Reviewer
D.S. * 7.5
Endlich eine Show mit Geist
Die taiwanesische Horrorkomödie von John Hanchiang Hsu (DETENTION) konnte in Sitges 2024 gleich zwei Publikumspreise einheimsen, und das ist kein Wunder: DEAD TALENTS SOCIETY strotzt nur so vor Phantasie, Tempo und bissigem Humor. Er entführt uns in die Geisterwelt, die überraschenderweise stark an eine überdrehte, toxisch konkurrenzgetriebene Entertainment-Bubble Marke Hollywood erinnert: Um sich eine dauerhafte Existenz im Jenseits zu sichern, müssen sich Verstorbene um eine Spuklizenz bemühen. Die bekommt man aber nicht einfach so – stattdessen muss man im Wettbewerb sein Talent dafür beweisen, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, und am besten gleich eine neue Urban Legend mit sich selbst in der Hauptrolle begründen. Was in der zynisch abgeklärten gesellschaftlichen Gegenwart natürlich leichter gesagt als getan ist …
Für Genrefans ist der kurzweilig inszenierte Film eine einzige Party, bei der man ganz neue, schräge Eindrücke aus dem Totenreich gewinnt. So haben Geister etwa eigene Talkshows, Nachrichtensendungen, Zeitschriften; zelebrieren Empfänge und Branchenevents; die Stars unter ihnen verfügen über Agenten, Trainer und SFX-Spezialisten. Alles für den ultimativen Scare!
Neben seinem ungeschönten, wahnsinnig witzigen Blick hinter die Kulissen von Spuk und Geistererscheinungen, bei dem jede Menge speziell J-Horror-Klischees veralbert werden, besticht er vor allem im letzten Drittel aber auch mit sehr viel Herz und Humanismus. 7,5 von 10 Punkten.
Für Genrefans ist der kurzweilig inszenierte Film eine einzige Party, bei der man ganz neue, schräge Eindrücke aus dem Totenreich gewinnt. So haben Geister etwa eigene Talkshows, Nachrichtensendungen, Zeitschriften; zelebrieren Empfänge und Branchenevents; die Stars unter ihnen verfügen über Agenten, Trainer und SFX-Spezialisten. Alles für den ultimativen Scare!
Neben seinem ungeschönten, wahnsinnig witzigen Blick hinter die Kulissen von Spuk und Geistererscheinungen, bei dem jede Menge speziell J-Horror-Klischees veralbert werden, besticht er vor allem im letzten Drittel aber auch mit sehr viel Herz und Humanismus. 7,5 von 10 Punkten.
Leimbacher-Mario * 8.0
Auch Tote brauchen eine Aufgabe!
Der taiwanesische Hit, der letztes Jahr schon auf Letterboxd ein paar geheimtippigere Genrewellen schlagen konnte und klingt wie eine flotte Mischung aus „Monster AG“ und „What We Do in the Shadows“… Über die scheinbare Lieblingsbeschäftigung bzw. „Arbeitswelt“ von Geistern nach dem Tod - die Lebenden möglichst kreativ und bleibend zu erschrecken…
Taiwans Next Top-Spooker!
Wegen Filmen wie „Dead Talents Society“ geht man aufs Fantasy Filmfest. Diese taiwanesische Geisterkomödie kann man als Genrefan glaube ich kaum nicht nicht mögen. Die Chemie im Cast ist sensationell, es gibt Spleens und Bizarres an jeder Ecke, das Tempo ist überragend, überpaced aber nie, die Witze und Film-/Asia-Horror-Hommagen sitzen. Dazu ist die Hauptdarstellerin sehr süß, perfekt besetzt und unschuldig, dazu hat das Ding einige echt melancholisch-herzliche Momente und Themen. Da wird auch mal das Auge angefeuchtet. Kurz nachdem man sich halb schlapp gelacht hat. Teilweise „Beetlejuice“-Vibes. Aber doch sein ganz eigenes Herzensprojekt. Ein porentiefer Sympathieträger. Es steht zwar nicht allzu viel auf dem Spiel bzw. die Fallhöhe und echte Gefahr scheint nicht allzu potent. Und doch funktioniert's, wie es eben funktionieren muss. Das ging mir nah. Das macht mir Spaß. Das ist schon genau mein Ding. Und ich bin sicher, für etliche von euch wird’s genauso sein. Ein köstlicher Blick hinter den Vorhang … des Jenseits!
Fazit: Lustig, kreativ, süß, herzlich… Das komplette Exotenpaket. Ein Herzensfilm!
Taiwans Next Top-Spooker!
Wegen Filmen wie „Dead Talents Society“ geht man aufs Fantasy Filmfest. Diese taiwanesische Geisterkomödie kann man als Genrefan glaube ich kaum nicht nicht mögen. Die Chemie im Cast ist sensationell, es gibt Spleens und Bizarres an jeder Ecke, das Tempo ist überragend, überpaced aber nie, die Witze und Film-/Asia-Horror-Hommagen sitzen. Dazu ist die Hauptdarstellerin sehr süß, perfekt besetzt und unschuldig, dazu hat das Ding einige echt melancholisch-herzliche Momente und Themen. Da wird auch mal das Auge angefeuchtet. Kurz nachdem man sich halb schlapp gelacht hat. Teilweise „Beetlejuice“-Vibes. Aber doch sein ganz eigenes Herzensprojekt. Ein porentiefer Sympathieträger. Es steht zwar nicht allzu viel auf dem Spiel bzw. die Fallhöhe und echte Gefahr scheint nicht allzu potent. Und doch funktioniert's, wie es eben funktionieren muss. Das ging mir nah. Das macht mir Spaß. Das ist schon genau mein Ding. Und ich bin sicher, für etliche von euch wird’s genauso sein. Ein köstlicher Blick hinter den Vorhang … des Jenseits!
Fazit: Lustig, kreativ, süß, herzlich… Das komplette Exotenpaket. Ein Herzensfilm!
goutierte im Residenz, Köln
Herr_Kees * 6.5
And the Golden Ghost goes to...
Es dauert eine Weile, bis man sich in diesem Film zurechtfindet, die ersten Minuten sind reine Überforderung. Werden wir doch mit einem komplett umgedrehten Konzept konfrontiert, in dem wir Spukphänomene ausschließlich aus der Perspektive der Geister erleben. Inklusive erforderlicher „Haunting Licences“, der TV-Show „Ghost in a Tale“, Geisterfrauen auf dem Cover der MORGUE und den „Golden Ghost Awards“.
Eine schöne Idee, das Konzept von Filmen BEETLEJUICE, WHAT WE DO IN THE SHADOWS und THE FREIGHTENERS einfach konsequent weiterzudenken – in DEAD TALENT’S SOCIETY findet keinerlei verbindende Kommunikation mit Menschen mehr statt. Die Toten sind jedoch abhängig von den Lebenden. Von den Hinterbliebenen, die ihnen Essen, Geld und Kleidung opfern und sie damit im Jenseits ausstatten – hier hat der Film seine emotionalsten, wirklich rührenden Szenen. Und von ihren Schreck-Opfern, die ihren Spuk im besten Fall viral gehen lassen. Was dem Film eine wunderbare Vorlage für seine Social Media-Kritik liefert und die heutige Aufmerksamkeitssucht nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: Wer nicht gesehen wird, wird vergessen.
Um ihrem völligen Verschwinden entgegenzuwirken, versucht ein frischgebackenes Geistermädchen ("The Rookie"), eine der begehrten Spuklizenzen zu erwerben, zeigt aber leider keinerlei Talent und wird aus Mitleid von Manager Mokoto und Gruselikone Catherine unter die Fittiche genommen. Ihre Ausbildung zur effektvollen Heimsuchung ist bisweilen lustig, oft auch albern, bietet aber interessante Einblicke hinter die Kulissen bekannter „Scare Tactics“, was den Film zum Spaß für Genrefans macht.
Insgesamt ist DEAD TALENT’S SOCIETY dann aber doch etwas zu hysterisch geraten, sobald man sich mal emotional auf "Rookie" eingelassen hat, kommt die nächste „Breaking News“ aus dem Geister-TV und man muss sich wieder durch ein Untertitelstakkato arbeiten. Von daher: nette Ideen und hübsch kurzweilig, aber auch asiatisch-hysterisch und chaotisch.
Eine schöne Idee, das Konzept von Filmen BEETLEJUICE, WHAT WE DO IN THE SHADOWS und THE FREIGHTENERS einfach konsequent weiterzudenken – in DEAD TALENT’S SOCIETY findet keinerlei verbindende Kommunikation mit Menschen mehr statt. Die Toten sind jedoch abhängig von den Lebenden. Von den Hinterbliebenen, die ihnen Essen, Geld und Kleidung opfern und sie damit im Jenseits ausstatten – hier hat der Film seine emotionalsten, wirklich rührenden Szenen. Und von ihren Schreck-Opfern, die ihren Spuk im besten Fall viral gehen lassen. Was dem Film eine wunderbare Vorlage für seine Social Media-Kritik liefert und die heutige Aufmerksamkeitssucht nochmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet: Wer nicht gesehen wird, wird vergessen.
Um ihrem völligen Verschwinden entgegenzuwirken, versucht ein frischgebackenes Geistermädchen ("The Rookie"), eine der begehrten Spuklizenzen zu erwerben, zeigt aber leider keinerlei Talent und wird aus Mitleid von Manager Mokoto und Gruselikone Catherine unter die Fittiche genommen. Ihre Ausbildung zur effektvollen Heimsuchung ist bisweilen lustig, oft auch albern, bietet aber interessante Einblicke hinter die Kulissen bekannter „Scare Tactics“, was den Film zum Spaß für Genrefans macht.
Insgesamt ist DEAD TALENT’S SOCIETY dann aber doch etwas zu hysterisch geraten, sobald man sich mal emotional auf "Rookie" eingelassen hat, kommt die nächste „Breaking News“ aus dem Geister-TV und man muss sich wieder durch ein Untertitelstakkato arbeiten. Von daher: nette Ideen und hübsch kurzweilig, aber auch asiatisch-hysterisch und chaotisch.
glotzte im EM, Stuttgart
18 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Dead Talents Society
- Score [BETA]: 79
- f3a.net: 6.8/10 18
- IMDb: 7.5/10
- Rotten Tomatoes: 94%