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Review Death Sentence

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Death Wish 2007
von MiniMe69

Und ich dachte, solche Filme werden schon gar nicht mehr gemacht...

Nun war es also doch Death Sentence, die am Ende gar nicht mehr so geheime Sneak Preview. Hat mich sehr gefreut, da ich mich schon geärgert hatte, dass ursprünglich nur die Münchner in den Genuss dieses Films kommen sollten.

Death Sentence basiert lose auf dem 70er Jahre Roman DEATH WISH von Brian Garfield und ist damit eine Art Quasi-Remake von dem, auch auf diesem Werk beruhenden, damaligen "Skandalfilm" Death Wish/ Ein Mann sieht Rot mit Charles Bronson von 1974.

Mit letzterem hat er trotz deutlicher Story-Abweichungen vor allem die Grundhaltung (Selbstjustiz ja oder nein) gemeinsam, es geht um Rache in ihrer ursprünglichen Form: Auge um Auge, Zahn um Zahn etc. und es geht um die Folgen dieser Rache für alle Beteiligten.
Der Film appelliert dabei (wie in dieser Art Film üblich) sehr geschickt an die niederen Instinkte in uns allen und wirft die alte Frage auf: Was würdest Du tun, wenn Deiner Familie etwas zustößt, würdest Du auf das Gesetz vertrauen oder es in Deine eigenen Hände nehmen. Als solches könnte man den Film durchaus auch als Kommentar über das Für und Wider der Todesstrafe sehen.

Da der Film trotz Schilderung der mit Selbstjustiz verbundenen Konsequenzen - ähnlich dem Film mit Charlie Bronson - wohl eher zur biblischen Strafauslegung neigt, sollte, wer hiermit ein Problem hat, den Film besser meiden...

Dies vorausgeschickt hat mich (und nach dem immer wieder einsetzenden Szenenapplaus zu urteilen auch meine Mitzuschauer) der Film bestens unterhalten. Er erzählt eine schnörkellose Rachegeschichte in aller gebotenen Härte und Konsequenz ohne ständig den moralischen Zeigefinger zu heben und geht dabei bis zum folgerichtigen Ende.

Der Film ist bestens besetzt, allen voran die beiden Gegenspieler, der Gangleader einerseits und auf der anderen Seite der (auch durch seine eigenen Handlungen) zur Verzweiflung getriebene Familienvater.
Vor allem Kevin Bacon, wohl einer der besten und immer noch sträflich unterschätzten Charakterdarsteller Hollywoods, holt das Optimum aus seiner Rolle heraus, sei es in seiner Darstellung der Trauer und Verzweiflung über den Verlust oder in der sich dann im weiteren Verlauf einstellenden Wandlung zum eiskalten Rächer. Vor allem letzteres ist (trotz einiger Unglaubwürdigkeiten) sehr beeindruckend mit anzusehen und wenn Mr. Bacon am Ende dann tatsächlich Rache nimmt, dann wird man doch sehr deutlich (angenehm) an Filme wie etwa Klasse von 1984 oder etwa an den alten Steven Seagal Knaller "Out for Justice" (da war er noch richtig gut) erinnert...

Mit letzterem Film hat Death Sentence vor allem die doch sehr häufige und dann auch sehr realistische Darstellung von Gewalt gemeinsam.

Der Film ist sicher nichts für Zartbesaitete, eine FSK 18 ist hier wohl allein anhand der letzten halben Stunde des Films jetzt schon ziemlich sicher (ob wirklich uncut ist selbst dann noch unsicher).

Abgesehen davon ist der Film technisch hervorragend gemacht, die Kameraarbeit ist teilweise wirklich sensationell. Die auch bei Einleitung des Films von der FFF-Crew angesprochene Kamerafahrt in der Parkhausverfolgungsszene ist in ihrer Ausführung (ohne Schnitt) und in ihrer verblüffenden Wirkung meiner Meinung nach sogar vergleichbar mit der Kamerafahrt aus Tenebrae. Die Machart des Films allein hebt ihn damit weit über den größten Teil der Filme mit ähnlicher Thematik.

Alles in allem ein harter, gradliniger Actionstreifen mit tollen Schauspielern, wie man ihn heutzutage leider viel zu selten im Kino zu sehen bekommt.

Sehr empfehlenswert!

war im Cinemaxx 6, Berlin

35 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Death Sentence
  • Score [BETA]: 70
  • f3a.net: 7/10 35
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-18 02:29

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