s Deadgirl (2008) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Deadgirl

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Reviewer

Roughale S * 5.0

Dieser Review enthält SPOILER!

nette Idee, unterdurchschnittliche Umsetzung

Ich muss mal zuerst anmerken, dass ich mehr oder weniger von meinen Kollegen in diesen Film reingeredet wurde, ich hatte ihn beim Programmheftlesen absichtlich weggelassen, weil da "DIGITAL" stand, diese Filme wollte ich meiden - hätte ich auch machen sollen. Ich will nicht die Mühe die in solch Projektionen stecken mag runtermachen, das war wirklich zu sehen, so war das Bild, den Umständen entsprechend, gut, der Ton war leider unter aller Sau, sehr basslastig und teilweise übersteuert. 8 Euro halte ich persönlich für zu hoch, aber ich will mich nicht wieder mit den sehr bemühten FFF Leuten verkrachen - ich versuche von nun an diese zu meiden, in der Hoffnung, dass nicht mal ein für mich unumgänglicher Film nur als Projektion angeboten werden kann. Aber jeder muss da selbst entscheiden, das ganze projektionsgebunden Negative habe ich nicht in die Bewertung einfliessen lassen...

Zum Film: Die Grundidee war wirklich gelungen, da finden zwei Nerds in einem leerstehenden Irrenhaus, wo sie gerne biertrinkend ihre Aggressionen ablassen, eine gefesselte Frau, nackt und schnell als Befriedigungspuppe umfunktioniert. Der Schwur des Geheimhaltens hält nicht lange an, was nicht wirklich überrascht, wenn man die meist blutleeren Köpfe der Jungs bedenkt. Auch wird nicht an Ekligkeiten gespart (z.B. das Entdecken neuer, warmer Löcher!) aber viel wird in die Vorstellungskraft des Zuschauers verdrängt, was eigentlich eine ganze Weile ganz gut funktioniert. Aber dann zieht sich das doch zu lange hin, es passiert nicht viel und als man den Eindruck bekommt, dass jetzt ein bischen was losgeht, als der "Schönling" auf der Schultoilette explodiert (? - ja, das Fragezeichen steht hier aus einem Grund, man sah das nicht, das waren zwei schnelle Einzelbilder und das war’s - entweder so produziert - dann Schande auf die Macher! Oder geschnitten, wo ich nicht weiss wen man dafür anmachen sollte...). Wären die Macher bei der Andeutungsvorgehensweise geblieben, hätte der Film im oberen Drittel abschneiden können, aber ab der Szene war mir der Spass verdorben. Nur Dank der einmalig gelungenen Tankstellenszene ging ich nicht extrem sauer aus dem Saal. Aber mehr als eine Durchschnittswertung ist da echt nicht drin...

Meiner Meinung nach ist der Film besser geeignet bei einem Videoabend mit vielen Kumpels, um die Kosten möglichst niedrig zu halten...

war im Cinemaxx 3, Hamburg

misspider * 6.5

Highschool-Horror

Ich gebe zu ich mag Highschoolfilme. Somit war Deadgirl natuerlich gleich als Programmpunkt vorgemerkt. Die zugrundeliegende Story ist schnell erzaehlt: Aussenseiter der Schule ist in das beliebte Maedchen verknallt, die allerdings mit der Sportskanone - Schraegstrich - arroganter Schnoesel zusammen ist. Wird es ein Happy End geben?!

Ok, da haben wir das klassische Schema solcher Filme, aber schliesslich muss das so sein, denn hier ist immer "der Weg das Ziel". Sprich: man will wissen welche Fallstricke und Verwicklungen diesmal zu ueberwinden sind, bevor das Paar sich (meistens) findet oder (selten) auch nicht.

Und da bietet Deadgirl neben altbewaehrten Mustern - z.B. der bloede Schoenling kriegt wohlverdient eins obendrauf (hehe) - durchaus auch neues, angefangen bei der nicht ganz so toten Leiche, die die Jungs im Keller finden und kurzerhand zum Triebspielzeug umfunktionieren.

Sicher erfindet Deadgirl das Rad nicht neu, aber ich habe mich prima unterhalten und als Nachmittagsvorstellung war der Film absolut angemessen. Persoenliche Extrapunkte gibt es von mir fuer den Hauptdarsteller - ein echt schnuckeliger Hingucker ;) , die angenehme Auswahl der Songs und den wunderschoenen Hund.

war im Metropol 1, Stuttgart

Timo * 8.0

Slave to the rhythm.

Wer hier einen klassischen Tortureporn erwartet liegt falsch. DEADGIRL verpackt seine Geschichte eher im Rahmen einer etwas absurden und Coming-Of-Age Parabel mir fantastischen Akzenten. Doch so schockierend die expliziten Bilder auch sind, im Kopf bleiben eher die menschlichen Reaktionen hängen. Diese machen den wahren Horror aus, der sich hinter der Lustsklavenfantasie versteckt. Der Film wirft viele ethische Fragen auf und spielt mit ihnen. Hier liegt die Stärke von DEADGIRL. Das die Story sich gegen Ende ein wenig im Kreis dreht, bis sie wiederum zu Höchstleistungen aufläuft, verzeiht man Regisseur Marcel Sarmiento gerne. Denn DEADGIRL fesselt bis zur letzten Minute und wird auch von Szene zu Szenen immer verstörender.

goutierte im Metropolis 6, Frankfurt

D.S. * 5.0

Leicht leblos

Zugegeben, die Story ist recht ungewöhnlich: zwei Highschool-Loser finden im Keller eines leerstehenden Irrenhauses eine nackte, vollkommen lethargische, aber noch vergleichsweise saftige Zombie-Braut. Diese wird schnell und skrupellos zum Begattungsobjekt, lebendigen S/M-Experiment und Sklavin für alle Gelegenheiten umfunktioniert, jedenfalls von einem der beiden. Bald laufen die Dinge jedoch aus dem Ruder - sofern sie dort jemals waren, bei dieser Ausgangssituation...

Die Idee ist also krude genug, der Ekelfaktor hoch genug, um erst mal für gehobenes Interesse beim Zuschauer zu sorgen. Auch atmosphärisch ist "Deadgirl" stimmig, über dem Geschehen liegt eine extrem fertige, fast schon nihilistische Stimmung. Leider kippt das Ganze aber nach einiger Zeit um in eine gewisse Drögheit. Die Handlung schleppt sich dann dahin, es passiert nicht mehr genug, worüber auch vereinzelte Splatterszenen nicht hinwegtrösten.

So fehlt "Deadgirl" etwas Tempo, Spannung und Abwechslung, um über die ganze Laufzeit zu fesseln. Ethische Fragen werden zwar angerissen, aber nicht vertieft - und um eine entsprechende Auseinandersetzung seitens des Zuschauers auszulösen, bleibt der Film hier dann doch zu sehr an der Oberfläche. Letztendlich will er eben in erster Linie nichts als unterhalten. Was ihm aber leider nur zeitweise gelingt. Deshalb: 5 Punkte, trotz des originellen Ansatzes.

goutierte im Cinedom 9, Köln

JimPanse S * 9.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Schwarzer Humor Deluxe

Deadgirl ist mal wieder so ein Film, der einfach Freude macht. Er spielt mit Horrorfilm Klischees, treibt das ganze auf die Spitze und glänzt dabei mit so nachtschwarzem Humor daß es eine wahre Freude ist.
Die Grundidee sind zwei Highschool Slacker, die in einem verfallenen Gebäude rumgammeln und Bier saufen und dabei auf eine nackte, etwas mitgenommene Dame im Keller treffen die angekettet rumliegt und sich bald als tot aber doch lebendig herausstellt.
Was tun fragt man sich und die Antwort ist so naheliegend wie es für chronisch unterfickte Highschool Kids nur sein kann... SexSlave!
So geht der Spass im Keller also los, einer der beiden bekommt ein schlechtes Gewissen da er auch etwas verknallt in eine nicht ganz so untote Schulkameradin ist und der andere fängt gar an die Zombiebraut an die Mitschüler zu vermieten was natürlich ziemlich aus dem Ruder läuft.
Dabei gibts einige unglaubliche Szenen wie den Football-Jock der nach etwas bissigem Zombie Blowjob auf dem Klo Durchfall mit Eingeweiden hat, die zerschlagene Zombiebraut die mit Fotos aus Pin-Up Magazinen vorm Gesicht aufgehübscht wird und das Ende, das so unglaublich zynisch schwarz ist das man sich fragt ob das jetzt eine Komödie oder eine Abrechnung mit der Menschheit war.
Wirklich ein feiner Streifen, der auch vom Soundtrack überzeugt, der wie so manche Szene im Film einen sehr offensichtlichen Kniefall vor dem großartigen Donnie Darko macht und mitunter auch eine ähnlich seltsame Atmosphäre hat.

war im Cinemaxx 6, Hamburg

Leimbacher-Mario * 6.5

Nekrofunfick

Jungs, Männer, Typen, haben wir alle nur das eine im Kopf?
Packen wir wirklich jede noch so kranke Gelegenheit auf eine schnelle Nummer beim Schopf?

Eine persönliche Sexsklavin, sei sie noch so vermodert und bissig,
ist diese kranke Idee tatsächlich für Dreibeiner ganz schmissig?!

Nein, natürlich ist das krank, provozierend und übertrieben,
doch daraus lässt sich ein gehöriges Maß an Provokation und Gesprächsstoff biegen.

„Deadgirl“ ist eine ziemlich deprimierende Zeichnung des „starken“ Geschlecht,
denn den hier gezeichneten Kerlen scheint, um aus ihrer sexlosen, traurigen Existenz zu entkommen, scheinbar jedes Mittel recht.

Eine Mischung aus „Fido“ und „The Woman“, da hat Haaga wieder tief im Schauderkasten gebohrt,
sein Hirn erscheint ja eh als ziemlich kranker aber nicht uninteressanter Hort.

Düster und dreckig, aber auch locker und pfiffig,
ist es verständlich, dass diese amoralische Story vielen ist ein ganzes Stück zu siffig.

Es fällt schwer mit diesen Herren zu fühlen oder sie zu verstehen,
sind es doch mehr als nur Kavaliersdelikte, die sie hier begehen.

Dennoch ist dieses unsterbliche Spiel um Kontrolle und Dominanz nachdrücklich aufbereitet,
das ganze Konzept und das vorhersehbare und dennoch böse Ending haben mich noch lange begleitet.

Ein Mitternachtsklassiker der jungen, modernen Sorte,
mit einer fauligen, eitrigen Kirsche auf der grauen Torte.

Ein Tabubrecher, der oberflächliche „Nekromantik“ einer neuen Generation,
dieses Hirngespinst ist viel eher für Männer als für Frauen ein bleibender Hohn.

„Deadgirl“ ist ein mildes Skandalfilmchen, dunkle Abgründe unreifer Seelen,
selbst wenn man sich nicht unbedingt mehr als einmal muss dadurch quälen.

Fazit: Dreckig, krank, verstörend und eine bleibende Anklage an ein Land, eine Welt, in der einiges schiefläuft. Angefangen von der perspektivlosen, verrohten und sexuell gestörten Jugend. „Deadgirl“ ist ein ganz anderer Zombiefilm, der zum Nachdenken anregt. Trotz all seiner perfiden Attitüde. Da würde Romero, zumindest zu einigen Aspekten, sicher applaudieren.

37 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Deadgirl
  • Score [BETA]: 61
  • f3a.net: 6/10 37
  • IMDb: 6.2/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 21:59

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