s Death Note (2006) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Death Note

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Reviewer

Herbert.West * 5.5

Doppelreview für beide Teile

"Death Note" ist die Verfilmung einer sehr erfolgreichen Manga-Vorlage, und es gibt auch eine animierte Serie, die mir beide jedoch unbekannt sind. Dabei hat man die Handlung auf zwei Filme verteilt, "Death Note" und "Death Note: The Last Name", die übergangslos aneinander anschließen und eine durchgehende Geschichte von etwa viereinhalb Stunden Länge erzählen. Besucher des Fantasy Filmfest seien gleich vorgewarnt, dass sie sich beide Filme hintereinander anschauen müssen. Vor allem hat es keinen Sinn, nur den zweiten Teil sehen zu wollen; das ist so ähnlich, wie wenn man sich nur "Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" anschaut und die anderen beiden Teile weglässt. Oder wenn man sich "Day Watch" (den Abschlussfilm des Fantasy Filmfest 2007) anschaut, ohne vorher "Night Watch" gesehen zu haben. Deshalb gibt es hiermit auch eine Doppelkritik für beide Filme gleichzeitig.

Ich könnte mir vorstellen, dass die hochgelobte Vorlage wirklich so viel taugt, wie behauptet wird. Denn die Grundidee ist sehr interessant, und der Film wimmelt vor gelungenen Handlungswendungen, die eigentlich qualitativ viel zu gut sind für die eher mäßige Verfilmung. Die Diskrepanz zwischen guter Handlung und nicht so guter Umsetzung charakterisiert die beiden Filme auch ziemlich gut. So etwas gibt es nur bei mittelmäßigen Adaptionen guter Vorlagen, insbesondere bei Literaturverfilmungen.

Der Regisseur Shusuke Kaneko hat vorher "Azumi 2" gedreht, und in der gleichen Machart geht es hier weiter. Eine unspektakuläre, fast auf TV-Niveau angesiedelte Inszenierung, die das Potenzial der Geschichte nicht einmal ansatzweise ausschöpfen kann. So ähnlich war es ja auch bei "Azumi 2": Der Regisseur hat mit seiner biederen Fortsetzung zu Ryuhei Kitamuras wildem Popcorn-Spektakel nur Durchschnitt abgeliefert, obwohl da viel mehr drin gewesen wäre. Das bezog sich sowohl auf die langweiligen Kampfszenen als auch auf die langweiligen Charaktere der Fortsetzung.

Zurück zu "Death Note": Die Schauspieler sind zum Teil richtig schlecht und trüben das Sehvergnügen doch in erheblichem Maße. Man darf sich ja "Death Note" nicht als krachendes Action- oder Horrorspektakel vorstellen. Im Grunde ist der Film ein viereinhalbstündiges Psychoduell der beiden Hauptprotagonisten "Kira" und "L", die umeinander herumschleichen und sich belauern. Umso stärker fällt es ins Gewicht, wenn da zwei kindliche Strubbelfrisuren aufeinandertreffen, die schauspielerisch so unbedarft sind wie durchschnittliche Soap-Darsteller. Den "Kira"-Darsteller kennt man schon aus den beiden "Battle Royale"-Filmen, wo er im zweiten Teil schauspielerisch auch schon negativ auffiel und mit dafür verantwortlich war, dass der Film qualitativ weit hinter dem Original zurückblieb. Sein filmischer Gegenspieler "L" wirkt ziemlich affig, wie er in jeder Einstellung eine andere, ausgefallene Süßigkeit in sich reinstopft und mit dem immer gleichen Gesichtsausdruck vor sich herglotzt. Mag sein, dass das in der Vorlage auch so ist, aber in einer Realverfilmung wirkt das unpassend oder ist zumindest ungeschickt umgesetzt. Beide Schauspieler schaffen es jedenfalls nicht, ihre Charaktere mit Leben zu erfüllen oder glaubhaft darzustellen.

Ein weiterer negativer Punkt, der anzusprechen ist, besteht in den Computer-Effekten. Die animierten "Death Gods", die nicht nur ab und an mal zu sehen sind, sondern eine durchaus wichtige Rolle spielen, sehen vollkommen billig und unecht aus, geradezu lachhaft sogar. Klar, das Budget war sicher nicht hoch - aber dann hätte man halt eine andere Lösung finden müssen. So schlechte CGI-Wesen hat kein Film verdient. Die wenigen Action-Sequenzen des Films bzw. der beiden Filme sind genauso statisch und wenig prickelnd wie die Kämpfe in "Azumi 2".

Trotz alledem sind die viereinhalb Stunden nicht schlecht. Als Zuschauer hat man nur den etwas bitteren Beigeschmack, dass das Thema wohl wesentlich mehr hergegeben hätte. Man kann sich "Death Note" eben auf dem Niveau einer ansehbaren, aber nicht überragend guten Sonntag-Nachmittag-Serie im Fernsehen vorstellen. Die Handlung ist zum Schluss interessant genug und bietet genug Abwechslung, so dass nie Langeweile aufkommt, auch wenn es die ganze Zeit vor Logiklöchern nur so wimmelt (ob es die in der Vorlage auch gibt, ist mir unbekannt). Beide Filme sind qualitativ praktisch gleich, und man muss sie wie gesagt unbedingt in der korrekten Reihenfolge ansehen, da es eigentlich nur um einen einzigen, zweigeteilten Film handelt.

FFFler * 8.5

Ich bin begeistert!

Kenne weder die Mangas noch die hochgelobte Animeserie und wusste auch nicht wirklich worum es geht, aber der Film hatte mich von der ersten Minute! Die Story ist nicht nur interessant, sondern dank ihrer gut geschriebenen Charaktere und deren Verhältnis durchweg spannend. Die Inszenierung ist dabei schön schlicht gehalten und gerade der God of Death ist dabei optisch (trotz schwacher Effekte) sehr gelungen. Ebenfalls kann das Ende überzeugen, welches mich nicht nur aus den Socken gehauen, sondern dank des Cliffhangers auch heiß auf den zweiten Teil gemacht hat.

Bobshock * 2.0

Alberne Kinderkacke

Hat mir überhaupt nicht gefallen diese pseudo intellektuelle Manga-Real-Verfilmung. Hölzern agierende untalentierte 08/15 Darsteller von der Stange dachten offensichtlich, dass "Overacten" ausreicht um diese eindimensionalen Mangafiguren darzustellen. Ich habe die Originalcomics zwar nicht gelesen aber befürchte, dass diese müde und überlange Verfilmung nicht an die Qualität des Originals herankommt... warum hätte man sie sonst als Vorlage ausgewählt?
Zu der Machart des Film muss ich eingestehen: Hier wurde eine Stange Geld und Energie zum Fenster hinaus geworfen. Liebevoll gestaltete stilisierte Setdesigns und ein animiertes Schmunzelmonster. Hut ab! Dazu die obligatorischen Comic-Kamerafahrten und Schnitte. Die Story ist ja ganz nett... so ein Manga-Fantasy Gut-gegen-Böse Gedöns, aber unterm Strich sind solche Filme für mich der Grund KEIN Asiafilmfan zu sein.

Holger Hellmuth * 6.5

Mangas sind seltsam und oft fern jeder Realität. Jeder, der schon mal Mangas gelesen hat, wird das bestätigen können. Dieser Film ist seltsam und fern jeder Realität. Gut so.

Im wesentlichen handelt es sich um einen detektivischen Zweikampf zweier jugendlicher Superhirne, sozusagen Sherlock Junior gegen Moriarty Junior. Da kommt fast schon 'Internal Affairs'-Feeling auf, wie die ideenreiche Story hin- und herwabert.

Wer den Film allerdings ernst nimmt, hat schon verloren. Oder wer sich an jugendlichen Superhirnen mit starrem Blick und schrägen Eßgewohnheiten stört.

Für manche wird der Film zu japanisch oder zu sehr Manga sein. Oder die billige Inszenierung abstoßen. Der Regisseur ist sicherlich nicht der Beste. Aber abseits all dessen macht der Film dank seiner Story einfach Spaß

war im Metropol 1, Stuttgart

funky_mariechen * 5.0

hmpf

Vorweg muss ich sagen, dass ich die Mangas dazu nicht kenne.

Also zu Anfang war der Film durchaus fesselnd. Fand die Idee mit dem "Todesbuch" ganz cool.
Der erste Hänger kam aber, als zum erstenmal dieses CGI-Viech auftauchte... man das Ding sieht echt derbe grottig und unecht aus. Aber nach einiger Zeit gewöhnte man sich auch daran, und sogar daran dass die beiden Hauptdarsteller etwas größere Kinder sind und ihre Rollen nicht gerade sehr glaubhaft ausfüllen. Aber da der Süßigkeitenfutternde Freak auch für ein paar Lacher gut ist, ist das Ganze nur halb so wild.
Aber was den Film deutlich abwertet ist die Tatsache, dass Japaner/Chinesen irgendwie Probleme damit haben ihre Filme zu Ende zu bringen (wer Dog bite Dog dieses Jahr bei den FFF-Nights gesehen hat weiß was ich meine).
Da kommt immer noch eine und noch eine Szene und irgendwann wünscht man sich nur noch, dass nun endlich Schluss ist.

Meiner Meinung hätte eine Straffung den Film deutlich besser gemacht. Dann hätte ich dem Film sogar die beschissenen Effekte und die kindischen Hauptdarsteller verziehen. So war der Film aber nur Mittelmaß, was bei der guten Grundidee schon ein wenig Schade ist.

staunte im Cinemaxx 2, Hamburg

Leimbacher-Mario * 5.5

Bist du zu lang der Held, wirst du zum Bösewicht

"Death Note" ist der erste Versuch, das berühmte gleichnamige Manga spielfilmtauglich zu stutzen - was ordentlich gelingt, jedoch wohl nur so richtig in Verbindung mit Teil 2 funktioniert, wonach man dann auch schon wieder bei über 4 Stunden wäre. Mir war Teil 1 erstmal lang genug & da ich die Vorlage eh nicht kenne, fehlt mir zudem die Möglichkeit eines Vergleichs. Als Einführung in die Welt des Killerbuches rund um Light & L, macht "Death Note" jedoch zum Glück schon einiges richtig. Erzählt wird die Geschichte eines jungen Studenten, der eine Art Todesbuch findet - schreibt er einen Namen in dieses & denkt gleichzeitig an das Gesicht des Opfers, stirbt dieses sofort. Er kann sogar genau die Todesart notieren & bestimmen. So beginnt seine weltweite Säuberung der Unterwelt & die Polizei wendet sich zu seiner Ergreifung an ein Superhirn namens L, welches die unerklärliche Mordserie aufklären soll...

Die Asiaten halten sich ungern an unsere oft eingesetzten 90 Filmminuten - und so geht auch "Death Note" über zwei Stunden. Kein Wunder, ist die Story doch episch genug für mehrere Mangas, Serien & Filme. Und obwohl man innerhalb der Saga in diesem ersten Teil gar nicht mal so weit kommt, gar nicht unübersichtlich viel passiert, zieht sich der Film teilweise stark. Zu Beginn sprintet er einem noch davon, gerade für Leute ohne Vorwissen oder mit gefährlichem Halbwissen, doch zwischendurch tritt das übernatürliche Versteckspiel träge auf der Stelle. Ryuko, der Gott des Todes, den nur Leute sehen, die das Death Note berührt haben, ist trotz mittlerweile antiquierter PS2-Effekte allerdings cool gelungen & ein witziger Sidekick. Auch "Battle Royale"-Star Tatsuya Fujiwara liefert als Hauptdarsteller gewohnt ab & allgemein machen die Darsteller wenig falsch. Abgesehen von manchem, absichtlichem Overacting.

Von so manch einem Twist wird man positiv überrascht & das Duell L vs. Light/Kira, ist auf Augenhöhe & sehr interessant. Das Finale ist emotional, hart & macht Lust auf Teil 2, falls man über die erwähnten Pacingprobleme hinwegsehen konnte. In der umfangreichen Saga bzw. diesem Auftakt, kommt die ein oder andere Nebenfigur zwar zu kurz, etwas mehr erwachsene Härte & Originalität in Sachen Kills wäre wünschenswert gewesen, doch die nuancierte & abgestufte Charakterzeichnung ist hervorragend & passt zum undurchsichtigen, sehr subjektiven Thema Gerechtigkeit. Massig Grautöne & Wendungen der Sympathien gibt es hier, was Laune & Interesse hochhält. Da verzeiht man fast die drögeren Passagen, dumm wiederholten Sequenzen & (für Neulinge) wirr-komplizierten "Spielregeln" der Todesliste.

Fazit: Für Fans des Stoffes sicher sehenswert, die Grundidee ist weiterhin klasse & tiefgründiger als man denkt. Für mich ist Teil 1 der filmischen "Death Note"-Saga jedoch ein wenig zu langatmig, endet unbefriedigend auf Teil 2 verweisend & kommt zu selten aus dem Quark. Die vielschichtigen Charaktere & die gelungenen Schattierungen zwischen Gut, Böse, Recht & Unrecht, reißen es jedoch zu einem gerade noch positiven Resümee.

33 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Death Note
  • Score [BETA]: 59
  • f3a.net: 5.9/10 33
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 04:02

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