendy blau-schwarz gedreht, find ich ähnlich gut wie Wackelkamera. Totalflop. Nen halben Punkt für schöne Maskeneffekte.

war im Metropolis 8, Frankfurt

zoulwags S * 8.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Billy statt Chucky

Chan-wook Park mag vom Rache-Film-Image weg, James Wan will mal zeigen, dass er auch noch was anderes als "Saw" kann. Und, sapperlot, er kann!
Eine wirklich positive Überraschung ist dieser Gruselstreifen (Horrorfilm mag ich es gar nicht nennen, das klingt viel zu sehr nach "Hostel" und Konsorten) um Bauchrednerpuppen und deren böse, an sich bereits verstorbene Besitzerin Mary Shaw, die in den Puppen weiterlebt. Okay, ich gebe zu, ich mag diese Art von Film, von daher übersehe ich hier sicherlich so manche Schwäche, aber ich muss sagen, dass ich mich bei Mary Shaws Grinsen so gegruselt habe wie das letzte Mal beim Grinsen des Chauffeurs in "Landhaus der toten Seelen". Da war ich doch wirklich froh um Donnie Wahlbergs Comic-Relief-Part als ermittelnder Inspektor (auch wenn die Elektro-Rasierer-Witze ein bisschen arg gagschreiberhaft daherkamen).
Dazu kommt, dass die Geschichte hübsch entwickelt ist und am Ende noch mit ein, zwei Überraschungen aufwartet. Auch Sound- und Produktions-Design sind exzellent. Mary Shaws verfallenes Theater und ihre Puppensammlung sind mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail in Szene gesetzt. Einzig der etwas farblose Haupdarsteller Ryan Kwanten trübt das Vergnügen etwas, doch davon abgesehen habe ich mich rundum gut unterhalten gefühlt.

war im Cinedom 6, Köln

spa * 7.5

Dead Silence

Jamie und seine Frau haben eines Tages ein merkwürdiges Geschenk vor der Türe liegen. Eine Holzpuppe. Die beiden wissen anfangs nicht, was sie damit anfangen sollen, freunden sich aber schon bald mit ihrem Anblick an. Doch als Jamie vom Einkaufen zurück kommt, findet er seine Frau brutal ermordet in der Wohnung wieder. Und schon bald stellt sich heraus, dass die Puppe mit dem Mord in mysteriöser Verbindung steht.

Ich mag Puppenfilme. Puppen haben immer diesen bedrohlichen und beängstigenden Einfluss auf mich. Ich flenne jetzt nicht panisch los, wenn ich diese Dinger sehe, aber in Filmen haben sie einfach eine tolle Wirkung auf mich. Und genauso war es auch in Dead Silence. Die Puppe "Billy" war mir von Anfang an im positiven Sinne unsympathisch und trug somit wunderbar zur netten Atmosphäre bei.

Die Geschichte von Dead Silence ist ebenfalls interessant. In einen solchen Film kann man einfach viele mysteriöse Punkte einbinden, die man bei normalen menschlichen Killern nicht bringen kann. Und das alles mit der Geschichte um Billys "Mutter" fand ich somit recht gut inszeniert. Und den Schluss fand ich genial (ja, ja, nichts verraten).

Leider hatte der Film auch ein paar wenige schwache Momente, die sich etwas gezogen haben oder wo sich die Spannung bei mir einfach nicht blicken lassen wollte. Aber was soll’s. Der Großteil des Filmes hat mir gefallen und so bot sich mir ein überdurchschnittlich guter Puppenhorror. Vor allem die bei den Puppenszenen immer einsetzende Stille hat sehr zur düsteren Atmosphäre beigetragen. So was gefällt mir besser, als diese Kabummkrachschockmomente, die einem lediglich aufgrund ihrer Lautstärke einen Schrecken einjagen.

"Dead Silence" kann man sich als Freund dieses Genres gerne ansehen. Alle anderen sollten ebenfalls mal einen Blick riskieren und sich auf den Film einlassen.

war im Metropolis 8, Frankfurt

kinokoller * 1.0

nicht der (Bauch-)Rede wert

Und noch einmal Schrott vom FFFF07, als DVD-Veröffentlichung auf den Markt gerotzt. Der Möchtegern-Horrorfilm ist so hohl wie seine hölzernen Hauptdarsteller (u.a. Donnie von NKOTB) und versucht ganz ganz unheimliche Spannung durch den Einsatz der Filmmusik erzeugen - wuuuäääääh. Dies gelingt jedoch nicht, denn die an den Haaren herbei gezogene Geschichte um eine Bauchrednerpuppe ist einfach nur unorigineller Müll. Dem aufmerksamen Betrachter wird zudem schon am Anfang nicht entgehen, was es mit dem Pappkameraden auf sich hat - so ist die Auflösung dann gänzlich unüberraschend geraten. Eine Episode von BERND DAS BROT ist aufregender, der Film war das Ausleihen der DVD nicht wert. Sehr ärgerlich.

46 Bewertungen auf f3a.net

Zurück

Bewertungen

Dead Silence
  • Score [BETA]: 61
  • f3a.net: 6.1/10 46
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-27 05:56

Archiv Suche


oder ?
crazy