Reviewer
dasmetall * 8.0
Für Metaller ein echter Spaß!
Auf Deathgasm hab ich mich schon seit einigen Monaten gefreut, als der Trailer das erste mal durchs Netz geisterte. Zombie-Splatter trifft Heavy Metal, die Voraussetzungen sind schon mal perfekt für gutes Festival-Entertainment.
Und meine Erwartungen wurden durchaus erfüllt. Zwar schafft es Deathgasm nicht ganz, an die Topstars des Genres ranzukommen, aber gerade für Metalfans werden 90 kurzweilige Minuten geboten, inklusive sämtlicher (augenzwinkernd präsentierter) Klischees (spontan entblößte Brüste dürfen natürlich auch nicht fehlen. ;-)
Der Humor ist hier und da zu holzhammermäßig und slapstickhaft. Aber dafür gibt’s auch ein paar richtig gute Gags.
Dass der Soundtrack hervorragend ist, dürfte selbstverständlich sein. ;-)
Für Heavy-Metal-Fans ein echter Spaß. Für alle anderen dürfte der Film vermutlich eher Durchschnitt darstellen.
Und meine Erwartungen wurden durchaus erfüllt. Zwar schafft es Deathgasm nicht ganz, an die Topstars des Genres ranzukommen, aber gerade für Metalfans werden 90 kurzweilige Minuten geboten, inklusive sämtlicher (augenzwinkernd präsentierter) Klischees (spontan entblößte Brüste dürfen natürlich auch nicht fehlen. ;-)
Der Humor ist hier und da zu holzhammermäßig und slapstickhaft. Aber dafür gibt’s auch ein paar richtig gute Gags.
Dass der Soundtrack hervorragend ist, dürfte selbstverständlich sein. ;-)
Für Heavy-Metal-Fans ein echter Spaß. Für alle anderen dürfte der Film vermutlich eher Durchschnitt darstellen.
goutierte im Cinestar, Berlin
Giallorossa * 8.5
No-Brainer Fun-Splatter für Metalheads
Auf solch einen Film habe ich dieses Jahr schon gewartet: Hirn ausschalten, Splatter-Spaß genießen und coole Musik dazu. Die Erwartungen meinerseits wurden voll erfüllt. Die Story ist so einfach wie genial: Außenseiter und Metalfans gründen Heavy-Metal-Band und erwecken mittels uralter Noten den Teufel und die Dämonen der Hölle. Dass sowohl der Blutzoll als auch der Bodycount hoch sind, ist selbstverständlich. Schöne handgemachte Tricks und die verschiedensten Tötungsformen werden gezeigt, Anspruch gleich Null. Für Fans von Fun-Splatter ein Muss.
war im Cinecitta', Nürnberg
Hanno * 9.0
Herrlicher Fun-Splatter
Die Eltern haben es natürlich schon immer gewusst, von Metal-Musik kommt nichts Gutes. So auch hier, über geheimnisvolle Noten wird das Böse erweckt und das Gemetzel kann beginnen.
Dies war nun nach Maggie mein zweiter Zombiefilm dieses Jahr. Beide Filme haben mir sehr gut gefallen, könnten aber nicht unterschiedlicher sein. Nichts was Maggie auszeichnet, war hier vorhanden. Nix mit ruhig, einfühlsam usw. Deathgasm ist laut (sehr laut), brutal und total over the top. Schön, dass man einem Genre zwei so unterschiedliche Seiten abgewinnen kann und beides mal ein guter Film draus wird.
Die Stimmung im Kino war sehr gut, so gab es mehrfach Szenenapplaus und am Ende natürlich auch.
Einige Sachen können wir aus dem Film lernen:
- Auch brutalen Kerlen ist die Sauberkeit von Teppichen wichtig.
- Hinrichtungen wollen geübt sein.
- Sexspielzeug eignet sich nur teilweise für die Zombiebekämpfung.
- Die gute alte Kettensäge dagegen sehr.
- Bad Ass bekommt für einen Zombie eine ganz neue Bedeutung (Autsch).
- ***SPOILER***Wenn man schon am Zombiekillen ist, kann man auch gleich einen unsymbatischen Nichtzombie loswerden.
- am Ende bekommt er das Mädchen und sie lebten glücklich bis...
Dies war nun nach Maggie mein zweiter Zombiefilm dieses Jahr. Beide Filme haben mir sehr gut gefallen, könnten aber nicht unterschiedlicher sein. Nichts was Maggie auszeichnet, war hier vorhanden. Nix mit ruhig, einfühlsam usw. Deathgasm ist laut (sehr laut), brutal und total over the top. Schön, dass man einem Genre zwei so unterschiedliche Seiten abgewinnen kann und beides mal ein guter Film draus wird.
Die Stimmung im Kino war sehr gut, so gab es mehrfach Szenenapplaus und am Ende natürlich auch.
Einige Sachen können wir aus dem Film lernen:
- Auch brutalen Kerlen ist die Sauberkeit von Teppichen wichtig.
- Hinrichtungen wollen geübt sein.
- Sexspielzeug eignet sich nur teilweise für die Zombiebekämpfung.
- Die gute alte Kettensäge dagegen sehr.
- Bad Ass bekommt für einen Zombie eine ganz neue Bedeutung (Autsch).
- ***SPOILER***Wenn man schon am Zombiekillen ist, kann man auch gleich einen unsymbatischen Nichtzombie loswerden.
- am Ende bekommt er das Mädchen und sie lebten glücklich bis...
war im Cinecitta', Nürnberg
Herr_Kees * 6.0
Leichtmetall
Eigentlich fast schade, dass nach dem ersten Viertel das Dämonenchaos losbricht – DEATHGASM hat zu Beginn soviel Charme, dass man ihn auch gerne ohne die simpel handgemachten Spuck- und Splatterorgien weiterverfolgt hätte. So aber wird leider einiges an Charakterzeichnung und Story dem üblichen Funsplatter geopfert, der spätestens bei der breitgetretenen Dildoszene einfach nur noch kindisch ist.
saß im Metropol, Stuttgart
Frank * 6.0
What’s up?
Zwei Metalfans gründen eine Band und erwecken mit ihrer satanischen E-Gitarren-Heavy-Metal-Musik das Böse.
Auch wenn die Maske ordentlich finster aussieht und der Metal-Soundtrack das Geschehen krachend vorantreibt, die effektseitig gut gemachten Splattereinlagen empfand ich als spaßig bis infantil: Ich bin einfach kein Gorehound und so hat der Film durch die exzessiven Splattereinlagen einen Teil seines Reizes für mich verloren. Ist wohl doch besser für waschechte Metaller und Gore-Fans zu empfehlen.
Ich mochte den Film vor allem in seinen ruhigen Momenten und zwischenmenschlichen Szenen im ersten Drittel. Sehr schön inszeniert war zum Beispiel die Annäherung zwischen dem Metaller Brodie und der Hip Hop hörenden blonden "Tussie" Medina. Doch davon sehen wir leider zu wenig.
So gesehen hat Deathgasm Potenzial verschenkt. Das sagt sich leicht und bedeutet natürlich auch, dass Potenzial in ihm steckt.
Daher wäre ich neugierig, ob wir von von Lei Howden evtl. einmal einen Film erwarten könnnen, der eine ausgewogenere Verbindung von Drama, Liebesgeschichte und Gore bzw. Horror entwickelt.
Und hey!, laut Programmheft war das ein Regie-Debüt. Stellt sich die Frage, warum der nicht im Fresh-Blood-Wettbewerb lief.
Beim anschließenden Q&A zeigte sich Regisseur Jason Lei Howden sympathisch und offen. Er hat bereits Erfahrungen als Effektkünstler bei Peter Jackson mit den Hobbits gemacht. Auf die Frage nach seinen filmischen Vorbildern zählte er nur Filme mit Dead im Titel auf, allen voran Evil Dead. Lustig. Tatsächlich kann man das Deathgasm anmerken.
Szenenapplaus gab es auch in HH, der kam bei uns ganz gut an. Und den Abspann sollte man sich nicht entgehen lassen!
Sehr gute 6 Pkt. von mir, eigentlich schon 6,5. Aber dann doch wieder nicht.
Auch wenn die Maske ordentlich finster aussieht und der Metal-Soundtrack das Geschehen krachend vorantreibt, die effektseitig gut gemachten Splattereinlagen empfand ich als spaßig bis infantil: Ich bin einfach kein Gorehound und so hat der Film durch die exzessiven Splattereinlagen einen Teil seines Reizes für mich verloren. Ist wohl doch besser für waschechte Metaller und Gore-Fans zu empfehlen.
Ich mochte den Film vor allem in seinen ruhigen Momenten und zwischenmenschlichen Szenen im ersten Drittel. Sehr schön inszeniert war zum Beispiel die Annäherung zwischen dem Metaller Brodie und der Hip Hop hörenden blonden "Tussie" Medina. Doch davon sehen wir leider zu wenig.
So gesehen hat Deathgasm Potenzial verschenkt. Das sagt sich leicht und bedeutet natürlich auch, dass Potenzial in ihm steckt.
Daher wäre ich neugierig, ob wir von von Lei Howden evtl. einmal einen Film erwarten könnnen, der eine ausgewogenere Verbindung von Drama, Liebesgeschichte und Gore bzw. Horror entwickelt.
Und hey!, laut Programmheft war das ein Regie-Debüt. Stellt sich die Frage, warum der nicht im Fresh-Blood-Wettbewerb lief.
Beim anschließenden Q&A zeigte sich Regisseur Jason Lei Howden sympathisch und offen. Er hat bereits Erfahrungen als Effektkünstler bei Peter Jackson mit den Hobbits gemacht. Auf die Frage nach seinen filmischen Vorbildern zählte er nur Filme mit Dead im Titel auf, allen voran Evil Dead. Lustig. Tatsächlich kann man das Deathgasm anmerken.
Szenenapplaus gab es auch in HH, der kam bei uns ganz gut an. Und den Abspann sollte man sich nicht entgehen lassen!
Sehr gute 6 Pkt. von mir, eigentlich schon 6,5. Aber dann doch wieder nicht.
war im Savoy, Hamburg
Dr_Schaedel * 7.5
Kurzweiliger Kiwi-Quatsch
Deathgasm ist ein nettes Splatterkomödchen aus Neuseeland. Die Darsteller sind sympathisch und das Tempo flott, da sind die 86 Minuten im Nu vorbei. Die Story um ein Dokument mit dämonischen Musiknoten, nebst allem, was diese auslösen, ist natürlich vollkommen obsolet. Regisseur Jason Lee Howden – eigentlich Visual Effects-Mann – wollte ganz offensichtlich mit viel Blut und Schleim seinen Idolen Sam Raimi und Peter Jackson huldigen, und das macht er durchaus gekonnt und mit Herz (auch wenn hier kein neuer Klassiker des Genres am Start ist, dazu bringt er zu wenig Niedagewesenes).
Metalfans seien gleich gewarnt: So respektvoll wie im letztjährigen METALHEAD wird die Metalszene in diesem Film nicht angefasst. Szene-Klischees werden genüsslich durch den Kakao gezogen, und wenn sich die Band Deathgasm ganz in der Tradition ihrer nordeuropäischen Vorbilder mit corpse paint im Gesicht zum Videodreh im Wald trifft, darf über diese Gurkentruppe aufs Herzlichste abgelacht werden. Wer das nicht vertragen kann, sollte dem Film fernbleiben.
Dafür lotet Howden – dessen eigene Vergangenheit als jugendlicher Metalhead für die zentrale Hauptfigur Brodie die Inspiration geliefert hat – ganz nebenbei humorvoll die Tiefen der Teenieseele aus: Jugendliche Allmachtsfantasien zum Beispiel werden sehr treffend aufs Korn genommen. Die Neigung von identitässuchenden Jungs zur Bandgründung, nur um sich ständig neue, die Erwachsenenwelt provozierende Namen auszudenken, ebenfalls. Aber auch die Empfindsamkeit und Normalität der so hart wirken wollenden Metalheads, die eben, wie jeder andere Jugendliche auch, keine dampfenden Schafsdärme verschlingen***SPOILER***, sondern ein schönes Erdbeereis im Hörnchen bevorzugen.
So mancher Gag in Deathgasm ist neu und macht richtig Laune (Heil … wem nochmal?), andere kommen recht pubertär daher (z.B. das hier schon des öfteren erwähnte Sexspielzeug). Aber so muss das nun mal, wenn man einen Partyfilm anschaut. Und partytauglich ist Deathgasm allemal.
Metalfans seien gleich gewarnt: So respektvoll wie im letztjährigen METALHEAD wird die Metalszene in diesem Film nicht angefasst. Szene-Klischees werden genüsslich durch den Kakao gezogen, und wenn sich die Band Deathgasm ganz in der Tradition ihrer nordeuropäischen Vorbilder mit corpse paint im Gesicht zum Videodreh im Wald trifft, darf über diese Gurkentruppe aufs Herzlichste abgelacht werden. Wer das nicht vertragen kann, sollte dem Film fernbleiben.
Dafür lotet Howden – dessen eigene Vergangenheit als jugendlicher Metalhead für die zentrale Hauptfigur Brodie die Inspiration geliefert hat – ganz nebenbei humorvoll die Tiefen der Teenieseele aus: Jugendliche Allmachtsfantasien zum Beispiel werden sehr treffend aufs Korn genommen. Die Neigung von identitässuchenden Jungs zur Bandgründung, nur um sich ständig neue, die Erwachsenenwelt provozierende Namen auszudenken, ebenfalls. Aber auch die Empfindsamkeit und Normalität der so hart wirken wollenden Metalheads, die eben, wie jeder andere Jugendliche auch, keine dampfenden Schafsdärme verschlingen***SPOILER***, sondern ein schönes Erdbeereis im Hörnchen bevorzugen.
So mancher Gag in Deathgasm ist neu und macht richtig Laune (Heil … wem nochmal?), andere kommen recht pubertär daher (z.B. das hier schon des öfteren erwähnte Sexspielzeug). Aber so muss das nun mal, wenn man einen Partyfilm anschaut. Und partytauglich ist Deathgasm allemal.
war im Cinemaxx, München
landscape * 7.0
KISS down under
Die Outsider-Schülerband mit zwei KISS-lookalikes als Frontschweine kommt erst etwas dröge rüber, vielleicht ist der Gitarrist einfach zu verschossen in die "Schöne". Aber dann findet er doch noch Noten, die ihn inspirieren – und nicht nur ihn...
Und ab geht die Luzie, mit einfacheren Mitteln und daher nicht sonderlich unheimlich umgesetzt, auch nicht so viel Neues dabei, und so erlesen ist die Soundauswahl – meiner Meinung nach – denn doch wieder nicht.
Etwas pubertärer Streifen, aber da passt die KISS-Optik dann ja auch wieder. Deshalb: insgesamt schon stimmig, billig, aber schrill genug für einen Besuch.
Und ab geht die Luzie, mit einfacheren Mitteln und daher nicht sonderlich unheimlich umgesetzt, auch nicht so viel Neues dabei, und so erlesen ist die Soundauswahl – meiner Meinung nach – denn doch wieder nicht.
Etwas pubertärer Streifen, aber da passt die KISS-Optik dann ja auch wieder. Deshalb: insgesamt schon stimmig, billig, aber schrill genug für einen Besuch.
guckte im Savoy, Hamburg
D.S. * 7.0
Reborn by Metal
DEATHGASM ist genau der Film, den sein Titel erwarten lässt: ein zwischen alberner Comedy und Selbstironie pendelnder, wild-fröhlicher Zombie-/Dämonen-Splatterer mit jeder Menge lauter, schwarzer Musik. Und er ist genau das, was etwa der letztjährige METALHEAD nicht war: ein Film von Metalfans für Metalfans, der bis ins Detail Liebe zur Szene, ihrer Kultur und ihren Eigenheiten beweist.
Von Ansatz und Tonalität her lassen sich diese beiden Filme natürlich überhaupt nicht vergleichen – Partyfilm hier, soziopsychologische Studie dort. Was jedoch den impliziten Anspruch betrifft, dem echten Leben oder zumindest Erleben von Metalfans gerecht zu werden, präsentiert sich DEATHGASM als ganz klarer Gewinner. Und definitiv als dasjenige Werk, das man sehen will, wenn man sich als Teil der portraitierten Subkultur betrachtet.
Denn aller speziell in Skandinavien und Florida gerne zur Schau gestellten satanistischen Ernsthaftigkeit, aller radikalen und finsteren Attitüde zum Trotz: (Death) Metal hat ein feierwütiges, alkoholisiertes, amüsiersüchtiges Herz. Und nimmt seine Äußerlichkeiten und Rituale viel weniger ernst als jeder außenstehende Betrachter. Was sich in DEATHGASM etwa darin äußert, dass er sich immer wieder mit Inbrunst über szeneeigene Klischees lustig macht – mit so viel Treffsicherheit, wie sie eben nur ein echter Fan beweisen kann. Dass er ein solcher ist, bewies der unglaublich sympathisch wirkende Regisseur Jason Lei Howden bei der Präsentation des Films in Frankfurt nicht zuletzt dadurch, dass er in authentischer Kutte auf die Bühne vor der Leinwand stürmte – und beim Q&A durch spaßige Anekdoten immer wieder deutlich machte, dass ein guter Teil der Handlung autobiographisch eingefärbt ist.
Mal abgesehen vom Szenefilm und der „Metaller versus Normalos“-Komödie will DEATHGASM aber natürlich vor allem auch ein Zombiespektakel sein. Nein, eher ein Dämonenspektakel, aber die Grenzen sind da fließend. Ganz wie bei den 80er-Kultfilmen DEMONS 1 + 2, die ganz offensichtlich Hauptinspirationsquelle des Streifens waren (was vom Regisseur auch so bestätigt wurde).
Da haben wir also den gemobbten Außenseiter, der sich an seinen Peinigern rächen möchte – und seine Chance gekommen sieht, als er im Nachlass eines seiner Metal-Idole die Noten zu einer Dämonenbeschwörungshymne findet. Der Text verspricht ihm Macht und Kontrolle, also bringt er seine Band dazu, das Stück zu intonieren. Aber leider sind die unmittelbaren Konsequenzen nicht die, mit denen er gerechnet hatte: Fast die gesamte Bevölkerung seiner Kleinstadt verwandelt sich in blutrünstige Wesen, die es auch auf ihn abgesehen haben. Und dann gibt es da auch noch eine obskure Satanistensekte, die hinter den Noten her ist – und deren Geheimnis offenbar besser kennt...
In seinem Horror-, ja sogar in seinem Horror-Comedy-Set-up weist DEATHGASM jedoch leider einige Schwächen auf. So lässt er es in seinem Bemühen, der Hauptfigur Tiefe zu verleihen, vielleicht einen Tick zu lange zu gemächlich angehen: Es dauert eine ganze Zeit, bis die Handlung schließlich in dem Splatter- und Fun-Exzess mündet, auf den man als Zuschauer hier ja eigentlich nur wartet. Einige Nebenhandlungsstränge haben dabei wohl auch etwas zu viel Gewicht abbekommen, verkomplizieren den eigentlich simplen Spaß unnötig – insbesondere die Story um den Komponisten der teuflischen Noten und die ihn jagende Sekte hätte deutlich eleganter, weniger vom Kern des Geschehens ablenkend in den Plot integriert werden können. Sie wirkt mehrfach unterbrechend und schadet dem Tempo, wenn sie auch für einige gute Lacher sorgt. Problematisch ist – neben dem etwas zu aufdringlichen „Placement“ wohl mit dem Regisseur befreundeter Bands – ebenfalls, dass man der Hauptfigur ihre Rachelust, ihre Motivation zum Beschwören der dämonischen Kräfte nicht so ganz abnehmen mag. Dafür ist sie einfach zu sehr als lieber, grundguter Kerl gezeichnet. Um jetzt nicht „Weichei“ zu sagen.
Natürlich könnte man jetzt außerdem noch den hochgradig pubertären Charakter erwähnen, den der Film in vielen Sequenzen aufweist. Vor allem, wenn er in epischer Breite die Dämonenbekämpfung mithilfe von Sexspielzeugen zelebriert. Aber hey, genau dafür ist DEATHGASM ja nun mal ein alberner Partyfilm. Ein Dildo ist zwar kein neuer Rasenmäher. Aber zumindest in diesem Umfeld, ähm, eindringlich erfrischend. Und macht Spaß.
Das gilt auch für den Film als Ganzes, den genannten Schwächen zum Trotz. Die Mehrheit der Witze sitzt, das Gore-Level ist – nach anfänglicher Durststrecke – enorm hoch, die handgemachten Effekte sind dabei großenteils beeindruckend. Die Handlung wirkt in dieser Form unverbraucht genug, die Darsteller machen ihre Sache ordentlich. Zwar darf man keinen neuen BRAINDEAD erwarten. Und für den vollen Genuss braucht man vermutlich eine gewisse Metal-Affinität. Aber in seiner guten Splatterlaune ist DEATHGASM ansteckend und auf jeden Fall eine sichere, sehr sympathische Party-Bank. 7 Punkte. Und eine fette Pommesgabel.
Von Ansatz und Tonalität her lassen sich diese beiden Filme natürlich überhaupt nicht vergleichen – Partyfilm hier, soziopsychologische Studie dort. Was jedoch den impliziten Anspruch betrifft, dem echten Leben oder zumindest Erleben von Metalfans gerecht zu werden, präsentiert sich DEATHGASM als ganz klarer Gewinner. Und definitiv als dasjenige Werk, das man sehen will, wenn man sich als Teil der portraitierten Subkultur betrachtet.
Denn aller speziell in Skandinavien und Florida gerne zur Schau gestellten satanistischen Ernsthaftigkeit, aller radikalen und finsteren Attitüde zum Trotz: (Death) Metal hat ein feierwütiges, alkoholisiertes, amüsiersüchtiges Herz. Und nimmt seine Äußerlichkeiten und Rituale viel weniger ernst als jeder außenstehende Betrachter. Was sich in DEATHGASM etwa darin äußert, dass er sich immer wieder mit Inbrunst über szeneeigene Klischees lustig macht – mit so viel Treffsicherheit, wie sie eben nur ein echter Fan beweisen kann. Dass er ein solcher ist, bewies der unglaublich sympathisch wirkende Regisseur Jason Lei Howden bei der Präsentation des Films in Frankfurt nicht zuletzt dadurch, dass er in authentischer Kutte auf die Bühne vor der Leinwand stürmte – und beim Q&A durch spaßige Anekdoten immer wieder deutlich machte, dass ein guter Teil der Handlung autobiographisch eingefärbt ist.
Mal abgesehen vom Szenefilm und der „Metaller versus Normalos“-Komödie will DEATHGASM aber natürlich vor allem auch ein Zombiespektakel sein. Nein, eher ein Dämonenspektakel, aber die Grenzen sind da fließend. Ganz wie bei den 80er-Kultfilmen DEMONS 1 + 2, die ganz offensichtlich Hauptinspirationsquelle des Streifens waren (was vom Regisseur auch so bestätigt wurde).
Da haben wir also den gemobbten Außenseiter, der sich an seinen Peinigern rächen möchte – und seine Chance gekommen sieht, als er im Nachlass eines seiner Metal-Idole die Noten zu einer Dämonenbeschwörungshymne findet. Der Text verspricht ihm Macht und Kontrolle, also bringt er seine Band dazu, das Stück zu intonieren. Aber leider sind die unmittelbaren Konsequenzen nicht die, mit denen er gerechnet hatte: Fast die gesamte Bevölkerung seiner Kleinstadt verwandelt sich in blutrünstige Wesen, die es auch auf ihn abgesehen haben. Und dann gibt es da auch noch eine obskure Satanistensekte, die hinter den Noten her ist – und deren Geheimnis offenbar besser kennt...
In seinem Horror-, ja sogar in seinem Horror-Comedy-Set-up weist DEATHGASM jedoch leider einige Schwächen auf. So lässt er es in seinem Bemühen, der Hauptfigur Tiefe zu verleihen, vielleicht einen Tick zu lange zu gemächlich angehen: Es dauert eine ganze Zeit, bis die Handlung schließlich in dem Splatter- und Fun-Exzess mündet, auf den man als Zuschauer hier ja eigentlich nur wartet. Einige Nebenhandlungsstränge haben dabei wohl auch etwas zu viel Gewicht abbekommen, verkomplizieren den eigentlich simplen Spaß unnötig – insbesondere die Story um den Komponisten der teuflischen Noten und die ihn jagende Sekte hätte deutlich eleganter, weniger vom Kern des Geschehens ablenkend in den Plot integriert werden können. Sie wirkt mehrfach unterbrechend und schadet dem Tempo, wenn sie auch für einige gute Lacher sorgt. Problematisch ist – neben dem etwas zu aufdringlichen „Placement“ wohl mit dem Regisseur befreundeter Bands – ebenfalls, dass man der Hauptfigur ihre Rachelust, ihre Motivation zum Beschwören der dämonischen Kräfte nicht so ganz abnehmen mag. Dafür ist sie einfach zu sehr als lieber, grundguter Kerl gezeichnet. Um jetzt nicht „Weichei“ zu sagen.
Natürlich könnte man jetzt außerdem noch den hochgradig pubertären Charakter erwähnen, den der Film in vielen Sequenzen aufweist. Vor allem, wenn er in epischer Breite die Dämonenbekämpfung mithilfe von Sexspielzeugen zelebriert. Aber hey, genau dafür ist DEATHGASM ja nun mal ein alberner Partyfilm. Ein Dildo ist zwar kein neuer Rasenmäher. Aber zumindest in diesem Umfeld, ähm, eindringlich erfrischend. Und macht Spaß.
Das gilt auch für den Film als Ganzes, den genannten Schwächen zum Trotz. Die Mehrheit der Witze sitzt, das Gore-Level ist – nach anfänglicher Durststrecke – enorm hoch, die handgemachten Effekte sind dabei großenteils beeindruckend. Die Handlung wirkt in dieser Form unverbraucht genug, die Darsteller machen ihre Sache ordentlich. Zwar darf man keinen neuen BRAINDEAD erwarten. Und für den vollen Genuss braucht man vermutlich eine gewisse Metal-Affinität. Aber in seiner guten Splatterlaune ist DEATHGASM ansteckend und auf jeden Fall eine sichere, sehr sympathische Party-Bank. 7 Punkte. Und eine fette Pommesgabel.
glotzte im Cinestar, Frankfurt
Leimbacher-Mario S * 8.5
Dieser Review enthält SPOILER!Metal as fuck
Metal trifft auf Splatter - eine Kombination, die schon längst hätte zusammenfinden müssen. Nun war Neuseeland an der Reihe, endlich zusammenzuführen, was zusammengehört. Ergebnis: ein wahrer Festivalrocker erster Güte! Ein Partyfilm ganz in neuseeländischer Tradition, mit Gore, Humor, Alkohol & neuerdings - Metal! Eine der besten Zombiekomödien aller Zeiten!
"Deathgasm" wird ganz schnell Kult, so viel ist sicher. So sympathisch, so fetzig, so anders, so frisch, so Metal! Ich bin kein Fan oder Kenner der Musikrichtung & trotzdem ist der Funke mehr als übergesprungen, hat der Film funktioniert. Ich will nicht wissen, wie der bei Experten abgeht! Mehr Spaß hatte ich dieses Jahr selten im Kino. Der Hauptcharakter ist unheimlich sympathisch, sein blonder Schwarm ebenso sexy & süß, egal ob normal oder als Metalhead. Splatter & richtig coole, meist handgemachte Effekte sind da in Masse, dazu etliche innovative & unglaublich lustige Tötungsarten von Lustkugeln bis zum Bohrer. Dazu wird die Subkultur sympathisch dargestellt, aber auch Selbstironie gezeigt, ohne sie dabei je ins Lächerliche zu ziehen. Immer ist Respekt da, sogar Ehrfurcht & genug Fanboytum. Genau richtig!
Die Musik rockt, das war zu erwarten, das Tempo ist herausragend hoch, die Witze mal platt, mal genial - ein ziemlich perfekter Mix, ebenso beim Verhältnis Gore/Witz. Dass der egoistische Freund am Ende zwar stirbt, aber doch noch irgendwie heldenhaft in Erinnerung bleiben soll, war als Einziges etwas unpassend. Mit Abstrichen vielleicht noch der satanistische Kult/Bösewicht. Und um die Sidekicks war ich traurig, haben diese doch ein paar der witzigsten Momente im Film. Sogar der Look, mal düster, mal comicartig, ist abwechslungsreich & reiht sich in das top Gesamtpaket ein. Freunde einladen, Bier auf den Tisch & Deathgasm zeigen - alle werden ihn lieben, vom Hipster bis zum Hip-Hopper! Da sind die vielen Referenzen von Braindead bis Evil Dead nur die Sahne auf dem Fan-Kuchen. Und das als erste richtige Regiearbeit - Kopf ab vor diesem Mann!
Fazit: Neuseeland kehrt zu alten Splatterhöhen zurück & beschert nicht nur Metalheads ein Fest!
"Deathgasm" wird ganz schnell Kult, so viel ist sicher. So sympathisch, so fetzig, so anders, so frisch, so Metal! Ich bin kein Fan oder Kenner der Musikrichtung & trotzdem ist der Funke mehr als übergesprungen, hat der Film funktioniert. Ich will nicht wissen, wie der bei Experten abgeht! Mehr Spaß hatte ich dieses Jahr selten im Kino. Der Hauptcharakter ist unheimlich sympathisch, sein blonder Schwarm ebenso sexy & süß, egal ob normal oder als Metalhead. Splatter & richtig coole, meist handgemachte Effekte sind da in Masse, dazu etliche innovative & unglaublich lustige Tötungsarten von Lustkugeln bis zum Bohrer. Dazu wird die Subkultur sympathisch dargestellt, aber auch Selbstironie gezeigt, ohne sie dabei je ins Lächerliche zu ziehen. Immer ist Respekt da, sogar Ehrfurcht & genug Fanboytum. Genau richtig!
Die Musik rockt, das war zu erwarten, das Tempo ist herausragend hoch, die Witze mal platt, mal genial - ein ziemlich perfekter Mix, ebenso beim Verhältnis Gore/Witz. Dass der egoistische Freund am Ende zwar stirbt, aber doch noch irgendwie heldenhaft in Erinnerung bleiben soll, war als Einziges etwas unpassend. Mit Abstrichen vielleicht noch der satanistische Kult/Bösewicht. Und um die Sidekicks war ich traurig, haben diese doch ein paar der witzigsten Momente im Film. Sogar der Look, mal düster, mal comicartig, ist abwechslungsreich & reiht sich in das top Gesamtpaket ein. Freunde einladen, Bier auf den Tisch & Deathgasm zeigen - alle werden ihn lieben, vom Hipster bis zum Hip-Hopper! Da sind die vielen Referenzen von Braindead bis Evil Dead nur die Sahne auf dem Fan-Kuchen. Und das als erste richtige Regiearbeit - Kopf ab vor diesem Mann!
Fazit: Neuseeland kehrt zu alten Splatterhöhen zurück & beschert nicht nur Metalheads ein Fest!
war im Residenz, Köln
MarxBrother81 * 7.5
Kleiner, feiner Splatterspaß, dem ich gerne die volle Punktzahl gegeben hätte. Leider fehlt es dem Film in der zweiten Hälfte an ernsthaften und interessanten Ideen. Während die ersten dreißig Minuten die Geschichte eines Verlierers und seinem Umfeld in rasantem Tempo niederwalzen, bedienen sich die anderen fünfzig Prozent dem rituellen Abschlachten von Untoten. Das ist ziemlich spannungsfrei und wird in grotesken und schrägen Bildern solide abgeliefert. Spannung und Atmosphäre sind nur bedingt vorhanden und weil der Protagonist von einem Set ans andere muss, entsteht dabei kaum die Möglichkeit einer Nahtoderfahrung. Das Ganze ist sowieso eine einzige Witzigkeit, in der man seinen Augen kaum trauen kann, wenn man schon alleine an die Dildo-Szenerie denkt wird einem ganz anders und man muss einfach nur fett grinsen. Eine Hommage an das goldene Zeitalter des Trashfilms, den 1980ern, mit sehr gutem Cast, zu wenig Untoten (für einen Zombiefilm), reichlich handgemachtem Blutzoll und brachialen Gags in liebevoller Dauerschleife. Macht ungezwungen Spaß, man hätte der Story aber noch einen überragenden Kick gewünscht, der den Kult noch wertiger macht. Trotzdem derb, laut, knallbunt! Und ein Pflichtfilm für alle Freunde des alternativen Musikgeschmacks!
69 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Deathgasm
- Score [BETA]: 72
- f3a.net: 6.9/10 69
- IMDb: 6.8/10
- Rotten Tomatoes: 80%